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--- Langsam macht mir der Film Angst... (https://www.the-brokeback-mountain.de/thread.php?threadid=1193)


Geschrieben von freakintiger am 12.07.2007 um 10:25:

  Langsam macht mir der Film Angst...

Hallo Leute, ich muss jetzt mal was loswerden, was ich derzeit nicht wirklich einordnen kann.

Der Film macht mich, seit ich ihn zum ersten Mal, vor ein paar Tagen, gesehen habe, völlig nachdenklich. Ich konnte schon zwei Nächte hintereinander nicht schlafen. Und das mein ich ernst! Ich musste immer um 4:00 Uhr morgens aufstehen, weil ich es nicht mehr aushalten konnte im Bett. Ich konnte keine einzige Minute schlafen.

Und nur wenn ich mal draußen spazieren gehe - das tat ich auch schon heute um 4:30 Augenzwinkern - kann ich so richtig abschalten. Es hat zwar jetzt ein wenig nachgelassen, aber ich weiß, dass ich heute Nacht wieder nicht einschlafen kann. Es macht mir wirklich große Sorgen.

Ich kann einfach nicht den Gedanken loswerden, wie Menschen - auch heutzutage noch - mit Menschen wie Ennis und Jack umgehen, also mit der Homosexualität usw. (man braucht ja nur Amerika sich anzuschauen...). Ich meine, wenn zwei liebende Menschen wirklich füreinander bestimmt sind, warum lässt man sie nicht in Ruhe? Sie tun doch keinem etwas. Es regt mich derweil nicht nur auf, ich musste manchmal darüber weinen. Es kommt einfach so, und ich weiß, dass ich ein empathischer Mensch bin.

Aber dieses Thema lässt mich einfach nicht los. Einfach diese Ignoranz/Intoleranz mancher Menschen.

Und nun weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich spüre regelrecht, wie sich solche ausgegrenzten Menschen fühlen müssen. Und das kann ich jetzt nicht einfach so loswerden. Es macht mir wirklich Angst. Die Depressionen nehmen nachts immer zu. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Habt/hattet ihr auch solche starken Gefühle oder leidet ihr auch mit den Menschen (es gibt ja auch viele andere Probleme mit der Gesellschaft in anderen Ländern)?

Manchmal frage ich mich dann, was für eine Bedeutung mein Leben hat, wenn ich zumindest nicht EIN MAL so geliebt habe/geliebt wurde wie Jack und Ennis. Dieser Film hat in mir solche Gefühle geweckt, dass ich denke, das Leben hat keinen Sinn, wenn man die Liebe seines Lebens nicht gefunden hat. Ich muss immer darüber nachdenken.

Ahja, ich finde dieses Forum so toll, schade, dass ich nicht dazu kam, den Film früher zu sehen (nunja, jetzt leide ich halt trotzdem noch traurig ). Ich finde eure Themen und Diskussionen so toll fröhlich

EDIT: Ach, vielleicht hätte ich das ins Unterthema "Menschliches" psoten sollen. Aber dennoch geht es hier um den Film allgemein (seine Wirkung auf den Zuschauer).



Geschrieben von cornflake am 12.07.2007 um 10:27:

 

hallo freakintiger.

ich fühle genau wie du und ich bin mir sicher, dass auch alle anderen unseren kleinen gemeinschaft deine gefühle teilen.
mir ging es nach dem film genauso wie dir und dieses gefühl hält auch bis heute an.
ohne das forum wäre ich warhscheinlich verloren.

grüße
corny



Geschrieben von Lucie am 12.07.2007 um 10:30:

 

Diese Depri-Phase hat wohl jeder mehr oder weniger hinter sich gebracht. Bei mir schlägt sie jetzt auch noch manchmal zu traurig oder ist es eher melancholie?

