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Geschrieben von starrily am 28.02.2009 um 16:04:

 

Randall war noch nie ein Thema für Jack. Noch nie !

Hätte er sonst die Frau, die Schnattergans, zum Tanz aufgefordert ?
DA war es doch versteckt die eindeutige Ablehnung gegen diesen Randall aus Jacks Sicht. Dieser Blick, den er von Randall auffing und dann dieses Unbehagen in Jacks Blick.

Durch die Aufforderung der Frau zum Tanz hat Jack ganz klar demonstriert: Du denkst zwar ich bin "so einer", aber ich zeigs dir, bei dir nicht !



Geschrieben von caddy am 28.02.2009 um 16:29:

 

stimmt, die einladung von jacks mutter an ennis, nochmal wieder zu kommen, kann man wirklich so deuten:

komm wieder und du bekommst die asche!!! dafür sorge ich!!!!

schön, dass es die figur der mutter in der ganzen situation dort gibt, sie macht doch das ganze ein wenig erträglicher.... für ennis und uns zuschauern!

dann paßt es auch wirklich gut zusammen mit dem i swear! ..ich nerfülle deinen letzten wunsch!!!

...schnief.....



Geschrieben von brunika am 28.02.2009 um 17:02:

 

Manche Interpretationen klingen für mich, als hätte Jack Randall gerade eben kennen gelernt und nun sofort beschlossen, Ennis durch ihn zu ersetzen.
Er kannte Randall aber bereits 5 Jahre, als er starb (auf dem Banner beim Wohltätigkeitsball steht 1978 ).
In fünf Jahren kann sich viel tun. Und dass man jemandem, bei dem die Chemie nicht stimmt, einen Angelausflug vorschlägt, ist meiner Meinung nach unwahrscheinlich.
Ich hatte vielmehr immer den Eindruck, dass Randall auch bei dieser "an den Haaren herbeigezogenen" Unterhaltung ganz klar auf ein Verhältnis mit Jack hinarbeitet. Und den versteinerten Blick von Jack habe ich immer so aufgefasst, dass Jack an seine Ausflüge mit Ennis erinnert wurde. Die Hütte im Wald... Und dann denkt: Ennis, Ennis! (einer der Augenblicke, von denen er später spricht:"Manchmal vermisse ich Dich so, dass ich es kaum aushalte!"), Mit ihm will er das und kriegts nicht, und der Blödmann macht ihm so ein Angebot, auf das er gar keinen Wert legt.



Geschrieben von wolkenhimmel am 28.02.2009 um 17:58:

 

Zitat:
Original von starrily
Randall war noch nie ein Thema für Jack. Noch nie !

Hätte er sonst die Frau, die Schnattergans, zum Tanz aufgefordert ?
DA war es doch versteckt die eindeutige Ablehnung gegen diesen Randall aus Jacks Sicht. Dieser Blick, den er von Randall auffing und dann dieses Unbehagen in Jacks Blick.

Durch die Aufforderung der Frau zum Tanz hat Jack ganz klar demonstriert: Du denkst zwar ich bin "so einer", aber ich zeigs dir, bei dir nicht !


Ich sehe das genau gegenteilig! Die Aufforderung Jacks an Randalls Frau mit ihm zu Tanzen ist eine Art Test um zu sehen, wie Randall darauf reagiert, ob er eventuell eifersüchtig/stuzig wird, dass Jack mit seiner (Randalls) Frau tanzt obwohl er dies sonst nie mit der eigenen (Lureen) macht. Das hat Lureen ja vorher selbst bemängelt und Jack gefragt. Aber Randall reagiert aber ganz gelassen...

Hatte auf der vorigen Seite ja auch schon was dazu geschrieben.



