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Zum Ende der Seite springen Ennis del Mar
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Kessi Kessi ist weiblich
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Fricky
1. Also ich kenn mich ein bischen mit Landwirtschaft aus. Landwirtschafliche Betriebe sind und waren eigentlich immer Familienbetriebe. Alle meine befreundeten Landwirte arbeiten nur mit Familienangehörigen zusammen. Meistens zwei Brüder und der Vater oder der Sohn oder so was. Kommt aber auf die Größe des Betriebes an. In den USA sind die Ranches immer Familienbetriebe. Man hat vielleicht mal ein oder zwei Saisonarbeiter, meist Ausländer (Mexikaner), aber wie gesagt kommt auf die Größe an. Jacks Vater hat die Ranch ja sogar allein bewirtschaftet, das wurde ihm im Alter ja dann zuviel. Aber so eine Ranch zu bewirtschaften das schafft man ja auch zu dritt ganz gut. Wozu brauchst du da so viele Leute? Ich hab mich schon bei deiner Geschichte gewundert, das du da jede Menge Arbeiter hast.
2. Nein so ist es in den USA nicht. Meine Tochter war voriges Jahr ein Jahr dort. Du wirst nicht gleich erschossen wenn du als homosexuelles Paar zusammenlebst. In Amerika erwartet man viel eher von dir das du deine Privatsachen für dich behällst. Über Sex redet man da eigentlich gar nicht.
3. Meine Tochter musste für ein Projekt recherchieren und hat herausgefunden das es in Deutschland mehr Übergriffe auf Minderheiten gibt als in Amerika und das bei der Größe des Landes. Also wenn man so will, kann man überall auf der Welt den Kopf in den Sand stecken.
5. Doch in einem mittleren landwirtschaflichen Betrieb reicht es aus zu zweit zu arbeiten. Aber sie wären ja zu dritt gewesen, Jacks Vater hätte ja noch mitgearbeitet. Ich kenn Landwirte wo nur Vater und Sohn zusammenarbeiten, andere Landwirte da arbeiten der Vater und sein Bruder und ein Sohn. Im Sommer immer mal ein Praktikant. Ich kenne auch einen Betrieb mit Milchvieh da arbeiten nur Vater und Sohn und in einem nur ein Ehepaar. Also wenn ich ehrlich bin ich kenne viele Landwirte aber Angestellte hat da niemand. Weder bei Tier noch bei Pflanzenproduktion.
08.07.2006 22:48 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

Styx Styx ist männlich
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Langsam scheint das hier ein Diskussion über landwirtschaftliche Betriebe zu werden Augenzwinkern Es ist bekannt, dass die USA große Probleme mit der Darstellung von Sexualität haben aber wenig Probleme mit Gewaltdarstellung. In Europa ist es insgesamt eher umgekehrt. Hier werden Filme wegen Gewaltszenen zensiert und nicht wegen Sexszenen. Und man darf nicht vergessen: Deine Tochter war letztes Jahr dort, es geht aber um eine Zeit vor 20 bis 30 Jahren!

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08.07.2006 22:59 Styx ist offline E-Mail an Styx senden Beiträge von Styx suchen Nehmen Sie Styx in Ihre Freundesliste auf

Fricky Administrator Fricky ist weiblich
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Ich kannte mal eine Ranch da haben ein paar Leute ihre Pferde "abstellen" können weil sie selbst keinen Platz dafür hatten.

Bei zwei Schwulen Kerlen wird da nicht viel an Familien Zuwachs sein die den beiden helfen. Zumal sie auch nicht mehr ganz die Jüngsten sind.
Genauso wie der Vater von Jack wohl keine Hilfe mehr wäre wenn er selbst schon Hilfe braucht.

Und zu dem erschiessen. Ennis hat nicht nur Angst vor dem Tod sondern auch vor Gesellschaftlicher Ablehnung und die wäre gewiss da. Zwei Männer können einfach nicht zusammen wohnen ohne das jemand misstrauisch wird und wie Styx schon sagte manchmal sind Gerüchte schlimmer als die Wahrheit...

Und so tolerant können sie dort nicht sein wenn sie in ländlichen Gegenden den Film garnicht erst zeigen.
Wenn sie heute schon nicht mal soweit sind wie sollte es erst dann vor 30 Jahren dort ausgesehen haben.

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08.07.2006 23:00 Fricky ist offline E-Mail an Fricky senden Beiträge von Fricky suchen Nehmen Sie Fricky in Ihre Freundesliste auf

Kessi Kessi ist weiblich
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Zitat:
Original von Styx
@Fricky
Also ich finde es grundsätzlich ein wenig weit hergeholt sofort und auf der Stelle davon auszugehen, dass die beiden umgebracht worden wären. Viel wahrscheinlicher halte ich die Möglichkeit, dass sie tatsächlich ein schweres Leben gehabt hätten. Ein schweres Leben aber auch dahingehend, als dass sie vielleicht in bestimmte Läden nicht hätten gehen dürfen, bei einer Bank keinen Kredit bekämen usw. und somit extreme Einschränkungen hinnehmen müssten. Gewalt wäre da sicherlich nciht ausgeschlossen, ob sie deshalb aber gleich umgebracht werden, ist eine völlig andere Sache. Grundsätzlich stimme ich aber Fricky in diesem Punkt zu.
Da es sich ja um eine ländliche Gegend handelt, wird man schnell wissen, wo der "Hase lang läuft". Zumindest würde getuschelt werden und solche Gerüchte sind manchmal schlimmer als eine Wahrheit, die in kein konservatives Lebensbild passt.


Ja da hast du aber voll recht. In dem Nest wo sie gewohnt hätten hätte das bald jeder gewußt oder zu wissen geglaubt. Aber das wären doch nicht alles Mörder und Gewalttäter gewesen. Wie ich schon geschrieben habe manche hätte es nicht interessiert, manche wären tolerant gewesen und andere wiederum hätten sie abgelehnt.

Zitat:
Das ist in Deutschland ja an sich genauso, aber es geht hier ja um eine ländliche bis maximal kleinstädtische Gegend. Allerdings spielt das ganze ja in Wyoming. Das gehört zwar zu den insgesamt als nicht so konservativ geltenden Nordstaaten.


Genauso konservativ wie Bayern nehme ich an

Zitat:
Also ich denke, dass man auch in den USA nicht unbedingt überall auf offener Straße erschossen wird.


Das nicht sonst hätte ich meine Tochter nie im Leben ein Jahr da hin geschickt. Es gibt aber Ecken in den USA da kannst du nicht durchfahren, da musst du das Auto zumachen. Und es gibt auch Ecken da kannst du Nachts nicht auf die Straße gehen da sind jede Nacht Schießereien. Die Gastmutter meiner Tochter hat meiner Tochter verboten dort auch nur durchzufahren. Also ich denke Berlin ist dann doch harmloser

Zitat:
Sie wollten lediglich glücklich sein.


