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Godzilla
Angelzeugvergesser


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Themenstarter Thema begonnen von Godzilla
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bei "meiner" neu verfilmung gibt es aber auch ein happy end..... Cool
18.01.2008 16:12 Godzilla ist offline Beiträge von Godzilla suchen Nehmen Sie Godzilla in Ihre Freundesliste auf

Lucie Lucie ist weiblich
Jackamstraßenrandaufheber


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Zitat:
Original von AngLee
Joa, versuch´s mir auch gerade vorzustellen...



... gelingt nicht so richtig...


Matt Damon als Jack geht gerade noch, aber Brad Pitt????????? der ist doch viel zu alt und zu verbraucht. Wie kann er einen anfang zwanzig spielen, das nimmt ihm keiner mehr ab!!!

__________________

...und trotzdem durchströmt ihn ein Lustgefühl, weil er von Jack Twist geträumt hat.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Lucie: 19.01.2008 14:38.

19.01.2008 14:38 Lucie ist offline E-Mail an Lucie senden Beiträge von Lucie suchen Nehmen Sie Lucie in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Lucie in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Lucie anzeigen

socke
Whiskytrinker


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Oh nun ja Rolleyes ähm mit viel schminke Rolleyes sieht er doch ganz brauchbar aus oder Fettes Grinsen Fettes Grinsen Fettes Grinsen e

__________________
Der kleine Vogel im Sturm- 
nichts vermag ihn zu erschrecken, 
weder Wind noch Regen. 
Er weiß, dass hinter den Wolken 
seine Sonne immer noch scheint. 
Theresia von Lisieux 

19.01.2008 20:01 socke ist offline Beiträge von socke suchen Nehmen Sie socke in Ihre Freundesliste auf

Lucie Lucie ist weiblich
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Zitat:
Original von socke
Oh nun ja Rolleyes ähm mit viel schminke Rolleyes sieht er doch ganz brauchbar aus oder Fettes Grinsen Fettes Grinsen Fettes Grinsen e


ich glaub soviel schminke haben die selbst in hollywood nicht Augenzwinkern

__________________

...und trotzdem durchströmt ihn ein Lustgefühl, weil er von Jack Twist geträumt hat.
20.01.2008 15:11 Lucie ist offline E-Mail an Lucie senden Beiträge von Lucie suchen Nehmen Sie Lucie in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Lucie in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Lucie anzeigen

Andi Andi ist weiblich
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Zitat:
Original von Lucie
Zitat:
Original von socke
Oh nun ja Rolleyes ähm mit viel schminke Rolleyes sieht er doch ganz brauchbar aus oder Fettes Grinsen Fettes Grinsen Fettes Grinsen e


ich glaub soviel schminke haben die selbst in hollywood nicht Augenzwinkern


Fettes Grinsen Fettes Grinsen Fettes Grinsen
20.01.2008 15:32 Andi ist offline Beiträge von Andi suchen Nehmen Sie Andi in Ihre Freundesliste auf

satyr satyr ist männlich
Schweinkram Minister


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Hm ich könnt mir BbM schon mit anderen Schauspielern vorstellen, ich überlege gerade nur wer wen spielen sollte/könnte
Für Ennis hätte ich, jaja ich seh schon die Augen rollen großes Grinsen , Edward Norton gern gesehen. Erkann den deprimierten, introvertierten Typen so genial darstellen. Da würde es auch mir nichts ausmachen das Ed genauso "verbraucht" ist wie Brad oder Matt. Ich seh ihn sowieso immer in unterschiedlichen Rollen, weil er das mehr als überzeugend darstellt.
Den Jack zu besetzen ist etwas schwieriger finde ich, da ist Jake eigentlich wirklich super... aber als Alternative vielleicht Colin Farrell?
Mh, das gäbe heisse Bilder großes Grinsen

Aber am allerliebsten mag ich es doch in der Originalbesetzung. Perfekt bleibt perfekt.

__________________


20.01.2008 16:27 satyr ist offline E-Mail an satyr senden Beiträge von satyr suchen Nehmen Sie satyr in Ihre Freundesliste auf

Lucie Lucie ist weiblich
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@ satyr
ed könnte ich mir auch als ennis vorstellen, jedenfalls eher als brad. irgendwie kann ich brad mit der rolle des ennis nicht in einklang bringen, er verkörpert doch eher den sonnyboy.

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...und trotzdem durchströmt ihn ein Lustgefühl, weil er von Jack Twist geträumt hat.
20.01.2008 16:58 Lucie ist offline E-Mail an Lucie senden Beiträge von Lucie suchen Nehmen Sie Lucie in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Lucie in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Lucie anzeigen

AngLee Super Moderator AngLee ist weiblich


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Zitat:
Original von helga
Programmankündgung :

Donnerstag 25.6. im Sender RBB : 23.35 - 1.05

" Schau mir in die Augen, Kleiner " ( Doku )

Mit der gesellschaftlichen Akzeptanz von Homosexualität hatte auch der schwul-
lesbische Film sein Coming-out.