Geschrieben von LovelySmiley am 28.02.2009 um 20:48:

 

Zitat:
Original von caddy
und deshalb: so wie randall jack ragt, kommt es mir wie eine finte vor..... ein ausfragen, ein versuch, zu erfahren, ob jack auf männer steht! er fragt das dermaßen sachlich und ohne echtes interesse....das ist für mich entscheidend. und wie jack letztendlich reagiert hat, bleibt dann ja auch offen....
und die schlußfolgerung daraus ist nun:
könnte randall vielleichtim namen der dorfgemeinschaft, vielleicht sogar im namen von jacks schwiegervater gehandelt haben??? so nach dem motto, versuch mal was aus dem rauszubekommen.... ob der schwul ist!
und jetzt der letzte schluß: für mich hat randall was mit dem mord an jack zu tun! ob persönlich oder nicht..... mmmh, das weiß ich nicht, aber er wirkte für mich eher wie ein schwulenhasser, der durchaus was dagegen unternommen hätte...
und es waren drei mörder....... vielleicht ja wirklich ein zusammenhang??

Auf diese Idee bin ich noch nie gekommen, aber ich denke auch nicht, dass das so gemeint war.
Die Szene, die während des Telefonats gezeigt wird, ist Ennis' Gedanken entsprungen. Für ihn ist klar, dass Jack mit einem Wagenheber erschlagen wurde. Da man aber eben nur die Bilder in seinem Kopf sieht, kann man für die Filmhandlung hier keine Schlüsse ziehen. Denn auch wenn Jack von einer Frau erschossen worden wäre (jetzt mal rein hypothetisch) - in Ennis' Kopf wären die Bilder von den Männern gewesen, die Jack zu Tode prügeln.
Ob Jack nun was mit Randall hatte oder nicht, mit L.D. hat er sicher nicht zusammengearbeitet. Wenn das hätte so wirken sollen, dann wäre im Film eine Verbindung zwischen den beiden dargestellt worden... aber Randall wusste ja nicht mal, dass er mit Lureen an der gleichen Fakultät studiert hat. Ich denke, die Familie Newsome war ihm unbekannt.



Geschrieben von starrily am 01.03.2009 um 13:10:

 

um noch einmal auf die Idee von Jack einzugehen.

Ist es richtig, dass Jack den benachbarten Rancher zu SICH und zu seinen Eltern holen wollte ? Auf diese karge abgewrackte Farm ? Ein Ranchbesitzer ?

Ein Argument kann ich mit meinen Meinungen vereinbaren und zwar, dass Jack eine geregelte Partnerschaft anstrebte, eine BEIDERSEITIGE Outung: "Wir gehören zusammen, wir leben zusammen" Davon hatte er mehrmals mit Ennis gesprochen.

Fakt ist, man kann sich endlos mit dem Thema: Wer ist der andere Mann
beschäftigen, man findet keine Antwort, zumindest niemals die richtige.

Das ist, was der Film jedem einzelnen Betrachter offen lässt. Man wird fast wahnsinnig nicht endlich zu erfahren, was wirklich geschehen ist, nach dem letzten Treffen von Ennis und Jack !

Aber was man nicht ändern kann, damit muss man leben.



Geschrieben von DerMoment1608 am 01.03.2009 um 17:34:

 

Mal aus dem Lureen-Thread kopiert, weil es hier besser hinpasst:

Zitat:
Original von Kessi
Der alte Twist erzählt Ennis das Jack ihm gesagt hat er würde mit Ennis auf die Ranch kommen. Doch das war gelogen denn Jack hat Ennis nie von der Ranch erzählt und hat ihn auch nie gefragt ob er da mit hin will. Und Ennis hat ihm auch immer gesagt und zu spüren gegeben das ein Zusammenleben nicht in Frage kommt. Dann erzählt der alte Twist das von dem anderen Mann und Ennis denkt sofort..."Aha darum ist Jack umgebracht wurden" Das der alte Twist ihm aber vor fünf Sekunden eine Lüge von Jack erzählt hat, von der Ennis ja weiß das es nicht wahr war, daran denkt Ennis nicht. Er stellt nicht für eine Minute in Frage das es vielleicht nicht stimmen könnte, denn das davor stimmte ja auch nicht.


Zitat:
Original von DerMoment1608
Bei Deinem restlichen Beitrag stimme ich Dir vollkommen zu, aber dieses Argument finde ich nicht schlüssig.