Ja aber manchmal muss man eben auch für privates Glück kämpfen


Zitat:
Stimmt zwar, aber dennoch hätten sie Geschäftsbeziehungen eingehen müssen. Irgendwann wäre ihnen schon jemand begegnet.


Logisch. Ich hatte aber auch mal einen Steuerberater und auch einen Banker in der nächsten kleinen Stadt. Also ich kannte den sein Privatleben nicht und der meins nicht. Hätte auch keine Seite interessiert. Vielleicht sickert was durch wenn man lange zusammenarbeitet. Aber in geschäftlichen Dingen ist das meistens doch auch egal. Klar könnte Komplikationen geben, wenn der Typ sich dann quer stellt. Aber ich bin der Meinung wenn du private Dinge ins Geschäftliche mit rein nimmst kannst du zumachen.


Zitat:
Ich denke, dass das Problem ist, dass der eine bereit war ein gemeinsames Leben mit hohen Risiken einzugehen und der andere eben nicht. Man kann Ennis deshalb nicht feige nennen, er hat nur das aus seiner Sicht geringste Übel gewählt.


GENAU!!! Aber am Ende musste selbst Ennis einsehen, das seine Art zu leben ihn um sein Glück gebracht hat. Das will uns der Film doch sagen denke ich.
08.07.2006 23:09 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

Kessi Kessi ist weiblich
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Wir sind jetzt aber wirklich megamäßig abgedriftet. Nein was ich sagen will ist das die Idee mit der Ranch von Jack nicht nur eine Spinnerei war. Sie war schon eine Möglichkeit. Und ich denke auch schwer oder nicht schwer, sie hätte für Ennis einfach mehr Glück gebracht als sein Leben das er gelebt hat. Klar er konnte nicht, weil er nicht zu sich selber stehen konnte. Das war das Problem. Er wollte in die Gesellschaft reinpassen und hat nach ihren Spielregeln gespielt. Aber die Gesellschaft hat es ihm nicht gedankt. Er hat kein privates Glück gefunden, er hat für seine Familie kein Glück gefunden. Das ist ein schweres unbefriedigendes Leben. Er hat nie den Mut gehabt, den Jack hatte. Dem waren die gesellschaftlichen Regeln egal. Aber weil Ennis nicht kann, leidet er genauso. Die Frage die Jack Ennis stellt ist doch die Kernfrage überhaupt. "Das mit Alma und den Kindern das ist ein Leben?" Und es war keins für Ennis auch wenn er das gedacht hatte. Alle sind am Ende unglücklich geworden. Er wäre mit dem tausendmal schwereren Leben auf der Ranch tausendmal glücklicher geworden als mit seinem einfachen in der Enge der Gesellschaft. Und diese Erkenntnis macht einen so traurig.
Nein unmöglich wäre die Ranch nicht gewesen. Nur eben nicht einfach. Das wollte ich damit sagen.
08.07.2006 23:21 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

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Zitat:
Original von Kessi
GENAU!!! Aber am Ende musste selbst Ennis einsehen, das seine Art zu leben ihn um sein Glück gebracht hat. Das will uns der Film doch sagen denke ich.


Das war nur eine Aussage des Films, wenn auch eine sehr wichtige. Eine andere ist z.B., dass das Zusammenleben zweier Homosexueller in vielen Teilen dieser Erde ein gesellschaftliches Tabu war und ist!

Zitat:
Original von Kessi
Die Frage die Jack Ennis stellt ist doch die Kernfrage überhaupt. "Das mit Alma und den Kindern das ist ein Leben?" Und es war keins für Ennis auch wenn er das gedacht hatte. Alle sind am Ende unglücklich geworden. Er wäre mit dem tausendmal schwereren Leben auf der Ranch tausendmal glücklicher geworden als mit seinem einfachen in der Enge der Gesellschaft.


Das ist reine Theorie. Vielleicht wäre das Leben so schwierig gewesen, dass beide ebenso unglücklich gewesen wären. Das ist ja das traurige an der Geschichte, dass es eigentlich nur Verlierer gab und nie gewiss ist, ob es jemals welche hätte geben können.

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08.07.2006 23:45 Styx ist offline E-Mail an Styx senden Beiträge von Styx suchen Nehmen Sie Styx in Ihre Freundesliste auf

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Styx
Vielleicht wäre ihr Leben schwierig gewesen, vielleicht wäre es hart gewesen, vielleicht hätten sie jeden Tag gelitten, aber sie wären doch wenigstens zusammengewesen. Und ihre Liebe hätte sie so stark gemacht und hätte sie das alles aushalten lassen. Daran glaube ich ganz fest. Wenn Ennis den Schritt einmal gegangen wäre, dann wäre er auch nicht wieder umgekehrt. Er hätte die Ranch gehabt die er sich immer gewünscht hatte, er hätte eine Familie gehabt, Jacks Mutter wäre nach einer Weile fast wie eine eigene für ihn geworden, er hätte jeden Tag mit dem Menschen zusammensein können den er über alles geliebt hat, was sind da schon die schrägen Blicke der Menschen, die Anpöbelungen einiger Idioten, was macht es schon aus in einem Geschäft nicht mehr bedient zu werden, geht man eben ins nächste, und die die es hart wollen, na ja die kriegen es hart, ist ja nicht die erste blutige Nase. Aber dann gibt es auch die Anderen. Leute die man gar nicht richtig kennt und die plötzlich Partei für einen ergreifen. Ennis hätte begriffen, das nicht alle ihn ablehnen und das hätte ihm schon gereicht. Schon allein die Tatsache das Jacks Vater damit einverstanden gewesen wäre das er kommt, hätte ihm schon gereicht. Hatte er doch gedacht, das alle ihn ablehnen werden wegen seines Lebensstils. Und nun muss er sehen das es Menschen gibt die ihn auch tolerieren. Das hätte ihm Kraft gegeben die anderen zu ertragen. Und er hätte die Menschen werschätzen gelernt die für ihn da gewesen wären. Ennis hätte die Ranch auf Vordermann bringen können, alle Ideen einbringen können, die er schon immer hatte und die man von ihm als Hilfsarbeiter nie wissen wollte. Er hätte mit viel Sorgfalt das Blockhaus gebaut, genau wie er das Zelt aufgebaut hat, damit es Jack gefällt und er hätte sich gefreut wenn es Jack gefallen hätte. Er hätte auf der Ranch von Jacks Eltern einen Ort gefunden wo man ihn hätte haben wollen, wo er doch woanders nie gewollt wurde. Seine Kinder hätten auf der Ranch genauso ein Zuhause gefunden wie er. Sie hätten jederzeit kommen können und sie hätten auch bleiben können. Er hätte Alma nicht absagen müssen als sie ihn bittet bei ihm wohnen zu dürfen. Die Kinder wären mit Jack vertraut gewesen, sie hätten ihn gemocht, er wäre ein Freund gewesen. Ennis hätte sich auch um Jacks Sohn kümmern können, er hätte ihn geliebt schon allein wegen der Tatsache das er von Jack war, er wäre für Ennis der Sohn gewesen den er sich immer gewünscht hätte. Bestimmt wäre jeder ob die Kinder Ennis und Jack oder Jacks Eltern tausend mal am Tag beleidigt wurden durch gemeine oder unbedachte Menschen. Aber wenn sie abends zusammengesessen hätten dann wären sie eine Familie gewesen und die Kränkungen hätten sie zusammenhalten lassen und dieser Zusammenhalt hätte sie glücklich und stark werden lassen. Sie hätten sich Liebe gegeben und für die Kinder wäre es egal gewesen ob ihre Väter mit einem Mann zusammenleben oder nicht, sie hätten gemerkt das sie geliebt werden, das sie wichtig sind und das allein hätte genügt, sie hätten ihre Väter verteidigt, von denen sie stets Zuwendung bekommen hätten und die immer für sie da gewesen wären. Ihr Zusammenleben und ihre Kraft hätte bei den Mensche in ihrer Umgebung Respekt erzeugt, sie hätten einen harten Kampf hinter sich bringen müssen aber irgendwann hätten sie auch Menschen toleriert, die sie vorher geschnitten haben. Man hätte den Mut bewundert den sie hatten um um ihre Liebe zu kämpfen und nach und nach hätte sich manches Herz für sie geöffnet. Vielleicht hätten irgendwelche Idioten ihre Ranch abgebrannt und sie hätten sich gerade noch retten können. Und dann wären die Menschen gekommen und hätten ihnen wieder beim Aufbauen geholfen, weil sie begriffen haben, was Liebe bedeutet und Respekt und weil Ennis und Jack das gleiche für sie tun würden.

