Aufbruch auf dem Brokeback |
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Kathy
Bullrider
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Aufbruch auf dem Brokeback |
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Ich hab ja jetzt endlich die DVD auch zu Hause ...
Und die Szene, in der Ennis kurz vor dem Aufbruch aus dem Camp da ganz alleine auf dem Berg sitzt, finde ich auch stark.
Schon als er ins Camp geritten kommt und Jack packen sieht, reagiert er total über....und schiebt das Finazielle vor
obwohl er nun damit konfrontiert wird, wie es weitergehen soll....eben nach dem Brokeback.
Man sieht richtig, dass er da nicht so recht mit klarkommt und es für ihn jetzt einfach viel zu schnell geht. Er will einfach nicht aufbrechen, weil er nicht weiß, was das für die Beiden bedeutet.
Ich glaub es überwältigt ihn in dem Moment total....
So sitzt er da jedenfalls. Ganz bedröppelt und mürrisch.
Als Jack die Pferde packt und sattelt und dann zu ihm rüberschaut, weiß er ganz genau, was in ihm vorgeht. Dieser Blick, echt süß. Dann nimmt er sein Lasso und "fängt" Ennis damit ein. ..
__________________ Grüße von Kathy
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06.07.2006 13:50 |
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Kathy
Bullrider
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Themenstarter
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Ich glaube Ennis hat die ganze Zeit oben auf dem Brokeback einfach genossen...sie waren alleine, keiner da, außer den Schafen und Hunden.
Und ich denke jeglichen Gedanken an eine "Zeit danach" hat Ennis einfach nicht zuende gedacht.
Aber jetzt beim Aufbruch musste er sich ja damit auseinandersetzen.
Es geht ihm einfach viel zu schnell und er hatte die Zeit eigentlich so sehr genossen...einfach mal nicht nachdenken sondern sich treiben lassen.
Zurück im Ort sieht man ja dann, wie er sich verabschiedet. Nämlich gar nicht. Er dreht sich um und geht.
Trotzdem konnte er seine ganzen Gefühle dazu nicht verdrängen, was dann eben an der Hausecke endet. Als er völlig zusammenbricht.
__________________ Grüße von Kathy
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06.07.2006 14:07 |
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Ennis
Angelzeugvergesser
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hach, ihr beide sprecht mir aus der seele...
muss jetzt leider weg vom rechner, sonst würd ich gern noch mehr schreiben. bis morgen dann
__________________ Your folks just stop at Ennis?
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06.07.2006 15:43 |
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Kessi
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Diese Szene ist voller Symbolik und man sieht hier auch sehr gut wie verscheiden die Beiden denken. Jack baut ziemlich gut gelaunt das Zelt ab. Endlich ist die Arbeit hier vorbei, keiner muss mehr zu den Schafen reiten und dort schlafen sie haben alle Zeit der Welt füreinander. Ennis dagegen weiß, das es keine Zukunft für sie gibt, mit dem Ende der Arbeit auf dem Brokeback ist auch ihre Liebe zu Ende und er ist deprimiert. Jack könnte jetzt ne Menge sagen tut er aber nicht. Er zeigt alles mit einer Geste die so rührend ist wie es Worte nie hätten sein können. Er fängt Ennis mit einem Lasso, was so viel bedeutet wie "Ich will dich behalten" Das erste "Es geht nicht" von Ennis ist die Befreiung aus dem Lasso, doch Jack gibt nicht auf. Darum kommt das zweite "Es geht nicht" deutlicher. Danach hat Jack ein blaues Auge.
Eigentlich brauchen die Beiden den ganzen Film gar nichts sagen. So wie sie mit Gesten Mimik und Symbolik komunizieren ist einfach toll.
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07.07.2006 02:43 |
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mel
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Zitat: |
Original von Kessi
Eigentlich brauchen die Beiden den ganzen Film gar nichts sagen. So wie sie mit Gesten Mimik und Symbolik komunizieren ist einfach toll. |
Ja, das ist auch das Besondere an diesem Film, finde ich. Er kommt ohne viel Worte aus und doch wird so viel gesagt. Man kan mitfühlen, erkennt sich selbst in vielen Situationen wieder und hat Raum für seine eigenen Gedanken und Gefühle, die hochkommen.