Jack hat seinem Vater erzählt, dass er mit Ennis auf die Ranch ziehen will. Er hat Ennis nie gefragt, ja, aber das ist nicht der entscheidenden Punkt. Was hinter der Geschichte steht, ist nämlich, dass Jack zusammen mit einem Mann war und mit ihm auf die Ranch ziehen wollte. Und das ist Wahrheit.

Die Geschichte mit dem Rancher ist jetzt im Prinzip das gleiche in grün. Wieder kommt heraus: Jack war zusammen mit einem Mann und mit ihm wollte er auf die Ranch ziehen. Nur war der Mann eben nicht Ennis, sondern Randall (oder ein anderer Rancher).

Der andere hat vielleicht genausowenig gewollt wie Ennis, vielleicht hat Jack ihn noch nicht mal gefragt gehabt. Aber genauso wie Ennis als Person hinter der Geschichte real ist, ist doch der Rancher als Person hinter der Geschichte genauso real.

Hoffentlich war jetzt verständlich, was ich gemeint habe.

Ich will nicht sagen, dass Jack zwangsläufig einen anderen hatte. Aber aus diesem Gespräch mit dem Vater kann ich kein Gegenargument dafür herauslesen.


Zitat:
Original von Kessi
@Der andere Mann
Nun ja, ich versuche das noch mal zu erklären warum ich an den anderen Mann nicht glaube.
In der Szene mit Randall sehe ich das Jack ein Angebote von einem anderen Mann bekommt und dieses Angebot nimmt er nicht an.
Weil ich gerade DIESE Szene gezeigt bekomme, gehe ich davon aus das Jack auf Angebote anderer Männer an ihn nicht eingegangen ist.
Wenn man gewollt hätte das ich etwas anderes denken soll, hätte man eine andere Szene wählen müssen Fettes Grinsen
Die Männer in Mexiko dagegen bekomme ich zu sehen, es ist eindeutig das Jack mit denen etwas hat. Der Film zeigt es mir und darum sehe ich es so.

Radall als Jacks Partner existiert für mich also nicht.
Jack hat Angebote von andere Männern nicht angenommen.

Sicherlich kann ich mir nun VORSTELLEN das er das gemacht hat...aber das was man SIEHT zeigt in eine anderer Richtung.

@bei dem Gespräch mit dem alten Twist
Die Frage ist doch Folgende...warum hat Jack seinem Vater überhaupt diese Dinge erzählt?
Sie kamen nicht gut miteinander aus, der Vater hatte nie viel Verständnis für Jack, warum erzählt er ihm das er mit Ennis auf die Ranch kommt, obwohl der gar nicht will?

Die Beantwortung DIESER Frage beantwortet wohl auch die Frage warum Jack von dem anderen Mann erzählt.


***

Deine Argumentation, warum Du keine Beziehung zwischen Randall und Jack siehst ist logisch und schlüssig. Aber ich frage mich: Warum ist die Szene dann drin? Wenn ich nur zeigen will, dass Jack keine Angebote annimmt, dann kann ich sie doch gleich weglassen. Denn wenn es gar keine Szene gibt, dann würde ja nicht mal der Verdacht aufkommen, ergo ist es auch nicht passiert.

Mal als Beispiel und völlig fiktiv: Von Ennis wird z.B. im Film nie gezeigt, dass er was mit einer anderen Frau (oder einen anderen Mann) außer Alma und Kessi hatte. Also würde ich nie auf die Idee kommen, dass er noch was hatte. Hätte mir jetzt Ennis' Vater erzählt, er hätte mit einem Typen auf seine Ranch kommen wollen, hätte ich das auch angezweifelt.

Wenn mir von Jack nie die Szene mit Randall gezeigt worden wäre, dann wäre ich sicherlich mit Deiner Interpretation mitgegangen. Jetzt wird im Film keine Szene gezeigt, wo er was mit Randall hat oder wo er zustimmt. Aber es wird eben eine Szene gezeigt, wo die Möglichkeit bestanden hätte, dass er zustimmt.