LG Lucie



Geschrieben von freakintiger am 12.07.2007 um 10:31:

 

Zitat:
Original von cornflake
hallo freakintiger.

ich fühle genau wie du und ich bin mir sicher, dass auch alle anderen unseren kleinen gemeinschaft deine gefühle teilen.
mir ging es nach dem film genauso wie dir und dieses gefühl hält auch bis heute an.
ohne das forum wäre ich warhscheinlich verloren.

grüße
corny


Hi, und danke für die schnelle Antwort fröhlich

Ich habe auch schon einige Themen dazu gelesen, und wenn ich ehrlich bin, bei einem anderen Film würde ich nicht so intensiv mitgefühlt haben wie bei diesem.

Ich hoffe nur, dass es bald nachlässt, denn sowas möchte ich nicht mein Leben lang mit mir rumtragen...



Geschrieben von mel am 12.07.2007 um 10:53:

  RE: Langsam macht mir der Film Angst...

Zitat:
Original von freakintiger
Manchmal frage ich mich dann, was für eine Bedeutung mein Leben hat, wenn ich zumindest nicht EIN MAL so geliebt habe/geliebt wurde wie Jack und Ennis. Dieser Film hat in mir solche Gefühle geweckt, dass ich denke, das Leben hat keinen Sinn, wenn man die Liebe seines Lebens nicht gefunden hat. Ich muss immer darüber nachdenken.


OMG....

DAS geht mir selbst nach über einem Jahr noch so und in den ersten Wochen nach dem Film bin ich über dieser Frage schier verzweifelt !!!!

Was dieser Film uns zeigt ist eine pure, tiefe und reine Liebe zwischen zwei Menschen, die Freunde sind, Seelenverwandte, Kumpel - und Liebhaber.
Das ist eine wunderbare - und einzigartige - Kombination, von der ich wirklich glaube, dass nur sehr wenige Menschen das Glück haben, so etwas zu finden.

Und ich glaube, wer von dem Film berührt ist, spürt genau das: zwischen den beiden Menschen ist etwas ganz wunderbares passiert - und aufgrund äußerer Umstände und persönlicher Eigenschaften können sie dieses Glück nicht halten bzw. können nichts daraus machen.

Sie verschwenden und zerstören das, wonach wir so verzweifelt suchen oder das, was wir verzweifelt versuchen, mit unseren Partnern aufrecht zu erhalten (wenn wir welche haben) und das tut so unendlich weh !!!!!

Was uns in dem Film gezeigt wird, ist tragisch und herzzerbrechend. Es ist ein Schuss ins Herz - und genauso hab ich mich damals gefühlt - und so fühle ich mich nach all der langen Zeit immer noch, wenn ich intensiv darüber nachdenke, was ich nicht mehr oft tue, weil ich es nicht aushalte....

Dass Du nicht schlafen kannst, traurig bist, weinst und das Schicksal der beiden nicht aushalten kannst und glaubst, daran zu zerbrechen - das kenne ich nur zu gut - das ging mir auch so !!!!!


Es vergeht mir der Zeit, es wird schwächer - aber so ganz geht es wohl nie weg.



Geschrieben von dhali am 12.07.2007 um 10:57:

 

Hallo Tiger (ich kürz das mal ab Augenzwinkern )

Du kannst dich hier wirklich aufgehoben fühlen, jeder hier kennt das, was du beschreibst, bei mir war es phasenweise auch richtig schlimm. Ich hoffe, ich verstärke deine Angst jetzt nicht noch, aber die schlimmste Phase hatte ich zu Weihnachten ... 7 Monate nach meinem ersten Mal im Kino.

Andererseits hat der Film doch auch mehr zu bieten. Wenn ich sage, dass ich nie in meinem Leben so viel geheult hab, wie im vergangenen Jahr, dann stimmt aber auch, dass ich mich selten so viel ausgeschüttet hab vor Lachen und dass ich plötzlich meine Liebe für so viele Dinge entdeckt habe.
Das Brokebackgefühl tut nicht nur weh, es ist auch schön.