Ich hab mal den Film "Gegen jede Regel" gesehen. Da ging es um Rassismus. Da haben sich die Menschen auch gegenseitig abgelehnt und dann haben sie sich kennengelernt und sich respektiert und sind Freunde geworden. Nichts war mehr so wie er vorher war. Das schöne, der Film basiert auf Tatsachen.

Ich glaube an die Menschlichkeit der menschlichen Rasse. Ich glaube das das was uns Menschen verbindet ist Liebe überall und wir wollen lieben und wir wollen nicht hassen. Wenn wir Menschen kennenlernen dann können wir sie respektieren, dann ändern wir unsere Vorurteile. Wenn wir auf jemanden mit Liebe und Geduld zugehen dann werden wir nicht enttäuscht. So denke ich. Und ich hab es wieder und wieder erlebt. Und ich denke auch Ennis und Jack hätten es erlebt. Das wäre für Ennis ein gewaltiges Erlebnis gewesen.
Und schon das allein Styx wäre es wert gewesen.
09.07.2006 00:29 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

Kessi Kessi ist weiblich
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Fricky
Also wenn sie auf die Ranch nach Ennis Scheidung gegangen wären dann wären beide Männer erst 29 gewesen. Das ist doch nicht alt. Und der Vater von Jack der wäre so in die 50 gewesen. Da hätte er bestimmt noch mitarbeiten können. Und dann haben sie doch insgesamt 3 Kinder gehabt. Warum soll da nicht eins an der Ranch interessiert gewesen sein. Vielleicht Bobby, vielleicht Almas Mann, vielleicht Jennys Mann.

Ennis hatte eindeutig Angst vor dem Tod. Er sagt ja "Zur falschen Zeit am falschen Ort und wir sind tot.." Er hatte doch dieses Kindheitserlebnis und da war ja der Rancher tot und das hat ihn sein ganzes Leben begleitet. Eine Leiche zu sehen das ist für ein Kind gewiss ein Schockerlebnis, das es nicht vergisst. Ennis Vater hatte aber auch ätzende Erziehungsmethoden, selbst wenn sein Sohn nicht schwul gewesen wäre, hätte ihn das verfolgt. Aber jede Angst kann man überwinden. Es gab nur für Ennis nie einen Grund das zu tun. Erst als Jack tot ist, schafft er es. Das Trauma ist durch ein anderes Trauma durchbrochen wurden.

Toleranz entsteht durch Kennenlernen, egal ob man konservativ ist oder nicht. Man kann einen Film ablehenen weil man die Thematik ungeheuerlich findet und einen schwulen Menschen annehmen ganz einfach weil man ihn kennt und mag. Ich hab Rechte gesehen die plötzlich mit Ausländern klar gekommen sind weil sie sie kannten. Und ich weiß das es Schwulenhasser gegeben hätte die mit Ennis und Jack klar gekommen wären weil sie sie kennengelernt hätten. Sie hätten die Dinge gefunden die sie verbunden hätten, vielleicht hätte einer den Mähbalken gehabt und einer den Drillanhänger für den Traktor, vielleicht hätte einer Mais für Silage angebaut und der andere Gerst für das Kraftfutter. Man hätte nichts mit Ennis und Jack zu tun haben wollen aber dann wären die Kühe ausgebrochen weil der Zaun kaputt gegangen wäre und man hätte dringend die Hilfe der beiden jungen Männer gebraucht, oder ein Puma hätte sich rumgetrieben der Vieh gerissen hätte und man hätte gemeinsam jagen müssen, oder es hätte nach Gewitter ausgesehen gerade bei der Heuernte und man hätte sich beeilen müssen. Wahrscheinlich hätte man in solchen Momenten Stolz und Vorurteile aufgegeben und irgendwann hätte man gemerkt das das was einen trennt nicht so stark ist wie das was einen vereint.
Ich glaube an das Gute in den Menschen. Ich habe so viele liebe Menschen hier getroffen, Menschen mit Herz und Menschen mit Mitleid und Menschen mit Verständnis. Warum sollen nicht auch davon ein paar in Lightning Flat wohnen?
09.07.2006 01:06 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

Fricky Administrator Fricky ist weiblich
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Gewiss gibt es gute und böse Menschen aber welchen die beiden davon in ihren Leben getroffen hätten ist reine Spekulation. Ebenso ob Jack seinen Sohn überhaupt hätte dazu überreden können auf der Ranch zu helfen. Er kam aus besserem Hause und wäre gewiss auf eine gute Schule gekommen wo sich anschliessend andere die Finger für ihn schmutzig machen. Alma J wäre vielleicht gekommen aber wir kennen auch alle Kurt nicht.
Wie steht er zu so etwas? Hat er Freunde die ihn dann dafür niedermachen und er deswegen auch dagegen agiert?
Ich nehme mal an das er und Ennis nie wirklich so eine enge Beziehung aufgebaut hätten. Immerhin hat er Ennis sein kleines Mädchen genommen. Und allgemein sehe ich bei Ennis keine Freundschaften außer die mit Jack.
Die Gesellschaft ist von Äußerlichkeiten und dem Schein der Normalität geprägt.

