Besuch bei Jack´s Eltern |
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cornflake
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Hallo, ihr Lieben!
Mir ist gerade noch etwas aufgefallen.
Ein winziges Detail, aber trotzdem sehr schön gemacht, wie ich finde.
Als Ennis Jacks Eltern besucht, mit seinem Vate spricht und dann von Jacks Mutter die Hand auf die Schulter gelegt bekommt, sie man im Hintergrund (also die Kamera auf Jacks Mutter schwenkt) ein großes, sehr schönes Holzkreuz, das an der Wand hängt.
Ich weiß gar nicht, wieso mir das jetzt eben aufgefallen ist, aber es zieht irgendwie wieder eine Verbindung dazu, dass Jack mit Sicherheit einen Platz bei Gott im Himmel bekommen hat und dort auf Ennis wartet.
Bescheuerte Interpretation, aber das musste gerade raus.
Eure corny
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...und traten zusammen hinaus in den Nebel, der den Fuß ihres Leuchturmes immerwährend umgab. Und nach ein paar Schritten waren sie ganz darin verschwunden. (Nachtschatten)
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09.04.2007 19:54 |
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Eva
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Hallo Corny,
das Kreuz ist mir aufgefallen. Manchmal denke ich, könnte es eine Verbindung geben zur allerersten Szene, als Ennis mit dem Truck nach Signal kommt. Da sieht man im Morgengrauen drei Strommasten, die aussehen wie die drei Kreuze auf dem Berg Golgatha als Jesus gekreuzigt wurde.
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10.04.2007 09:28 |
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Andi
Ranchbesitzer
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Hey Corny!
Diese Idee mit dem Kreuz ist mir noch gar nicht gekommen. Ich habe zwar schon bemerkt, dass da eins ist, aber dass das vielleicht auch eine tiefere Bedeutung haben könnte, darauf bin ich noch gar nicht gekommen.
Für mich hat diese Szene auf eine seltsame Art und Weise etwas beruhigendes und da passt das mit dem Kreuz ganz gut dazu.
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10.04.2007 11:03 |
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AngLee
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Zitat: |
Original von Eva
Manchmal denke ich, könnte es eine Verbindung geben zur allerersten Szene, als Ennis mit dem Truck nach Signal kommt. Da sieht man im Morgengrauen drei Strommasten, die aussehen wie die drei Kreuze auf dem Berg Golgatha als Jesus gekreuzigt wurde. |
Bisher hab ich da nur die Strommasten wahrgenommen. Aber jetzt, wo du es sagst, ... es sieht wirklich wie drei Kreuze aus. Und da ist die Beziehung zu Golgatha naheliegend. Aber ob Ang Lee so viel religiöse Symbolik in seinen Film eingebaut hat? Wir haben ja schon öfters festgestellt, dass Dinge im Film häufig doppelt vorkommen.
Vorsichtiges Herantasten an eine Interpretation:
Also wenn in der Eingangsszene die Kreuze auf Golgatha wirklich gemeint sein sollten, dann werden dort neben Jesus noch zwei Verbrecher (Ennis und Jack???) gekreuzigt, also von den Menschen gerichtet. Nicht von Gott.
In der Szene bei Jacks Eltern wird ja gerade durch die Hand der Mutter so viel Mitgefühl und Trost ausgesprochen. Dazu passt das Kreuz im Hintergrund, so wie Andi sagt. Vielleicht ist es auch ein Zeichen dafür, dass Gott in diesem Moment Trost spendet und nicht richtet, sondern dass dies die Menschen tun. Sich also anmaßen zu wissen, was gut und was schlecht ist. Das passt für mich zu der Gesellschafskritik, die dieser Film übt.
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10.04.2007 16:30 |
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cornflake
Ranchbesitzer
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Themenstarter
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Ich würde es mal so sehen, dass Jacks Mutter ein "Engel" ist, der von Gott gesandt wurde um in dieser schlimmen Zeit für Ennis da zu sein
und ihm Trost zu schenken.
Sie sagt ja auch, dass er gerne wiederkommen kann.
Vielleicht hat er das sogar gemacht und mir ihr alleine gesprochen, als der alte Twist nicht da war.
Sie konnte Ennis bestimmt viel über Jack erzählen...
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...und traten zusammen hinaus in den Nebel, der den Fuß ihres Leuchturmes immerwährend umgab. Und nach ein paar Schritten waren sie ganz darin verschwunden. (Nachtschatten)
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10.04.2007 16:40 |
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franke11
Kojotendanebenschießer
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Hi Huck Finn,
ja das Thema hatten wir schon mal - aber ist nicht schlimm.