Jack's Lassowurf hat mich auch extrem berührt. Dazu sein sehnsüchtiger Blick, den er Ennis zuwirft, als er auf ihn zugeht - ich glaube, unbewußt hat Jack verstanden, was Ennis bedrückt. Mit dem Lasso-Spiel will er ihm nicht nur eine Botschaft vermitteln Ich will Dich behalten, Du gehörst zu mir", sondern ich glaube, dass er ihn auch aus dem Trübsal herausholen will. Jack weiß nicht, wie man in so einer Situation mit Gefühlen umgeht und ich habe hier den Eindruck, er versucht, sich Ennis spielerisch zu nähern.
Wie Du gesagt hast, Kessi, das ist sehr (an-)rührend !
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07.07.2006 20:55 |
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Francine
Whiskytrinker
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Das mit der Symbolik beim Lassowerfen habe ich noch nie so gesehen. Ist echt sehr interessant was Kessi so schreibt. Schön. Gefällt mir gut. Ist mir bisher auch nicht aufgefallen, dass gerade in dieser Szene deutlich wird, dass beide verschieden denken.
Muss ich beim nächsten Brokeback-Gucken mal beachten. Zum Glück gibt es dieses Forum... Man findet jedesmal was Neues...
__________________ For how long?
Long as we can ride it. Ain't no reins on this one.
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19.03.2007 21:42 |
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AngLee
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Francine,
mir geht es auch so. Man stößt hier immer wieder auf neue Details im Film, die man dann mit ganz anderen Augen wahrnimmt. Diese Lasso Symbolik hab ich auch noch nie so gesehen. Und das der Film eigentlich mit sehr wenigen Worten auskommt und viel mehr durch Gesten, Handlungen, Mimik aussagt fasziniert mich immer mehr.
Zitat: |
Original von mel
Mit dem Lasso-Spiel will er ihm nicht nur eine Botschaft vermitteln Ich will Dich behalten, Du gehörst zu mir", sondern ich glaube, dass er ihn auch aus dem Trübsal herausholen will. |
Nur so kann sich Jack mitteilen und die Antwort von Ennis hat Kessi ja schon so gut dargestellt. Ich denke, auch wenn sie miteinander geredet hätten wären sie zu keinem anderen Ergebnis gekommen.
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20.03.2007 18:00 |
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Francine
Whiskytrinker
Dabei seit: 20.06.2008
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AngLee, dass der Film mit so wenige Worte auskommt, fasziniert mich auch immer wieder aufs Neue. Das ist sicherlich auch einer der ach so unendlich vielen Gründe warum mir der Film so gefällt. Wenige Worte und doch so viel gesagt.
Ach ist das schön...
__________________ For how long?
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20.03.2007 20:42 |
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black rose
Whiskytrinker
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Zitat: |
Original von Kessi
Diese Szene ist voller Symbolik und man sieht hier auch sehr gut wie verscheiden die Beiden denken. Jack baut ziemlich gut gelaunt das Zelt ab. Endlich ist die Arbeit hier vorbei, keiner muss mehr zu den Schafen reiten und dort schlafen sie haben alle Zeit der Welt füreinander. Ennis dagegen weiß, das es keine Zukunft für sie gibt, mit dem Ende der Arbeit auf dem Brokeback ist auch ihre Liebe zu Ende und er ist deprimiert. Jack könnte jetzt ne Menge sagen tut er aber nicht. Er zeigt alles mit einer Geste die so rührend ist wie es Worte nie hätten sein können. Er fängt Ennis mit einem Lasso, was so viel bedeutet wie "Ich will dich behalten" Das erste "Es geht nicht" von Ennis ist die Befreiung aus dem Lasso, doch Jack gibt nicht auf. Darum kommt das zweite "Es geht nicht" deutlicher. Danach hat Jack ein blaues Auge.
Eigentlich brauchen die Beiden den ganzen Film gar nichts sagen. So wie sie mit Gesten Mimik und Symbolik komunizieren ist einfach toll. |
hab mir zu dieser szene auch schon meine gedanken gemacht,aber nicht die worte gefunden,um das auszudrücken...kessi,genau so empfinde ich das auch.der film wurde,meiner meinung nach,super umgesetzt.könnte mir auch nicht vorstellen,was die beiden in der situation hätten sagen sollen...worte wären zuviel gewesen...die gestik und mimik der beiden allein reicht völlig aus,um die gefühle von jack,bzw. die innerliche zerrissenheit von ennis zuu zeigen...