Das Problem ist das jemand der einen Mähbalken hat und weiß das die schwulen von der Ranch 10 km weiter einen brauchen , den wohl dann nicht rausrückt.
Nicht nur Jack und Ennis sind von dem Gesellschaftsdrang betroffen sondern auch alle drumherum.
Geht der Kerl also nun dahin und gibt ihnen seinen Mähbalken und irgendwer bekommt davon Wind dann heisst es nacher er wäre auch noch schwul.
Die Menschen können das Verständnis und die Liebe im Herzen oder im Kopf haben aber was sie letzendlich tun um sich zu schützen ist eine andere Frage. Ennis hat auch alle diese Eigenschaften und dennoch könnte man meinen er sei herzlos so wie er mit den Menschen in seiner Umgebung umspringt.
Ich denke mal das wäre mit den Menschen drumherum nicht anders.
Selbst wenn sie die beiden akzeptieren und tolerieren würde, würden sie eher sagen: Ne du da halt ich mich raus, das geht mich nix an. Sollens machen wasse wollen aber mich ziehens da nich mit rein.
Und in der Zeit an dem Ort Partei für einen Schwulen zu ergreifen wäre für die Leute schon wie ein selbstbekenntnis zur eigenen Homosexualität.
Ach schön noch einer von der Sorte....

Alles was ich sagen will ist:

Möglich das es Leute gibt die Verständnis für die beiden haben aber
um selbst nicht damit in Verbindung zu geraten oder auch noch für schwul gehalten zu werden hättens sich da lieber rausgehalten.

Dann hätte es natürlich noch Frauen gegeben die eventuell hätten zu den beiden halten können aber die auf die es in dieser Zeit ankam waren hauptsächlich Männer. Mit denen ging man Trinken mit denen machte man Geschäfte. Von denen leihte man sich nen Mähbalken oder nen Anhänger fürn Traktor.....


Übrigens habe ich noch etwas gefunden..

Interview mit Leuten aus Wyoming:

Wieso kontrovers? Ob man aus dem Ausland sei, will er jetzt erstmal wissen. Nach der Klärung der Herkunftsfrage wirkt er plötzlich entspannter. „In einem anderen Ort hat man einem Kinobesitzer gedroht, das Kino abzubrennen, falls er den Streifen zeige.“ Wo das war, das möchte der Mann lieber nicht sagen. Neben der verbreiteten Homophobie sind im tief konservativen Wyoming nicht wenige der Überzeugung, dass Hollywood mit der Porträtierung schwuler Cowboys eine der letzten Ikonen Amerikas der Lächerlichkeit preisgegeben hat
Amerika der Stereotype wiegt diese Vorstellung schwer: Man fühlt sich verraten im eigenen Land, vom eigenen Land. CJ James zählt zu diesem Personenkreis und ist eine Frau. Sie ist die Besitzerin des traditionsreichen Hutmacher-Ladens „Jackson Hole Hat Company“. Nachdem sie sich bei der Anprobe warm geredet hat, kommt sie zum Punkt: „Die Männer in Brokeback Mountain sind doch keine Cowboys, sondern Schafhirten. Jeder anständige Cowboy hätte die abgeknallt. Ich kann einfach nicht verstehen, wie uns Hollywood so etwas antun kann.“ Dabei gestikuliert sie wild mit ihren Händen.

Und dann sei der Film in Kanada gedreht und behauptet einfach, in Wyoming zu spielen. Was für eine Schmach! Jetzt ist CJ in Fahrt: „Schwule Cowboys gibt es nicht und hat es nicht gegeben“, sagt sie mit Nachdruck. „Von mir aus macht jeder, was er will, aber Homosexualität ist mit der Bibel nicht vereinbar, und wir sind gute Christen, die täglich die Bibel lesen.“

Quelle

Zitat:
Gewalttat an jungem Schwulen in Wyoming (USA)

Ein besonders schrecklicher Fall einer sehr wahrscheinlich durch Schwulenhass motivierten Gewalttat an einem Studenten der Universität Wyoming bewegt Anfang Oktober 1998 die USA. Derzeit (11.10.) ist noch nicht sicher, ob Matthew Shepard überleben wird. Nicht nur in Schwulen- und Lesbenkreisen, sondern allgemein in der politisch interessierten Öffentlichkeit wird der Fall diskutiert. Naturgemäß besonders betroffen sind die christlichen Homosexuellengruppen und die Episcopal Church, denn der junge Mann gehört an seiner Universität zu der Gruppe «Canterbury Club», einer Vereinigung von Christen dieser Kirche.


Zitat:
Wyoming does not currently have a hate crimes law including sexual orientation as a basis for bias; a bill to that effect was killed in the state legislature in February. Opponents had argued it would create "special rights" for gays and lesbians.


So weit hergeholt ist es also nicht...

Infos dazu:

Hier


Sehr interessant außerdem zu diesem Thema:

Diktatur der Moral

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09.07.2006 09:25 Fricky ist offline E-Mail an Fricky senden Beiträge von Fricky suchen Nehmen Sie Fricky in Ihre Freundesliste auf