Geschrieben von mel am 12.07.2007 um 11:03:

 

Ja, dhali, da hast Du Recht !!
Ich fühle mich eigentlich - wenn ich ehrlich bin - erst richtig "ganz" seit ich den Film gesehen habe. Die Emotionen, die er ausgelöst hat sind so belebend und so bereichernd und auch wenn es weh tut und er eine Sehnsucht hinterlässt, die nie ganz verstummt - es hat mir so viel gegeben und ich möchte es nicht missen !



Geschrieben von freakintiger am 12.07.2007 um 11:08:

 

Zitat:
Original von dhali
Das Brokebackgefühl tut nicht nur weh, es ist auch schön.


Natürlich tut es das! Aber derzeit kann ich leider nur über die eigentliche Intention des Films nachdenken. Denn die Handlung im Film sollte auch was aussagen. Und genau das beschäftigt mich derzeit. Es ist auch ein besonderes Gefühl, dieses Gefühl, man kann nicht mehr weiterleben, wenn man das "Rätsel" der wahren Liebe nicht gelöst hat.

Aber ich werde mir Mühe geben, nicht vor der Öffentlichkeit so depressiv und nachdenklich zu wirken Augen rollen
Zumindest habe ich nun etwas, worüber ich nachdenken kann Zunge raus



Geschrieben von josie81 am 12.07.2007 um 11:42:

 

Tiger, den meisten von uns ist es so wie dir oder ganz ähnlich gegangen. Auch ich habe mir nächtelang Gedanken über den Film, Ennis und Jack und die Liebe gemacht. Den einen hat es wohl mehr, den anderen weniger stark beschäftigt, aber obwohl die Auseinandersetzung mit dem Film ja grundsätzlich wundervoll ist finde ich doch, dass man sich abgrenzen und loslösen sollte wenn man merkt dass das Negative, Depressive Überhand nimmt. Das soll nicht bedeuten dass man den Film und alles was er auslöst komplett vergessen und ignorieren sollte, aber ich finde doch dass man eine emotionale Grenze ziehen sollte.

LG



Geschrieben von LovelySmiley am 12.07.2007 um 11:49:

 

Zitat:
Original von freakintiger
Aber ich werde mir Mühe geben, nicht vor der Öffentlichkeit so depressiv und nachdenklich zu wirken Augen rollen


Oh nein, versuch das nicht. Lass deinen Gefühlen lieber hier freien Lauf - denn wo sonst?
Dieses Gefühl, diese Sehnsucht nach der großen Liebe und die Überzeugung, dass man sinnlos gelebt hat, wenn man sie nicht findet kam bei mir auch nach dem Film auf und eigentlich ist es immer noch nicht weg. Das Schlimme ist, dass ich Beziehungen immer sofort mit der von Ennis und Jack vergleiche, von den Emotionen her und meistens muss ich erkennen, dass es eben "nur" eine normale Beziehung ist und nichts mit der Stärke der Liebe von Ennis und Jack zu tun hat. Ganz gleich, wen ich beobachte - Freunde, Verwandte, Bekannte, mich selbst (obwohl das in meinem Alter wohl auch sehr unwahrscheinlich ist :rolleyessmile . Das ist teilweise furchtbar deprimierend.

Was die Intoleranz der Gesellschaft angeht - da bist du hier wirklich nicht alleine. Ich versteh es auch einfach nicht, warum man die Menschen nicht so leben lassen kann, dass sie glücklich sind. Es geht einfach nicht in meinem Kopf rein, warum das manche Menschen stört.



Geschrieben von cornflake am 12.07.2007 um 12:52:

 