Ich werde mir auf jeden Fall diese Doku anschauen. Leider wird sie sehr spät
gesendet ....


Zitat:
Original von DerMoment1608
Zu BBM wird auf jeden Fall auch was gesagt. Allerdings ist die Meinung von dem einem Interviewten ziemlich seltsam.

Ich hole das noch mal aus dem TV Thread hier rüber.
Diese Woche lief ja die Doku "Schau mir in die Augen Kleiner" , und ich habe sie mir angeschaut. Von Euch auch jemand?

BBM kam ja nicht ganz so gut dabei weg, wie wir es uns hier vielleicht gewünscht hätten, aber ich fand es dennoch interessant, wie schwule Filmemacher diesen Film sehen. Nur werde ich den Verdacht nicht los, dass da etwas wie Neid mitschwingt, dass Ang Lee so einen Erfolg damit hatte. Oder vielleicht ist es auch die Tatsache, dass dieser Film durch und durch von Heterosexuellen geprägt ist (Regisseur, Schauspieler, Drehbuchautoren,...) und er daher von schwulen Regisseuren eher kritisch beäugt wird?
Ich weiß es nicht. Ist nur so ein Gefühl gewesen. Ich habe mal die Sequenz, wo es um BBM geht herausgeschrieben:

Gus van Sant (Regisseur):
Ich weiß nicht, ob ihr das wisst, aber ich sollte ursprünglich Regie führen. Es standen nur zwei Regisseure zur Wahl und zwar ich und Ang Lee. 1998 habe ich dann versucht, den Film in Angriff zu nehmen, mich umgeschaut, konnte aber nicht die Leute bekommen, die ich wollte. Ich wollte die Megastars wie Brad Pitt und Matt Damon. Ich war der Meinung, die Story verlangt nach wirklich großen Schauspielern...und...ja, vielleicht hat es eben diese Zeit gebraucht und ... jetzt...ich war wirklich froh, dass der Film so erfolgreich war, es war so eine Art Meilenstein.
Wenn ich Regie geführt hätte, wäre es vielleicht nicht so ein Erfolg geworden. Ich weiß es nicht. Ich meine, ein Heterosexueller hat den Film gedreht. Vielleicht war das wichtig für das Publikum. Es war kein schwuler Regisseur, sondern ein heterosexueller. Die Schauspieler, die Drehbuchautoren, sie alle sind heterosexuell. Das ist vielleicht das, was das allgemeine Publikum braucht. Ich weiß es nicht.

Tilda Swinton (Schauspielerin):
Dieser Film bietet einem heterosexuellen Publikum die Möglichkeit, sich Homosexuelle auf der Leinwand anzuschauen. Und Ang Lee verleiht dem Ganzen noch die nötige Würde.

Jaques Martineau (Regisseur):
Dieser Film bringt es auf Millionen von Zuschauern auf der ganzen Welt und ich seh´ihn mir an und frage mich: warum gerade dieser Film? Und warum kein anderer? Wo es doch so viele schöne Schwulenfilme gibt, die keine Zuschauer in die Kinos locken. Es ist nicht nur eine Frage der Werbung und des Marketing. Ich denke viel mehr, dass Brokeback Mountain ein Film ist -und das beunruhigt mich ein bisschen- der ein Bild von Homosexualität vermittelt, das an die Grenze seiner Möglichkeiten stößt um für das Publikum akzeptabel zu bleiben.

Einblendung der Szene: Wiedersehen nach 4 Jahren (Kussszene)

Bis auf eine Szene, in der man fast von Vergewaltigung sprechen kann. Und dann diese beeindruckende, für den amerikanischen Film sehr seltene Kussszene. Und dann stirbt der eine und der andere ist unglücklich. Der Film zeichnet also ein höchst tragisches Bild der Homosexualität und selbst wenn es gerechtfertigt wird angesichts der gesellschaftlichen Situation der Epoche in der der Film spielt, und selbst angesichts der Massen, die der Film zum Weinen bringt, ist es dieses Bild der Homosexualität das akzeptabel bleibt und kein anderes.

John Waters (Regisseur):
Was die religiöse Rechte in Amerika gesagt hat, stimmt: Das ist ein toller Werbefilm für Homosexualität. Und dann... eine Sache habe ich nicht ganz verstanden...am Ende sind beide so deprimiert, weil sie sich nur zweimal im Jahr sehen und dann großartigen Sex haben...das wäre perfekt für mich!