Das Pferd das Ennis geschnitzt hat ist, meiner Meinung nach, nicht das gleiche, das Jack in seinem Zimmer hatte. Es fehlt der Reiter und ist ja auch irgendwie feiner.
Der Zeitraum muss vom Frühling also Mai vielleicht auch erst Juni bis Mitte August gewesen sein. Man sieht ja am Anfang, als Jack zu den Schafen reitet den ersten Vollmond.
Beider ersten Zeltnacht ist dann wieder Vollmond. Also ist schon mal dort ein Zeitraum von einem (oder sogar zwei) Monaten vergangen.
lg
franke
(Kenne den Film seit einem Jahr, bin auch schon über die Verliebtsein-Phase hinweg, aber ist jetzt dafür Liebe)
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08.05.2007 21:46 |
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Francine
Whiskytrinker
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Hallo Huck Finn,
in irgendeinem Thread hatten wir das mit dem Pferd sogar mal recht ausführlich diskutiert. Habe gerade schon mal gesucht, kann ihn aber leider nicht mehr finden. Falls ich noch fündig werde, melde ich mich wieder. Empfinde ich außerdem als gar nicht schlimm, wenn was woanders noch mal aufgegriffen wird. Ist ja auch schwierig, in der Fülle von Themen den Überblick zu bewahren...
Damals sind die meisten zum Schluss gekommen, dass dies zwei verschiedene Pferde sind. Wie franky schon sagte, war das in Jacks Zimmer wesentlich feiner als das von Ennis.
__________________ For how long?
Long as we can ride it. Ain't no reins on this one.
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08.05.2007 22:01 |
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AngLee
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Hallo Huck Finn.
Also nehmen wir mal an, sie sind Mitte Mai auf den Brokeback gezogen. Sie sind im Frühjahr hoch, und man weiß nicht genau, was das genau heißt. Juni scheint mir etwas spät, franke. Also angenommen Mitte Mai bis Mitte August (laut Buch fiel am 13. August der erste Schnee, und kurz danach sind sie runter). Dann wären sie also ca 3 Monate oben auf dem Brokeback gewesen. Irgendwie ganz schön kurz. Kommt mir viel länger vor.
Zu der Pferd Diskussion: Also ein Zusammenhang zwischen den beiden geschnitzten Pferden besteht bestimmt. Ob es ein- und dasselbe ist, fraglich. Ich bin mir nicht sicher, obwohl die Diskussion eher dahin ging, dass es zwei verschiedene Pferde sind. Auf alle Fälle wurde das schon mal im Thread "Ying und Yang" behandelt:
http://www.the-brokeback-mountain.de/thread.php?threadid=835&threadview=0&h
ilight=&hilightuser=0&page=1
Außerdem auch im Thread "Bär- Szene" (etwas herunter scrollen):
Bär-Szene
Ich hab mal die beiden Pferde gegenübergestellt. Also, da muss jemand noch ganz schön viel geschnitzt haben, wenn das ein und dasselbe Pferd sein soll. Außerdem ist beim Roh-Pferd die Kopfstellung ganz anders.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von AngLee: 09.05.2007 20:38.
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09.05.2007 19:43 |
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Huck Finn
Truthahnschneider
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Hallo Ang Lee!
Danke für Deine Mühe. Ja, dass mit dem Pferd war auch nur so eine fixe Idee von mir. Aber man will ja jedes kleine bißchen Ungewißheit beseitigen und da dachte ich mir, ihr als Experten, habt da sicherlich schon alles "durchleuchtet".
Zitat: |
Original von AngLee
Hallo Huck Finn.
Also nehmen wir mal an, sie sind Mitte Mai auf den Brokeback gezogen. Sie sind im Frühjahr hoch, und man weiß nicht genau, was das genau heißt. Juni scheint mir etwas spät, franke. Also angenommen Mitte Mai bis Mitte August (laut Buch fiel am 13. August der erste Schnee, und kurz danach sind sie runter). Dann wären sie also ca 3 Monate oben auf dem Brokeback gewesen. Irgendwie ganz schön kurz. Kommt mir viel länger vor. |
Genau deswegen nämlich meine Nachfrage. Ich finde nämlich 3 Monate doch irgendwie etwas kurz, zumal ja wohl Ennis schon fast 1 Monat brauchte um aufzutauen. Meine Güte, nur drei unbeschwerte Monate für zwei zerstörte Leben...
__________________
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Huck Finn: 09.05.2007 22:20.
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09.05.2007 22:19 |
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Andi
Ranchbesitzer
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Zitat: |
Original von Huck Finn
Ich finde nämlich 3 Monate doch irgendwie etwas kurz, zumal ja wohl Ennis schon fast 1 Monat brauchte um aufzutauen. Meine Güte, nur drei unbeschwerte Monate für zwei zerstörte Leben...
