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Zum Ende der Seite springen Jack ich schwörs...!?! 4 Bewertungen - Durchschnitt: 9,754 Bewertungen - Durchschnitt: 9,754 Bewertungen - Durchschnitt: 9,754 Bewertungen - Durchschnitt: 9,754 Bewertungen - Durchschnitt: 9,75
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AngLee Super Moderator AngLee ist weiblich


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Zitat:
Original von DerMoment1608
Für mich ist das Fenster immer so eine Art Ausblick auf Ennis' Zukunft. Für mich steht die ganze Abschlussszene im Trailer dafür, dass Ennis jetzt wieder beginnt "ins Leben zurück zu kehren". Ich hatte immer den Eindruck, dass Ennis sich nach dem Tod Jacks vollkommen zurück gezogen hat, gar keinen (persönlichen) Kontakt zu irgendwelchen anderen Personen hatte, auch nicht oder kaum zu seinen Töchtern (er weiß z.B. überhaupt nicht über Juniors Liebesleben Bescheid).

Moment, das kann ich voll und ganz unterschreiben!



Ich habe mir noch mal intensiv diese Abschluss-Ebene angesehen und wenn ich es recht bedenke, muss sie nicht nur trostlos sein. Das gelbe Feld im Hintergrund könnte auch dafür stehen, dass es in Ennis´Leben schon noch ein paar schöne Dinge geben wird, aber ein wesentlicher Bestndteil seines Lebensglücks fehlt: Jack. Und deshalb fehlen hier auch die Berge.

Ich habe auch noch mal länger darüber nachgedacht, warum ich mich dagegen wehre, Veränderungen in Ennis zu sehen außer dieser einen: Ennis bekennt sich innerlich zu seiner Liebe zu Jack.
Vielleicht deshalb, weil mir das so wichtig ist. Und nur das! Und ich spüre es in dieser letzten Szene im Trailer, wenn ich Ennis dabei zusehe, wie er sich nach Jack sehnt, wie er um ihn und ihr gemeinsanmes Leben weint, das mit ihm gestorben ist.

Ich mag daher nicht darüber spekulieren, ob dieses "halbe outing" vor Lureen und Jacks Eltern jetzt ein gravierender oder kleiner Fortschritt war. Auch nicht darüber, ob er Junior eine Freude machen will und das als Veränderung verbuchen. Ebensowenig darüber, ob er auf der Hochzeit vielen Menschen begegnen wird, die sich so ihre Gedanken machen könnten und Ennis das nun aber egal ist. Oder gar, dass er Jacks letzten Wunsch erfüllen wird und sich irgendwie die Asche besorgt. Auch eine Veränderung, weil er dann einmal konsequent etwas für Jack tut???

Viele Verhaltensweisen von Ennis erkläre ich mir aus seiner Trauer heraus. Er hat sich eine Weile völlig zurückgezogen und beginnt nun wieder ins Leben zurückzukehren. Dazu zähle ich auch ganz einfach seine Zusage zur Hochzeit. Sie steht für mich eher für diese Rückkehr nach einer langen Trauerphase und nicht für Veränderung.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von AngLee: 26.06.2010 17:48.

26.06.2010 17:45 AngLee ist offline E-Mail an AngLee senden Beiträge von AngLee suchen Nehmen Sie AngLee in Ihre Freundesliste auf

DerMoment1608 DerMoment1608 ist weiblich
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@Veränderung
Ich fand Deine Gegenüberstellung sehr gut. Das war mir noch gar nicht so klar, wie viele deutliche "Spiegelszenen", in denen Ennis ganz unterschiedlich handelt, es gibt.

Nur bei Juniors Hochzeit denke ich nicht, dass Ennis aus Angst vor Entdeckung davor zurück schreckt. Alma ist die einzige, die etwas weiß, und die wird bestimmt nicht auf der Hochzeit ihrer Tochter einen großen Streit riskieren. Und so lange es keine Hinweise gibt, wird doch keiner Verdacht schöpfen, egal wie viele Leute da sind.

@Asche
Zitat:
Original von kessi
Der alte Twist sagt die Asche kommt in das Familiengrab und dann kommt diese Reaktion von Jacks Mutter.
Erst fast sie sich an den Hals und mit ihren Augen weist sie auf den alten Twist ohne sich umzudrehen. Sie will Ennis damit sagen das sie jetzt nicht reden kann...und dann sagt sie sehr eindringlich zu ihm "Kommen sie mal wieder"
Ich denke das Jacks Mutter dem alten Twist natürlich nicht vor einem Fremden widersprechen kann, sonst würde der sein Gesicht verlieren, das ist so in patriarchalischen Systemen.


Hier ist es ganz schwierig, weil die Interpretation in dieser Szene allein auf der Deutung von Körpersprache beruht. Dabei können die Empfindungen und Interpretationsmöglichkeiten noch viel weiter als bei anderen Szenen, wo man ein paar "handfestere" Argumentationspunkte aufgreifen kann, auseinander gehen.

Ich persönlich sehe das Fassen an den Hals als Geste des Schmerzes und der Hilflosigkeit, weil sie ihren Sohn gerne den letzten Wunsch erfüllen würde, aber nicht kann. Sie möchte etwas dazu sagen, darf es aber nicht. Auch sie muss das Schlusswort ihres Mannes akzeptieren. Das "Kommen sie mal wieder" ist für mich dann teilweise eine "Höflichkeitsfloskel", die man halt so beim Abschied sagt. Gleichzeitig teilt sie Ennis aber auch mit, dass sie ihn und das was zwischen ihm und Jack war, akzeptiert. Jemanden, mit dem man Probleme hätte, würde man das sicher nicht anbieten.

Aber wenn ich mir die Szene von Deiner Sichtweise aus anschaue, dann kann ich die Asche-Theorie ohne Probleme und Dinge, die dagegen sprechen würden, sehen.
Für mich passt dann eher der weitere Verlauf nicht. Wie stellst Du Dir das alles ganz praktisch weiter vor?

Variante: Jacks Mutter versucht ihren Mann noch umzustimmen & ihr gelingt es. Wie soll Ennis davon erfahren? Er wird doch nicht einfach mal so auf gut Glück zur Ranch fahren.
Variante: Jacks Mutter gibt die Asche heimlich weiter. Woher soll Ennis wissen, wann er kommen soll, sodass der alte Twist nichts mitbekommt? Und fällt das nicht auf, wenn die Asche dann plötzlich weg ist?

Außerdem ist zwischen der Szene bei Jacks Eltern und der Abschlussszene ein größerer Zeitraum. Im Drehbuch spielt die Ranch-Szene 1982 und die Trailer-Szene 1984. Das sieht man im Film jetzt nicht, aber selbst dort wird klar, dass einige Monate dazwischen liegen müssen, da Ennis die Deceased-Karte im Herbst (vor November) bekommen hat und die Trailer-Szene so um Mai herum spielen muss (wegen dem Raps).
Jetzt kann man davon ausgehen, dass die Twists Jacks Asche kurz nach dem Gespräch beerdigt haben, sie werden die Asche ja nicht monatelang herum stehen lassen. Gleichzeitig denke ich, dass wir uns einig sind, dass Ennis die Asche in der Trailer-Szene noch nicht hat. Wenn jetzt Ennis allerdings noch die Asche holen will, dann müsste er sie ja ausbuddeln.

