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freakintiger
Truthahnschneider
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Langsam macht mir der Film Angst... |
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Hallo Leute, ich muss jetzt mal was loswerden, was ich derzeit nicht wirklich einordnen kann.
Der Film macht mich, seit ich ihn zum ersten Mal, vor ein paar Tagen, gesehen habe, völlig nachdenklich. Ich konnte schon zwei Nächte hintereinander nicht schlafen. Und das mein ich ernst! Ich musste immer um 4:00 Uhr morgens aufstehen, weil ich es nicht mehr aushalten konnte im Bett. Ich konnte keine einzige Minute schlafen.
Und nur wenn ich mal draußen spazieren gehe - das tat ich auch schon heute um 4:30
- kann ich so richtig abschalten. Es hat zwar jetzt ein wenig nachgelassen, aber ich weiß, dass ich heute Nacht wieder nicht einschlafen kann. Es macht mir wirklich große Sorgen.
Ich kann einfach nicht den Gedanken loswerden, wie Menschen - auch heutzutage noch - mit Menschen wie Ennis und Jack umgehen, also mit der Homosexualität usw. (man braucht ja nur Amerika sich anzuschauen...). Ich meine, wenn zwei liebende Menschen wirklich füreinander bestimmt sind, warum lässt man sie nicht in Ruhe? Sie tun doch keinem etwas. Es regt mich derweil nicht nur auf, ich musste manchmal darüber weinen. Es kommt einfach so, und ich weiß, dass ich ein empathischer Mensch bin.
Aber dieses Thema lässt mich einfach nicht los. Einfach diese Ignoranz/Intoleranz mancher Menschen.
Und nun weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich spüre regelrecht, wie sich solche ausgegrenzten Menschen fühlen müssen. Und das kann ich jetzt nicht einfach so loswerden. Es macht mir wirklich Angst. Die Depressionen nehmen nachts immer zu. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Habt/hattet ihr auch solche starken Gefühle oder leidet ihr auch mit den Menschen (es gibt ja auch viele andere Probleme mit der Gesellschaft in anderen Ländern)?
Manchmal frage ich mich dann, was für eine Bedeutung mein Leben hat, wenn ich zumindest nicht EIN MAL so geliebt habe/geliebt wurde wie Jack und Ennis. Dieser Film hat in mir solche Gefühle geweckt, dass ich denke, das Leben hat keinen Sinn, wenn man die Liebe seines Lebens nicht gefunden hat. Ich muss immer darüber nachdenken.
Ahja, ich finde dieses Forum so toll, schade, dass ich nicht dazu kam, den Film früher zu sehen (nunja, jetzt leide ich halt trotzdem noch
). Ich finde eure Themen und Diskussionen so toll
EDIT: Ach, vielleicht hätte ich das ins Unterthema "Menschliches" psoten sollen. Aber dennoch geht es hier um den Film allgemein (seine Wirkung auf den Zuschauer).
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von freakintiger: 12.07.2007 10:27.
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12.07.2007 10:25 |
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mel
Ranchbesitzer
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RE: Langsam macht mir der Film Angst... |
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Zitat: |
Original von freakintiger
Manchmal frage ich mich dann, was für eine Bedeutung mein Leben hat, wenn ich zumindest nicht EIN MAL so geliebt habe/geliebt wurde wie Jack und Ennis. Dieser Film hat in mir solche Gefühle geweckt, dass ich denke, das Leben hat keinen Sinn, wenn man die Liebe seines Lebens nicht gefunden hat. Ich muss immer darüber nachdenken. |
OMG....
DAS geht mir selbst nach über einem Jahr noch so und in den ersten Wochen nach dem Film bin ich über dieser Frage schier verzweifelt !!!!
Was dieser Film uns zeigt ist eine pure, tiefe und reine Liebe zwischen zwei Menschen, die Freunde sind, Seelenverwandte, Kumpel - und Liebhaber.
