Brokeback Mountain Forum (https://www.the-brokeback-mountain.de/index.php)
- Brokeback Mountain (https://www.the-brokeback-mountain.de/board.php?boardid=1)
-- BBM Allgemein (https://www.the-brokeback-mountain.de/board.php?boardid=2)
--- Hilfe, ich werde verfolgt! (https://www.the-brokeback-mountain.de/thread.php?threadid=1258)


Geschrieben von Julia1284 am 21.11.2008 um 14:47:

 

Zitat:
Original von wolkenhimmel

Tja, momentan tue ich eigentlich nichts dagegen, weiß nicht ob es dazu langsam mal Zeit wäre? Aber bis jetzt ist es für mich noch vertretbar mit meinen RL.

Bedenklich ist, dass mein Interesse an BBM und Heath Ledger nach fast, ich muss ja schon schreiben NUR 9 Monaten( wenn ich hier so von den anderen lese), nicht nachzulassen scheint sondern eher das Gegenteil der Fall ist.

Ich hab auch geglaubt, das ließe irgendwann mal nach??? Bis jetzt nicht. Ich verstehe das ganze sowieso eigentlich gar nicht. Ich hab mich vorher noch nie, nie so sehr für irgendwas oder irgendjemanden interessiert. Fansein war eine unbekannte Atmosphäre für mich und auch jetzt scheue ich mich eigentlich mich als einen solchen zu bezeichnen. Was mich hier wohl erwischt hat und wo das alles noch hinführen soll...? Gleichzeitig habe ich durch das Ganze und vor allem durch das Forum hier soviel gelernt, das wiederrum wollte ich auf keinen Fall missen.

LG wolkenhimmel


Wolkenhimmel...ich kann jede einzelne Zeile unterschreiben! Ganz genau so geht es mir auch!



Geschrieben von flower am 21.11.2008 um 15:47:

 

Mir gehts wie Euch!

Ich hab mir auch schon leise Sorgen gemacht,obwohl ich noch nicht so lange hier verweile.(etwas mehr als zwei Monate)
Aber die Zeit ,die ich aufwende,ist schon enorm.Im Moment bring ich noch alles einigermassen unter einen Hut,aber gelegentlich hab ich schon ein schlechtes Gewissen,meiner Familie gegenüber.Ich hab immer gedacht,dass es mit der Zeit nachlässt,und ich die einzige bin.Aber als ihr jetzt erzählt habt,dass dem nicht der Fall sein muss,oje,oje........
Da bin ich ja die letzte die einen guten Rat auf Lager hat!!!

Zitat:
Zitat Frank:
Andererseits aber nimmt es schon verdammt viel (ehrlich gesagt: zu viel) Zeit und mentale Aufmerksamkeit in Anspruch (vielleicht auch als "Flucht aus dem Alltag"?).


Was Frank gesagt hat,ist auch ein wenig auf mich zutreffend.Ich glaube,dass für mich das Forum ein wenig eine Flucht aus dem Alltag ist.Eine andere Welt kennenlernen und neue Menschen ,ihre Gedanken teilen usw.ist schon was bereicherndes.Besonders wenn man noch über einen solch wunderschönen Film miteinander verbunden ist.

Ich für mich werde die Zeit mit Euch noch weiter geniessen und solange ich nicht auf meine sozialen Kontakte in meiner Umgebung verzichte,werde ich das auch so laufen lassen.
Aber sobald ich merke,dass ich lieber vor dem Internet sitze,als mit jemandem auszugehen,mit meiner Familie etwas unternehme oder ein Telefongespräch zu führen,dann sollten bei mir die Alarmglocken läuten !
Jetzt hoff ich ganz fest,dass das dann auch so ist!!!



Geschrieben von Uschi am 21.11.2008 um 15:53:

 

mal ganz was anderes...
gestern hatte ich Gymnastik und im Hintergrund läuft immer Instrumentalmusik. Ein paar Mal hat die mich sehr an BBM erinnert und beim anschliessenden Umziehen sagt doch tatsächlich eine Bekannte zu mir:
Die Musik war wie von Brokeback Mountain Blink Blink
(sie hat den Film im Kino gesehen)



Geschrieben von Nika am 21.11.2008 um 16:43:

 

Liebe Brokies,

ich würde euch gerne kurz in mein Herz schauen lassen, damit ich nicht umständlich aufschreiben müsste, was in mir eigentlich ganz einfach aussieht. Ich versuche es trotzdem mal aufzuschreiben.
Für mich ist der Film eine Flucht aus dem Alltag, den ich im Moment auf keinen Fall aufgeben möchte. Zu sehr genieße ich noch das Gefühl, endlich wieder Träumen zu können.