@Veränderung
Zitat:
Original von AngLee
Ich habe auch noch mal länger darüber nachgedacht, warum ich mich dagegen wehre, Veränderungen in Ennis zu sehen außer dieser einen: Ennis bekennt sich innerlich zu seiner Liebe zu Jack.
Vielleicht deshalb, weil mir das so wichtig ist. Und nur das!


Sehe ich das richtig, dass Du so eine Art Trennung zwischen dem "Liebesbekenntnis" und den "anderen Veränderungen" ziehst und das Gefühl hast, dass die anderen Veränderungen den Stellenwert des Bekenntnisses abschwächen?

Dass Ennis jetzt zu seiner Liebe steht, ist auf jeden Fall das Bedeutendste. Aber für mich steht diese Erkenntnis nicht einzeln da. Für mich ist alles miteinander verworben. Alle anderen Veränderungen sind für mich nur Ausdruck dieser Erkenntnis. Und genau deshalb sind sie mir wichtig, weil sie meiner Ansicht nach diese Erkenntnis verdeutlichen und dadurch noch einmal verstärken.

Ennis erkennt, dass er nur Jack liebt. Deshalb verschieben sich für ihn die Perspektiven und Dinge, die für ihn früher viel bedeutender waren, verlieren nun an Wichtigkeit. Was jetzt zählt ist seine Liebe zu Jack, nicht mehr so sehr die übermäßige Angst vor Entdeckung (keine Scheinpartnerschaft mit Cassie mehr, auch ein paar etwas verdächtigere Worte/Handlungen bei Lureen und Jacks Eltern) oder Pflichten nachzukommen (Arbeit). Dazu zählt für mich auch, dass er versucht Jack seinen letzen Wunsch zu erfüllen, denn er will ihm diesen Wunsch ja auch Liebe erfüllen. (Und selbst, als/falls ihm das am Ende nicht gelingt, ist das gar nicht schlimm, allesentscheidend ist ja der Versuch)

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27.06.2010 21:21 DerMoment1608 ist offline E-Mail an DerMoment1608 senden Homepage von DerMoment1608 Beiträge von DerMoment1608 suchen Nehmen Sie DerMoment1608 in Ihre Freundesliste auf

AngLee Super Moderator AngLee ist weiblich


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Zitat:
Original von DerMoment1608
Sehe ich das richtig, dass Du so eine Art Trennung zwischen dem "Liebesbekenntnis" und den "anderen Veränderungen" ziehst und das Gefühl hast, dass die anderen Veränderungen den Stellenwert des Bekenntnisses abschwächen?


Das siehst du fast richtig, Moment. wink
Für mich ist dieses "Liebesbekenntnis" das einzig wirklich wichtige und greifbare. Das ist sozusagen die Grundessenz dieser letzten Szene. Alles andere ist für mich Spekulation. Ich weiß nicht wirklich, ob sich für Ennis damit andere Dinge verschieben, ob er sich in Zukunft anders verhalten oder andere Maßstäbe setzen wird. Es gibt da unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten. Und eigentlich ist mir das in dem Augenblick auch nicht wirklich wichtig, Ennis´ Verhalten und Einstellungen bis ins kleinste zu analysieren.
Es hat also eher mit meiner persönlichen Wahrnehmung dieser Schlusssequenz zu tun und ja, wenn du es so willst auch mit unterschiedlichen Stellenwerten. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll...Der Schluss ist so unsäglich traurig und er ist es deshalb, weil Jack tot ist, weil sie ihre Chance verpasst haben und weil Ennis`Erkenntnis viel zu spät kommt, was die Tragik ja noch erhöht. Und es ist mir wichtig zu sehen, dass er zum Schluss doch noch "aufwacht". Alle anderen Spekulationen stören mich in dem Augenblick einfach, auch wenn sie mit dieser "Liebeserklärung" zusammen hängen.
27.06.2010 21:59 AngLee ist offline E-Mail an AngLee senden Beiträge von AngLee suchen Nehmen Sie AngLee in Ihre Freundesliste auf

cyanus cyanus ist weiblich
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Oh Ang, mir geht es ganz genau wie dir!

Aber ich konnte es nie in Worte fassen, war nur vor ein paar Tagen mal irritiert als ich feststellte, dass ich gar keine Meinung zum Thema Asche habe.

Danke dir!

__________________
Kapitulation: Ja; Resignation: Nie; Optimismus: Ungern; Zuversicht: Immer!
(Hans-Dieter Hüsch)

27.06.2010 22:58 cyanus ist offline E-Mail an cyanus senden Beiträge von cyanus suchen Nehmen Sie cyanus in Ihre Freundesliste auf

Kessi Kessi ist weiblich
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@Moment

@Asche

In den USA muss man ja im Gegensatz zu Deutschland eine Urne nicht unbedingt beerdigen lassen...wenn man will kann man sie auch auf den Kamin stellen oder in die Schrankwand.

Das geht jetzt zwar ein bisschen am Thema vorbei...aber ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie die Beziehung von Jacks Eltern wohl war...sicherlich ist es reine Spekulation aber es ist auch Spekulation ob Jacks Vater seine Frau WIRKLICH schlecht behandelt haben soll und ob sie wirklich nichts in dieser Ehe zu sagen hatte.
Weder im Buch noch im Film ist davon die Rede...war erfahren nur etwas über das Verhältnis von Jack und seinem Vater und das kann natürlich auch männliche Eifersucht sein...der Vater der ein Problem damit hat das sein Sohn irgendwann besser wird als er selber...dazu passt das der alte Twist im Buch als eitler Gockel beschrieben wird...ein Typ der gern im Mittelpunkt steht.
Das Jacks Mutter ihrem Mann nicht widerspricht und das sie Ennis nur gewisse Dinge indirekt andeuten kann, das lässt sich auch ganz gut in diese Zeit und auch in die Lebensweise in den konservativen ländlichen Gegenden der USA einordnen, wo die Männer im öffentlichen Leben eben das Sagen hatten.
Doch es ist gar nicht so sicher ob die Frau nicht wenn sie mit ihrem Mann allein war alles sagen konnte was sie denkt.
Wenn wir z.B. mal nach Osteuropa gucken, dann klärt im öffentlichen Bereich da auch alles der Mann und die Frauen mischen sich da nicht ein...im Haus und bei den Kindern hat aber die Frau das Sagen und die Aufgabe eines Mann ist es auch das die Frau sich wohl fühlt und es ihr und den Kindern an nichts mangelt...das ist die andere Seite der Medaille die man oft nicht sieht.

Ich denke das Jacks Mutter zumindest die Beerdigung der Asche verhindern kann..und nun ist es an Ennis den Mut zu haben noch mal zu den Twist zu gehen.
Und weil sich die Twist eben nicht einigen können was nun mit der Urne geschehen soll, steht sie eben noch irgendwo in der Wohnstube rum...ist bei den Amis wie gesagt so unnormal nicht.