Wenn ich als Regisseur zeigen will, dass Jack nichts mit Männern hatte, was über Mexico hinaus geht, dann baue ich doch nicht so eine verunsichernde Szene ein, wenn es ohne die Szene viel klarer wäre. Und wenn ich extra verdeutlichen will, dass da nichts war, dann nehme ich doch eine eindeutige Szene, wo Jack z.B. ablehnt.

Zitat:
Original von Kessi
@bei dem Gespräch mit dem alten Twist
Die Frage ist doch Folgende...warum hat Jack seinem Vater überhaupt diese Dinge erzählt?
Sie kamen nicht gut miteinander aus, der Vater hatte nie viel Verständnis für Jack, warum erzählt er ihm das er mit Ennis auf die Ranch kommt, obwohl der gar nicht will?

Die Beantwortung DIESER Frage beantwortet wohl auch die Frage warum Jack von dem anderen Mann erzählt.


Ich glaube, das Problem hier ist, dass wir beide verschiedene Antworten auf die Frage geben würden.

Meine Antwort ist: Weil Jack sein Leben lang an ein gemeinsames Leben mit Ennis auf der Ranch geglaubt hat. Weil er geglaubt hat, dass es doch noch was wird. Seine Vernunft hat ihm was anderes gesagt, aber sein Herz konnte nicht aufhören daran zu glauben. Das zeigt ja auch die Nachscheidungsszene: Warum fährt er sofort zu Ennis? Weil er an ein gemeinsames Leben glaubt. Nach dieser Szene wird sein Glaube ziemlich gedämpft, aber er ist noch da. Erst beim Streit am See erlöscht er. In gewisser Weise erzählt Jack die Wahrheit, auch wenn es objektiv gesehen nicht die Wahrheit ist. Es ist seine innere Wahrheit.

Wenn ich jemanden wirklich nur hinhalten und beruhigen will, warum sollte ich ihn dann dauernd irgendwas erzählen, woran ich selber nicht glaube?

Und auch die Geschichte mit dem Rancher erzählt er, weil er daran geglaubt hat, dass es was werden könnte. Er wollte sein Leben ändern, einen Schlussstrich ziehen. Und warum soll er das nicht seinen Eltern erzählen, zumahl es sie ja auch direkt betrifft.

Und wenn er es wirklich nur eine erfundene Geschichte war, warum erzählt er diesmal noch zusätzlich, dass er sich scheiden lassen will? Dafür kann er keine Ausrede finden, wenn es nicht dazu kommt. Sonst kann er ja immer noch den anderen vorschieben, der nicht will, aber das betrifft ihn selbst.

Ansonsten beißt sich die Katze in den Schwanz Fettes Grinsen Weil ich in die Randall-Szene mehr reinlese, kommt mir das Gesagte echt vor. Und weil es mir echt vorkommt, lese ich auch mehr in die Randall-Szene rein. Du liest in die Randall-Szene nichts rein, deshalb kommt Dir das Gesagte nicht echt vor. Und weil es Dir nicht echt vorkommt, liest Du auch nichts in die Randall-Szene.



Geschrieben von Nika am 01.03.2009 um 17:43:

 

Zitat:
Original von DerMoment1608
Von Ennis wird z.B. im Film nie gezeigt, dass er was mit einer anderen Frau (oder einen anderen Mann) außer Alma und Kessi hatte.


@Moment: Tut mir leid, aber das ist der schönste Verschreiber, den ich seit langem gesehen habe. Aber jetzt weiß ich euch, warum unsere Kessi immer so gut informiert ist... Fettes Grinsen

Viele Grüße, Anika



Geschrieben von DerMoment1608 am 01.03.2009 um 17:56:

 

Wah! Cassie natürlich

Obwohl, irgendwann sind wir bei unsere Interpretationen sicherlich auch soweit, dass die eine Hälfte absolut überzeugt ist, dass Ennis was mit Kessi hatte (die andere Hälfte kann sich das natürlich überhaupt nicht vorstellen). In ein paar Monaten ist es sicherlich so weit großes Grinsen



Geschrieben von Kessi am 01.03.2009 um 18:04:

 

Moment
Cassie ist ein gutes Beispiel
Ennis massiert ihr die Füße und sie tanzen miteiander...es wird später auch gezeigt das sie mit zu Alma jun. fährt um sie abzuholen und die beiden reden auch miteinander...und im Inhalt des Gespräches wird deutlich das Cassie mit Ennis zusammen ist.