Soweit zu BBM. Es geht dann weiter mit einer Anmerkung, die ich auch noch notiert habe, da ich sie ganz witzig fand, und die sich wider auf die Entwicklung des schwul/lesbischen Films allgemein bezieht:

Sprecher:
Der letzte Mythos von Männlichkeit ist entzaubert, Homosexualität in der Wirklichkeit angekommen.

Craig Chester (Schauspieler und Regisseur):
Schwule sind mittlerweile ganz knuffig und süß. Jeder will einen schwulen besten Freund haben. Es ist ziemlich in Mode gekommen einen schwulen besten Freund zu haben, der witzig ist und einem kluge Ratschläge für die Beziehung erteilt, das Haus dekoriert und deine Haare stylt. Ich denke, in diesem Land ist es okay, wenn du schwul bist, solange du auf irgend eine Weise nützlich bist.


*************************************************


Vermittelt uns Brokeback Mountain ein für die Massen akzeptables Bild von Homosexuellen? Ist er deshalb erfolgreich, weil er bestimmte Grenzen nicht überschreitet? Und wo sind diese Grenzen?

Ich muss sagen, besonders dieser Kommentar von Jaques Martineau hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen. Blink
27.06.2009 12:03 AngLee ist offline E-Mail an AngLee senden Beiträge von AngLee suchen Nehmen Sie AngLee in Ihre Freundesliste auf

Mali0204 Mali0204 ist weiblich
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Ich bin akut verwirrt!
Zu Gus van Sant (Regisseur):
Heißt das nun das sich viele den Film mit schwulen Darstellern oder Regisseur nicht angesehen hätten und so dachten es wird schon nicht so schlimm, denn schließlich sind alle hetero?
Ich habe mir darüber nie Gedanken gemacht, wenn ich ehrlich bin!!!

zu Tilda Swinton (Schauspielerin):
Das hört sich an als ob man noch nie was von Schwulen gesehen und gehört hat und sich in dem Film eine Spezies anschauen könnte. Irgendwie hat die Aussage einen bitteren Beigeschmack. Würde? Rechnet man den mit Würdelosem wenn man in einen Schwulenfilm geht?

Zu Craig Chester (Schauspieler und Regisseur):
Denkst du er meint das wörtlich oder mit einer Portion Ironie und Sarkasmus??

Ich habe die Doku nichte gesehen und vielleicht ließt es sich hier krasser als es ist!
Aber ich bin auch akut ratlos, was ich davon halten soll???? Blink

__________________

Als Ennis bei trügerischem, trunkenem Licht gegen den Wind wieder zu den Schafen ritt, war ihm,als hätte er noch nie so einen schönen Abend verbracht und als könnte er das Weiße aus dem Mond rausprügeln.

27.06.2009 12:19 Mali0204 ist offline E-Mail an Mali0204 senden Beiträge von Mali0204 suchen Nehmen Sie Mali0204 in Ihre Freundesliste auf

AngLee Super Moderator AngLee ist weiblich


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Mali, vielleicht ist es jetzt etwas schwierig, wenn man diese Sequuenz ohne den gesamten Zusammenhang der Doku liest.
Es geht ja in dieser Doku um die Geschichte und die Entwicklung des schwul/lesbischen Films generell. Und es kommen einige schwule Regisseure und Schauspieler zu Wort.

Mein subjektiver Gesamteindruck war:

-dass man diese revolutionäre Kraft aufzeigen wollte, als Homosexuelle ihre eigenen Filmfestivals aufgezogen haben und sich selbstbewusst über diese Filme zu ihrer Homosexualität bekannt haben.

- dass es schon früh mutige Filmemacher gab, die Homosexualität als Thema in ihren Filmen aufnahmen, z.B. "Die Konsequenz" 1977 und dass es viele gute Filme zum Thema gibt.

- dass es sehr viele schwule Filmemacher gibt, die sich aber nicht auf dieses "Schwulenthema" festgelegt sehen wollten.

- und es gab auch Stimmen, die der "guten alten Zeit" etwas nachtrauerten, als man Homosexualität noch im Verbotenen leben musste. Daher wir dieses "salonfähig machen des Schwulenfilms" auch von einigen generell etwas kritisch betrachtet. Bis hin zur gesellschaftlichen Eingliederung, z.B. in Hinblick auf Schwulenehe und Familiengründung.

Das waren jetzt nur ein paar Stichpunkte aus der Doku, die bei mir hängen geblieben sind.