Was die Zeitpunkte angeht...es wurde ja geschrieben das das Drehbuch andere Wege gehen wollte, sich Ang Lee aber letztendlich dann doch an das Buch gehalten hat.
Dem Raps würde ich auch keine Bedeutung beimessen, der steht ja wie ihr selber geschrieben habt auch in der Szene nach dem Viehabtrieb auf den Feldern und wie ich schon geschrieben habe, blüht im August kein Raps mehr.

Ich denke der Raps ist darum da weil der Dreh von BBM in Kanada von April bis Juni ging...und warum sollte man da die ganze Landschaft ändern...ich denke es ist gefilmt wurden und der Raps war einfach da...keiner hat wohl das SO genau drauf geachtet, zumal der Raps ja nur im Hintergrund blüht und kein Fokus auf ihm liegt.

@Fenster

Ich finde noch sehr bedeutsam das man bei dem Blick aus dem Fenster einen Weg..eine Straße sieht...symbolisch dafür das Ennis jetzt seinen Weg gefunden hat...dazu passt wieder der Ablauf...der Schwur...der Brokeback auf der Postkarte (wo die Asche von Jack hin soll) und dann der Weg...die Straße vor dem Fenster die irgendwo hin führt.

@Ang

Ich kann dich gut verstehen...genau das ist es was ich an dem Film ja so unendlich traurig finde...das Ennis Cassie verlässt, der er zu Jacks Eltern fährt und das er Jack letztendlich schwört und all das bekommt Jack gar nicht mehr mit...es ist viel trauriger als wenn das alles nicht so gewesen wäre...damit würde ich persönlich auch besser klar kommen...aber das kann ich leider nicht sehen...von daher stelle ich mir ja auch immer irgendwelche Dinge vor...wie sie ein Leben gehabt hätten und wie all die Dinge schon früher passiert wären.
Es gibt sogar Momente da habe ich Annie gehasst dafür das sie das alles so fürchterlich schwer und traurig geschrieben hat...als ob der Tod von Jack nicht gereicht hätte, bekommt man noch das ganze Andere dazu...ist echt ne sadistische Ader von der guten Frau unsicher
28.06.2010 02:26 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

lundi96 lundi96 ist weiblich
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Zitat:
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Nur bei Juniors Hochzeit denke ich nicht, dass Ennis aus Angst vor Entdeckung davor zurück schreckt. Alma ist die einzige, die etwas weiß, und die wird bestimmt nicht auf der Hochzeit ihrer Tochter einen großen Streit riskieren. Und so lange es keine Hinweise gibt, wird doch keiner Verdacht schöpfen, egal wie viele Leute da sind.




Ich persönlich sehe das Fassen an den Hals als Geste des Schmerzes und der Hilflosigkeit, weil sie ihren Sohn gerne den letzten Wunsch erfüllen würde, aber nicht kann. Sie möchte etwas dazu sagen, darf es aber nicht. Auch sie muss das Schlusswort ihres Mannes akzeptieren. Das "Kommen sie mal wieder" ist für mich dann teilweise eine "Höflichkeitsfloskel", die man halt so beim Abschied sagt. Gleichzeitig teilt sie Ennis aber auch mit, dass sie ihn und das was zwischen ihm und Jack war, akzeptiert. Jemanden, mit dem man Probleme hätte, würde man das sicher nicht anbieten.


Moment, ganz genau so sehe das auch. Der Griff an den Hals war für mich auch immer Hilflosigkeit und Schmerz und die Einladung wieder zu kommen hieß für mich auch, daß sie Ennis und seine Beziehung zu Jack vollkommen akkzeptiert. Da ihr Mann ja so abweisend war, hatte ich immer den Eindruck, sie wollte damit noch mal klarstellen, daß sie das nicht so sieht.

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28.06.2010 08:58 lundi96 ist offline E-Mail an lundi96 senden Beiträge von lundi96 suchen Nehmen Sie lundi96 in Ihre Freundesliste auf

Kessi Kessi ist weiblich
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Zitat:
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Moment, ganz genau so sehe das auch. Der Griff an den Hals war für mich auch immer Hilflosigkeit und Schmerz und die Einladung wieder zu kommen hieß für mich auch, daß sie Ennis und seine Beziehung zu Jack vollkommen akkzeptiert.


Ich sehe bei den Twists ja immer die Parallele zu Ennis und Almas Ehe und finde das man so ein gutes Spiegelbild der Gesellschaft bekommt.
Alma fügt sich Ennis ebenfalls in vielen Dingen...sie akzeptiert schweigend seine sexuelle Wünsche ohne ihm jemals zu sagen das es ihr nicht gefällt. Sie akzeptiert ebenfalls jahrelang die Angelausflüge mit Jack obwohl sie weiß wie die Beiden zueinander stehen.
Auf der anderen Seite setzt Alma aber bei Ennis durch das sie in die Stadt ziehen obwohl Ennis das ganz und gar nicht will...doch er fügt sich hier Almas Wünschen.
Warum also sollte Jacks Mutter ihre Wünsche nicht auf ähnliche Weise bei ihrem Mann anbringen...sie unterscheidet sich ja vom Typ her nicht sehr viel von Alma.

Was für mich nicht zusammen passt ist auf der einen Seite die angebliche Hilflosigkeit von Jacks Mutter ihrem Mann gegenüber und auf der anderen Seite die Einladung Ennis gegenüber er möge doch mal wieder kommen.
Wenn sie wirklich solche Angst vor ihrem Mann gehabt hätte dann hätte sie Ennis nicht noch mal zu sich eingeladen...man hat doch in dem Gespräch deutlich mitbekommen das Jacks Vater von Ennis nicht unbedingt begeistert gewesen ist.

Es gibt ja schon eine Stelle indirekter Kommunikation zwischen Jacks Mutter und Ennis...der alte Twist redet von dem anderen Mann und kurz darauf legt Jacks Mutter Ennis die Hand auf den Arm und fragt ihn ob er Jacks Zimmer angucken will...damit er die Hemden findet...denn sie nickt ja als er damit herunter kommt.
28.06.2010 17:45 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

lundi96 lundi96 ist weiblich
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Zitat:
Original von Kessi

Was für mich nicht zusammen passt ist auf der einen Seite die angebliche Hilflosigkeit von Jacks Mutter ihrem Mann gegenüber und auf der anderen Seite die Einladung Ennis gegenüber er möge doch mal wieder kommen.
Wenn sie wirklich solche Angst vor ihrem Mann gehabt hätte dann hätte sie Ennis nicht noch mal zu sich eingeladen...man hat doch in dem Gespräch deutlich mitbekommen das Jacks Vater von Ennis nicht unbedingt begeistert gewesen ist.

Es gibt ja schon eine Stelle indirekter Kommunikation zwischen Jacks Mutter und Ennis...der alte Twist redet von dem anderen Mann und kurz darauf legt Jacks Mutter Ennis die Hand auf den Arm und fragt ihn ob er Jacks Zimmer angucken will...damit er die Hemden findet...denn sie nickt ja als er damit herunter kommt.