Hätte jetzt Ennis Cassie nicht die Füße massiert, sondern wäre statt dessen aufs Klo gegangen wie er ja ursprünglich wollte und weiter wäre nichts in der Richtung passiert im Film, dann hätte ich als Ennis am See die Kleine erwähnt eindeutig NICHT an Cassie gedacht.
Das Verhältnis von Cassie zu Ennis wurde mir eindeutig gezeigt.

Warum also nicht die Szene mit Randall ?

Ich denke man wollte ganz bewusst zeigen das es die große Liebe war zwischen Jack und Ennis und das Jack nur Ennis wollte und auch nur Ennis hatte...ich interpretiere die Szene so.

Dadurch das mir das mit Randall SO gezeigt wurden ist, beweist es mir das es den anderen Mann nicht gibt, den der alte Twist erwähnt.
Ein weiteres Anzeichen ist das Jacks Mutter SOFORT nach dem der alte Twist das mit dem anderen Mann sagt, ihre Hand auf Ennis Schulter legt und ihn nach oben in Jacks Zimmer schickt damit er die Hemden findet.

Warum der alte Twist den anderen Mann überhaupt erwähnt, warum ist er drin in Buch und Film. Ich denke er ist nur dazu da, damit Ennis an den Mord glaubt...und dadurch das er daran glaubt hinterfragt er ja die Regeln die man ihm aufgebürdet hat. Er hat sie eingehalten und TROTZDEM ist Jack nun tot.

Eine weitere Sache ist die das ich es im Charakter von Jack nicht stimmig finde, das er genau zu DIESEM Zeitpunkt beschließt mit einem anderen Mann auf die Ranch seines Vaters zu gehen.
Noch nie hat Ennis Jack seine Gefühle...seine verletzten Gefühle so deutlich gezeigt wie in diesem Moment.
Ennis sagt zu Jack "Dann geh doch...lass mich einfach allein" und dann weint er. Jack beendet sofort den Streit, geht auf Ennis zu, denn er merkt wie weh das Ennis tut. Er merkt das Ennis ihn liebt und der Gedanke ohne ihn zu leben ihm schmerzt.
Und Ennis lässt sich letztendlich in den Arm nehmen und trösten, klammert sich hilflos an Jack fest. In diesem Moment denkt Jack an die Umarmung von Ennis, denkt an etwas was ihm immer im Leben begleitet hat und was wichtig war für ihn.
Dann fährt Ennis und Jack ist so traurig. Ich denke sie sind Beide völlig am Ende.

Und in dieser Situation beschließt Jack sich von Ennis zu trennen und einen anderen Mann zu nehmen? Ennis so weh damit zu tun, denn das er das würde, das hat er am See ja gemerkt.
Die Reaktion von Ennis auf die Männer in Mexiko und das Weinen als Jack angedeutet hat er wolle gehen.
Da muss Jack aber schon ein sehr kalter Mensch gewesen sein, wenn er das in DIESEM Augenblick gemacht hätte.
Und das denke ich nicht, Jack war immer selbstlos.
Ich denke er hat seinen Vater einfach nur belogen...und seine Mutter wusste es. Das erscheint mir einfach in allen Punkten schlüssiger.



Geschrieben von DerMoment1608 am 01.03.2009 um 19:04:

 

@Kessi
Ich werde noch was zu Deiner Antwort schreiben, habe jetzt aber erst mal eine kurze Zwischenfragen:

Ist es für Dich ein Widerspruch, dass Ennis für Jack DIE große Liebe war, er aber gleichzeitig was mit einen anderem angefangen hat?