... so, und jetzt zu deinen Verwirrungen:

Zitat:
Original von Mali0204
Zu Gus van Sant (Regisseur):
Heißt das nun das sich viele den Film mit schwulen Darstellern oder Regisseur nicht angesehen hätten und so dachten es wird schon nicht so schlimm, denn schließlich sind alle hetero?
Ich habe mir darüber nie Gedanken gemacht, wenn ich ehrlich bin!!!

Wenn ich ehrlich bin, habe ich Gus van Sant da auch nicht ganz verstanden. Auf alle Fälle scheint er zu kritisieren, dass Schwule an der Produktion in keinster Weise beteiligt waren. Das empfinde ich als kleinen Widerspruch zu einer Meinung, die etwas vorher in der Doku geäußert wurde, nämlich dass schwule Regisseure genau so gut andere, nicht schwule Inhalte verfilmen können. Also warum nicht anders herum auch???
Mein Verdacht ist eben, dass Gus van Sant etwas neidisch auf Ang Lees Erfolg ist, weil er selbst diesen Film ja auch drehen wollte. Aber vielleicht liege ich da auch vollkommen schief.

Aber vielleicht ist da auch etwas Wahres dran, dass, wenn der Regisseur und die Schauspieler schwul gewesen wären, sich nicht so viele Leute den Film angeschaut hätte??? verwirrt

Zitat:
Original von Mali0204
zu Tilda Swinton (Schauspielerin):
Das hört sich an als ob man noch nie was von Schwulen gesehen und gehört hat und sich in dem Film eine Spezies anschauen könnte. Irgendwie hat die Aussage einen bitteren Beigeschmack. Würde? Rechnet man den mit Würdelosem wenn man in einen Schwulenfilm geht?

Ging mir genau so wie dir, Mali! Ich dachte, hä? Was ist das denn für eine komische Äußerung. Dann dachte ich, na ja, vielleicht hat sie sich auch nicht so sehr mit dem Film auseinander gesetzt und sollte jetzt etwas dazu sagen. Oder aber es ist, wie du sagst, im Prinzip das, was Gus van Sant auch sagt, nämlich dass eine Handlung mit Homosexuellen in bestimmten Grenzen akzeptabel und gesellschaftsfähig ist. Und Tilda Swinton bezeichnet dieses "innerhalb bestimmter Grenzen" einfach als Würde??? Hm...

Zitat:
Original von Mali0204
Zu Craig Chester (Schauspieler und Regisseur):
Denkst du er meint das wörtlich oder mit einer Portion Ironie und Sarkasmus??

Ich glaube, da ist eine Portion Sarkasmus dabei. Er greift dieses "Homosexualität in der Wirklichkeit angekommen" damit auf. Vielleicht auch hier ein Tropfen Wehmut im Sinne von: Als wir Filmemacher noch kämpfen konnten, war alles viel spannender?


Hat denn sonst noch jemand die Doku gesehen? Vielleicht sind meine Eindrücke ja auch völlig daneben. unsicher
27.06.2009 13:31 AngLee ist offline E-Mail an AngLee senden Beiträge von AngLee suchen Nehmen Sie AngLee in Ihre Freundesliste auf

helga helga ist weiblich
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Ang ich habe mir diese Doku auf meinen DVD Player aufgenommen. Die Sendung
kam mir definitiv zu spät.
Gestern Abend habe ich sie mir angeschaut und bin ein Stück weit deiner Meinung.

Auf jeden Fall ist die Doku sehr gut gemacht und werde sie mir sicher noch öfters
anschauen...

__________________
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für Augen unsichtbar .

( Antoine de Saint-Exupery )
27.06.2009 13:37 helga ist offline E-Mail an helga senden Beiträge von helga suchen Nehmen Sie helga in Ihre Freundesliste auf

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Ang, ich habe die Doku selbstverständlich auch angesehen! smile
Vielen Dank, dass du die Doku hier aufgreifst, denn ich hatte direkt nach dem Anschauen sofort das Bedürfnis, darüber zu diskutieren. Dummerweise habe ich mir die Sendung nicht aufgenommen, aber du hast ja die wichtigsten Stellen nochmal hier notiert und das ist wirklich goldwert. Super! Freude

Zu Gus van Saint: Seine Meinung über das Publikum ist recht seltsam. Anscheinend hält er die Zuschauer für sehr vorurteilsbeladen und gut informiert. Ich denke, die wenigsten wissen, welche Regisseure und Schauspieler schwul sind und selektieren ihre Filmwahl danach. Außerdem wird ein guter Film immer gut ankommen beim Publikum, egal um welches Thema es sich handelt. Ich hatte auch das Gefühl, dass er ein bisschen neidisch war.