Ich habe mehr als zwei Jahre an meiner Doktorarbeit geschrieben, alles natürlich streng wissenschaftlich. Weil ich nebenbei auch für Fachverlage Artikel schreibe – natürlich auch streng wissenschaftlich - ist mir das phantasieren ein wenig abhanden gekommen. Durch den Film, aber auch besonders durch das Forum habe ich endlich wieder die Muße gefunden, mich wieder mit „Geschichten“ zu befassen, ohne einen signifikanten Hintergrund, ohne eine schlüssige Beweiskette. Dafür möchte ich hier einfach mal Danke sagen, dass ihr mich teilhaben lasst an euren Gedanken und Gefühlen.

Liebe Grüße, Anika

P.S: Mir war vorher gar nicht bewusst, wie lang OPs sein können, wenn man nichts hat, wo die Gedanken hinschweifen können. Gott sei Dank ist das jetzt anders und der Film hat mittlerweile in meinem Kopf auch ein ganz anderes Ende…



Geschrieben von Eva am 21.11.2008 um 18:57:

 

Ich finde das einfach klasse, was ihr hier so alles schreibt. Wir sind doch wirklich auf vielen Ebenen miteinander verbunden. Nicht nur die Liebe zu einem Film sondern auch der Umgang damit ist guter Gesprächsstoff.

@ Wolkenhimmel
Das mit dem "Fan-Sein" verstehe ich nur allzu gut. Ich war früher nie ein Mensch, der übermäßig begeisterungsfähig war und solche Dinge wie schreiende und ohnmächtig werdende Fans habe ich nie verstanden, aber nun kann ich extreme Begeisterung gut nachvollziehen.

@ Andi
Das hast du gut gesagt, dass man sich die Begeisterung "leisten" können sollte. Ich wünschte, ich wäre so stark, mich besser disziplinieren zu können, wie es auch Cyanus schon schrieb.

@ Flower
Genieße es so lange es geht und gesund ist!

@ Nika
Ich kann dich sehr gut verstehen. Für mich ist es auch eine Flucht, aber es sollte natürlich keine sein, sondern einfach ein Ort der Entspannung. Wenn man "flüchten" muss, stimmt vielleicht etwas mit dem Alltag nicht so ganz. Allerdings ist es bei mir so, dass sich die "Flucht" verselbständigt hat. Es ist keine Flucht mehr, sondern ein eigenständiges "Problem".



Geschrieben von AngLee am 21.11.2008 um 21:00:

 

Eva, Flucht in dem Sinne, wie sie hier jetzt des öfteren und besonders von Nika beschrieben wurde heißt für mich nicht, dass etwas mit meinem Leben nicht in Ordnung ist. Im Gegenteil. Wenn ich nicht mehr träumen kann, in Gedanken ganze Geschichten in meinem Kopfkino abspielen kann, frei bin, über Gott und die Welt zu philosophieren, in Gedanken oder hier mit euch, dann ist etwas mit mir nicht in Ordnung, denn das ist ein wesentlicher Teil von mir, den ich zwar unterdrücken kann, wenn es sein muss, aber er gehört zu mir. Wohler fühle ich mich, wenn ich es ausleben kann.
Und genau das ist der Punkt, und da muss ich Andi zustimmen. Es gibt Zeiten, da muss ich diese meine Neigung einfach in den Hintergrund drängen, damit mein Alltag läuft. Dann kann ich es mir nicht erlauben. Und dafür brauche ich eine Portion Selbstdisziplin, manchmal fällt es mir schwer, die aufzubringen. Ich gebe zu, dass ich einige Dinge schon dadurch vernachlässige, um mir diese "zweite Welt" zu ermöglichen. Telefonate und Erledigungen werden aufgeschoben, Unterrichtsvorbereitungen sehr knapp gehalten, Außenkontakte vernachlässigt...ich hoffe aber, ich habe das noch im Griff. So ganz sicher bin ich mir da manchmal auch nicht..aber wo ist die Grenze zwischen "im Griff haben" und "Sucht" (ist so ein hartes Wort, ich glaube nicht, dass es das trifft).
Ihr seht, ich bin hin-und her gerissen zwischen "damit wohlfühlen" und zweifeln. smile Ich bin nur froh, dass ich hier so viele ähnliche Gedanken lese!