Geschrieben von greenwhitebobo am 01.03.2009 um 19:40:

 

Kessi,
Jack fragt Ennis aber auch beim ersten Angelausflug nach 4 Jahren, wie lange sie das mit ihnen denn hinnehmen müssen und Ennis sagt: "So lange, wie wir es aushalten."
Und dann beim Streit am See sagt er zu Jack: "Ich halte das nicht mehr aus."

Genau der gleiche Wortlaut.
Vielleicht hat Jack in dem Moment nicht beschlossen, sich zu trennen, aber hat diese Worte von Ennis als Trennung aufgefasst.

Ich glaube auch nicht, dass er so, wie du schreibst, kalt ist und sich in der Situation trennt.
Aber auffällig ist eben, dass es genau der gleiche Wortlaut ist. Keine Ahnung...vielleicht interpretier ich aber auch nur zu viel da hinein. Man hat auch schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen...ich weiß langsam gar nichts mehr...



Geschrieben von Kessi am 01.03.2009 um 19:56:

 

Moment
Das macht für mich von der Logik her keinen Sinn

1. Bei der Szene mit Randall sieht man das deutlich...Jack gibt sich gar keine Mühe mit ihm...und als Randall das Fischen erwähnt, da sind Jacks Gedanken sofort bei Ennis.
Wie will man denn so eine Beziehung aufbauen die mit einem Zusammenleben bei dem Eltern endet. Im Gegensatz zu einer rein sexuellen Beziehung muss man sich hier wohl schon ein wenig bemühen.

2. Das Zusammenleben muss ja irgendeinen Sinn haben, man macht das ja nicht allein das Wortes wegen.
Wieso wollte nun Jack unbedingt so ein Zusammenleben haben?
Mit Ennis ganz klar den hat er geliebt und so wollte er jede Minute mit ihm zusammen sein.
Mit Lureeen...weil sie Geld hatte, weil Jack eine Familie wollte und weil man es eben so gemacht hat.
Aber mit dem Nachbarn? Er liebt ihn nicht, ergo wird das Zusammenleben hier wohl eher zur Qual werden als das es eine Freude wird.
Und noch dazu muss er um diese Qual zu kriegen, ein Wohlstandsleben das er an Lureens Seite hat aufgeben, sich von seinem Sohn trennen, den er doch eigentlich liebt, zurück zu seinem Vater gehen der ihn nicht leiden kann und mit dem er sich nicht versteht und sich auf einer Hungerleiderranch jeden Tag mit finanziellen Problemen rumschlagen.

Wie gesagt das muss die Liebe schon sehr groß sein, damit man es macht. Es zu tun mit jemanden den man nicht liebt...wo liegt da der Sinn?



Geschrieben von Kessi am 01.03.2009 um 20:15:

 

Bobo

Das sehe ich wie du...die Worte sind nicht von ungefähr so gewählt.

Der See ist schon ein Wendepunkt...die Situation ist für Beide Männer so das sie sie nicht mehr aushalten. Irgendwas muss sich also ändern.
Sie haben gesagt so lange wie sie es aushalten und nun tun sie das nicht mehr.

Sie müssen sich nun entscheiden was sie tun, gehen sie auf den Gipfel oder kehren sie um. Jack war immer der Führer aber Jack ist so müde geworden wie in der Rückblende, nur das es dieses Mal eine psychische Müdigkeit ist.
Jack kann nicht mehr führen, also ist Ennis dran.

Die Änderung von Ennis beginnt damit das er sich von Cassie trennt und sich selber eingesteht das sie mit ihm keinen Spaß hatte.
Aber wirklich ändern tut Ennis erst Jacks Tod...er hängt sein Hemd über das von Jack und übernimmt die Führung... rauf auf den Gipfel...aber nicht mehr mit Jack, sondern mit dessen Asche. Ich denke das schwört Ennis ihm.



Geschrieben von Mopple am 01.03.2009 um 22:48:

 

Zuerst dachte ich: Ja, er hat seinem Vater erzählt, dass er mit Randall kommen will, aber je länger ich darüber nachdenke, umso unmöglicher erscheint es mir.