Zu Tilda Swinton: Es gibt ja viele Schwulenfilme, aber meines Wissens war BBM der erste Kinofilm, der dieses Thema in einem groß angekündigten Kinoevent so richtig "groß" auf die Leinwand brachte. Ein Film "für alle" sozusagen und nicht so ein "Nischenfilm", der nur in wenigen Kinos zu Nebenzeiten und nur für das "einschlägige, passende" Publikum gedacht war. Vielleicht meinte sie das damit. BBM war/ist einfach so perfekt und gut, dass sich jeder den Film gut anschauen kann und ihn toll findet, auch wenn die Schwulenthematik vielleicht nicht das Urinteresse am Film ist. Dass die tolle Geschichte um Ennis und Jack "auch noch" Schwule für alle auf die Leinwand bringt, ist ein wunderbarer "Nebeneffekt". Ich denke, dass dies die Gedanken Tildas waren.

Zu Jaques Martineau: Wenn ich ihn richtig verstanden habe, denke ich, hat er gar nicht mal so unrecht mit seiner Meinung. Er sagt, sinngemäß, dass die Menschen, die Homosexualität nicht verstehen oder sogar nicht einmal akzeptieren konnten, durch die Tragik und Rührseeligkeit der herzzerreißenden Geschichte von Ennis und Jack gefühlsmäßig unheimlich stark angesprochen werden, so dass durch das "Mitleid", welches der Film in ihnen erregt, ihre ganzen Vorurteile über Bord geworfen werden. Somit "übertüncht" die Tragik der unglücklichen Liebe wegen gesellschaftlicher Erwartungen und Zwänge die reine Homosexualität. Dass viele Menschen ja tatsächlich BBM nicht als "Schwulenfilm" ansehen, sondern als universellen Liebesfilm, bestätigt ja sogar diese Meinung. Ich kann somit die Kritik ein bisschen nachvollziehen.

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27.06.2009 15:18 Eva ist offline E-Mail an Eva senden Beiträge von Eva suchen Nehmen Sie Eva in Ihre Freundesliste auf

DerMoment1608 DerMoment1608 ist weiblich
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Danke Ang für das Rausschreiben der Kommentare. Auch nach dem Lesen ist in mir wieder dieses befremdliche Gefühl, was ich noch in Erinnerung hatte.

Ich habe bei vielen Kommentaren das Gefühl, dass die Leute, die da ihre Meinung über den Film abgeben, überhaupt keinen Zugang zu Brokeback Mountain hatte, ihn gar nicht verstanden haben.



Zitat:
Gus van Sant (Regisseur):
Wenn ich Regie geführt hätte, wäre es vielleicht nicht so ein Erfolg geworden. Ich weiß es nicht. Ich meine, ein Heterosexueller hat den Film gedreht. Vielleicht war das wichtig für das Publikum. Es war kein schwuler Regisseur, sondern ein heterosexueller. Die Schauspieler, die Drehbuchautoren, sie alle sind heterosexuell. Das ist vielleicht das, was das allgemeine Publikum braucht. Ich weiß es nicht.


Mit seiner Einschätzung, dass der Film nicht so erfolgreich geworden wäre, wenn er ihn gedreht hätte, hat von Sant vielleicht Recht. Nur die Begründung, die er dafür gibt, geht vollkommen am Kernpunkt vorbei.

Die Frage ist doch nicht "Wer?", sondern "Wie?". Brokeback Mountain ist durch seine Machart so toll geworden. Ang Lee hat das Drehbuch auf so perfekte Weise umgesetzt. Und das ist es doch, worauf es ankommt - nicht darauf, ob Ang nun heterosexuell ist oder nicht. Hätte von Sant Brokeback Mountain genauso verfilmt wie Ang es getan hat, der Film wäre genauso erfolgreich geworden.

Es ist doch der Film an sich, der diesen Zauber ausübt.

Das klingt für mich alles wie in der Schule, wo schlechte Noten immer daran lagen, dass der Lehrer "mich nicht leiden kann und XY viel mehr". Dass XY einen viel besseren Aufsatz geschrieben hat, kann natürlich nicht die Ursache sein Rolleyes

Zitat:
Tilda Swinton (Schauspielerin):
Dieser Film bietet einem heterosexuellen Publikum die Möglichkeit, sich Homosexuelle auf der Leinwand anzuschauen. Und Ang Lee verleiht dem Ganzen noch die nötige Würde.


Ich denke, Tilda wollte damit ausdrücken, dass durch Brokeback Mountain auch viele Heteros die Möglichkeit hatten einen Film mit schwuler Thematik anzuschauen, weil Brokeback Mountain so groß lief. Die meisten Filme mit schwul-lesbischer Thematik sind ja doch Nischenfilme und laufen kaum in Kino und TV. Davon können wir ja selbst ein Lied singen - in wie wenig Kinos lief z.B. Milk. Wenn man nicht so wie wir extra danach sucht, kommt man doch als "Ottonormalheterosexueller" kaum mit homosexuellen Filmen in Kontakt.