Das ist eine wunderbare - und einzigartige - Kombination, von der ich wirklich glaube, dass nur sehr wenige Menschen das Glück haben, so etwas zu finden.
Und ich glaube, wer von dem Film berührt ist, spürt genau das: zwischen den beiden Menschen ist etwas ganz wunderbares passiert - und aufgrund äußerer Umstände und persönlicher Eigenschaften können sie dieses Glück nicht halten bzw. können nichts daraus machen.
Sie verschwenden und zerstören das, wonach wir so verzweifelt suchen oder das, was wir verzweifelt versuchen, mit unseren Partnern aufrecht zu erhalten (wenn wir welche haben) und das tut so unendlich weh !!!!!
Was uns in dem Film gezeigt wird, ist tragisch und herzzerbrechend. Es ist ein Schuss ins Herz - und genauso hab ich mich damals gefühlt - und so fühle ich mich nach all der langen Zeit immer noch, wenn ich intensiv darüber nachdenke, was ich nicht mehr oft tue, weil ich es nicht aushalte....
Dass Du nicht schlafen kannst, traurig bist, weinst und das Schicksal der beiden nicht aushalten kannst und glaubst, daran zu zerbrechen - das kenne ich nur zu gut - das ging mir auch so !!!!!
Es vergeht mir der Zeit, es wird schwächer - aber so ganz geht es wohl nie weg.
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12.07.2007 10:53 |
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DerMoment1608
Ranchbesitzer
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RE: Langsam macht mir der Film Angst... |
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Hallo Tiger!
Das, was Du gerade durchmachst, haben alle hier in gleicher oder ähnlicher Weise hinter sich. Und auch wenn Du Dir jetzt Sorgen machst, im Nachhinein wirst Du feststellen, dass diese Phase gut war. Weil Du in ihr ganz viel gewinnst, was Du vorher noch nicht hattest. Jedenfalls ging es mir so. Ich habe Emotionen kennen gelernt, die ich vorher noch gar nicht kannte. Ich habe ganz viel über mein Leben nachgedacht. Mir die Frage gestellt: Was ist eigentlich wirklich wichtig? Bewerte jetzt Situationen und Leute anders. Ich kann mir jetzt auch viel leichter einen Ruck geben und aus mir herausgehen (Ich bin nämlich auch eher ennis-like) Brokeback Mountain hat einfach einen Teil meiner Persönlichkeit verändert - und das in absolut positiver Richtung.
Die Sache mit dem geheimen Schatz habt ihr sehr schön geschrieben. Nur ihr hier und mein Tagebuch wissen wirklich von meinen Gefühlen. Ich glaube, es ist vor allem eine Sache des Nicht-Verstehens, dass wir unseren Juwel im Innern tragen und nur hier zum Vorschein kommen lassen. Andere Leute können es einfach nicht nachvollziehen. Würden einem vielleicht sogar einen Vogel zeigen. Das, was man erfühlt, kann man einfach nicht weitergeben. So kann man es anderen Leuten nie klar machen, warum einen der Film so bewegt. Wenn es um Meinungen geht, kann man Argumente bringen. Bei Gefühlen geht das nicht. Und um nicht erleben zu müssen, dass andere einen für vollkommen übergeschnappt halten oder um nicht verletzt zu werden, weil Personen, die einem wichtig sind, es einfach nicht verstehen können, behält man seine Gefühle lieber für sich.
__________________ .
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von DerMoment1608: 12.07.2007 17:58.
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12.07.2007 17:58 |
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Thomas unregistriert
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RE: Langsam macht mir der Film Angst... |
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Ein geheimer Schatz - wirklich gut ausgedrückt. Ich befinde mich seit drei Wochen in der Phase tiefer Melancholie und kann mich eigentlich nur hier im Forum erklären. Irgendwie traurig, aber es gibt einfach soviel Unverständnis. Ich kann dieses Geheimnis sonst mit niemandem teilen da ich die Reaktionen kenne. Mir ging es wenigsten so, daß ich nach dem ersten"Kontakt" schnell dieses Forum gefunden habe. Ich glaube mein Kopf wäre geplatzt - ich hoffe nur das BBM keine bleibenden Schäden hinterlässt, oder doch? Man wird sehen, jedenfalls ist nichts mehr wie es war.