@ Nika: geht es deinen Patienten nach so einer OP gut? Lachen



Geschrieben von Eva am 21.11.2008 um 22:06:

 

Ang, okay, wenn man sich eine "zweite Welt" aufgebaut hat, dann muss ein "Hinüberschlüpfen" in diese Welt nicht unbedingt "Flucht" bedeuten. Stimme dir da voll zu!

Zitat:
Original von AngLee
Es gibt Zeiten, da muss ich diese meine Neigung einfach in den Hintergrund drängen, damit mein Alltag läuft. Dann kann ich es mir nicht erlauben. Und dafür brauche ich eine Portion Selbstdisziplin, manchmal fällt es mir schwer, die aufzubringen. Ich gebe zu, dass ich einige Dinge schon dadurch vernachlässige, um mir diese "zweite Welt" zu ermöglichen.


Kann ich völlig nachvollziehen!
Früher habe ich mit meiner Selbstdisziplin eigentlich nie Probleme gehabt, vielleicht deshalb, weil es keine großartige Ablenkung gab, aber seit BBM ist das irgendwie anders. Die Versuchung, in diese Welt zu schlüpfen ist enorm groß, denn die Ablenkung ist enorm groß. Viele Versuche, Selbstdisziplin zu üben, sind bei mir mittlerweile gescheitert und es nagt immer häufiger am Selbstwertgefühl, so dass sich Gedanken des Versagens breit machen.



Geschrieben von Andi am 22.11.2008 um 12:24:

 

Zitat:
Original von Eva
Früher habe ich mit meiner Selbstdisziplin eigentlich nie Probleme gehabt, vielleicht deshalb, weil es keine großartige Ablenkung gab, aber seit BBM ist das irgendwie anders.

Genauso ging es mir auch. Vor BBM hatte ich eigentlich keine intensiven Hobbies, sodass ich mich immer voll und ganz auf die Schule konzentrieren konnte. Das heißt nicht, dass ich nichts anderes im Kopf gehabt hätte, ich hab auch viel gelesen, mich mit Musik beschäftigt, dies und das halt. Aber nichts, was mich wirklich intensiv für längere Zeit beschäftigt hätte. Und seit BBM hatte ich etwas gefunden, das meinen Alltag einfach komplett umgekrempelt hat. Wenn etwas scheiße lief, dann war das nicht so schlimm, es gibt ja immer noch BBM. Der Gedanke an Ennis und Jack hat selbst verhasste Sportstunden erträglich gemacht smile .
Aber es gab dann auch diese Augenblicke, wo ich mich voll und ganz auf etwas anderes als BBM konzentrieren musste und dann wurde die ganze Sache irgendwie hinderlich. Und ich musste versuchen mich zu zwingen, auch loszulassen, was mir unheimlich schwer gefallen ist.
Doch irgendwann dann hat das alles abgenommen. Ich weiß nicht mehr genau, wann das begonnen hat, aber ich habe gemerkt, dass BBM mehr in den Hintergrund rückt und ich keine Schwierigkeiten mehr habe, nicht an BBM zu denken. So hat sich das Ganze dann verselbstständigt. Und auch wenn ich die Zeit damals oft wirklich sehr vermisse, bin ich doch auch irgendwie froh, dass ich mich auf andere wichtige Dinge konzentrieren kann. Eben weil ich sonst wirklich ein Problem hätte.

Ich wünsche euch anderen auf jeden Fall, dass ihr die Sache auch in den Griff bekommt. Denn ich weiß, wie ihr euch fühlt, ich hab das Ganze selbst erlebt.



Geschrieben von Eva am 22.11.2008 um 16:27:

 

Danke Andi (und natürlich auch an all die anderen), irgendwie tut das sehr gut solche eigenen Erfahrungsberichte zu lesen, besonders wenn man liest, dass es möglich ist, Abstand zu gewinnen.
Ich frage mich immer, warum es überhaupt soweit kommen konnte, dass (zumindest bei mir) alles drunter und drüber geht. Schließlich ist es nicht so, dass ich eine Art "Ersatzbefriedigung" bräuchte, eigentlich habe ich alles, was ich mir in meinem Leben gewünscht habe. Ohne BBM könnte alles gut sein, bis auf meinen Beruf vielleicht, der sehr verantwortungsvoll ist und von der Pflicht, ständig auf dem Laufenden zu sein, geprägt ist. Überlastung und ständiger Termindruck sind da schon manchmal ein Grund zu "flüchten", aber es gibt auch Schlimmeres.
Nun ja, ich gebe die Hoffnung nicht auf!