Zitat:
Jaques Martineau (Regisseur):
Ich denke viel mehr, dass Brokeback Mountain ein Film ist -und das beunruhigt mich ein bisschen- der ein Bild von Homosexualität vermittelt, das an die Grenze seiner Möglichkeiten stößt um für das Publikum akzeptabel zu bleiben.[...]

Und dann stirbt der eine und der andere ist unglücklich. Der Film zeichnet also ein höchst tragisches Bild der Homosexualität [...] ist es dieses Bild der Homosexualität das akzeptabel bleibt und kein anderes.


Dieser Beitrag hat mich damals am meisten befremdet und tut es heute wieder. Mal abgesehen davon, dass ich seine Aussage an sich schon äußerst verquer ist - das große Publikum akzeptiert Homosexualität, wenn tragisch endet, aber nicht wenn sie glücklich endet verwirrt - hat er eine der Hauptaussagen des Filmes überhaupt mitbekommen? Dieses starke Gefühl der Ungerechtigkeit, dass uns so bewegt, muss vollkommen an ihn vorbei sein.

Der Film hat doch nicht bewegt, weil es akzetabel ist, dass die Geschichte tragisch endet - sondern weil es nicht akzeptabel ist. Was nach dem Film zurück bleibt ist doch die Erkenntnis, dass es nicht akzeptabel ist, dass Homosexualität tragisch enden muss.
Alle, die ein bisschen von dem Film mitgenommen haben, würden doch am liebsten ein Happy End für Ennis und Jack sehen.

__________________
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27.06.2009 18:51 DerMoment1608 ist offline E-Mail an DerMoment1608 senden Homepage von DerMoment1608 Beiträge von DerMoment1608 suchen Nehmen Sie DerMoment1608 in Ihre Freundesliste auf

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Ich hab die Doku zwar selber nicht gesehen, möchte aber doch was zu den Äußerungen schreiben.

@ Gus Van Sant
Ich bin mir sicher, dass bei ihm ein wenig Neid mit reinspielt. Allerdings kann ich das schon irgendwie nachvollziehen. Ich meine, wenn sich mal in die Lage reinversetzt, da will man einen Film drehen, es klappt aber aus bestimmten Gründen nicht, dann macht ihn wer anders und er wird ein Bombenerfolg. Da stellt man sich doch unwillkürlich die Frage, ob der Film, wenn man ihn selber gedreht hätte, den gleichen Erfolg gehabt hätte oder nicht und denkt daran, dass man vielleicht die gleiche Aufmerksamkeit bekommen hätte können.
Dass das Massenpublikum auf die Sexualität von Cast und Crew achtet, halte ich auch eher für unwahrscheinlich. Die meisten kannten die Beteiligten von BBM wohl vorher kaum, ich selbst ja auch nicht und da spielt es wohl kaum ne Rolle, ob die Leute hetero sind oder nicht. Ich denke, dass der Film anders geworden wäre, wenn mehr Homosexuelle dabei gewesen wären, aber auf den Erfolg des Films lässt das wohl nicht schließen. Es geht dabei doch viel mehr um das Genre und die Story, deshalb kennt auch "Milk" fast niemand, weil es hier eben um keine große Liebesgeschichte, sondern vordergründig um eine Politiker aus SF geht, den hier bei uns praktisch keiner kennt.


Zitat:
Original von DerMoment1608
Ich denke, Tilda wollte damit ausdrücken, dass durch Brokeback Mountain auch viele Heteros die Möglichkeit hatten einen Film mit schwuler Thematik anzuschauen, weil Brokeback Mountain so groß lief. Die meisten Filme mit schwul-lesbischer Thematik sind ja doch Nischenfilme und laufen kaum in Kino und TV. Davon können wir ja selbst ein Lied singen - in wie wenig Kinos lief z.B. Milk. Wenn man nicht so wie wir extra danach sucht, kommt man doch als "Ottonormalheterosexueller" kaum mit homosexuellen Filmen in Kontakt.

Seh ich genauso. Von Brokeback Mountain weiß inzwischen fast jeder und es gibt unbestritten keinen Film mit vordergründig homosexueller Thematik, bei dem das so ist. Noch nicht mal "Philadelphia", der liegt auch einfach schon zu weit zurück.


Zitat:
Original von DerMoment1608
Der Film hat doch nicht bewegt, weil es akzetabel ist, dass die Geschichte tragisch endet - sondern weil es nicht akzeptabel ist. Was nach dem Film zurück bleibt ist doch die Erkenntnis, dass es nicht akzeptabel ist, dass Homosexualität tragisch enden muss.
Alle, die ein bisschen von dem Film mitgenommen haben, würden doch am liebsten ein Happy End für Ennis und Jack sehen.