Thomas
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12.07.2007 19:09 |
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Bluelissa unregistriert
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RE: Langsam macht mir der Film Angst... |
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Also ich poste jetzt ganz ausnahmsweise einmal eine Übersetzung aus dem "Beyond Brokeback" in diesem Thread.Ich finde das zeigt mal wieder, wie international die Gefühle sind, die der Film auslöst.Diese Frau, die niemand kennt, die wahrscheinlich aus den Staaten kommt, hätte mit diesem Bericht ohne weiteres auf Tigers Post antworten können.Was sie schreibt, deckt sich auch so mit dem was andere hier geschrieben, Eva und dhali zum Beispiel.Es zeigt, dass niemand mit seinem Gefühlschaos allein war oder ist und das jeder, den der Film "ausgewählt" hat(ich möchte das einfach mal so ausdrücken)mehr oder weniger das gleiche durchlebt hat.
Dankbar für die Erfahrung ( Jaysmommy)
Ich fühle ein so sehnsüchtiges Verlangen, etwas, das ich lange nicht mehr verspürt habe.Ich habe ein gutes Leben.Ich bin 43 Jahre alt, gesund und seit acht Jahren mit einem großartigen Mann verheiratet.Ich habe einen wunderbaren, dreijährigen Sohn und eine enge Beziehung zu meiner Mutter.Ich war immer in der glücklichen Situation ein gutes Einkommen zu beziehen und das in einem Beruf, der mir Freude bereitet..
Aber dieser Film hat verwirrende, tief in mir begrabene Gefühle aufgewühlt.Vor Brokeback Mountain befand ich mich körperlich und emotional auf einem eingefahrenen Gleis.Der alltägliche Trott—das ständige Jonglieren Elternschaft, Karriere und familiäre Zwänge unter einen Hut zu bringen, verbunden mit einer, wie ich zugeben muß, gewissen Lethargie meinerseits erzeugte eine innere Leere, die nicht ausfüllen konnte.
Meine Ehe plätscherte so dahin.Die gegenseitige körperliche Anziehung, emotionale Intimität und Kommunikation waren da, aber es fehlte die prickelnde Leidenschaft der ersten Jahre.Mit ganz kleinen Schritten bemühte ich mich, wieder etwas Aufregung zurück in mein Leben und meine Ehe zu bringen.Ich trainierte regelmässig, lebte gesund und traf bessere Entscheidungen.
Und nun hat Brokeback Mountain mich vollständig geöffnet.Er hat die persönliche Reise beschleunigt, die ich gerade erst begonnen hatte.Ich verliebte mich in die Liebe zwischen Jack und Ennis.Ich bin unglaublich erregt.Ich möchte die Hand nach meinem Mann ausstrecken, trotzdem fühle ich manchmal das Bedürfnis, mich mit diesem neu erwachten, erotischen Verlangen abzukapseln.In einer Minute bettle ich darum, dass er sich mit mir den Film ansieht, in der nächsten will ich diese Gefühle von Verlangen und Sehnsucht für mich selbst behalten.Es ist, als ob ich eine imaginäre Liebesaffäre mit Jack und Ennis begonnen habe.Wie kann das sein?