__________________ Enrique Bunbury
Lieber in der Hölle regieren, als im Himmel zu dienen!(John Milton)
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21.03.2007 12:22 |
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DerMoment1608
Ranchbesitzer
Dabei seit: 22.06.2008
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Zitat: |
Original von Kessi
Diese Szene ist voller Symbolik und man sieht hier auch sehr gut wie verscheiden die Beiden denken. Jack baut ziemlich gut gelaunt das Zelt ab. Endlich ist die Arbeit hier vorbei, keiner muss mehr zu den Schafen reiten und dort schlafen sie haben alle Zeit der Welt füreinander. Ennis dagegen weiß, das es keine Zukunft für sie gibt, mit dem Ende der Arbeit auf dem Brokeback ist auch ihre Liebe zu Ende und er ist deprimiert.
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Wissen nicht beide, dass es nach dem Sommer vorbei ist? Auch Jack. Auf mich wirkt er beim Zeltabbau alles andere als fröhlich. Im Gegenteil, eher auch bedrückt. Als würde er versuchen es zu verdrängen. Schon allein die Reihenfolge, wie auf Ennis Frage, was er da tue, antwortet: Erzählt erst, dass Aguirre da war um zu sagen, dass sein Onkel doch nicht gestorben ist. Eine eigentlich total unwichtige Information. Und er dann schiebt er nach "Wir sollen die wieder runter kommen" (Wobei er selbst dass "durch die Blume" sagt --> "Wir sollen die Schafe runterbringen"). Dass er es herauszögert die unangenehme Nachricht überbringen zu müssen.
Und auch die Frage, wie es mit dem nächsten Jahr ist, zeigt doch, dass er weiß, dass er Ennis min. 1 Jahr nicht sehen wird. Wahrscheinlich sogar gar nicht mehr. Auf ein Wiedersehen hofft er doch nur. Außerdem würde er doch kaum die Hemden mitgehen lassen, wenn er wirklich davon ausgegangen wäre, dass sie weiter zusammen bleiben.
Beim Lassospiel stimme ich Dir aber vollkommen zu. Er drückt damit durch sein Verhalten einfach nur einen Wunsch bildlich aus, von dem er weiß, dass er nie in Erfüllung gehen wird. Er möchte sich am liebsten nie von Ennis verabschieden, ihn am liebsten für immer an sich gefesselt haben.
Gleichzeitig sehe ich in der Szene auch ein typisches Verhaltensmuster, um sich den eigenen Gefühlen nicht stellen zu müssen. Anstatt mit Ennis zu reden, verfällt Jack in Albernheiten, um Ennis aufzumundern. Die beiden wissen einfach nicht, wie sie damit umgehen sollen, mit den ganzen Emotionen, die in ihnen brodeln. Und deshalb kommt es zu dieser "Ablenkungshandlung" aus der Hilflosigkeit heraus. Dass sich Ennis Emotionen und Hilflosigkeit dann in dem Schlag doch einen Weg nach außen suchen ist dann eine andere Sache.
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31.03.2007 03:50 |
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Andi
Ranchbesitzer
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Zitat: |
Original von DerMoment1608
Wissen nicht beide, dass es nach dem Sommer vorbei ist? Auch Jack. Auf mich wirkt er beim Zeltabbau alles andere als fröhlich. Im Gegenteil, eher auch bedrückt. Als würde er versuchen es zu verdrängen. Schon allein die Reihenfolge, wie auf Ennis Frage, was er da tue, antwortet: Erzählt erst, dass Aguirre da war um zu sagen, dass sein Onkel doch nicht gestorben ist. Eine eigentlich total unwichtige Information. Und er dann schiebt er nach "Wir sollen die wieder runter kommen" (Wobei er selbst dass "durch die Blume" sagt --> "Wir sollen die Schafe runterbringen"). Dass er es herauszögert die unangenehme Nachricht überbringen zu müssen.