Diese Kritik an BBM hab ich schon öfters mitbekommen, besonders von Schwulen.
Viele wünschen sich einfach einen Film mit einem homosexuellen Paar, das am Ende auch mal ein Happy-End erlebt, weil es das bisher in den Mainstreamfilmen über Schwule praktisch noch nie gegeben hat. Und ganz Unrecht haben sie damit ja nicht, mir fällt spontan jetzt kein größer produzierter Film ein, bei dem nicht mindestens ein Partner am Ende stirbt.
Allerdings finde ich, dass man das dem Film nicht vorwerfen kann, höchstens der Filmindustrie. BBM ist nun mal so wie er ist, da gibts gar keine andere Möglichkeit.
27.06.2009 19:16 Andi ist offline Beiträge von Andi suchen Nehmen Sie Andi in Ihre Freundesliste auf

AngLee Super Moderator AngLee ist weiblich


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Danke für eure Kommentare! Sie haben mein "ungutes Gefühl" nach dieser Doku etwas relativiert, aber auch neue Unsicherheiten aufgeworfen. unglücklich

Zur Aussage von Jaques Martineau:
Zitat:
Ich denke vielmehr, dass Brokeback Mountain ein Film ist -und das beunruhigt mich ein bisschen- der ein Bild von Homosexualität vermittelt, das an die Grenze seiner Möglichkeiten stößt um für das Publikum akzeptabel zu bleiben.

Diese Aussage beschäftigt mich immer noch am meisten und mittlerweile überlege ich, ob das nicht genau das selbe aussagen soll wie Tilda Swintons Äußerung
Zitat:
...und Ang Lee verleiht dem Ganzen noch die nötige Würde

Versteht sie " Würde" hier im Sinne von "guter, allgemeingültiger Film, der für´s "normale Kino" tauglich ist? Aber während es Tilda als positiv bewertet, macht es Jaques Martineau Angst, weil er dadurch das Schwulenbild eingegrenzt sieht, also das "normale Publikum" eine Schwulenthematik auf der Leinwand nur akzeptiert, wenn es hauptsächlich durch etwas anderes angesprochen wird. Von besonderer Tragik, die große Gefühle projiziert, von perfekter Umsetzung, guter Musik,....

Zitat:
Original von Eva
Zu Jaques Martineau: Wenn ich ihn richtig verstanden habe, denke ich, hat er gar nicht mal so unrecht mit seiner Meinung. Er sagt, sinngemäß, dass die Menschen, die Homosexualität nicht verstehen oder sogar nicht einmal akzeptieren konnten, durch die Tragik und Rührseeligkeit der herzzerreißenden Geschichte von Ennis und Jack gefühlsmäßig unheimlich stark angesprochen werden, so dass durch das "Mitleid", welches der Film in ihnen erregt, ihre ganzen Vorurteile über Bord geworfen werden. Somit "übertüncht" die Tragik der unglücklichen Liebe wegen gesellschaftlicher Erwartungen und Zwänge die reine Homosexualität. Dass viele Menschen ja tatsächlich BBM nicht als "Schwulenfilm" ansehen, sondern als universellen Liebesfilm, bestätigt ja sogar diese Meinung. Ich kann somit die Kritik ein bisschen nachvollziehen.

Eva, du bringst mich jetzt wirklich zum Grübeln. Ist das wirklich so?

Zitat:
Original von DerMoment1608
Der Film hat doch nicht bewegt, weil es akzetabel ist, dass die Geschichte tragisch endet - sondern weil es nicht akzeptabel ist. Was nach dem Film zurück bleibt ist doch die Erkenntnis, dass es nicht akzeptabel ist, dass Homosexualität tragisch enden muss.
Alle, die ein bisschen von dem Film mitgenommen haben, würden doch am liebsten ein Happy End für Ennis und Jack sehen.

Nein, der Film hat bewegt, weil er eine herzzerreißende Geschichte erzählt. Eine Liebesgeschichte, die tragisch endet, und der Zuschauer empfindet das als höchst ungerecht und traurig. Und nebenbei wird dem Zuschauer eine homosexuelle Beziehung untergeschoben, die er in diesem Augenblick akzeptiert, obwohl er Homosexualität vielleicht eigentlich ablehnt. Und das ist denke ich diese "Eingrenzung", von der Martineau spricht.
Ich versuche mir gerade wirklich vorzustellen, ob der Film auch diese Akzeptanz der Homosexualität hervorgerufen hätte, wenn er ein Happy End gehabt hätte.