@ Mel: Deine Worte sind so wahr und ich weiß Deine Beiträge zu "diesen" Themen (wie fühlen wir uns nach Brokeback, was hat es in uns bewegt, wie haben wir uns verändert?) so zu schätzen.
Mel, Du hast mir durch die FFs einen neuen Weg gezeigt, alles zu verkraften und mich in eine kleine, reine Welt zu flüchten um den Problemen des Alltags wenigstens mal für einen Moment zu entkommen.
Ich weiß schon gar nicht mehr, wie mein Leben ohne Ennis und Jack war.
War das überhaupt ein Leben?
Ich hab jeden Abend rumgehockt, Wer wird Millionör gesehen und mich zu Tode gelangweilt.
Jetzt habe ich so viele nette Leute kennen gelernt, die meine Gefühle teilen und ich fühle mich unglaublich wohl.
Ich wache morgens mit einem Lächeln auf, weil ich denke: "Was bringt der Tag wohl heute?
Welche Witze reißt Franke im Forum?
Hat Kessi eine neue Ranchepisode geschrieben?
Hat Mel Obscurity gepostet?!"
Usw usw.
Natürlich beschränkt sich viel nur auf das Virtuelle, aber dadurch, dass ich viele von Euch schon persönlich treffen durfte wird das Gefühl der Gemeinschaft noch verstärkt!

Danke an Euch smile



Geschrieben von Eva am 12.07.2007 um 13:13:

 

Meine Güte, ich könnte mal wieder jedes Wort von euch allen hier zitieren. Ihr sprecht mir direkt aus dem Herzen. Mir geht es ganz genauso wie euch!

Ich habe auch schon so oft über den Sinn des Lebens nachgedacht seit ich BbM sah und habe auch schon so oft das Gefühl verspürt, das Leben sei verschwendet, wenn man die Chance verpasst, DEN EINZIG WAHREN SEELENVERWANDTEN zu finden.
Aber um mich selbst zu trösten denke ich auch, dass die Liebe zwischen Ennis und Jack einfach ein Ideal darstellt, das man zwar verfolgen aber nie erreichen kann. Selbst Ennis und Jack sind ja letztendlich gescheitert. Sie haben ihr Ideal nie erreicht und gelebt.
Der wahre Spruch:"Wenn du es nicht ändern oder festhalten kannst, dann musst du es halt aushalten!" beschreibt doch ganz genau unser aller irdisches Leben hier auf dieser Welt. Die Menschheit wurde aus dem Paradies vertrieben und Mühsal, Sorge und Unvollkommenheit wird immer unser Begleiter sein. Ich habe mich schon damit abgefunden, wahrscheinlich niemals das oder den zu finden, der mich vollkommen macht. Ich versuche mich an den vielen kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen, denn sonst hält man es doch gar nicht aus!


Edit: Zu den "kleinen" Dingen des Lebens, die Freude machen, gehört ganz "groß" dieses Forum! Seit ich hier bin lebe ich richtig auf, jeden Tag freue ich mich wie ein Schneekönig auf neue Beiträge, Private Nachrichten und Reaktionen auf meinen Käse, den ich hier verzapfe. BbM und das Forum sind vielleicht sogar schon der helle Lichtstrahl und die schöne Melodie des Glücks, das seh- und hörbar vor mir liegt.



Geschrieben von freakintiger am 12.07.2007 um 14:25:

 

Danke nochmal für die vielen Antworten, jetzt fühle ich mich nicht mehr allein smile

Ich bin immer noch erstaunt, wie ein "Film" mich so bewegen konnte...
Aber es ist wirklich toll, auch mal der Realität, die ja hin und wieder mal hart ist, zu entkommen. Das tat ich schon lange nicht mehr, und es freut mich, dass ich diese Erfahrung auf einer höheren Ebene erlebe.

Übrigens, ich finde es persönlich nicht gerade selbstverständlich, in einem Forum "für jemanden da zu sein", aber ihr habt mir gezeigt, dass es eben doch noch Menschen gibt, die wahrscheinlich genauso ticken wie ich und mit mir ihre Erfahrungen teilen fröhlich
Und dann sind die Depressionen schon gar nicht mehr so schlimm, dank euch!



Geschrieben von mel am 12.07.2007 um 14:50:

 

Ich glaube, dass gerade WEIL Ennis und Jack unfähig sind, das große Glück der Liebe halten zu können, erscheint uns diese Liebe als so unendlich kostbar und erstrebenswert.

WIR sehen, was sie nicht sehen können und das macht das ganze auch so unerträglich. WIR wissen, was passieren wird - und wollen es so gern verhindern, können es aber nicht.