Und auch die Frage, wie es mit dem nächsten Jahr ist, zeigt doch, dass er weiß, dass er Ennis min. 1 Jahr nicht sehen wird. Wahrscheinlich sogar gar nicht mehr. Auf ein Wiedersehen hofft er doch nur. Außerdem würde er doch kaum die Hemden mitgehen lassen, wenn er wirklich davon ausgegangen wäre, dass sie weiter zusammen bleiben. |
Ich denke, dass Jack einfach noch an der Hoffnung festhält, dass das mit Ennis und ihm vielleicht doch nicht ganz vorbei ist. Das merkt man auch in der Abschiedsszene, als Jack Ennis sagt, dass er vielleicht wieder kommt. Da lächelt er ihn so an dabei und kurz darauf guckt er wieder ganz traurig. Ich denke, dass Jack zwar nicht davon ausgeht, dass sie sich wiedersehen, aber zumindest noch die Hoffnung darauf hat.
Und ich könnte mir auch vorstellen, dass Jack vielleicht auch noch denkt, dass seine Gefühle für Ennis auch wieder vorbei gehen werden. Für ihn ist das alles ja auch ziemlich verwirrend und ich glaube nicht, dass er die Sache mit Ennis zu dem Zeitpunkt richtig einordnen kann. Aber im Gegensatz zu Ennis gesteht er sich ein, dass diese Gefühle da sind und dass er nicht will, dass das zwischen den beiden aufhört. Aber ob er weiß, dass er Ennis liebt und er derjenige ist, den er immer lieben wird ist nicht so sicher. Vielleicht denkt Jack ja, dass er über Ennis hinwegkommen wird, auch wenn es ihm jetzt unheimlich wehtut sich von ihm trennen zu müssen.
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31.03.2007 12:01 |
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Kessi
Ranchbesitzer
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Moment
Jack ist in allen Dingen ein Optimist und denkt auf jeden Fall das sie ihre Beziehung irgendwie weiter führen können. Ich denke zwar nicht das er einen genauen Plan hatte, aber er wollte sich auf keinen Fall von Ennis trennen. Er hat vielleicht darüber nachgedacht das sie sich gemeinsam einen Job suchen werden oder das er Ennis vielleicht mit auf die Ranch seiner Eltern nimmt, auf jeden Fall hat er mit ihm zusammenbleiben wollen. Aber Jack ist auch ein Mensch der an seinen Träumen festhällt, für ihre Erfüllung kämft, und einen Weg findet sie zu leben. Er wäre wahrscheinlich auch mit Ennis durch die Lande gezogen, Rodeo geritten und Ennis hätte sich irgendwo als Aushilfsarbeiter verdingt, sie wären aber eben zusammengeblieben, oder sie hätten sich irgendwo eine Ranch gekauft, oder oder oder. Ich denke Jack hat immer gekämpft und nie aufgegeben, deshalb ist es ja so traurig das er so scheitert. Er war immer so mutig und offen und hat so viel dafür getan um glücklich zu sein. Ich finde das soooo traurig
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31.03.2007 18:15 |
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Francine
Whiskytrinker
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Zitat: |
Original von Andi
Ich denke, dass Jack einfach noch an der Hoffnung festhält, dass das mit Ennis und ihm vielleicht doch nicht ganz vorbei ist. Das merkt man auch in der Abschiedsszene, als Jack Ennis sagt, dass er vielleicht wieder kommt. Da lächelt er ihn so an dabei und kurz darauf guckt er wieder ganz traurig. Ich denke, dass Jack zwar nicht davon ausgeht, dass sie sich wiedersehen, aber zumindest noch die Hoffnung darauf hat.
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Genau so sehe ich das auch, Andi!
Jacks zartes und unsicheres Lächeln zeigt wie sehr er hofft, dass er Ennis wieder sehen wird. Und als dieser nicht die erhoffte Reaktion zeigt, schaut Jack so traurig. Man merkt richtig, wie unwohl die beiden sich fühlen und eigentlich mit dem Verlauf der Verabschiedung überhaupt nicht zufrieden sind.
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02.04.2007 09:41 |
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AngLee
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Ich habe bei dieser Abschiedsszene immer den Eindruck, dass jeder auf ein Signal vom anderen wartet. Es hat ja keiner einen konkreten Plan, wie es weitergehen könnte (noch nicht). Aber sie warten in dieser Situation darauf, dass der andere überhaupt signalisiert, man könnte sich ja was überlegen. Aber selbst dazu sind sie nicht fähig.
Ich hab mir da schon so oft überlegt: die beiden haben so viele intime Stunden auf dem Brokeback miteinander verbracht, beide zerreißt es, und sie können sich in keinster Weise darüber verständigen?