Ich hatte ja schon geschrieben, daß ich die Einladung von Jacks Mutter so sehe, daß sie Ennis damit sagen will, daß seine Beziehung zu Jack für sie in Ordnung und er willkommen ist. Für mich ist die Einladung also keine ernst gemeinte Einladung, denn so wie Jacks Vater Ennis behandelt und so unangenehm wie die Atmosphäre in dem Haus ist, ist es ja völlig klar, daß Ennis freiwillig keinen Fuß mehr in das Haus setzt. Das ist auch ihr klar, sie will ihm damit nur ihre Zuneigung und Akzeptanz zeigen, also auf jeden Fall indirekte Kommunikation, nur die Aussage ist für mich eine andere. Und Ennis nickt für mich als Zeichen, daß er ihre Botschaft verstanden hat und weiß, daß sie ihn mag.

Ich akzeptiere die Meinung mit der Asche vollkommen, denn man kann die Szene tatsächlich so auffassen, da ist auch mit dieser Theorie alles stimmig. Aber es gibt für mich keine Beweise dafür, meine Theorie ist genau so schlüssig und sinnvoll - und genauso unbeweisbar Fettes Grinsen . Für mich sind beides Spekulationen, die Tatsache, daß Jacks Mutter in ihrer Art eine gewisse Ähnlichkeit mit Alma hat, ist für mich ebenso spekkulativ. Kann sein, muß aber nicht, wir sehen sie doch kaum. Es gab damals und gibt es auch heute noch Frauen, die sich nur unterordnen und auch intern keine Führung übernehmen. Ob Jacks Mutter eine davon oder ein Typ wie Alma ist, können wir nicht wissen. Nur weil Alma so war, müssen nicht alle Frauen so gewesen.

Ich hatte in dem entsprechenden Thread schon mal geschrieben, daß ich glaube, daß die Menschen das glauben, was für sie selbst wichtig ist. Die, denen es wichtig ist, daß die Asche auf den Brokeback kommt, weil ihnen das einen gewissen Trost gibt, glauben eben, daß diese Szene das bedeutet. Und es gibt eben andere - wie mich - denen die Asche nichts bedeutet, weil sie absolut nichts mehr mit dem Menschen zu tun hat, der sie einmal war, denen es völlig egal ist, ob die ins Familiengrab kommt oder auf den Mist (übertrieben gesagt natürlich) oder auf den Brokeback. Für mich wäre es auch kein Trost, daß die Asche noch da hin käme, mir würde das rein gar nichts bedeuten und ich glaube, daß ich deshalb nicht an diese Version glauben kann.

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29.06.2010 10:42 lundi96 ist offline E-Mail an lundi96 senden Beiträge von lundi96 suchen Nehmen Sie lundi96 in Ihre Freundesliste auf

Kessi Kessi ist weiblich
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@Lundi

Zitat:
Ich hatte ja schon geschrieben, daß ich die Einladung von Jacks Mutter so sehe, daß sie Ennis damit sagen will, daß seine Beziehung zu Jack für sie in Ordnung und er willkommen ist. Für mich ist die Einladung also keine ernst gemeinte Einladung,


....aber das hat sie Ennis doch schon mit den Hemden gezeigt...

Jacks Mutter ist eine indirekte Frau und ich denke es gibt für sie viele Möglichkeiten Jacks Wunsch zu erfüllen.
Rein theoretisch könnte sie die Asche auch einfach aus der Urne rausmachen, ein bisschen Asche vom Herd rein und den alten Twist DAS beerdigen lassen, während sie Ennis die richtige Asche gibt.
Vielleicht kann sie auch mit den Kosten für die Beerdigung argumentieren während das Verstreuen der Asche hingegen nichts kostet...und da Ennis bereit ist es zu tun, spart man sogar Sprit und Zeit.
Wie gesagt es gibt viele Möglichkeiten für Jacks Mutter.

Ich halte die Einladung von daher schon für ehrlich gemeint...denn wie soll Jacks Mutter Ennis die Asche denn sonst zukommen lassen?
Durch halb Wyoming fahren oder ein Paket schicken wäre dann wieder mit relativ hohen Kosten verbunden...und wenn Jacks Vater nichts davon wissen durfte würde es wohl auch auffallen.

Den Mut den Ennis jetzt aufbringen muss ist nochmal da hin zu fahren und zu riskieren das dem alten Twist immer mehr klar wird, wie eng ihre Beziehung gewesen ist und welcher Art sie war....und davor hatte Ennis ja immer Angst. Bis jetzt waren es ja nur mehr oder weniger verständnisvolle Frauen (Lureen und Jacks Mutter) die ihn damit konfrontiert haben das sie was wissen...doch nun ist es ein konservativ denkender MANN...und wir dürfen nicht vergessen, welches Bild Ennis auf Grund seiner Kindheitserlebnisse und des Verhalten seines eigenen Vaters von dem Ganzen hatte.

Mit dem Schwur so denke ich gewinnt Ennis an Stärke...und so kann er es wohl auch schaffen das auszuhalten...und nicht wie immer wegzulaufen.
Das hat aber alles mit einem Outing wenig zu tun...es geht ja lediglich darum das Ennis selbst vor der AHNUNG anderer Menschen Angst hatte und alles vermieden hat was dazu hat führen können.

Zitat:
die Tatsache, daß Jacks Mutter in ihrer Art eine gewisse Ähnlichkeit mit Alma hat, ist für mich ebenso spekkulativ. K


Nein so meine ich das nicht...ich meine Jacks Mutter und Alma sind beides Frauen die nach einem traditionellen Rollenbild leben...im Gegensatz zu Lureen wo das Rollenbild ein anderes ist.
Im traditionellen Rollenbild gibt es ja ein eindeutige Verteilung der Aufgaben zwischen Mann und Frau...die Frau ist für Haus und Kinder zuständig und für die Befriedigung sexueller Bedürfnisse das Mannes...der Mann bringt das Geld nach Hause und sorgt so für seine Familie...er beschützt sie und sieht zu das es alles gut geht.
In meinen Augen ist das da eher das Fügen in die traditionelle Rolle als die Angst vor dem Mann die die Frauen so handeln lässt wie sie handeln.

Zitat:
Ich hatte in dem entsprechenden Thread schon mal geschrieben, daß ich glaube, daß die Menschen das glauben, was für sie selbst wichtig ist.


Ich habe das ja hier schon mal auf Angs Post geschrieben...ich persönlich finde die Änderungen von Ennis nach Jacks Tod grauenvoll...ich wäre viel leichter damit klar gekommen wenn bei Ennis alles so geblieben wäre...wenn er nicht zu Jacks Eltern gefahren wäre, wenn er nicht geschworen hätte, wenn er nicht Cassie verlassen hätte usw.
Das liegt aber auch daran das mein Fokus immer auf Jack lag...Jack tat mir immer so Leid und ich habe ihm so sehr das Glück mit Ennis gewünscht. Ich kann ja an manchen Tagen den Film auch nur bis zu Nachscheidungsszene gucken und ab DA MUSS ich mir vorstellen sie kommen zusammen, weil Jack das einfach verdient hat.
Dieser späte Schwur, der Jack gar nichts mehr nützt...die Vorstellung Jack hätte eventuell noch ein bisschen Glück haben können mit Ennis wenn er nicht gestorben wäre, ist unerträglich.