Eigentlich ist das Ganze hier total off-topic!
Aber es hat ja trotzdem etwas mit der "Verfolgung" durch BBM zu tun! wink



Geschrieben von wolkenhimmel am 23.11.2008 um 00:04:

 

@ Eva

Ich finde den ganzen Erfahrungsaustausch gar nicht OT, ganz im Gegenteil.
Denn die Gedanken an und über BBM mit in den Alltag zu nehmen ist ja eine Art Verfolgung wenn sie sozusagen nicht zurück gelassen werden wollen.

Vielleicht kann man die Situation auch anders sehen: nicht als Flucht vor etwas, sondern als Zuflucht zu etwas, was einem im RL nicht oder nur unzureichend geboten wird. Bei mir zum Beispiel ist es doch so, dass ich in meiner Umgebung in Bezug auf BBM keinen Ansprechpartner habe mit dem ich mich austauschen könnte, ganz zu schweigen von den anderen Gedanken, die man sich ausgelöst durch den Film sonst so macht.

Wenn du dich aber schon selbst unwohl fühlst mit der Situation wie es jetzt ist, denke ich du solltest schon nochmal versuchen etwas gegen deine Sucht zu tun.
Ich meine, ich lese deine Posts auch gerne fröhlich aber nicht zu diesem Preis, der auf deine Kosten geht unglücklich .

Irgendwie kommt mir das hier gerade wie eine Runde in der Selbsthilfegruppe vor großes Grinsen . Und Andi ist die, die uns aufmuntert, dass wir es auch schaffen können.

LG wolkenhimmel



Geschrieben von DerMoment1608 am 23.11.2008 um 00:41:

 

Für mich ist es so, dass Brokeback Mountain in zweierlei Weise eine Rolle in meinem Leben spielt. Einmal als der Film an sich, als die Geschichte von Ennis und Jack. Und dann in Form unseres Forums.

Was Brokeback Mountain als Film angeht, habe ich mich schon von ihm losgelöst. Ein Prozess, der so anderthalb Jahre brauchte. Jetzt ist es nicht mehr so, dass der Film die "Kontrolle" über meine Gedanken übernimmt, wie es lange Zeit der Fall war. Bei bestimmten Anlässen kommt natürlich immer noch die Begeisterung hoch, z.B. wenn hier eine andere interessante Diskussion ist, aber Brokeback Mountain bestimmt nicht mehr dauernd meinen "Nicht-Brokie-Alltag".

Auf der anderen Seite ist das Forum, bei dem von Loslösung nicht die Rede sein kann Augenzwinkern Warum bin ich hier? Weil mir die Gespräche und Diskussionen einfach mit der Zeit total wichtig geworden sind und weil ich mich im Kreis aller Brokies hier total wohl fühl, weil Ihr alle so tolle Leute seit. Es bereichert mein Leben einfach total hier zu sein und ich deshalb auch kein schlechtes Gefühl dabei viel Zeit hier zu verbringen.

Vor allem studiumsbedingt kann ich aber oft nicht so häufig hier sein, wie ich gern möchte. Das bedarf manchmal echt viel Selbstdisziplin. Mir fällt es dabei am leichtesten, total abstinent zu sein. Also z.B. in der Woche gar nicht hier vorbei gucken und dann am Wochenende Zeit nehmen. Sowas wie "dann gehe ich nur eine halbe Stunde rein und dann ist Schluss" klappt überhaupt nicht. Wenn ich einmal hier bin, dann komme ich nicht mehr weg.

Letztendlich ist es immer wie eine Waage zwischen Wollen und Können.



Geschrieben von wilderness am 23.11.2008 um 00:45:

 

Ich denke, man muss unterscheiden aus welchen Gründen man hier ist und wie es sich für das eigene Leben auswirkt:

Ist man hier im Forum, weil es das eigene Leben bereichter, es Gesprächspartner und Themen bietet, die man sonst nicht hätte, Ansichten und Erfahrungen vermittelt, die man kaum woanders bekommt - das eigene Leben ansonsten wie gewohnt weiterläuft und d a s hier nur ein weiterer, ein ergänzender Punkt ist - dann ist es sicherlich ganz in Ordnung und man fühlt sich wohl dabei.

Ist man hier, da man sich irgendwie getrieben fühlt, es selbst als Flucht empfindet und die Realität nicht mehr für so wichtig hält oder sogar stellenweise ausblendet, sich kaum mehr mit etwas anderem beschäftigt - dann wird es sicher langsam bedenklich!
Dann sollte man womöglich Andi eine PN schicken und sich Tipps für die Therapie geben lassen! smile

Oder man nimmt es hin, wie es ist, weil man es eh nicht ändern kann (oder will!)
Es gibt mit Sicherheit schlimmtere Suchtmittel - die man ganz bestimmt nicht als Ersatz für`s BBM-Leben einsetzen sollte.