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Vielleicht wäre ihr Leben schwierig gewesen, vielleicht wäre es hart gewesen, vielleicht hätten sie jeden Tag gelitten, aber sie wären doch wenigstens zusammengewesen. Und ihre Liebe hätte sie so stark gemacht und hätte sie das alles aushalten lassen. Daran glaube ich ganz fest. Wenn Ennis den Schritt einmal gegangen wäre, dann wäre er auch nicht wieder umgekehrt. Er hätte die Ranch gehabt die er sich immer gewünscht hatte, er hätte eine Familie gehabt, Jacks Mutter wäre nach einer Weile fast wie eine eigene für ihn geworden, er hätte jeden Tag mit dem Menschen zusammensein können den er über alles geliebt hat, was sind da schon die schrägen Blicke der Menschen, die Anpöbelungen einiger Idioten, was macht es schon aus in einem Geschäft nicht mehr bedient zu werden, geht man eben ins nächste, und die die es hart wollen, na ja die kriegen es hart, ist ja nicht die erste blutige Nase. Aber dann gibt es auch die Anderen. Leute die man gar nicht richtig kennt und die plötzlich Partei für einen ergreifen. Ennis hätte begriffen, das nicht alle ihn ablehnen und das hätte ihm schon gereicht. Schon allein die Tatsache das Jacks Vater damit einverstanden gewesen wäre das er kommt, hätte ihm schon gereicht. Hatte er doch gedacht, das alle ihn ablehnen werden wegen seines Lebensstils. Und nun muss er sehen das es Menschen gibt die ihn auch tolerieren. Das hätte ihm Kraft gegeben die anderen zu ertragen. Und er hätte die Menschen werschätzen gelernt die für ihn da gewesen wären. Ennis hätte die Ranch auf Vordermann bringen können, alle Ideen einbringen können, die er schon immer hatte und die man von ihm als Hilfsarbeiter nie wissen wollte. Er hätte mit viel Sorgfalt das Blockhaus gebaut, genau wie er das Zelt aufgebaut hat, damit es Jack gefällt und er hätte sich gefreut wenn es Jack gefallen hätte. Er hätte auf der Ranch von Jacks Eltern einen Ort gefunden wo man ihn hätte haben wollen, wo er doch woanders nie gewollt wurde. Seine Kinder hätten auf der Ranch genauso ein Zuhause gefunden wie er. Sie hätten jederzeit kommen können und sie hätten auch bleiben können. Er hätte Alma nicht absagen müssen als sie ihn bittet bei ihm wohnen zu dürfen. Die Kinder wären mit Jack vertraut gewesen, sie hätten ihn gemocht, er wäre ein Freund gewesen. Ennis hätte sich auch um Jacks Sohn kümmern können, er hätte ihn geliebt schon allein wegen der Tatsache das er von Jack war, er wäre für Ennis der Sohn gewesen den er sich immer gewünscht hätte. Bestimmt wäre jeder ob die Kinder Ennis und Jack oder Jacks Eltern tausend mal am Tag beleidigt wurden durch gemeine oder unbedachte Menschen. Aber wenn sie abends zusammengesessen hätten dann wären sie eine Familie gewesen und die Kränkungen hätten sie zusammenhalten lassen und dieser Zusammenhalt hätte sie glücklich und stark werden lassen. Sie hätten sich Liebe gegeben und für die Kinder wäre es egal gewesen ob ihre Väter mit einem Mann zusammenleben oder nicht, sie hätten gemerkt das sie geliebt werden, das sie wichtig sind und das allein hätte genügt, sie hätten ihre Väter verteidigt, von denen sie stets Zuwendung bekommen hätten und die immer für sie da gewesen wären. Ihr Zusammenleben und ihre Kraft hätte bei den Mensche in ihrer Umgebung Respekt erzeugt, sie hätten einen harten Kampf hinter sich bringen müssen aber irgendwann hätten sie auch Menschen toleriert, die sie vorher geschnitten haben. Man hätte den Mut bewundert den sie hatten um um ihre Liebe zu kämpfen und nach und nach hätte sich manches Herz für sie geöffnet. Vielleicht hätten irgendwelche Idioten ihre Ranch abgebrannt und sie hätten sich gerade noch retten können. Und dann wären die Menschen gekommen und hätten ihnen wieder beim Aufbauen geholfen, weil sie begriffen haben, was Liebe bedeutet und Respekt und weil Ennis und Jack das gleiche für sie tun würden.


Öhm...zunächst mal eine Bitte: Bitte mach doch ab und an mal einen Absatz. Es war gar nicht so einfach sich durch diesen langen Text zu wühlen.

Zum Thema:
Das klingt für mich alles wie der legendäre Satz: "Wenn man sich liebt geht alles!"
Das stimmt aber leider nicht, ich habe es selbst erfahren. Man muss eben manchmal einsehen, dass Liebe allein nicht reicht, um alle Probleme aus der Welt zu schaffen. Im übrigen ist es doch nicht gesagt, dass nur weil sie als Familie leben, es auch wirklich harmonisch ist. Ich stelle mir gerade vor, ich müsste mit meiner Mutter zusammen leben *schauder* Ich liebe meine Mutter, aber mit ihr unter einem Dach...nicht wenn ich es vermeiden kann Augenzwinkern

Was du da beschreibst ist eine stark romantisierte Vorstellung von einem möglichen Zusammenleben, dass doch - wie ich denke - ein wenig an der Realität vorbei geht. Ich denke, dass ein harmonisches Zusammenleben nur dann möglich ist, wenn auch das Umfeld stimmt. Nicht jeder kann es wegstecken überall diskriminiert zu werden und man darf nicht vergessen, wie stark Angst sein kann. Angst davor morgen nicht mehr überleben zu können und allein auf der Welt zu sein.

Auch die Aussage "dann geht man halt in den nächsten Laden" ist etwas vereinfacht ausgedrückt. Du darfst nicht von dir selber ausgehen, denn einen Faktor vergisst du: den Gruppenzwang. Wie war es denn im dritten Reich? Da wurdest du nicht nur diskriminiert, wenn du Jude warst sondern auch, wenn du zu solchen Kontakt hattest oder mit ihnen Geschäfte machst. Wenn Menschen so gut sind, warum hat es dann in der Geschichte der Menschheit Kriege, Versklavung, religiöse Verfolgung und sogar systematische Ausrottung gegeben? Menschen glauben immer, das Richtige und Gutes zu tun. Wer Homosexualität für eine Sünde hält, wird glauben, dass er richtig und gut handelt, wenn er die Sündiger bestraft - in welcher Form auch immer.

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09.07.2006 12:34 Styx ist offline E-Mail an Styx senden Beiträge von Styx suchen Nehmen Sie Styx in Ihre Freundesliste auf

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Das ist wirklich spannend, wie sich die Diskussion entwickelt hat ;-).

Ich sehe das ähnlich: Ich denke, Ennis hat sehr genau verstanden, dass es in diesem Land, in diesem Staat, zu dieser Zeit keine gemeinsame Zukunft für sie geben konnte.
Es hätte sie geben können, wenn die beiden das Land verlassen hätten und nach Europa - oder Mexiko gegangen wären. Aber dazu fehlte beiden der Horizont. Mexiko hätte Jack sich noch vorstellen können - aber darüber hinaus ?

Nein, ich denke, sie hätten beide ihr geheimes Leben weiter geführt und sie hätten innerhalb dieses Kreises gemeinsame Kompromisse finden müssen, so traurig das ist.

Aber auch heute noch gibt es so viele Vorurteile und Anfeindungen Menschen gegenüber, die nicht in normierten Regeln leben. Menschen, die ihren Weg gehen, machen mehr Menschen Angst als dass sie den Menschen Mut machen - das erlebe ich auch immer wieder, wobei mein Ausbruch aus den gesellschaftlichen Normen und Erwartungen eher auf beruflichem Weg erfolgt ist als auf privatem. Aber zu dem Zeitpunkt, als ich MEINEN Weg mit MEINEN Vorstellungen gegangen bin, habe ich eine Menge sogenannter "Freunde" verloren. Und dabei hab ich niemanden mit meiner Entscheidung in seinem Lebensraum verletzt. Nein, ich habe mir nur die Freiheit genommen, mein Leben selbst zu gestalten - und das hat vielen schon gereicht, so traurig das ist.