Auf der anderen Seite gehört aber ein progressiver Ausgang in einer gesellschaftskritischen bzw. politischen Geschichte auch immer mit dazu. Es geht ja auch darum ein Zeichen zu setzen und den Menschen zu suggerieren "Das müsst ihr nicht hinnehmen"
Und da geht mir das bloße Aufzeigen von Tatsachen einfach zu wenig weit.
Von dem Protagonisten in einer politischen Geschichte erwarte ich am Ende immer ein gewisses Aufbegehren gegen die gesellschaftlichen Zustände.
29.06.2010 13:22 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

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Sie hat es Ennis mit den Hemden schon gezeigt, aber sie „sagt“ es ihm noch mal und betont damit noch mal wie absolut anderer Meinung sie ist. Das ist doch nicht ungewöhnlich, daß man wichtige Sachen wiederholt, erst recht nicht, wenn man sie nur indirekt weiter gibt und sichergehen will, daß der andere das auch versteht.



Zitat:
Original von Kessi

Rein theoretisch könnte sie die Asche auch einfach aus der Urne rausmachen, ein bisschen Asche vom Herd rein und den alten Twist DAS beerdigen lassen, während sie Ennis die richtige Asche gibt.
Vielleicht kann sie auch mit den Kosten für die Beerdigung argumentieren während das Verstreuen der Asche hingegen nichts kostet...und da Ennis bereit ist es zu tun, spart man sogar Sprit und Zeit.
Wie gesagt es gibt viele Möglichkeiten für Jacks Mutter.

Ich halte die Einladung von daher schon für ehrlich gemeint...denn wie soll Jacks Mutter Ennis die Asche denn sonst zukommen lassen?



Natürlich gibt es viele Möglichkeiten für sie, aber ich glaube eben nicht, daß sie das macht. Von daher muß die Einladung nicht ernst gemeint sein, weil Ennis ja gar nicht wiederkommen muß für die Asche. Wie gesagt, ich finde, daß beide Theorien möglich sind, daß die Gesten der Personen auf beide Theorien passen und beides plausibel ist, aber es ist meiner Meinung nach BEIDES nicht zu beweisen. Und vom Gefühl her ist für mich die Idee mit der Asche vollkommen aus der Luft gegriffen. Ehe ich das hier gelesen habe, bin ich im Leben nicht darauf gekommen, daß man das so sehen könnte.


Mit Alma habe ich schon verstanden, wie Du das meinst. Aber es gibt immer genug Leute, die das Rollenbild nicht erfüllen, die einfach zu schwach sind, um eine Führung zu übernehmen, selbst wenn ihnen das vom Rollenbild her zusteht. So wie Lureen das Rollenbild nicht erfüllt, weil sie zu stark dazu ist. Ich finde, wir wissen nicht, ob Jacks Mutter stärker ist als sie nach außen hin wirkt, so wie es bei Alma ist oder ob sie tatsächlich nie aufmuckt und sich da dem Wunsch ihres Mannes beugt. Eines davon anzunehmen, nur weil es dem Rollenbild entspricht, also ohne ihren Charakter näher zu kennen, ist für mich Spekulation. Wie gesagt, es KANN so sein, aber es KANN auch anders sein und da bin ich wieder da, daß für mich beide Versionen gleich möglich sind, daß man keine für die wahrscheinlichere nehmen kann.

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29.06.2010 15:32 lundi96 ist offline E-Mail an lundi96 senden Beiträge von lundi96 suchen Nehmen Sie lundi96 in Ihre Freundesliste auf

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@Lundi

Naja du kennst mich ja....bei mir muss das ja immer logisch passen unsicher

Wenn Jacks Mutter jetzt der Typ Frau wäre der seinem Mann völlig hörig ist, wenn sie Angst vor ihm und seinen Reaktionen hätte und dieses Angst so groß wäre das es sie so lähmt das sie selbst um für sie wichtige Dinge (wie die Erfüllung des letzten Wunsches ihres Sohnes) nicht bitten könnte, dann würde sie sicherlich auch nichts tun oder sagen womit sie ihren Mann auch nur ansatzweise gegen sich aufbringen könnte, und schon gar nicht wenn diese Sache eigentlich nur eine Geste wäre und letztendlich keinen praktischen Grund hätte.

Wenn Jacks Mutter jetzt der Typ Frau wäre der sich zwar in ein gewissen Rollenverhalten fügt ansonsten aber dennoch über ein gewisses Maß an Zivilcourage verfügen würde, dann würde sie sicherlich Dinge sagen die ihr wichtig sind auch wenn sie im Großen und Ganzen die Grenze nicht überschreiben würde wo man sagen könnte sie lehnt sich gegen ihren Mann auf.
Aber wenn sie so wäre, dann würde sie sicherlich den alten Twist in einer stillen Stunde trauter Zweisamkeit auch um die Erfüllung von Jacks letzten Wunsch bitten können.
Und dann würde sie sich auch trauen die Asche zu vertauschen und Ennis die richtige Asche zu geben.
Das ist doch letztendlich eine 100% sichere Sache, die nie jemand rausfinden wird. Damit würde sie doch rein gar nichts riskieren.

Ich habe übrigens die Sache mit das Asche anfänglich auch nicht so gesehen und ich sehe es bis heute auch nicht so das Ennis Jack schwört das er seine Asche auf den Brokeback bringt.
Ich sehe in dem Schwur eine Bekenntnis zu Jack...so wie man sich bei einer Hochzeit vor dem Altar zu einem Menschen bekennt.
Aber diese Bekenntnis zu Jack schließt nun für mich einfach mit ein das Ennis jetzt natürlich auch in der Pflicht steht Jacks letzten Wunsch zu erfüllen.

Es ist doch so, das Ennis immer derjenige war der geblockt hat und alles Versuche von Jack Ennis zu einem gemeinsamen Leben zu kriegen sind daran gescheitert.
Nur einmal in ihrem Leben haben sie für eine begrenzte Zeit völlig unbeschwert miteinander leben können und das war in diesem Sommer auf dem Brokeback.
Der Brokeback ist also auf der einen Seite ein Ort aber auf der anderen Seite ist er auch ein Symbol für ein Leben das sich jeder von ihnen tief in seinem Inneren gewünscht hatte.
In all den Jahren sind Ennis und Jack nie wieder auf den Brokeback zurück gekehrt...nicht an den Ort und auch nicht an das was dort war.
Nun schwört Ennis und das was wir danach sehen ist der Gipfel auf der Postkarte und dann der Weg vor dem Fenster...

Ennis hat nie in seinem Leben Jacks Wunsch nach einem gemeinsamen Leben erfüllen können...er hat sich nie zu ihm bekannt...doch mit dem Schwur ändern sich die Dinge und so wie Ennis bereit ist etwas für Junior zu tun, so ist er nun auch bereit etwas für Jack zu tun...und alles was das noch zu tun bleibt ist Jacks letzten Wunsch zu erfüllen...er muss mit Jack auf den Brokeback...dahin zurück wo Jack immer hat sein wollen...darum gehören für mich Asche und Schwur immer zusammen.
30.06.2010 23:42 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

lundi96 lundi96 ist weiblich
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Zitat:
Original von Kessi

Wenn Jacks Mutter jetzt der Typ Frau wäre der seinem Mann völlig hörig ist, wenn sie Angst vor ihm und seinen Reaktionen hätte und dieses Angst so groß wäre das es sie so lähmt das sie selbst um für sie wichtige Dinge (wie die Erfüllung des letzten Wunsches ihres Sohnes) nicht bitten könnte, dann würde sie sicherlich auch nichts tun oder sagen womit sie ihren Mann auch nur ansatzweise gegen sich aufbringen könnte, und schon gar nicht wenn diese Sache eigentlich nur eine Geste wäre und letztendlich keinen praktischen Grund hätte.