Ich weiß, ich hab auch mit dem Thema angefangen - und ich schwanke noch, ob ich Typ 1 - Brokie bin oder eher Typ 2.
Gute Nacht!



Geschrieben von DerMoment1608 am 23.11.2008 um 01:46:

 

Zitat:
Original von wilderness
Ich denke, man muss unterscheiden aus welchen Gründen man hier ist und wie es sich für das eigene Leben auswirkt:

Ist man hier im Forum, weil es das eigene Leben bereichter, es Gesprächspartner und Themen bietet, die man sonst nicht hätte, Ansichten und Erfahrungen vermittelt, die man kaum woanders bekommt - das eigene Leben ansonsten wie gewohnt weiterläuft und d a s hier nur ein weiterer, ein ergänzender Punkt ist - dann ist es sicherlich ganz in Ordnung und man fühlt sich wohl dabei.

Ist man hier, da man sich irgendwie getrieben fühlt, es selbst als Flucht empfindet und die Realität nicht mehr für so wichtig hält oder sogar stellenweise ausblendet, sich kaum mehr mit etwas anderem beschäftigt - dann wird es sicher langsam bedenklich!
Dann sollte man womöglich Andi eine PN schicken und sich Tipps für die Therapie geben lassen! smile


Ich denke, das sind nicht unbedingt getrennte Punkte. Ist nicht eher Punkt zwei eine Folge aus Punkt eins?

Man ist hier im Forum, weil es das eigene Leben bereichert, es Gesprächspartner und Themen bietet, die man sonst nicht hätte, Ansichten und Erfahrungen vermittelt, die man kaum woanders bekommt. Und deshalb fühlt man sich irgendwie getrieben, hält die Realität nicht mehr für so wichtig oder blendet sie sogar stellenweise aus, beschäftigt sich kaum mehr mit etwas anderem.



Geschrieben von mio am 23.11.2008 um 02:28:

 

Ihr Lieben, irgendwie deprimiert Ihr mich mit Euren letzten Beiträgen.
Ich empfinde dieses Forum als etwas Positives. Ich verbringe hier auch viel Zeit, aber ich habe eigentlich das Gefühl, dass das sinnvoll verbrachte Zeit ist.
Ich "treffe" hier auf total nette Leute, mit denen ich wunderbare Diskussionen und Gespräche führen kann; man wird kreativ inspiriert durch Eure tollen Gedichte, Geschichten, Videos, Arts; man bekommt interessante Tipps und Anregungen. Im Grunde ist es wie eine Freundesclique, nur dass man sich halt über den Computer trifft. Aber es stehen doch reale Menschen dahinter, die man teilweise auch schon real getroffen hat, und es ist nicht irgendein virtuelles Spiel, in dem man in eine virtuelle (falsche) Persönlichkeit schlüpft, um der wirklichen Welt zu entflüchten, sondern alle hier sind doch so, wie sie wirklich sind. So empfinde ich das Forum zumindest.

Wenn ich dann lese, dass manche von Euch die "Forumssucht" negativ empfinden, dann finde ich das richtig traurig. Klar, wenn es wirklich so sein sollte, dass man sein sonstiges Leben gar nicht mehr auf die Reihe bekommt, dann ist das natürlich negativ. Aber falls es so ist, dass man mit seinem "normalen" Leben einigermaßen gut hinkommt und daneben als bereicherndes Element das Forum hat, dann muss man das doch nicht negativ sehen. Vor dem Computer hocken ist doch nicht immer automatisch schlecht. Ob man hier zB. die vielen tollen Geschichten von anderen Brokies liest oder ein Buch, dass ist doch kein Unterschied. Und ob man sich mit Freunden trifft und mit diesen ein interessantes Gespräch führt oder hier, ist doch eigentlich auch dasselbe.
Und wegen dem Vernachlässigen: Sind das denn wirklich so wichtige Dinge, die man da vernachlässigt? Ich weiss, wir leben in einer Gesellschaft, in der der Anspruch an jeden Einzelnen wahnsinnig hoch ist; man soll in allem perfekt sein. Aber ist es denn so schlimm, wenn die Wohnung mal nicht wie aus dem Ei gepellt aussieht oder wenn man sich nicht aufraffen kann, zum Sport zu gehen und man stattdessen hier im Forum surft. Dafür verbringen wir unsere Zeit hier doch nicht mit Nonsens, sondern mit schreiben, diskutieren, austauschen, träumen, philosophieren etc. Und das mit Leuten, mit denen man sich wohl und bei denen man sich verstanden fühlt.



