Komponist Wuorinen setzte an dramatischen Höhepunkten ganz auf Schlagwerk und Blechbläser, auf Lautstärke statt Emotionalität - die Streicher hatten wenig bis gar nichts zu tun. Es sollte eben nicht nach Puccini klingen, blieb gerade deshalb aber sehr unterkühlt und beliebig. Darüber hinaus ist es rein musikalisch nicht ganz einfach, zwischen einem Bariton und einem Tenor mitreißende Leidenschaft aufkommen zu lassen -
Geschrieben von gerhardr am 30.01.2014 um 13:11:
Ich habe den 1. Akt fertig gelesen. Gegen Ende des 1. Aktes finden die erste Zeltnacht und das "I ain't queer"-Gespräch statt.
Am Morgen, nach der 1. Zeltnacht singen sie den Text im Spoiler,
der eine Art innerer Monolog ist, also ihre Gedanken wiedergibt.
Unmittelbar im Anschluss an diesen Text kommt das "I ain't queer" von Ennis.
Spoiler
Ennis: Who am I now? Who am I now? What happened seemd right. Our bodies are not diff'rent and yet they are I now it's wrong. He calms me, he touches me, he heals my loneliness. But who am I now? It can't happen again. I'm goin to mary Alma. Have children. Raise a family. What happened seemed right. But it won't happen again. I'll ride away tonight under the moon. He calms me, close to me, close, close. But it can't happen again.
Jack: He was drunk. And so was I. But it was more then quick sex. There was somethin more. Somethin wild and special.. He's got feelings for me. A kind of tenderness forme. A kind of tenderness for me. He could be the Someone for me. Tonight under the moon.
Den Satz "tonight under the moon" singen sie synchron. Also gleichzeitig und im gleichen Rhythmus.
Original von gerhardr
Ich habe den 1. Akt fertig gelesen. Gegen Ende des 1. Aktes finden die erste Zeltnacht und das "I ain't queer"-Gespräch statt.
Am Morgen, nach der 1. Zeltnacht singen sie den Text im Spoiler,
der eine Art innerer Monolog ist, also ihre Gedanken wiedergibt.
Unmittelbar im Anschluss an diesen Text kommt das "I ain't queer" von Ennis.
Spoiler
Ennis: Who am I now? Who am I now? What happened seemd right. Our bodies are not diff'rent and yet they are I now it's wrong. He calms me, he touches me, he heals my loneliness. But who am I now? It can't happen again. I'm goin to mary Alma. Have children. Raise a family. What happened seemed right. But it won't happen again. I'll ride away tonight under the moon. He calms me, close to me, close, close. But it can't happen again.
Jack: He was drunk. And so was I. But it was more then quick sex. There was somethin more. Somethin wild and special.. He's got feelings for me. A kind of tenderness forme. A kind of tenderness for me. He could be the Someone for me. Tonight under the moon.
Den Satz "tonight under the moon" singen sie synchron. Also gleichzeitig und im gleichen Rhythmus.
Ich kann mit Opernmusik nicht so viel anfangen, schon gar nicht, wenn sie atonal ist, aber ich fand die Bilder schon wirklich toll und ich finde es auch toll, dass wir Einblick in die Gedanken der beiden bekommen. Da das Libretto auch von Annie Proulx geschrieben worden ist, ist es ja keine subjektive Interpretation, sondern es sind sozusagen die "tatsächlichen" Gedanken der beiden.
Ennis ist vom Text her jedenfalls emotionaler und zugänglicher charakterisiert. Dass die Oper daher als wenig emotional empfunden wird, kann wohl nur an der Musik liegen (eventuell noch an der Inszenierung)
Hier eine Szene, die so nicht im Film vorkommt. Ennis und Jack wissen, dass ihre letzte Nacht am BB bevorsteht. In den eckigen Klammern stehen die Regieanweisungen.
Spoiler
ENNIS: I better get up there I guess
JACK: Goddamm, Ennis. Think abaut it. This is our last night. Stay here.
ENNIS: Jack, I better go.
JACK: Ennis,. Don't go up to them damn sheep.
ENNIS [moves reluctantly towards horse, suddenly wheels and goes to Jack]: You're wright. I'm staying. Come on.