Wenn Jacks Mutter jetzt der Typ Frau wäre der sich zwar in ein gewissen Rollenverhalten fügt ansonsten aber dennoch über ein gewisses Maß an Zivilcourage verfügen würde, dann würde sie sicherlich Dinge sagen die ihr wichtig sind auch wenn sie im Großen und Ganzen die Grenze nicht überschreiben würde wo man sagen könnte sie lehnt sich gegen ihren Mann auf.
Aber wenn sie so wäre, dann würde sie sicherlich den alten Twist in einer stillen Stunde trauter Zweisamkeit auch um die Erfüllung von Jacks letzten Wunsch bitten können.
Und dann würde sie sich auch trauen die Asche zu vertauschen und Ennis die richtige Asche zu geben.
Das ist doch letztendlich eine 100% sichere Sache, die nie jemand rausfinden wird. Damit würde sie doch rein gar nichts riskieren.



Ich sehe gerade nicht, wo für Dich etwas nicht logisch ist Blink . Du hast doch die beiden verschiedenen Möglichkeiten ihres Charakters und die daraus folgenden unterschiedlichen Konsequenzen aufgeführt.

Wenn sie ihm hörig ist und absolut nichts zu sagen hat, wird sie sich ihrem Mann fügen und Jacks Asche kommt in das Familiengrab. Dann dreht sich die indirekte Kommunikation zwischen ihr und Ennis bei seinem Abschied nicht um die Asche und sie sehen sich nie wieder.

Wenn sie in diesen Dingen sozusagen hintenrum doch was zu bestimmen hat und das auch wahrnimmt, wird sie ihren Mann davon überzeugen, daß die Asche doch auf den Brokeback muß. Wenn sie nichts zu sagen hat, aber Zivilcourage besitzt, wird sie die Asche heimlich austauschen. In beiden Fällen dreht sich ihre indirekte Kommunikation um die Asche, weil Ennis dann noch mal wiederkommen muß.

Ich bin der Meinung, daß wir anhand der kurzen Szene nicht beurteilen können, welcher Typ Frau Jacks Mutter ist und deshalb können wir nicht wirklich sagen, ob sie über die Asche "reden" oder nicht. Beides ist möglich und ich denke, daß jeder die Entscheidung, ob es um die Asche geht oder nicht nach seinem Bauchgefühl und seinen persönlichen Ansichten und Wertevorstellungen trifft. Meiner Meinung nach gibt es kein Für oder Wider weder für die eine noch für die andere Theorie.

Daß Alma der Typ ist, der dem damaligen Rollenbild entspricht und Familienangelenheiten entscheidet, auch wenn sonst Ennis das Sagen hat, ist für mich kein Argument, daß Jacks Mutter auch so sein muß – jeder Mensch ist anders. Außerdem finde ich, daß Alma gar nicht so dem von Dir dargestellten Rollenbild entspricht, denn sie nimmt sich später auch Rechte heraus, die ihr vom traditionellen Rollenbild her gar nicht zustehen würden, z.B. als sie die Extraschicht macht und Ennis den Kindern das Essen auf den Tisch stellen muß. Sie ist also schon eine ziemlich starke Frau. Sie wirkt nur nicht so, weil sie anfangs nur das macht, was man von ihr erwartet und sich in das Rollenbild fügt. Aber das macht sie nur solange, wie das auch funktioniert. Als es nicht mehr funktioniert, nimmt sie die Dinge selbst in die Hand. Ich finde sie auch sehr mutig, als sie Ennis an Thanksgiving zur Rede stellt, ich hätte mich das nicht getraut. Ich finde sie sehr mutig und entschlossen, aber man unterschätzt sie schnell, weil sie das nicht zeigt, solange sie es nicht muß. Auch daß sie überhaupt arbeiten geht, ist vermutlich schon nicht dem Rollenbild entsprechend und sie verweigert Ennis ja auch weitere Kinder, das gehört mit Sicherheit auch nicht in den Bereich, den eine Frau damals allein entscheiden durfte.




Zitat:
Original von Kessi
Ich sehe in dem Schwur eine Bekenntnis zu Jack...so wie man sich bei einer Hochzeit vor dem Altar zu einem Menschen bekennt.
Aber diese Bekenntnis zu Jack schließt nun für mich einfach mit ein das Ennis jetzt natürlich auch in der Pflicht steht Jacks letzten Wunsch zu erfüllen.


Das mit der Bekenntnis zu Jack sehe ich auch so, aber eben ohne die Folge daraus, daß er ihm jetzt seinen letzten Wunsch erfüllt. Abgesehen davon, daß ich es zum ersten schon nicht so empfinde, daß Jacks Mutter mit ihren Gesten die Asche meint, wären für mich zum zweiten die Veränderungen bei Ennis nicht so gravierend, daß ich ihm zutrauen würde, noch mal dahin zu fahren und die Asche gegen den Willen von Jacks Vater zu holen. Er ist zwar mutiger geworden, aber das empfinde ich als zu viel. Die größte Veränderung ist in ihm drin geschehen und nach außen hin zeigt sie sich nur in Kleinigkeiten wie Juniors Hochzeit. Und das ist für andere ja sogar noch im Bereich des normalen, daß man zur Hochzeit seiner Tochter geht, nur für Ennis ist das ein großer Schritt. Daß er doch noch die Asche holen würde, ginge mir zu weit. Das ist aber natürlich nur ein Gefühl von mir, aber wie gesagt, es ist ja auch nur ein Gefühl der anderen, daß sie meinen, er würde das tun.

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01.07.2010 11:17 lundi96 ist offline E-Mail an lundi96 senden Beiträge von lundi96 suchen Nehmen Sie lundi96 in Ihre Freundesliste auf

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Zitat:
Original von lundi96


Ich sehe gerade nicht, wo für Dich etwas nicht logisch ist Blink . Du hast doch die beiden verschiedenen Möglichkeiten ihres Charakters und die daraus folgenden unterschiedlichen Konsequenzen aufgeführt.

Wenn sie ihm hörig ist und absolut nichts zu sagen hat, wird sie sich ihrem Mann fügen und Jacks Asche kommt in das Familiengrab. Dann dreht sich die indirekte Kommunikation zwischen ihr und Ennis bei seinem Abschied nicht um die Asche und sie sehen sich nie wieder.



Nein ich meinte damit WENN Jacks Mutter ihre Mann hörig gewesen wäre und ihre Angst vor ihm so groß das sie Dinge die ihr wichtig waren nicht angesprochen hätte, DANN hätte sie zu Ennis auch nicht gesagt "Kommen sie mal wieder"
Also entweder sie traut sich Dinge die ihr wichtig sind zu sagen und zu tun, von denen sie weiß das ihr Mann da eine andere Meinung zu haben wird oder sie traut es sich nicht.
Das sie auf der einen Seite Ennis noch mal zu sich einlädt obwohl ihr Mann kurze Zeit vorher unter das Ganze eigentlich einen Schlussstrich gezogen hat und auf der anderen Seite aber Angst davor hat mit ihre Mann über die Asche zu reden, finde ich persönlich unlogisch.