Ich befinde mich immer noch auf dieser Reise und habe noch keine Antworten.Aber ich habe keine Angst vor dem Weg, der vor mir liegt.All die Gefühle, die nach Brokeback Mountain im letzten Monat über mich hinweggeflutet sind, waren zeitweise erschreckend und immer einschüchternd.Die Fragen die in mir hochgekommen sind, über die Entscheidungen die ich treffe, das Rätseln darüber, was vielleicht gewesen wäre, hätte ich andere Wege eingeschlagen, die Furcht, nicht wieder gutzumachende Fehler begangen zu haben, das war manchmal überwältigend beängstigend.Es gab Momente, das habe ich mir gewünscht, diesen Film nie gesehen zu haben.Ich dachte, ich würde besser dran sein ohne diese Wochen voller Angst, Sorge und Verwirrung.Aber dieser Wunsch wurde immer ersetzt durch das Gefühl der Dankbarkeit, dass ich diese Erfahrung erleben durfte und dass sich die Tür zu meiner Seele geöffnet hat.
Ich werde heilen, wenn ich diese Angst überwunden habe, tief in mein Herz zu sehen und beides zu erforschen, Licht und Schatten.Ich werde eine bessere Person sein, ein besserer Freund, eine bessere Mutter, eine bessere Ehefrau, eine bessere Tochter.Wenn es für mich möglich ist, möchte ich meine winzige Ecke in der Welt zu einem besseren Ort machen und um das zu tun, muß ich mein spirituelles Zuhause in Ordnung bringen.Das Geschenk von Brokeback Mountain ist die Befreiung von den mentalen Fesseln, die meinen Fortschritt bis dahin gehemmt hatten.
Ich weiß, dass diese Strasse holprig sein wird.Ich weiß, das es Zeiten geben wird, in denen ich mich wieder eingeschlossen fühle.Wenn das passiert, werde ich an Jack und Ennis denken und mich daran erinnern,was für sie vielleicht hätte sein können und an die Schönheit dessen, was sie zusammen gehabt haben.Und ich weiß, dass am Ende wieder Sorge durch Hoffnung ersetzt wird.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Bluelissa: 12.07.2007 19:31.
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12.07.2007 19:26 |
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Thomas unregistriert
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RE: Langsam macht mir der Film Angst... |
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Dieser Text bedarf eigentlich keines Kommentares, darum will ich es auch lassen. Es ist einfach unglaublich!!!!!
Thomas
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12.07.2007 21:36 |
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cornflake
Ranchbesitzer
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hallo freakintiger.
ich fühle genau wie du und ich bin mir sicher, dass auch alle anderen unseren kleinen gemeinschaft deine gefühle teilen.
mir ging es nach dem film genauso wie dir und dieses gefühl hält auch bis heute an.
ohne das forum wäre ich warhscheinlich verloren.
grüße
corny
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...und traten zusammen hinaus in den Nebel, der den Fuß ihres Leuchturmes immerwährend umgab. Und nach ein paar Schritten waren sie ganz darin verschwunden. (Nachtschatten)
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12.07.2007 10:27 |
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freakintiger
Truthahnschneider
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Zitat: |
Original von cornflake
hallo freakintiger.
ich fühle genau wie du und ich bin mir sicher, dass auch alle anderen unseren kleinen gemeinschaft deine gefühle teilen.
mir ging es nach dem film genauso wie dir und dieses gefühl hält auch bis heute an.
ohne das forum wäre ich warhscheinlich verloren.
grüße
corny |
Hi, und danke für die schnelle Antwort
Ich habe auch schon einige Themen dazu gelesen, und wenn ich ehrlich bin, bei einem anderen Film würde ich nicht so intensiv mitgefühlt haben wie bei diesem.
Ich hoffe nur, dass es bald nachlässt, denn sowas möchte ich nicht mein Leben lang mit mir rumtragen...
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12.07.2007 10:31 |
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Lucie
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Diese Depri-Phase hat wohl jeder mehr oder weniger hinter sich gebracht. Bei mir schlägt sie jetzt auch noch manchmal zu
oder ist es eher melancholie?
LG Lucie
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...und trotzdem durchströmt ihn ein Lustgefühl, weil er von Jack Twist geträumt hat.