Als die beiden auf der Bank sitzen, reagiert Jack überhaupt nicht interessiert, eher deprimiert, weil Randall ihm genau das anbietet, was er selbst sich mit Ennis gewünscht hat... Und eine Beziehung zu Randall wäre ja genauso eine "Flucht" wie auch seine Hochzeit mit Lureen. Ich denke, Sex in Mexiko, gegen Geld, ist für Jack ok, weil es Sex ohne Verpflichtung, ohne Liebe, ohne Beziehung ist. Aber ein Verhältnis mit einem Nachbarn wäre noch einmal eine andere Dimension des Betrugs gegenüber Ennis.

Was ich mir noch vorstellen könnte, wäre, dass sein Vater bei dem Besuch im Frühjahr ihn (vermutlich auch nicht zum ersten Mal) damit aufgezogen hat, dass er doch endlich mal diesen Ennis mitbringen soll, von dem er seit Jahren redet, und im Nachhall des deprimierenden Treffens direkt zuvor sagt Jack - quasi um seinen Vater zum Schweigen zu bringen - er hätte jemand anderen gefunden, den er mitbringt.



Geschrieben von lewis13 am 01.03.2009 um 23:07:

 

Kessi,

ich glaube auch, dass Ennis begonnen hat ernst zu überlegen, seine Haltung zu ändern und die Beziehung mit Cassie das ganze nur komplizieren könnte. Ihm wurde klar, dass der Jack in seinem Leben die einzige Liebe war , er war auch von Jack's Liebe zu ihm überzeugt. Er wußte auch wenn er Jack wieder treffen wird, es kann nicht so bleiben wie in den letzen 20 Jahren. Wie Du schreibst, die Situation war für Jack und Ennis genauso unerträglich. Also wenn Ennis die Karte wg. Novembertreffen geschick hat, war er vielleicht schon bereit ein neues Leben mit Jack zu beginnen



Geschrieben von mio am 01.03.2009 um 23:08:

 

Ach, Kessi, ich kann Deine Argumentation so gut verstehen, ich sehe das ja ganz genauso wie Du (hatte ich ja auch schon ausführlich was zu geschrieben).

Leider ist es nur so, dass, obwohl ich es hier auch recht klar so empfinde wie Du, auch die Argumentationen der anderen etwas für sich haben. Der Film (und das Buch) sind hier leider nicht eindeutig. Das setzt mir manchmal richtig zu. unglücklich (Und wieder einmal wundere ich mich, dass mich eine fiktive Geschichte so in Atem halten kann.)

Mir erscheint es auch immer völlig unlogisch, dass Jack sich gerade nach der Seeszene von Ennis trennen sollte. Gerade da hat sich etwas bewegt.

Ich grübele immer darüber nach, wie Jack seine letzten Wochen verbracht haben könnte.
Ich denke mir in etwa folgendes: Er ist erstmal zu seinen Eltern gefahren und war völlig fertig und müde nach der Auseinandersetzung mit Ennis. Sein Vater wird ihn mal wieder angegangen sein von wegen, er wollte doch auf die Farm kommen mit diesem Ennis del Mar und ich denke, dass er dann die Geschichte von dem Ranchnachbarn erzählt hat, damit sein Vater Ruhe gibt und den Namen von Ennis nicht mehr in den Mund nimmt.
Gleichzeitig erzählt Jack hier aber nicht nur vage von diesem Ranchnachbarn und belässt es dabei, sondern er scheint recht konkret geworden zu sein, was er plant: Er sagt (laut dem Vater), dass er sich von Lureen scheiden lassen will, wieder auf die Ranch seiner Eltern kommen wird, ein Haus bauen will und helfen will, die Ranch zu bewirtschaften. Er sagt also etwas ganz Konkretes, wobei auffällig ist, dass er diesbezüglich anscheinend fast konkreter wird als bisher mit seinen Erzählungen in Bezug auf Ennis, er aber dem Ranchnachbarn keinen Namen gibt.
Und da rede ich mir (für meinen Seelenfrieden) immer ein, dass Jack vielleicht dabei war, einen Plan zu schmieden, einen Plan, wie er Ennis vielleicht doch noch überzeugen kann: Wenn er all das tun würde, allerdings ohne einen Ranchnachbarn, wie würde Ennis darauf reagieren?
Jack wäre dann recht nahe bei Ennis, sie könnten sich also öfter treffen. Gleichzeitig wäre Jack auf einmal nicht mehr der, der ein finanziell sorgenfreies, bequemes Leben führt, sondern er müsste genauso schwer schuften wie Ennis. Vielleicht könnte Jack Ennis auch mal bewegen, dass er sich die Farm der Eltern mal anschauen kommt (vielleicht bei einem Notfall, wenn die Eltern von Jack krank oder verletzt sind oder mit den Tieren auf der Ranch etwas ist o.ä.).
Ennis wäre nie nach Texas gezogen, schon wegen seiner Kinder nicht (und da kann ich ihn übrigens auch gut verstehen), aber Lightning Flat ist nicht so weit weg, also vielleicht wäre das für Ennis vorstellbar. Vielleicht wäre es so für Jack möglich gewesen, auf lange Sicht zu erreichen, dass er Ennis zumindest immer öfter sieht.