[Puts his arm over Jack's shoulders. They go into the tent and the fire dies, the wind screeches and Brokeback Mountain booms]
Auch die Antwort auf die Postkarte nach 4 Jahren fällt etwas emotionaler aus:
Spoiler
ENNIS: Twentyfourth. That's next week. [He is happy and grinning. Whirls in a tizzy, bumps into ironing board, seizes the iron, pulls his best shirt out of the basket and begins to iron it. He puts the iron aside, looks for paper and pencil, finds them and begins to write a replay]
Dear Jack, I will sure be glad to see you again. Hurry up! Hurry up! Hurry up!
Geschrieben von Uschi am 30.01.2014 um 19:21:
die schöne Rezension vom "Kölner Stadt-Anzeiger" ist zwar (noch) nicht online aber ich denke, man kann den Text auf den Fotos einigermaßen gut lesen
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger
Geschrieben von Mirinara am 30.01.2014 um 19:26:
eine tolle Kritik!
Ich kann mir nicht helfen, obwohl ichs besser weiß, lese ich bei dem Namen des Komponisten immer Wolverine ...
Geschrieben von gerhardr am 30.01.2014 um 20:00:
Ein kurzes Video mit Ausschnitten aus der Oper, Annie Proulx, usw.
[/
Geschrieben von Kessi am 30.01.2014 um 23:29:
Ich mag die Gedanken die im Spoiler stehen sooo sehr, vor allem die von Jack
Geschrieben von Eva am 31.01.2014 um 01:05:
Kessi, das geht mir genauso!
Vielen Dank, Gerhard, für die Textauszüge!
Ich möchte am liebsten jeden einzelnen Satz aus deinen Spoilern nochmal hier zitieren und mit Herzchen umranden. Man muss sich die Sätze regelrecht auf der Zunge zergehen lassen! So toll!!!!!
Das ist soooooo unglaublich interessant! Ich bin richtig berauscht von den tollen Worten, die da in der Oper gesungen werden.
Hach....(schwärm)
Die Musik aber......meine Güte! Davon kriege ich Zahnschmerzen!
Ich frage mich, wie man sich da eine einzige Arie einprägen kann. Wie lernt man da als Sänger, wann man welche Melodie singen muss? Da ist ja nirgendwo eine richtige Melodie, die man sich einprägen kann. Ich könnte das niemals lernen und würde alles falsch singen.
Geschrieben von Kessi am 31.01.2014 um 04:09:
EVA!!!!
Ja das geht mir ganz genau so.
Ich liebe ja eigentlich Klassik, so ein schöner melodischer Vivaldi beispielsweise aber spätestens bei Bach krieg ich die Krise. Das ist alles so...durcheinander. So als hätte jemand alle Noten in eine Schüssel gepfeffert und würde drin rumrühren
Bei Opern mag ich immer die Arien und auch die Chöre finde ich gut...aber die Dialoge...
Vor allem singen die dann ja auch so banales Zeugs wie "Gib mir bitte ein Würstchen" "Gerne, möchtest du es mit oder ohne Senf" "Mit Senf wäre ganz nett" da kriegt man schon von Hause aus keine vernünftige Melodie drauf.
...und am Ende ist immer alles so durcheinander, weil jeder vor sich hin singt und das überschneidet sich immer so.
Naja Gott sei Dank konnte man sich zwischendurch immer das Bühnebild angucken und die ganzen schönen Kostüme bis die nächste schöne Arie kam
Daniel Okulitch war sehr interessiert an der Gruppe ....
Quelle : Facebook
Geschrieben von Eva am 02.02.2014 um 14:29:
Was für ein schönes Bild! Leider kenne ich von diesen Brokies niemanden. Aus dem DaveCullen-Forum und dem EnnisJack-Forum würde ich Leute erkennen. Ich habe in die anderen Foren allerdings auch schon lange nicht mehr intensiver hineingeschaut.
Ich bin schon sehr gespannt, wann sich Gerhard melden wird und was er uns erzählen wird. Hoffentlich konnte er ein paar schöne Photos machen.
Geschrieben von helga am 02.02.2014 um 14:54:
Ich habe gehofft, daß gerhardr auch bei diesen Brokies ist ...