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12.07.2007 10:30 |
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dhali
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Hallo Tiger (ich kürz das mal ab
)
Du kannst dich hier wirklich aufgehoben fühlen, jeder hier kennt das, was du beschreibst, bei mir war es phasenweise auch richtig schlimm. Ich hoffe, ich verstärke deine Angst jetzt nicht noch, aber die schlimmste Phase hatte ich zu Weihnachten ... 7 Monate nach meinem ersten Mal im Kino.
Andererseits hat der Film doch auch mehr zu bieten. Wenn ich sage, dass ich nie in meinem Leben so viel geheult hab, wie im vergangenen Jahr, dann stimmt aber auch, dass ich mich selten so viel ausgeschüttet hab vor Lachen und dass ich plötzlich meine Liebe für so viele Dinge entdeckt habe.
Das Brokebackgefühl tut nicht nur weh, es ist auch schön.
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12.07.2007 10:57 |
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freakintiger
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Zitat: |
Original von dhali
Das Brokebackgefühl tut nicht nur weh, es ist auch schön. |
Natürlich tut es das! Aber derzeit kann ich leider nur über die eigentliche Intention des Films nachdenken. Denn die Handlung im Film sollte auch was aussagen. Und genau das beschäftigt mich derzeit. Es ist auch ein besonderes Gefühl, dieses Gefühl, man kann nicht mehr weiterleben, wenn man das "Rätsel" der wahren Liebe nicht gelöst hat.
Aber ich werde mir Mühe geben, nicht vor der Öffentlichkeit so depressiv und nachdenklich zu wirken
Zumindest habe ich nun etwas, worüber ich nachdenken kann
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12.07.2007 11:08 |
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LovelySmiley
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Zitat: |
Original von freakintiger
Aber ich werde mir Mühe geben, nicht vor der Öffentlichkeit so depressiv und nachdenklich zu wirken
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Oh nein, versuch das nicht. Lass deinen Gefühlen lieber hier freien Lauf - denn wo sonst?
Dieses Gefühl, diese Sehnsucht nach der großen Liebe und die Überzeugung, dass man sinnlos gelebt hat, wenn man sie nicht findet kam bei mir auch nach dem Film auf und eigentlich ist es immer noch nicht weg. Das Schlimme ist, dass ich Beziehungen immer sofort mit der von Ennis und Jack vergleiche, von den Emotionen her und meistens muss ich erkennen, dass es eben "nur" eine normale Beziehung ist und nichts mit der Stärke der Liebe von Ennis und Jack zu tun hat. Ganz gleich, wen ich beobachte - Freunde, Verwandte, Bekannte, mich selbst (obwohl das in meinem Alter wohl auch sehr unwahrscheinlich ist :rolleyes
. Das ist teilweise furchtbar deprimierend.
Was die Intoleranz der Gesellschaft angeht - da bist du hier wirklich nicht alleine. Ich versteh es auch einfach nicht, warum man die Menschen nicht so leben lassen kann, dass sie glücklich sind. Es geht einfach nicht in meinem Kopf rein, warum das manche Menschen stört.
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"You look like you wanna kiss me." - "I do." - "... go on then!"
[Weekend]
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12.07.2007 11:49 |
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mel
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Ja, dhali, da hast Du Recht !!
Ich fühle mich eigentlich - wenn ich ehrlich bin - erst richtig "ganz" seit ich den Film gesehen habe. Die Emotionen, die er ausgelöst hat sind so belebend und so bereichernd und auch wenn es weh tut und er eine Sehnsucht hinterlässt, die nie ganz verstummt - es hat mir so viel gegeben und ich möchte es nicht missen !
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12.07.2007 11:03 |
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josie81
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Tiger, den meisten von uns ist es so wie dir oder ganz ähnlich gegangen. Auch ich habe mir nächtelang Gedanken über den Film, Ennis und Jack und die Liebe gemacht. Den einen hat es wohl mehr, den anderen weniger stark beschäftigt, aber obwohl die Auseinandersetzung mit dem Film ja grundsätzlich wundervoll ist finde ich doch, dass man sich abgrenzen und loslösen sollte wenn man merkt dass das Negative, Depressive Überhand nimmt. Das soll nicht bedeuten dass man den Film und alles was er auslöst komplett vergessen und ignorieren sollte, aber ich finde doch dass man eine emotionale Grenze ziehen sollte.