Wie ihr seht, bin ich hier sehr beeinflusst durch die vielen Geschichten hier, in denen es darum geht, wie ein Leben von Jack und Ennis möglich gewesen wäre. fröhlich Und mir setzt immer die Vorstellung sehr zu, dass Jack seine letzten Wochen noch unglücklicher als bisher verbracht haben könnte um dann elendig zu sterben.

Edit: Mopple, habe erst nach dem posten Deinen Beitrag gesehen. Da haben wir denselben Eindruck. (Schön, noch ein Vertreter dieser Theorie. fröhlich Schlag Dich bloß nicht wieder auf die andere Seite. Augenzwinkern )

Edit2: Hallo Lewis13, willkommen! Noch ein Vertreter dieser Argumentation, sehr schön! fröhlich
Ja, man möchte halt so gerne, dass die zwei doch noch zusammengekommen wären. Aber ich finde, es ist nicht ausgeschlossen!



Geschrieben von lewis13 am 01.03.2009 um 23:36:

 

hallo mio,

glaube nicht, dass Jack ein " finanziell sorgloses, bequemes Leben" führen wollte. Er wollte nur mit Ennis zusammenleben, egal was das kostet. Das sieht man doch von Anfang an. Er war doch derjenige der die Ideen hatte ( v. Ennis immer abgelehnt). Beide haben doch hart gearbeitet und gemeinsam könnten genug erreichen um vielleicht nicht sorgloses aber ein normales Leben zu haben



Geschrieben von mio am 01.03.2009 um 23:51:

 

Hi Lewis,

das hast Du glaube ich missverstanden: Jack hat ja mit Lureen ein finanziell sorgenfreies Leben geführt. Ennis aber nicht und das hat er Jack in der Szene am See vorgeworfen ("Du hast wohl vergessen wie es ist, immer pleite zu sein."). Wenn Jack sich von Lureen getrennt hätte und auf die Ranch seiner Eltern gegangen wäre, dann wären sie diesbezüglich wieder gleich gewesen (ich glaube nicht, dass Jack von Lureen großartig Geld bekommen hätte bei einer Scheidung) und auch das wäre vielleicht verbindend gewesen.



Geschrieben von lewis13 am 02.03.2009 um 00:11:

 

mio,
von Lureen vielleich nicht aber von ihrem Vater sicher. er hat doch Jack gehasst und wäre bereit solide Abfindung an Jack zu bezahlen. Was die Ehe mir Lureen bertrifft wissen wir, dass sie "per Telefon" geführt werden konnte. Lureen war mit Geschäften des Vaters so beschäftigt, dass die Ehe mit Jack war warscheinlich für Sie zweitrangig. Du hast Recht, dass Jack sorgenfreies Leben geführ hat, ich bin aber überzeugt, für Ennis war er bereit auf so ein Leben zu verzichten.


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