Es ist heute immer noch schwer, Menschen zu unterstützen, die "anders" sind und man braucht dazu nicht nur eine dicke Haut sondern auch ein gesundes Selbstbewusstsein. Wenn es heute noch schwer ist - von 30 Jahre war es definitv nicht einfacher. In Deutschland oder Europa hätten Jack und Ennis vielleicht die 68er nutzen können, die "Revolution der Gesellschaft". Hier wären sie nicht aufgefallen. Sie hätten es auch nicht leicht gehabt aber neben Drogen, Rock-Musik, RAF und beginnender Emanzipation hätte man sich aber sicherlich eingermaßen unbehelligt leben können.

Was das Leben in den USA angeht, so denke ich, dass sie in den Großstädten vielleicht eine Chance gehabt hätten. Wobei es ein liberales Amerika wohl nie wirklich gegeben hat - und heute unter Bush auch so was von weit entfernt ist, dass es einem Angst machen kann.

Kurz und gut: ich denke, Frickys Fanfiction gibt noch den besten Lösungsansatz: die beiden sind entweder Brüder, die zusammen leben oder sie machen weiter wie bisher - Jack als "geläuterter" Mensch, der verstanden hat, dass ein Teil seines Traums in diesem Leben nicht in Erfüllung gehen wird.
09.07.2006 15:54 mel ist offline Beiträge von mel suchen Nehmen Sie mel in Ihre Freundesliste auf

Kessi Kessi ist weiblich
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Annie und die Figur des Ennis

Also erst mal, es hat zu der Zeit die das Buch beschreibt ganz real Männer gegeben die zu ihrer Homosexualität gestanden haben und es hat auch welche gegeben die gemeinsam eine Ranch hatten, dazu gibt es auch Interviews. Einfach ist deren Leben bestimmt nicht gewesen. Das ist wahr aber sie haben sich kein Leben vorschreiben lassen das eine intollerante Gesellschaft für sie vorgesehen hat. Das ist aber eigentlich irrelevant.

Was Annie beschreibt mit ihrer Figur des Ennis ist ein einfacher Menschen mit sehr wenig Bildung, der arm ist und fast keine Möglichkeiten hat. Er ist ein kleines Rädchen im großen Machwerk der großen Welt, er ist das letzte und kleinste Rädchen überhaupt und all die großen mächtigen Räder wollen das er sich dreht, das er sich dreht ohne jemals darüber nachzudenken und damit er nicht nachdenkt geben sie ihm Wertevorstellungen vor an die er sich gefälligst zu halten hat und damit er nicht merkt das diese Wertevorsellung falsch ist, gibt man ihm so wenig wie möglich Bildung. Und so passt er sich ein ins große Machwerk der Gesellschaft und tut das was von ihm verlangt wird. Doch dann passiert etwas das in seiner Welt nie hätte passieren dürfen, er verliebt sich in einen Mann, und damit kommt er in Konflikt mit seiner Wertevorstellung. Im Laufe der Zeit wird dieser Konflikt immer mehr zugespitzt. Damit das passiert stellt Annie jemanden an Ennis Seite, der nicht nach den Wertevorstellungen der Gesellschaft spielen will, Jack. Jacks offene Rebellion gegen alles, seine Weigerung die Dinge hinzunehmen wie sie sind und sein Mut die Wege zu gehen, die fast unmöglich sind, alles auf eine Karte zu setzen, das alles prägt auch Ennis. Nach und nach beginnt er die Werte seiner Welt anzuzweifeln. Doch die Wurzeln die er in der alten konservativen Welt hat sind tief und so sehr Jack auch zieht er bekommt ihn da nicht raus. In Annie Buch bleibt er da auch drin. Sein Denken hat sich zwar geändert sein Handeln? Annie schreibt keine Visionen sie skizziert nur. Der Film geht um einiges weiter. Hier wird der Zögerer zum Rebellen. Hier werden die Dinge auch klarer aufgezeigt. Die Ranch die Jack will ist für Ennis genauso unmöglich wie ein Schaf zu schießen wenn man Hunger hat und es nur Bohnen gibt. Ein eklatanter Regelbruch. Und genau das macht einen wie Jack für die mächtigen der Gesellschaft ja so gefährlich, denn wenn man bereit ist eine Regel zu brechen die man halten soll, dann bricht man bald alle Regeln. Also schön die Bohnen essen. Ennis ist lediglich zu einem Kompromiss bereit. Der Elch. Das hat keiner gesehen und so wird es bleiben. Das ist die beste Parabel in dem ganzen Film. Das Schaf, die Ranch- der Regelbruch und die offenen Rebellion; die Bohnen, das einfache bidere Leben- die Anpassung an die Gesellschaft die dich knechtet; der Elch oder Hirsch; die Angelausflüge in den Bergen- der Kompromiss in aller Stille.
Jack ist es der Ennis die Möglichkeit eines Lebens aufzeigt, das er führen könnte und das er führen will und das er nicht führen kann, weil die Werte tief in ihm sitzen und er sie nicht hinterfragen kann. Er ist zwischen dem was er will und dem was er soll hin und her gerissen. Aber er kann seine Welt nicht verlassen, er schafft es einfach nicht. Es ist nicht nur der Mut der ihm fehlt sondern vor allem auch die mangelnde Vorstellungskraft wie so ein Leben aussehen kann. Und dann ist da noch die Unsicherheit. Erst an der Szene am See verläßt er seine Welt. Da schafft er den Schritt. Aber er kommt noch nicht in der Welt von Jack an. Das tut er erst zaghaft nach dem Schwur. Denn da bricht er die Regeln seiner Welt indem er zur Hochzeit seiner Tochter gehen will anstelle zu arbeiten.

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Ihr seht all die Dinge die nicht gehen, genau wie Ennis. Wahrscheinlich hättet ihr einer Sophie Scholl oder einem Martin Luther King auch geraten die Dinge sein zu lassen, weil sie unmöglich gewesen wären, weil sie gefährlich gewesen wären. Und ich glaube es gab bestimmt etliche Menschen die es getan haben. Doch die beiden haben sich nicht dran gehalten, sie haben mit ihrem Leben dafür bezahlt. Aber ihr Leben war wertvoll gewesen weil sie für was gekämpft haben, wenn sie das nicht getan hätten was sie getan haben, dann hätten sie es am Ende ihres Lebens bereut.
Wahrscheinlich hättet ihr es auch nicht für möglich gehalten was ein Herr Schindler getan hat. Und ihre hättet gesagt der Mann würde auf jeden Fall ermordet werden. Er hat überlebt und hat tausenden von Juden das Leben gerettet. Jeder von den dreien hätte sich hinsetzen können und all die Dinge sehen können die nicht gehen und das lassen können was er getan hat. Aber alle drei haben die Dinge gesehen die sie tun können, die unmöglichen Dinge. Und nur so haben sie was bewegt. Sie waren die Jack´s, sind wir die Ennisse? Wenn ihr das nächste Mal den Film seht stellt euch doch mal diese Frage. Unsere drei Helden haben für die Gesellschaft gekämpft Ennis hätte es nur für sein privates Glück getan. Und wenn ihr dann mal darüber nachdenkt wie schwer es denn Herr Schindler hatte, dann sagt mir noch mal das die Ranch nicht möglich gewesen wäre. Nicht alle Menschen sind Helden, aber das liegt bei uns selbst, und nur bei uns selbst.
Denn selbst einem Ennis wachsen am Ende des Filmes Flügel so sieht das zumindest Gustavo Santaolala. The Wings das letzte Lied. Und wenn ich euch jetzt zum Nachdenken bringen konnte dann bin ich fast ein Jack.
09.07.2006 22:02 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

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Zitat:
Original von Kessi
Annie und die Figur des Ennis

Und dann ist da noch die Unsicherheit. Erst an der Szene am See verläßt er seine Welt. Da schafft er den Schritt. Aber er kommt noch nicht in der Welt von Jack an. Das tut er erst zaghaft nach dem Schwur. Denn da bricht er die Regeln seiner Welt indem er zur Hochzeit seiner Tochter gehen will anstelle zu arbeiten.