LG
__________________ I am Jack's complete lack of surprise... - Fight Club
Jake rocks our World
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12.07.2007 11:42 |
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black rose
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mich erwischt dieses traurige gefühl auch zwischen durch noch...besonders dann, wenn ich den soundtrack höre, hier interpretationen von szenen lese oder auch die youtube vids sehe....mir haben die diversen fan- fictions geholfen, daß dieses gefühl von trauer weniger wird( besonders die "alltags-Geschichten" und "geschichten von der ranch") die sind so lebhaft und liebevoll beschrieben, daß man das leben von jack und ennis, was sie hätten führen können, quasi vor augen hat....
__________________ Enrique Bunbury
Lieber in der Hölle regieren, als im Himmel zu dienen!(John Milton)
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13.07.2007 13:42 |
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cornflake
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@ Mel: Deine Worte sind so wahr und ich weiß Deine Beiträge zu "diesen" Themen (wie fühlen wir uns nach Brokeback, was hat es in uns bewegt, wie haben wir uns verändert?) so zu schätzen.
Mel, Du hast mir durch die FFs einen neuen Weg gezeigt, alles zu verkraften und mich in eine kleine, reine Welt zu flüchten um den Problemen des Alltags wenigstens mal für einen Moment zu entkommen.
Ich weiß schon gar nicht mehr, wie mein Leben ohne Ennis und Jack war.
War das überhaupt ein Leben?
Ich hab jeden Abend rumgehockt, Wer wird Millionör gesehen und mich zu Tode gelangweilt.
Jetzt habe ich so viele nette Leute kennen gelernt, die meine Gefühle teilen und ich fühle mich unglaublich wohl.
Ich wache morgens mit einem Lächeln auf, weil ich denke: "Was bringt der Tag wohl heute?
Welche Witze reißt Franke im Forum?
Hat Kessi eine neue Ranchepisode geschrieben?
Hat Mel Obscurity gepostet?!"
Usw usw.
Natürlich beschränkt sich viel nur auf das Virtuelle, aber dadurch, dass ich viele von Euch schon persönlich treffen durfte wird das Gefühl der Gemeinschaft noch verstärkt!
Danke an Euch
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...und traten zusammen hinaus in den Nebel, der den Fuß ihres Leuchturmes immerwährend umgab. Und nach ein paar Schritten waren sie ganz darin verschwunden. (Nachtschatten)
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12.07.2007 12:52 |
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Eva
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Meine Güte, ich könnte mal wieder jedes Wort von euch allen hier zitieren. Ihr sprecht mir direkt aus dem Herzen. Mir geht es ganz genauso wie euch!
Ich habe auch schon so oft über den Sinn des Lebens nachgedacht seit ich BbM sah und habe auch schon so oft das Gefühl verspürt, das Leben sei verschwendet, wenn man die Chance verpasst, DEN EINZIG WAHREN SEELENVERWANDTEN zu finden.
Aber um mich selbst zu trösten denke ich auch, dass die Liebe zwischen Ennis und Jack einfach ein Ideal darstellt, das man zwar verfolgen aber nie erreichen kann. Selbst Ennis und Jack sind ja letztendlich gescheitert. Sie haben ihr Ideal nie erreicht und gelebt.
Der wahre Spruch:"Wenn du es nicht ändern oder festhalten kannst, dann musst du es halt aushalten!" beschreibt doch ganz genau unser aller irdisches Leben hier auf dieser Welt. Die Menschheit wurde aus dem Paradies vertrieben und Mühsal, Sorge und Unvollkommenheit wird immer unser Begleiter sein. Ich habe mich schon damit abgefunden, wahrscheinlich niemals das oder den zu finden, der mich vollkommen macht. Ich versuche mich an den vielen kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen, denn sonst hält man es doch gar nicht aus!