Geschrieben von DerMoment1608 am 23.11.2008 um 03:39:

 

Zitat:
Original von mio
Ihr Lieben, irgendwie deprimiert Ihr mich mit Euren letzten Beiträgen.
Ich empfinde dieses Forum als etwas Positives. Ich verbringe hier auch viel Zeit, aber ich habe eigentlich das Gefühl, dass das sinnvoll verbrachte Zeit ist.
Ich "treffe" hier auf total nette Leute, mit denen ich wunderbare Diskussionen und Gespräche führen kann; man wird kreativ inspiriert durch Eure tollen Gedichte, Geschichten, Videos, Arts; man bekommt interessante Tipps und Anregungen. Im Grunde ist es wie eine Freundesclique, nur dass man sich halt über den Computer trifft. Aber es stehen doch reale Menschen dahinter, die man teilweise auch schon real getroffen hat, und es ist nicht irgendein virtuelles Spiel, in dem man in eine virtuelle (falsche) Persönlichkeit schlüpft, um der wirklichen Welt zu entflüchten, sondern alle hier sind doch so, wie sie wirklich sind. So empfinde ich das Forum zumindest.

Wenn ich dann lese, dass manche von Euch die "Forumssucht" negativ empfinden, dann finde ich das richtig traurig. Klar, wenn es wirklich so sein sollte, dass man sein sonstiges Leben gar nicht mehr auf die Reihe bekommt, dann ist das natürlich negativ. Aber falls es so ist, dass man mit seinem "normalen" Leben einigermaßen gut hinkommt und daneben als bereicherndes Element das Forum hat, dann muss man das doch nicht negativ sehen. Vor dem Computer hocken ist doch nicht immer automatisch schlecht. Ob man hier zB. die vielen tollen Geschichten von anderen Brokies liest oder ein Buch, dass ist doch kein Unterschied. Und ob man sich mit Freunden trifft und mit diesen ein interessantes Gespräch führt oder hier, ist doch eigentlich auch dasselbe.
Und wegen dem Vernachlässigen: Sind das denn wirklich so wichtige Dinge, die man da vernachlässigt? Ich weiss, wir leben in einer Gesellschaft, in der der Anspruch an jeden Einzelnen wahnsinnig hoch ist; man soll in allem perfekt sein. Aber ist es denn so schlimm, wenn die Wohnung mal nicht wie aus dem Ei gepellt aussieht oder wenn man sich nicht aufraffen kann, zum Sport zu gehen und man stattdessen hier im Forum surft. Dafür verbringen wir unsere Zeit hier doch nicht mit Nonsens, sondern mit schreiben, diskutieren, austauschen, träumen, philosophieren etc. Und das mit Leuten, mit denen man sich wohl und bei denen man sich verstanden fühlt.


Mio, ich unterschreibe jedes Wort, jeden I-Punkt und jedes Komma. Falls das irgendwie anders rüber gekommen sein sollte, ich empfinde es absolut nicht negativ hier zu sein. Das Forum schränkt mich nicht in meinem Leben ein, sondern bereichert es.



Geschrieben von Andi am 23.11.2008 um 11:32:

 

Zitat:
Original von wilderness
Dann sollte man womöglich Andi eine PN schicken und sich Tipps für die Therapie geben lassen! smile

*lach* Na, ich weiß nicht, ob ich euch da wirklich helfen kann, bei mir hat sich das ja auch einfach so ergeben.

Aber ich muss zugeben, dass es früher bei mir schon auch so war, dass ich gemerkt habe, ich bin dabei die Grenze zu überschreiten. Sofort nach der Schule hab ich den Computer angeschmissen und bin ins Forum. Und oftmals erst nach 2 Stunden wieder weg. Bei mir kam Forum zuerst und Schule erst danach. Und ich hab mich damals sogar manchmal dabei ertappt, lieber im Forum zu schreiben als abends mit Freunden wegzugehen. Und die Leistung in der Schule war auch nicht mehr da. Und ab da hab ich gemerkt, jetzt wirds allmählich zu viel und hab mühsam versucht, das Ganze besser zu kontrollieren, was mir anfangs sehr schwer gefallen ist. Aber dann mit der Zeit hat sich das Ganze verselbstständigt, ohne dass ich aktiv etwas dafür tun musste. Was jetzt natürlich nicht heißt, dass ich mich seitdem immer und zu jeder Zeit zum Lernen aufraffen kann, aber diese Bindung zum Forum, wie ich sie damals hatte, ist nicht mehr da. Und damit mein ich nicht, dass mir das hier nicht mehr so viel bedeutet, nur kann ich mittlerweile auch mal ne zeitlang ohne das Forum klarkommen, wenn ich viel zu tun habe.
Nervig ists nur, wenn man dann mal richtig schön viel Zeit hat, aber das Internet rumspinnt, so wies bei mir gestern war!!! Dry