Und WIR fangen dann an, darüber nachzudenken, was wäre wenn...

Was wäre, wenn mir das so gehen würde?
Was wäre, wenn mein Partner sterben würde?
Was wäre, wenn ich die Liebe meines Lebens vielleicht schon vor Jahren HATTE - sie aber nicht halten konnte?
Was wäre, wenn ich die Liebe meines Lebens zu meinem Partner schon habe - es aber selbst nicht merke?

Mir geht es wir Dir, Eva - ich habe angefangen, mich selbst und mein Leben sehr kritisch zu betrachten, meine Gefühle zu mir und meinem Mann zu analysieren - und ich würde heute für mich sagen, dass ich heute ein "besserer" Mensch bin.

Besser, weil ich mir mehr Mühe gebe, auch die kleinen Dinge zu schätzen, besser, weil ich meine eigenen Grenzen kenne - und sie HEUTE kommuniziere.

Ich habe von Ennis unglaublich viel gelernt !!!

Und ich persönlich glaube aber auch, dass es die perfekte, ultimative Liebe auf Dauer einfach nicht geben KANN !!!

Es ist einfach irgendwann so, dass man es irgendwann halt nicht mehr süß und amüsant findet, dass der Partner beim Trinken schlürft oder seine Unterhosen den Weg in den Wäschekorb nicht von alleine finden... - und wenn wir ehrlich sind, dann war das bei Jack und Ennis ja auch so.

Ennis hat es genervt, dass Jack immer mehr wollte, als er geben konnte. Jack hat es genervt, dass Ennis die Zähne nicht auseinander bekommen hat usw.
Die beiden waren so unterschiedlich, dass es bei ihnen mit Sicherheit gekracht hätte - interessant wäre gewesen, wie sie damit umgegangen wären.


Was wir als Zuschauer nur sehen ist die Essenz - die Reinheit, aus der diese Liebe entstanden ist. Sie hatte was Puristisches, etwas Natürliches, etwas der Welt e
Entfremdetes - und ich glaube, dass wir uns alle - zumindest ich - in der Tiefe unseres Herzens dahin zurück sehen.

An eine tiefe, reine Liebe, die nicht wertet. Die vergibt, die tröstet und die eine Leidenschaft in einem weckt, die einen taumeln lässt...



Geschrieben von Andi am 12.07.2007 um 15:05:

 

Ach ihr Lieben, was für ein herrlicher Thread!!! Freude Freude
Es ist so schön, all diese Dinge zu lesen, das glaubt ihr gar nicht.

Es gibt Tage, da denke ich darüber nach, wie sich mein Leben durch BBM verändert hat. Und wisst ihr, was ich dabei manchmal irgendwie befremdlich finde???
Dass keiner, wirklich absolut NIEMAND, in meiner Umgebung davon weiß, wie sehr ich an BBM und diesem Forum hänge, wie sehr sich mein bisheriges Leben dadurch verändert hat. Keiner bekommt davon etwas mit. Klar wissen meine Familie und meine beste Freundin, dass ich BBM liebe und mir der Film wahnsinnig gut gefällt. Wer in mein Zimmer geht, KANN das auch gar nicht übersehen. Aber wie BBM mein gesamtes Gefühlsleben durcheinander gebracht hat, davon hat keiner eine Ahnung. Und ich weiß auch, dass das niemand nachvollziehen oder gar verstehen könnte. Ich verstehs ja eigentlich selbst nicht.

Aber es ist wirklich so: Niemand außer euch hat eine Ahnung davon, wie oft ich an BBM denke, wie tief mich dieser Film berührt hat, dass ich seit BBM viel näher am Wasser gebaut bin, auch bei anderen traurigen Filmen, dass ich für Ennis und Jack Gefühle entwickelt habe, von denen ich vorher nicht mal gewusst habe, dass ich sie je empfinden könnte.
All das hab ich tief in mir drin eingeschlossen und für die Menschen in meiner Umgebung unsichtbar versteckt. Nur hier zeige ich, was ich wirklich für BBM fühle. Und ich danke euch allen dafür, dass ihr mir zuhört.