Edit: Zu den "kleinen" Dingen des Lebens, die Freude machen, gehört ganz "groß" dieses Forum! Seit ich hier bin lebe ich richtig auf, jeden Tag freue ich mich wie ein Schneekönig auf neue Beiträge, Private Nachrichten und Reaktionen auf meinen Käse, den ich hier verzapfe. BbM und das Forum sind vielleicht sogar schon der helle Lichtstrahl und die schöne Melodie des Glücks, das seh- und hörbar vor mir liegt.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Eva: 12.07.2007 13:21.
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12.07.2007 13:13 |
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freakintiger
Truthahnschneider
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Danke nochmal für die vielen Antworten, jetzt fühle ich mich nicht mehr allein
Ich bin immer noch erstaunt, wie ein "Film" mich so bewegen konnte...
Aber es ist wirklich toll, auch mal der Realität, die ja hin und wieder mal hart ist, zu entkommen. Das tat ich schon lange nicht mehr, und es freut mich, dass ich diese Erfahrung auf einer höheren Ebene erlebe.
Übrigens, ich finde es persönlich nicht gerade selbstverständlich, in einem Forum "für jemanden da zu sein", aber ihr habt mir gezeigt, dass es eben doch noch Menschen gibt, die wahrscheinlich genauso ticken wie ich und mit mir ihre Erfahrungen teilen
Und dann sind die Depressionen schon gar nicht mehr so schlimm, dank euch!
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12.07.2007 14:25 |
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Andi
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Ach ihr Lieben, was für ein herrlicher Thread!!!
Es ist so schön, all diese Dinge zu lesen, das glaubt ihr gar nicht.
Es gibt Tage, da denke ich darüber nach, wie sich mein Leben durch BBM verändert hat. Und wisst ihr, was ich dabei manchmal irgendwie befremdlich finde???
Dass keiner, wirklich absolut NIEMAND, in meiner Umgebung davon weiß, wie sehr ich an BBM und diesem Forum hänge, wie sehr sich mein bisheriges Leben dadurch verändert hat. Keiner bekommt davon etwas mit. Klar wissen meine Familie und meine beste Freundin, dass ich BBM liebe und mir der Film wahnsinnig gut gefällt. Wer in mein Zimmer geht, KANN das auch gar nicht übersehen. Aber wie BBM mein gesamtes Gefühlsleben durcheinander gebracht hat, davon hat keiner eine Ahnung. Und ich weiß auch, dass das niemand nachvollziehen oder gar verstehen könnte. Ich verstehs ja eigentlich selbst nicht.
Aber es ist wirklich so: Niemand außer euch hat eine Ahnung davon, wie oft ich an BBM denke, wie tief mich dieser Film berührt hat, dass ich seit BBM viel näher am Wasser gebaut bin, auch bei anderen traurigen Filmen, dass ich für Ennis und Jack Gefühle entwickelt habe, von denen ich vorher nicht mal gewusst habe, dass ich sie je empfinden könnte.
All das hab ich tief in mir drin eingeschlossen und für die Menschen in meiner Umgebung unsichtbar versteckt. Nur hier zeige ich, was ich wirklich für BBM fühle. Und ich danke euch allen dafür, dass ihr mir zuhört.
@freakintiger
Ich kann deine Gefühle total nachvollziehen. Mir will es auch nicht in den Kopf, wie intolerant die Gesellschaft sein kann, wie intolerant Menschen i.a. sein können. Aber genau diese Intoleranz, das klingt jetzt vielleicht blöd, aber es ist wirklich so, genau diese Inakzeptanz ihrer Liebe gegenüber, genau diese "Fremdartigkeit" ihrer besonderen Liebe lassen Ennis' und Jacks Gefühle für mich persönlich noch intensiver wirken.
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12.07.2007 15:05 |
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