Geschrieben von franke11 am 23.11.2008 um 19:14:

 

Zitat:
Original von DerMoment1608
Zitat:
Original von mio
Ihr Lieben, irgendwie deprimiert Ihr mich mit Euren letzten Beiträgen.
Ich empfinde dieses Forum als etwas Positives. Ich verbringe hier auch viel Zeit, aber ich habe eigentlich das Gefühl, dass das sinnvoll verbrachte Zeit ist.
Ich "treffe" hier auf total nette Leute, mit denen ich wunderbare Diskussionen und Gespräche führen kann; man wird kreativ inspiriert durch Eure tollen Gedichte, Geschichten, Videos, Arts; man bekommt interessante Tipps und Anregungen. Im Grunde ist es wie eine Freundesclique, nur dass man sich halt über den Computer trifft. Aber es stehen doch reale Menschen dahinter, die man teilweise auch schon real getroffen hat, und es ist nicht irgendein virtuelles Spiel, in dem man in eine virtuelle (falsche) Persönlichkeit schlüpft, um der wirklichen Welt zu entflüchten, sondern alle hier sind doch so, wie sie wirklich sind. So empfinde ich das Forum zumindest.

Wenn ich dann lese, dass manche von Euch die "Forumssucht" negativ empfinden, dann finde ich das richtig traurig. Klar, wenn es wirklich so sein sollte, dass man sein sonstiges Leben gar nicht mehr auf die Reihe bekommt, dann ist das natürlich negativ. Aber falls es so ist, dass man mit seinem "normalen" Leben einigermaßen gut hinkommt und daneben als bereicherndes Element das Forum hat, dann muss man das doch nicht negativ sehen. Vor dem Computer hocken ist doch nicht immer automatisch schlecht. Ob man hier zB. die vielen tollen Geschichten von anderen Brokies liest oder ein Buch, dass ist doch kein Unterschied. Und ob man sich mit Freunden trifft und mit diesen ein interessantes Gespräch führt oder hier, ist doch eigentlich auch dasselbe.
Und wegen dem Vernachlässigen: Sind das denn wirklich so wichtige Dinge, die man da vernachlässigt? Ich weiss, wir leben in einer Gesellschaft, in der der Anspruch an jeden Einzelnen wahnsinnig hoch ist; man soll in allem perfekt sein. Aber ist es denn so schlimm, wenn die Wohnung mal nicht wie aus dem Ei gepellt aussieht oder wenn man sich nicht aufraffen kann, zum Sport zu gehen und man stattdessen hier im Forum surft. Dafür verbringen wir unsere Zeit hier doch nicht mit Nonsens, sondern mit schreiben, diskutieren, austauschen, träumen, philosophieren etc. Und das mit Leuten, mit denen man sich wohl und bei denen man sich verstanden fühlt.


Mio, ich unterschreibe jedes Wort, jeden I-Punkt und jedes Komma. Falls das irgendwie anders rüber gekommen sein sollte, ich empfinde es absolut nicht negativ hier zu sein. Das Forum schränkt mich nicht in meinem Leben ein, sondern bereichert es.


*Mitunterschreib* smile



Geschrieben von Julia1284 am 23.11.2008 um 19:21:

 

Zitat:
Original von mio
Dafür verbringen wir unsere Zeit hier doch nicht mit Nonsens, sondern mit schreiben, diskutieren, austauschen, träumen, philosophieren etc. Und das mit Leuten, mit denen man sich wohl und bei denen man sich verstanden fühlt.


Ganz genau so ist es Mio! Schön gesagt! smile



Geschrieben von wilderness am 23.11.2008 um 23:13:

 

hmm.....ich meinte es ja auch nicht nur negativ:

Ich liebe es, hier bei euch zu sein - das eröffnet mir eine Welt, die ich so nicht kannte und ich empfinde es auch so, dass ich hier unter Freunden bin, mich gerne mitteile, die Postings und Geschichtne lese und oft sogar Neues über mich selbst erfahre.