Ich muss zugeben, dass ich Buch und Film an dieser Stelle immer als etwas unglaubwürdig empfunden habe.
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02.04.2007 12:28 |
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Eva
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Zitat: |
Original von AngLee
Ich hab mir da schon so oft überlegt: die beiden haben so viele intime Stunden auf dem Brokeback miteinander verbracht, beide zerreißt es, und sie können sich in keinster Weise darüber verständigen?
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Genau das überlege ich mir auch immer, AngLee. Diese Szene ist für mich so tragisch wie die Nachscheidungsszene nach 13 Jahren.
Jack, denke ich, gibt Ennis schon eindeutige Signale, dass er ihn wiedersehen will ("nächstes Jahr wieder"), aber Ennis blockt ab ("Heirat und Rancharbeit"). Auch wenn Ennis die Zeit auf dem Brokeback gerne länger genossen hätte, ist es nun für ihn vorbei. Eben ein "one shot thing". Mit mehr als dieser Zeit auf dem Brokeback kann und will er sich wohl nicht auseinandersetzten.
Ich denke auch, dass er Jack tatsächlich vergessen hätte, wenn nicht nach vier Jahren seine Karte gekommen wäre. Oder?
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02.04.2007 12:52 |
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Andi
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Zitat: |
Original von Eva
Ich denke auch, dass er Jack tatsächlich vergessen hätte, wenn nicht nach vier Jahren seine Karte gekommen wäre. Oder? |
Ich glaube, dass er Jack definitiv NICHT vergessen hätte. Jack war schließlich derjenige, den er geliebt hat.
Ennis hätte wohl weiterhin versucht die Gedanken und Gefühle für Jack zu verdrängen, aber Jack wäre immer in seinem Herzen gewesen, das war er denke ich auch in den 4 Jahren, als sie getrennt waren so. Ennis hätte ohne die Postkarte von Jack sein bisheriges Leben weitergelebt, aber Jack zu vergessen hätte er wohl eher nicht geschafft. Jack war einfach DER Mensch für ihn, schon sein ganzes Leben lang bis zu seinem Ende. Und diesen Menschen vergisst man nicht, auch wenn man versucht, ihn zu verdrängen. Die Gefühle sind stärker und kommen immer wieder durch, trotz allen Versuchen dagegen anzukommen.
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02.04.2007 13:15 |
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AngLee
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Eva, es stimmt. Jack sendet wohl Signale aus ("nächstes Jahr wieder"), aber konkreter kann er auch nicht werden. Und Ennis blockt ab. Oder versteht er sie nicht?
Vielleicht hat es Ennis in diesem Moment wirklich als "one shot thing" gesehen, und die Sache war für ihn abgeschlossen. Das es das nicht ist, macht sich ja dann erst durch seine Übelkeit bemerkbar und (laut Buch) kann er das viel später erst einordnen ("ich hätte dich nie gehen lassen dürfen"). Ennis merkt eben etwas langsamer, und dafür könnte man ihn irgendwie treten.
Zitat: |
Original von Eva
Ich denke auch, dass er Jack tatsächlich vergessen hätte, wenn nicht nach vier Jahren seine Karte gekommen wäre. Oder? |
Ich glaube nicht, dass er ihn vergessen hätte. Er denkt ja immer noch an Jack, z.B. während er sich selbst befriedigt. Aber er hätte sicher nicht den ersten Schritt getan und sein Leben in dieser "normalen" Art weitergelebt.
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02.04.2007 13:18 |
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Eva
Ranchbesitzer
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Andi und AngLee, ihr habt wohl wirklich recht. Wenn ich mir manche Dinge überlege, wie z.B. das Würgen an der Häuserecke nach dem Abschied und die Tatsache, dass Ennis Alma im Bett gerne auf den Bauch dreht......
Nur, in der Szene, als Alma das erste Mal fragt:"Ennis, kennst du jemanden, der Jack heißt?", da denke ich bei Ennis´s Reaktion immer, dass er jetzt erst mal nachdenken muss, wer "Jack" überhaupt war. Es kann aber natürlich auch sein, dass Ennis einfach nur gut reagiert hat und Alma gegenüber die Kenntnis über diese Person im Vagen lassen will, weil er weiß, dass eine Unterhaltung über Jack schnell unangenehm und schwierig werden könnte.
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02.04.2007 13:34 |
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