Was Alma angeht...SIE hält sich eigentlich an ihre Rolle nur Ennis tut es nicht.
Im Buch ist das deutlicher beschrieben.

Zwischen Ennis und Alma gab es eine langsame Abkühlung, keinen richtigen Streit, nur wurde der Graben immer breiter....sie arbeitete als Verkäuferin in einem Lebensmittelladen, begriff das sie immer zu dem was Ennis nach Hause brauchte, dazu verdienen musste um mit den Rechnungen mitzukommen....sie bat Ennis Gummis zu benutzen..."Ich würde schon (Kinder) wollen, wenn du sie ernähren könntest"...die Angelausflüge der Beiden ein oder zweimal im Jahr, während er mit ihr und den Mädchen nie in den Urlaub fuhr....seine Begeisterung für die schlechtbzezahlte und vielstündige Arbeit auf den Ranches...sein Versäumnis sich eine ordentliche feste Stelle bei der Bezirksverwaltung oder im Elektizitätswerk zu suchen...

Die Beziehung zu Monroe geht Alma in erste Linie ein um versorgt zu sein...und diesen Punkt erfüllt der Besitzer eines kleinen Lebensmittelladens perfekt...und Alma ist sofort wieder schwanger.
Ich denke Alma hat dieses Rollenbild schon verinnerlicht und will danach leben.
Und sie redet über die Angelausflüge auch erst als sie sich gewiss ist einen anderen Mann als Beistand an ihrer Seite zu haben...den sie auch sofort zu Hilfe ruft als Ennis sie anfasst.
Nein ich kann in Alma keine starke Frau sehen.

Ich will jetzt Alma und Jacks Mutter auch nicht vom Typ her zusammen schmeißen aber es gibt immer auch einen ethnischen bzw. historisch gewachsenen Faktor der durch die Erziehung zu einem ganz bestimmten Wertebild geprägt ist.
So unterscheiden sich osteuropäische oder arabische Frauen ja auch von deutschen Frauen obwohl da auch jede Frau unterschiedlich ist.
Aber durch Religion und Tradition geprägt sind die Werte eben unterschiedlich bei Menschen in den verschiedenen Regionen.

Was die Asche und auch die Hochzeit angeht...es ist doch rein ÄUSSERLICH gar kein besonders großer und gravierender Schritt.
Was ist denn daran schon revolutionär die Mutter eines alten Freundes aufzusuchen wenn man darum gebeten wurden ist und was ist denn daran schon revolutionär zur Hochzeit seiner Tochter zu gehen...das sind doch ganz normale Dinge...ja sogar Dinge die die Höflichkeit gebietet und die eigentlich von einem erwartet werden...Ennis sprengt hier also gar keine Regeln sondern er tut etwas was von seinem Umfeld eigentlich positiv bewertet werden würde...also nirgendwo auch nur eine Spur von Rebellion.
Die "Revolution" spielt sich nur in Ennis Inneren ab, denn er muss für diese Dinge mit den eigenen Ängsten und Wertevorstellungen kämpfen. Und das er schwört zeigt das diese Veränderung in ihm vorgegangen ist...das er es nach und nach schafft innerlich diese Einstellung zu kriegen.
01.07.2010 12:58 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

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Jetzt weiß ich, was Du meinst. Ich finde aber, dadurch daß das so eine indirekte Kommunikation ist, bekommt ihr Mann das gar nicht mit. Für dessen Ohren ist das nur eine reine Höflichkeitsfloskel, die man zu einem Gast zum Abschied sagt, so wie man ihm Kaffee und Kuchen anbietet, auch wenn man auf denjenigen eigentlich gar keinen Wert legt. Daß da mehr rübergebracht wird, bekommt der meiner Meinung nach gar nicht mit. Außerdem ist sie, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, doch schon mit bis an die Tür gegangen, ehe sie das sagt. Das weiß ich jetzt aber nicht mehr sicher, aber ich meine das in Erinnerung zu haben, weil ich eben dachte, sie ist erst ein bißchen außer Hörweite gegangen, zumindest so weit, daß er vielleicht nicht mehr alles mitkriegt. Aber selbst wenn, ist die Information für mich in eine scheinbar völlig nichtssagende und unauffällige Höflichkeitsfloskel verpackt.

Alma hat das Rollenbild verinnerlicht und will danach leben, da stimme ich Dir zu. Aber sie macht es eben nicht um jeden Preis, sie geht nicht mit unter, wenn es so nicht funktioniert, nur weil sie als Frau nicht aufmucken darf. Da nimmt sie dann die Dinge selbst in die Hand und widersetzt sich auch dem Rollenbild, auch wenn sie das eigentlich gar nicht will. Ihr ist es sicher lieber, wenn sie das nicht muß und die Sicherheit in dem Rollenverhalten haben kann, aber wenn es nötig ist, hat sie sowohl den Mut als auch die Kraft, um Änderungen herbeizuführen bzw. sie entwickelt die Kraft mit der Zeit. Denn es gibt sicher auch Frauen, die das auch dann nicht tun würden und alles aushalten würden, deshalb würde ich ihr schon eine gewisse Stärke zusprechen.

Natürlich begibt sie sich bei Monroe wieder in ein Abhängigkeitsverhältnis, aber sie hat da wohl auch wenig Wahl, wenn sie die Kinder durchbringen will. Und sie sorgt immerhin dafür, daß sie einen Mann hat, der dafür sorgen kann, der es schafft, seinen Teil des Rollenbildes einzuhalten. Gut, sie ist jetzt nicht superstark, nicht so wie Lureen, aber doch ERHEBLICH stärker, als man so auf den ersten Blick denkt.

Sie spricht Ennis natürlich erst an, als sie auf der sicheren Seite ist. Aber sie hätte ihn ja auch gar nicht mehr darauf ansprechen müssen. Es hat für sie eine Rolle gespielt, als sie noch bangen mußte, ob Ennis nicht irgendwann gar nicht mehr zurück kommt, aber jetzt hat es für sie doch keine wirkliche Bedeutung mehr. Natürlich will sie mehr wissen, aber sie weiß ja nun nur zu gut, wie heftig Ennis reagieren kann, wenn ihm was nicht paßt. Und da er sie immer belogen hat in Bezug auf Jack, ist ihr ja klar, daß er darüber ganz bestimmt nicht gerne reden möchte. Da ist es schon ein gewisses Risiko ihn darauf anzusprechen und das ohne wirkliche Notwendigkeit, nur um die Neugier zu befriedigen. Sie fängt ja auch sehr vorsichtig an und wird erst deutlicher, als ihr verletzten Gefühle deshalb sie übermannen und daß sie den Kuß damals beobachtet hat, erzählt sie ihm nie, sie weiß schon, daß sie da ein heißes Eisen anpackt. Ich hätte mich das an ihrer Stelle ganz sicher nicht getraut. Und das sie ihren Mann dann ruft, als Ennis ausrastet, finde ich auch ziemlich normal. Ich spreche ihr eine gewisse innere Stärke zu, aber keine körperliche und schon gar nicht schwanger. Da würde doch auch die (mental) stärkste Frau um Hilfe rufen, wenn sie so von einem Mann angegangen wird wie Ennis es da macht. Der geht da ja ziemlich schnell von 0 auf 100, ich finde ihn da schon angsteinflößend.