(...)

Denn selbst einem Ennis wachsen am Ende des Filmes Flügel so sieht das zumindest Gustavo Santaolala. The Wings das letzte Lied.


Schade nur, dass die Szene zwischen Ennis und seiner Tochter im Buch gar nicht vorkommt. Da liegt Ennis zitternd und unglücklich nachts im kalten Wohnwagen und wird davon zerfressen, dass er nun mit den Dingen leben muss, die er nicht ändern kann. (So sehe ich das zumindest in etwa verbildlicht vor mir.) Da wachsen ihm leider keine Flügel, weshalb dass Buch ganz im Gegensatz zum Film, wo "The Wings" einen Aufschwung ankündigt, für mich eindeutig einen komplett bedrückenden Schluss hat.

Habe leider nur die englische Ausgabe:
Around that time Jack began to appear in his dreams, Jack as he had first seen him, curly-headed and smiling and bucktoothed, talking about getting up off his pockets and into the control zone, but the can of beans with the spoon handle jutting out and balenced on the log was there as well, in a cartoon shape and lurid colors that gave the dreams a flavor of comic ebscenity. The spoon handle was the kind that could be used as a tire iron. And he would wake sometimes in grief, sometimes with the old sense of joy and release; the pillow sometimes wet, sometimes the sheets.
There was some open space between waht he knew and what he tried to believe, but nothing could be done about it, and if you can't fix it you've got to stand it.


Wo sich im Film neue Perspektiven für Ennis auftun, wirkt er hier auf mich hoffnungslos verloren.

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Herbie: 09.07.2006 22:40.

09.07.2006 22:39 Herbie ist offline E-Mail an Herbie senden Beiträge von Herbie suchen Nehmen Sie Herbie in Ihre Freundesliste auf

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Zitat:
Original von Kessi
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Ihr seht all die Dinge die nicht gehen, genau wie Ennis. Wahrscheinlich hättet ihr einer Sophie Scholl oder einem Martin Luther King auch geraten die Dinge sein zu lassen, weil sie unmöglich gewesen wären, weil sie gefährlich gewesen wären. Und ich glaube es gab bestimmt etliche Menschen die es getan haben. Doch die beiden haben sich nicht dran gehalten, sie haben mit ihrem Leben dafür bezahlt. Aber ihr Leben war wertvoll gewesen weil sie für was gekämpft haben, wenn sie das nicht getan hätten was sie getan haben, dann hätten sie es am Ende ihres Lebens bereut.


Kessi, du hast leider nicht verstanden, was wir sagen wollen smile Niemand von uns bestreitet, dass das zusammen Leben der beiden völlig unmöglich gewesen wäre. Niemand sagt, dass es nicht toll wäre, wenn die beiden Vorreiter für viele andere gewesen wären und die Welt verändert hätten.

Aber man darf eines nicht vergessen: Menschen, die die Welt verändern gab es nur ganz ganz wenige. Jack und Ennis sind nur ein schwules Pärchen, vielelicht gab es davon tausende. Und die beiden wollten die Welt nicht verändern, sondern nur glücklich sein. Aber man muss eben auch den Mut haben so etwas zu tun. Man kann niemandem einen Vorwurf machen, diesen gewaltigen Mut nicht gehabt zu haben. Man kann ja auch schlecht Geschäftsleuten einen Vorwurf machen, dass sie während des 2. Weltkrieges nicht alle wie Schindler gehandelt haben. Sowas wäre äußerst unfair, denn wer riskiert schon bewusst sein Leben? Da gabs nur ganz wenige und es ist sehr leicht sowas hier in einem Forum zu kritisieren. Selbst eine solche Entscheidung zu treffen ist etwas völlig anderes.

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09.07.2006 23:10 Styx ist offline E-Mail an Styx senden Beiträge von Styx suchen Nehmen Sie Styx in Ihre Freundesliste auf

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herbie


Thema Ranch
Also ich will hier noch mal was zusammenfassen weil ich das Gefühl habe, das ich ein bischen falsch verstanden wurde. Ich denke schon das es, wenn auch schwierig, möglich gewesen wäre das sie die Ranch von Jacks Vater gewirtschaftet hätten. Das ist schon deshalb wichtig denn wenn das Utopie gewesen wäre, dann würde die Aussage des Films nicht mehr stimmen. Denn der Film verfolgt die Entwicklung des Ennis vom Brokeback über die Szene am See wo er seine Welt verläßt bis hin zu dem Schwur und seinen Flügeln die ihm wachsen. Und wenn Ennis von Anfang an recht damit gehabt hätte wie er lebt, dann hätte er sich nicht verändern müssen. Und darin lieber herbie unterscheiden sich Buch und Film. Das Buch skizziert nur die Gesellschaft in der Ennis und Jack leben. Das wars. Und das Buch gibt der Gesellschaft die Schuld an der Unmöglichkeit ihrer Liebe. Das tut der Film nicht. Und ich finde das ist grandios von Ang Lee. Er sieht nämlich das die Gesellschaft die Summe all ihrer Mitglieder ist und so hat auch jedes Mitglied die Möglichkeit die Gesellschaft zu verändern. Im Film bekommt Ennis eindeutig eine "Mitschuld" an seiner Situation.
Ich bin aber auch nicht der Meinung das Ennis je mit auf diese Ranch gegangen wäre, ganz einfach weil es seinem Charakter und seiner Entwicklung nicht entsprochen hätte. Und zu dem Zeitpunkt als Jack noch lebt konnte die Entwicklung von Ennis nicht abgeschlossen werden, weil der letzte Punkt nämlich Jacks Tod zu seinem Lernprozess noch gefehlt hat.
Wenn Ennis seine Flügel schon früher gehabt hätte, dann wäre es möglich gewesen.
Die ganze Sache mit der Ranch ist doch nur weil man den beiden ein bischen Glück wünscht, genau wie manche hier sagen "Mann Ennis nun mach doch mal" Das wäre auch nicht gegangen. Aber wir dürfen uns doch das wünschen. Ich denke hier vermischen sich immer ein wenig Wünsche und Romantik und Realistät. Und das ist es ja auch was der Film tut. Er hat eine große unendliche Liebesgeschichte in einen sozialkritischen Rahmen gepackt. Und dadurch wird es eben nicht nur die große Liebe, wo man immer sagt, also wenn alle ihren Verstand benutzt hätten dann wäre der Film nach 5Minuten beendet, sondern alles was passiert ist realistisch es hätte nichts anders werden können. Aber es ist so schwer die Tragik hinzunehmen deshalb kommt bei mir zumindest manchmal der Wunsch auf "So jetzt ist Schluss, jetzt gönne ich den Beiden einfach ihr Glück"
09.07.2006 23:12 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