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Das stimmt, es ist wirklich nicht viel Zeit. Aber diese Zeit war dafür die schönste in ihrem Leben. Und es gibt viele Menschen, die in ihrem gesamten Leben so eine wunderbare Zeit nicht haben.
Wenn man so denkt, fühlt man sich gleich schon wieder etwas besser.
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10.05.2007 14:58 |
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Huck Finn
Truthahnschneider
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Zitat: |
Original von Andi
Das stimmt, es ist wirklich nicht viel Zeit. Aber diese Zeit war dafür die schönste in ihrem Leben. Und es gibt viele Menschen, die in ihrem gesamten Leben so eine wunderbare Zeit nicht haben.
Wenn man so denkt, fühlt man sich gleich schon wieder etwas besser.
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Da sprichst Du etwas sehr wahres aus und m.M. ist das eine der positiven Botschaften von BbM. Denn bei aller Tragik die dahinter steht sollte man auch mal einen kleinen Gedanken damit verbringen, dass es nicht wenige Menschen gibt, die mit noch wesentlich weniger im Leben auskommen müssen. Es gibt sie, die Einsamen, die jenseits der gängigen Normen leben, die nicht zu den Schönen, den Begehrenswerten gehören, die nicht auf andere zugehen können, Hemmungen oder manch andere Handicaps haben, weswegen ihnen ein Leben lang etwas verwehrt wird, was für die meisten doch selbstverständlich ist. Die um jedes bißchen Aufmerksamkeit, Zuneigung kämpfen müssen, während anderen das wie gebratene Tauben zugeflogen kommt. Und doch haben auch sie die gleichen Begehren und Sehnsüchte und müssen irgendwie damit klarkommen. Wenn man darüber so nachdenkt, so ist das Leben eigentlich eine ziemlich ungerechte und unfaire Sache.
Jack&Ennis mußten zwar auf ein erfülltes Leben verzichten aber zumindest gehörten ein paar Wochen im Jahr ihnen. Mehr eben, als manche je hatten. Zumindest ist es etwas tröstliches.
Ich kann bei der Gelegenheit mal nur wärmstens das Buch von Michel Houellebecq, "Die Ausweitung der Kampfzone", empfehlen. In einem Satz schreibt er beispielsweise: "Mit dem Sex ( der Liebe ) ist es wie mit dem Geld. Die einen haben viel, die anderen haben wenig und die richtig armen Schweine sind jene, die beides nicht haben". Die von Konsum und Werbung und von sexueller Freizügigkeit durchsetzte Botschaft suggeriert ja ein Bild, als ob ein Jeder ein erfülltes Liebes- und Sexleben hat. Doch die Wahrheit ist eine andere. Im Zeitalter des allseits flexiblen Menschen, gnadenlos an die Ökonomischen Vorgaben angepaßt, verliert er mehr als es den Augenschein hat.
Nun denn, bevor ich zu weit abschweife...
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10.05.2007 18:02 |
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Metallikatz
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Zitat: |
Original von Huck Finn
Zitat: |
Original von Andi
Das stimmt, es ist wirklich nicht viel Zeit. Aber diese Zeit war dafür die schönste in ihrem Leben. Und es gibt viele Menschen, die in ihrem gesamten Leben so eine wunderbare Zeit nicht haben.
Wenn man so denkt, fühlt man sich gleich schon wieder etwas besser.
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Da sprichst Du etwas sehr wahres aus und m.M. ist das eine der positiven Botschaften von BbM. Denn bei aller Tragik die dahinter steht sollte man auch mal einen kleinen Gedanken damit verbringen, dass es nicht wenige Menschen gibt, die mit noch wesentlich weniger im Leben auskommen müssen. Es gibt sie, die Einsamen, die jenseits der gängigen Normen leben, die nicht zu den Schönen, den Begehrenswerten gehören, die nicht auf andere zugehen können, Hemmungen oder manch andere Handicaps haben, weswegen ihnen ein Leben lang etwas verwehrt wird, was für die meisten doch selbstverständlich ist. Die um jedes bißchen Aufmerksamkeit, Zuneigung kämpfen müssen, während anderen das wie gebratene Tauben zugeflogen kommt. Und doch haben auch sie die gleichen Begehren und Sehnsüchte und müssen irgendwie damit klarkommen. Wenn man darüber so nachdenkt, so ist das Leben eigentlich eine ziemlich ungerechte und unfaire Sache.
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Sehr sehr schön geschrieben Huck Finn und sehr traurig und leider sehr wahr!
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10.05.2007 23:52 |
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