Asche und Hochzeit: ich finde, für die Asche gehört schon wesentlich mehr Mut. Erstens gibt Jacks Vater ihm deutlich zu verstehen, daß Ennis nicht unbedingt willkommen ist und das wäre für mich schon Grund genug, um dort nicht mehr hinzugehen. Und zweitens weiß er jetzt, daß Jacks Eltern Bescheid wissen. Er ist das Risiko zwar vorher auch schon eingegangen, aber da bestand noch die Möglichkeit, daß sie nichts wissen. Jetzt weiß er sicher, daß er zu Leuten geht, die sein düsterstes Geheimnis kennen. Da ist es doch viel harmloser, seinem Chef einen Job abzusagen, gerade für Ennis, der so oft die Jobs gewechselt hat und jetzt auch das Geld gar nicht mehr so braucht. Juniors Unterhalt ist weggefallen und die Angelausflüge auch. Daß er da erst mal die Hochzeit ablehnt, ist doch aus seinen üblichen Haltung heraus, Personen, die über ihm stehen, zu gehorchen und nicht seine persönlichen Interessen darüber zu stellen. Erst als er merkt, daß er Junior damit verletzt, schwenkt er ja um. Die Überwindung ist in beiden Fällen nicht äußerlich, sondern immer nur speziell für Ennis eine Überwindung, aber ich empfinde ich die Überwindung NOCH MAL zu Jacks Vater zu fahren als eine viel größere.

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01.07.2010 16:15 lundi96 ist offline E-Mail an lundi96 senden Beiträge von lundi96 suchen Nehmen Sie lundi96 in Ihre Freundesliste auf

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Ich möchte hier gerne einen Gedanken zur Abschlussszene von Frank aufgreifen! Als wir nach dem Filmgucken noch im Solino saßen, hat Frank mir diesen Gedanken erzählt und dieser hat mich sehr beeindruckt und zum Nachdenken angeregt. Ich kann mich auch gar nicht erinnern, dass wir uns genau darüber schon mal hier im Thread unterhalten hätten. Also ist es vielleicht sogar ein ganz "neuer" Aspekt!

Kurz vor der "Jack ich schwör´s...."-Szene besuchte ja Alma junior Ennis in seinem Trailer und erzählte ihm von ihrer bevorstehenden Hochzeit mit Curt. Gedanklich ist Ennis also bei dem "Thema Hochzeit". Man könnte nun also die folgende Szene folgendermaßen interpretieren:
Ennis hat durch das Schranköffnen die Hemden vor sich. Er "richtet" den Knopf an Jacks Hemd ordentlich her, so wie es jemand machen würde, der den Hochzeitsanzug seines Bräutigams schön machen wollte. Die Karte wird zurechtgerückt....allles wird vorbereitet auf den "großen" Moment: "Jack ich schwör´s...." Es klingt so, als wolle Ennis seinen Jack gedanklich heiraten.....ihm die ewige Treue schwören......ihm zeigen, dass - auch wenn sie nur selten zusammen waren und keine Zukunft zusammen haben können - Ennis immer Jack gehörte und ihm auch für immer gehören wird.
Ich finde diesen Gedanken einer Art "Trauungsszene" unheimlich schön!!!!!!!!

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11.04.2011 10:39 Eva ist offline E-Mail an Eva senden Beiträge von Eva suchen Nehmen Sie Eva in Ihre Freundesliste auf

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Eva, ich hab grad eine Gänsehaut bekommen.
Schöner Gedanke.

*Danke fürs Aufschreiben*

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von siri: 11.04.2011 11:33.

11.04.2011 11:24 siri ist offline E-Mail an siri senden Beiträge von siri suchen Nehmen Sie siri in Ihre Freundesliste auf

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Das ist wirklich ein sehr schoener Gedanke.

Wir brauchen beim nächsten Treffen unbedingt einen runden Tisch.
11.04.2011 11:30 franke11 ist offline E-Mail an franke11 senden Beiträge von franke11 suchen Nehmen Sie franke11 in Ihre Freundesliste auf

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Nach so vielen Jahren schon wieder ein neuer Aspekt...
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Das ist ein sehr schöner Gedanken und IM FILM durchaus logisch...nur gibt es dieses "Ich schwörs" im Buch ja auch obwohl keine Tochter da ist die von ihrer Hochzeit redet...ich würde diesen Gedanken aber trotz allem nicht von der Hand weisen...auch wenn ich das auf eine andere Ebene tun würde.

Vom Streit am See über Jacks Tod bis hin zum Schwur verändert sich ja Ennis Selbstwahrnehmung...darin sind ja auch Buch und Film identisch.

Zwischen dem was er wusste, und dem was er glauben wollte, gab es eine Lücke, aber da war nichts zu machen und wenn mans nicht ändern konnte, muss mans aushalten

Ennis erkennt das er nicht das war was er all die Zeit gerne hat glauben wollen das er es war...das es zwischen seinem "Wunschennis" und seinem "realen Ennis" eben diese "Lücke" gab und er damit leben musste das es so war.

Im Film demonstrieren das Aufkleben der Briefkastennummer und die Zusage zu Juniors Hochzeit diesen "neuen" Ennis.

Mit dieser neuen Erkenntnis von sich selbst, verändert sich auch das Wahrnehmen seiner Beziehung zu Jack...im Buch ist Jack nach Ennis Schwur in dessen Träumen...Ennis lässt es zu, das Jack in dieser Form vorkommt.

Wenn ich mich zu etwas bekenne dann schwöre ich...das muss nicht nur bei einer Hochzeit sein...jede Bekenntnis ob zu einem anderen Menschen oder einer anderen Sache kann mit einem Schwur besiegelt sein.
Ich denke der Bogen von der Hochzeit von Junior zu Ennis Schwur war kein Bogen für Ennis...er war ein Bogen für UNS...ein Teil von Ang Lee wunderschöner Bildsprache...ein YIN und YANG
Junior hat vor sich mit einer HOCHZEIT zu einem Mann zu bekennen den sie lieben darf und mit dem sie glücklich werden wird
Ennis bekennt sich zu einem Toten, den er nie hat wirklich lieben dürfen und mit dem er nie hat glücklich werden können, und für all das ist es unwiederbringlich zu spät.

Eine TATSÄCHLICH durchgeführte Zeremonie in Form einer HOCHZEIT finde ich ehrlich gesagt für einen so einfachen Mann wie Ennis zu pathetisch.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Kessi: 11.04.2011 12:49.

11.04.2011 12:40 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

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Kessi, mit dem Wort "Bekenntnis" hast du das gut ausgedrückt. Ein Vergleich zu einer Art "Hochzeit" liegt in der Szene in dem "Bekenntnis" zu Jack vor. Natürlich keine tatsächliche Zeremonie.

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11.04.2011 13:04 Eva ist offline E-Mail an Eva senden Beiträge von Eva suchen Nehmen Sie Eva in Ihre Freundesliste auf

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