@freakintiger
Ich kann deine Gefühle total nachvollziehen. Mir will es auch nicht in den Kopf, wie intolerant die Gesellschaft sein kann, wie intolerant Menschen i.a. sein können. Aber genau diese Intoleranz, das klingt jetzt vielleicht blöd, aber es ist wirklich so, genau diese Inakzeptanz ihrer Liebe gegenüber, genau diese "Fremdartigkeit" ihrer besonderen Liebe lassen Ennis' und Jacks Gefühle für mich persönlich noch intensiver wirken.



Geschrieben von sunshine am 12.07.2007 um 15:19:

 

Andi
Das geht mir genau so. Ich glaub "befremdlich" trifft es am bestens. Ausser euch weiss absolut niemand wie es in mir drin wirklich aussieht. Dass es Tage gibt, an denen ich jede Sekunde an Ennis & Jack denke und manchmal fast kein Platz ist für die "alltäglichen" Gedanken. Befremdlich finde ich es vorallem darum, weil nicht einmal mein Mann etwas davon bemerkt. Ich behüte "mein BBM" wie einen Schatz und lasse niemanden daran teilhaben. Weil es ja doch niemand versteht ausser ihr.



Geschrieben von freakintiger am 12.07.2007 um 15:22:

 

Zitat:
Original von Andi
@freakintiger [...]
Aber genau diese Intoleranz, das klingt jetzt vielleicht blöd, aber es ist wirklich so, genau diese Inakzeptanz ihrer Liebe gegenüber, genau diese "Fremdartigkeit" ihrer besonderen Liebe lassen Ennis' und Jacks Gefühle für mich persönlich noch intensiver wirken.


Da ist auch was wahres dran. Und darum meine ich auch, dass dieser Film so besonders ist, eben keine "normale" Liebe zwischen Mann und Frau! Und wehe dem, der den Film mit ignoranten Vorurteilen anschaut...dann kann man es doch gleich lassen! Lieber ehrlich sein und gleich überlegen, ob man offen und "menschlich" (!) den Film betrachten kann.



Geschrieben von mel am 12.07.2007 um 15:34:

 

Zitat:
Original von sunshine
Andi
Das geht mir genau so. Ich glaub "befremdlich" trifft es am bestens. Ausser euch weiss absolut niemand wie es in mir drin wirklich aussieht. Dass es Tage gibt, an denen ich jede Sekunde an Ennis & Jack denke und manchmal fast kein Platz ist für die "alltäglichen" Gedanken. Befremdlich finde ich es vorallem darum, weil nicht einmal mein Mann etwas davon bemerkt. Ich behüte "mein BBM" wie einen Schatz und lasse niemanden daran teilhaben. Weil es ja doch niemand versteht ausser ihr.


geht mir ganz genauso !!!



Geschrieben von cornflake am 12.07.2007 um 15:38:

 

Ich finde, man darf auch keinen Außenstehenden an diesen Schatz heranlassen.
Er ist einfach zu wertvoll.
Und die anderen, die keine Ahnung von BBM haben, würde das schöne Gefühl einfach zerstören.
Anfangs wollte ich jedem davon erzählen, aber ich bin auf so viel Ablehnung gestoßen.
Jetzt behalte ich es für mich und das Forum.



Geschrieben von freakintiger am 12.07.2007 um 16:01:

 

Zitat:
Original von cornflake
Anfangs wollte ich jedem davon erzählen, aber ich bin auf so viel Ablehnung gestoßen.
Jetzt behalte ich es für mich und das Forum.


Und das habe ich auch im Film gemerkt, es geht auch um Verständnis. Da aber Jack und Ennis kein Verständnis für den anderen hatten, ist es letzlich zu dem Drama geworden, wie wir es kennen.

Verständnis kann man natürlich nicht für alles haben, aber hier haben wir alle Verständnis für unsere Gefühle zu Brokeback Mountain. Das unterscheidet uns von den Verwandten/von der Umgebung.


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