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Styx
Also sind wir uns doch fast einig. Es wäre möglich gewesen. Es wäre schwer gewesen. Aber sie wären nicht zwingend am nächsten Tag ermordet wurden. Darin sind wir uns einig. Wir sind uns auch einig das Jack den Mut ja hatte. Er hat sich das nicht nur ausgedacht er hätte es auch durchgezogen. Damit gehörte er zu den wenigen Menschen die den Mut hatten die Dinge zu ändern. Nein man kann keinem den Vorwurf machen wenn er keinen Mut hat, das muss man respektieren. Ich glaube aber irgendwie nicht das Jack es bei Ennis am Ende so respektiert. Zumindest am See nicht.
09.07.2006 23:22 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

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Na darauf können wir uns doch einigen Augenzwinkern Es ging doch nur um deine Aussagen weiter oben, dass du Ennis schon fast vorwirfst Jack und sich selber um das Glück gebracht zu haben und es etwas einfach darstellst, als wenn das alles kein Problem gewesen wäre Augenzwinkern

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09.07.2006 23:27 Styx ist offline E-Mail an Styx senden Beiträge von Styx suchen Nehmen Sie Styx in Ihre Freundesliste auf

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@ Kessi: Um die Ranch ging es mir eigentlich gar nicht so explizit. Ich findes es wie gesagt nur bedauerlich, dass das Buch einen völlig niedergeschlagen zurücklässt. Das hat mir überhaupt nicht gefallen und deshalb gefällt mir das Ende dies Films auch besser.
Ich kam auch nur auf das Buch, weil Du eben speziell die Schlussszene (man sieht das Wort mit drei "S" doof aus) des Filmes mit Alma Jr. angesprochen hast, wo er sich berappelt. Das finde ich klasse, weil man sieht, dass er doch noch was gelern hat.
Und dieses "Bild" eines vor sich im kalten Wohnwagen hinleidenen und letzten Endes völlig gebrochenen Mannes soll auch nicht ausdrücken, dass die gesamte Schuld bei der Gesellschaft liegt und Ennis nun so gar nichts machen konnte. Im Buch wie im Film ist es eine Mixtur aus beidem (wobei Du damit Recht hast, dass die gesellschaftliche Hürde im Film von Ennis' Unfähigkeit sich auf Jack einzulassen überstahlt wird), wobei Ennis die erste und die Gesellschafft die zweite Hürde darstellt. Denn damit sich die Gesellschaft über ein homosexuelles Rancherpaar aufregen zu können, muss es ja überhaupt erst einmal zusammen leben.

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Herbie: 09.07.2006 23:51.

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@ Kessi, Ich bin ehrlich und würde sagen ich wäre so wie Ennis.
Auch wenn ich mein Leben lang unglücklich wäre hätte ich dennoch irgendwie mehr Angst vor der Alternative gehabt.
Vielleicht bist du der Jack und ich der Ennis und vielleicht kommen wir beide deswegen nicht auf diesen gemeinsamen Nenner so wenig wie die beiden es in der Hinsicht nie geschafft haben.

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09.07.2006 23:55 Fricky ist offline E-Mail an Fricky senden Beiträge von Fricky suchen Nehmen Sie Fricky in Ihre Freundesliste auf

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Styx
Oh nein um Gottes Willen. Ennis hätte nie im Leben aus seiner Haut gekonnt. Er leidet doch auch darunter. Und er kann sich nicht dazu durchringen, weil er sich das alles nicht vorstellen kann und darum hat er Angst, das ist doch verständlich. Nein ich bin der Meinung dritte hätten ihm helfen müssen, auch die Menschen in seiner Umgebung. Sie hätten ihn dabei unterstützen müssen, damit er die Schritte gehen konnte. Und ein wenig der Zufall. Und natürlich hätten Jack und seine Kinder zusammenfinden müssen. Denn die Verantwortung für seine Kinder sehe ich als ganz großes als riesengroßes Plus an Ennis.

Herbie
Du hast völlig recht. Das gefällt mir an dem Buch auch überhaupt nicht. Ich denke das jedes literarische Werk, jedes Kunstwerk überhaupt eine Vision haben sollte die die Leute mitzieht und sie zu Veränderung motiviert. Aber ich denke immer das ich die Geschichte falsch interpretiere. Denn am Ende schwört ja Ennis im Buch auch. Da passt das hoffnugslose Ende irgendwie nicht. Nein der Film ist da eindeutig besser, regelrecht grandios. Gebe dir recht, gebe dir recht!!!!!

Fricky
Ich finde eigentlich nicht das Ennis ein feiger Mensch ist. Also ich hätte mich nicht mit den zwei Rockern angelegt. Er kommt auch sonst nicht feige rüber. Also ich bin feige. Ich klettere nicht auf hohe Bäume, und ich lasse mir lieber ein Bein eingipsen als mich operieren zu lassen. Aber ich würde mir nie von der Gesellschaft mein Leben vorschreiben lassen. Noch nicht mal meine Meinung. Da hab ich ne verdammt große Klappe. Ich denke eher nicht das Ennis feige ist, er passt sich nur der Gesellschaft so an, weil er da irgendwie nicht auffallen will. Ich glaube auch nicht das Ennis Angst vor dem Tod allgemein hat eher vor so einer Art Tod, wo man allen so ausgeliefert ist. Und einen jeder verspottet.
Du gehst immer so hart mit dir ins Gericht. Ich denke nicht das du dich zurückziehen würdest, wenn es drauf ankommen würde. Das würde nicht nach dir aussehen nach allem was du hier so schreibst. Und es ist egal ob man Angst dabei hat, wichtig ist nur das man es tut.

Ich werde heute noch mal so einen Tag in Ennis Leben beschrieben wenn er auf der Ranch gelebt hätte, vielleicht macht es dann alles deutlicher. Wie gesagt er hätte nicht, aber wenn... Ich hab nämlich langsam das Gefühl ich drück mich besch.. aus. Also dann gehe ich mal zu ner anderen Kathegorie. Zu der mit den Happy End Geschichten. Ich weiß aber nicht wo es sonst reinpassen könnte.
10.07.2006 00:52 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

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