Und es ist auch nicht so, dass mein Leben dabei auf der Stecke bleibt oder ich um jeden Preis eine geputzte Wohnung brauche.....aber ich weiß eben von mir selbst, dass ich gerne ein wenig übertreibe d.h. ich schiebe momentan so manches auf, um hier zu sein, schlage mir teilweise die Nächte um die Ohren um im "own Brokeback" zu lesen, würde lieber auf eine Tasse Kaffe verzichten, als darauf, fünf Minuten hier zu sein.Da macht man sich eben seine Gedanken.

Gut, für so manches Hobby opfert man auch viel Zeit und mio hat vermutlich Recht, als sie meinte, dass nichts Schlechtes dabei ist, hier zu sein, zu lesen, zu schreiben, sich Gedanken zu machen.

Ich wollte auch niemanden damit frustrieren - aber ich kenne mich eben und bin nicht so der Typ, der sich da gut einschränken kann.

So gesehen empfinde ich es, wie Andi, die früher lt. ihrer Aussage auch über die Stränge geschlagen hat - ich finde oft einfach den "Ausschalteknopf" nicht.

Gut, wenn ihr mir alle sagt, dass das normal ist, in Ordnung, nichts Besorgnis erregendes, dann werde ich versuchen, mir keine weiteren Gedanken zu machen!



Geschrieben von cyanus am 26.11.2008 um 00:23:

 

"Hmm, ich muss jetzt mal ein ernstes Wörtchen mit euch allen reden" das hat meine Mama immer gesagt Augenzwinkern

Aber im ernst, wenn jemand zu euch kommt und euch erzählt dass er das Gefühl hat, dass etwas so sehr sein Leben dominiert, dass sein "normales" Leben darunter leidet, dann solltet ihr ihn ernst nehmen, denn bis ein Süchtiger sich Sorgen macht und seine Sucht erkennt, fließt schon viel Wasser den Bach hinunter.

Das als erstes.

Als zweites finde ich hier den Beweis dafür präsentiert, dass dies wirklich das einzige Thema ist für das das Forum der falsche Ort ist. Eine Sucht hat ja nichts mit der Sache per se zu tun. Ich denke ihr wisst das alle, aber bei eurer großen Liebe, dem Forum werdet ihr verständlicherweise blind dafür und versucht es zu verteidigen.

Waschen ist auch gesund. Aber ein Waschzwang ist es nicht mehr. Ich erzähl euch sicher nichts neues wenn ich euch sage, dass die Menge das Gift macht (ist so eine Grundlage in der Medizin). Es gibt Menschen die sind an einer VitaminAVergiftung gestorben.

Ihr wisst, ich bin mit dem Herzen hier im Forum dabei, auch wenn noch nicht so lange. Ich spüre selbst und weiß auch von euch welchen Gewinn an Gemeinschaft, kommunikativem Austausch und Verständnis man hier erlangt. Dieses Forum hat uns alle (und auch mich) stark bereichert. Unser Herz schlägt eben im Gleichtakt und das ist ein schönes Gefühl was wir alle nicht missen wollen.

Aber hier wird das Forum nicht bewertet. Hier geht es um ganz andere Dinge. Und wenn wilderness aufgibt und resümiert:
Gut, wenn ihr mir alle sagt, dass das normal ist, in Ordnung, nichts Besorgnis erregendes, dann werde ich versuchen, mir keine weiteren Gedanken zu machen!

Wer sind wir, dass wir einschätzen könnten wie sehr ihr Leben außerhalb des Forums leidet?

Ich bin kein Experte auf dem Gebiet und ich werde mich hüten zu behaupten: der und der hat ein Problem und muss was dagegen tun.
Aber wir sollten auch nicht Menschen, denen ein Problem an sich aufgefallen ist in einer Sicherheit wiegen, die wir ihm nicht geben können.

Für alle die Zweifel haben. Vielleicht fragt ihr mal eure Umgebung wie sie das empfinden. Freunde, Familie. Aber natürlich vorsichtig sein, schnell erzählen sie dir, dass sie gar nicht verstehen warum du auch nur 5 Minuten damit "verschwendest". Also genau erklären worum es dir geht und mit einem Hobby des Gegenübers vergleichen.

Gut zum Schluss bleibt mir noch zu sagen, dass ich hoffe von euch allen noch reichlich und viel zu lesen, aber vor allem möchte ich dass es euch allen gut geht und ihr eure Balance im Leben findet, auf dem Weg zum Glücklichwerden.


Forensoftware: Burning Board, entwickelt von WoltLab GmbH