Ihr seht, ich bin da momentan etwas unschlüssig. Aber abschließend noch ein Gedanke: Ich finde, Martineau müsste noch einen Schritt weiter denken. Brokeback Mountain macht zunächst mit Hilfe seiner Tragik Homosexualität gesellschaftsfähig. Er läuft in allen großen Kinos, hat Erfolg.
Was er nicht sieht oder sagt ist aber, dass der Film die Einstellung vieler Menschen zur Homosexualität nachhaltig ändert, dass sie beginnen, sich damit auseinander zu setzten, sie auch außerhalb der Kinoleinwand zu akzeptieren. Das wiederum sollte ihm keine Angst machen. wink
28.06.2009 11:54 AngLee ist offline E-Mail an AngLee senden Beiträge von AngLee suchen Nehmen Sie AngLee in Ihre Freundesliste auf

Eva Eva ist weiblich
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Zitat:
Original von AngLee
Nein, der Film hat bewegt, weil er eine herzzerreißende Geschichte erzählt. Eine Liebesgeschichte, die tragisch endet, und der Zuschauer empfindet das als höchst ungerecht und traurig. Und nebenbei wird dem Zuschauer eine homosexuelle Beziehung untergeschoben, die er in diesem Augenblick akzeptiert, obwohl er Homosexualität vielleicht eigentlich ablehnt.


Ang, genau das, was du geschrieben hast, meinte ich! smile
Die Liebesgeschichte von Ennis und Jack ist in ihrer Tragik, Eindringlichkeit und den Gefühlen, die sie am Ende hinterlässt, so stark, dass die Schwulenthematik zuerstmal in den Hintergrund gerät und den Film wertvoll für eine riesengroße Masse macht. Wer sich aber dann fragt, warum der Film so tragisch ist und warum er dem Zuschauer das Herz zerreißt, der kommt dann auf die Probleme, die für Schwule existieren und dass - wie Moment es treffend schrieb - das Ganze inakzeptabel ist.
Homosexualität wird bei BBM vielleicht einfach wunderbar "verpackt" in einer Hülle aus Universalität und Tragik dem Zuschauer nahe gebracht.

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29.06.2009 16:56 Eva ist offline E-Mail an Eva senden Beiträge von Eva suchen Nehmen Sie Eva in Ihre Freundesliste auf

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Ich denke das was die meisten der Intervieweten damit sagen wollten, ist das das Publikum einen schwulen Schauspieler bzw. eine schwulen Regisseur nicht wirklich annimmt, noch nicht einmal in Filmen wo es um Schwule geht.
Das ist wohl auch der Grund warum sich die wenigsten schwulen Schauspieler und Regisseure outen und eine Menge Kraft aufwenden um ihr schwules Leben zu verstecken.
Die die den Weg gegangen sind und offen dazu stehen wie sie lieben, wurden oft nur mit kleineren Rollen in Independetfilmen bedacht. Rupert Everet hat in seinen Interviews mehrfach darüber geredet.
In so weit kann ich die leichte Bitterkeit von Gus van Sant auch irgendwie verstehen.

So sehr ich den Film auch liebe sehe ich ebenfalls eine Schattenseite.
Wenn man in der Kunst Homosexuelle immer nur entweder als Exoten oder als ewig Leidende darstellt dann gibt man homosexuellen Zuschauern ein negatives Bild von sich selber.
Der Homosexuelle denkt doch dann automatisch das es normal wäre das er leiden muss und kein anderes Leben ist für ihn vorbestimmt.
Ich denke es wäre gut Filme zu machen in denen Homosexuelle nicht besonders herausgestochen werden. Ein homosexueller Kommissar zum Beispiel aber es geht nicht darum das er homosexuell ist, sondern es geht um die Auflösung eines Falles.
Ich denke wenn die Kunst als Vorreiter diese Dinge so darstellt werden die Menschen es eher als Normalität in ihrem Alltag aufnehmen und die Hemmschwellen könnten abgebaut werden. Der Mensch wie du und ich, damit würde es leichter fallen Homosexuelle zu akzeptieren...in dem man sieht das die Leute ganz genau das gleiche Leben führen wie man selber...ganz genau die gleichen Probleme haben, ganz genau die gleichen Freuden.

Was der Film nicht macht, das machen hier im Forum die FF. Sie geben Ennis und Jack ein ganz normales Leben.
Ich für meinen Teil fand immer das mir bei BBM ganz genau dieser Punkt gefehlt hat...und seit ich hier im Forum bin, genieße ich die Alternative zu dieser Traurigkeit.
Ich finde Traurigkeit kann einen sicher sensibilisieren aber ich persönlich würde ungern darin sitzen gelassen werden. Ich finde die 1001 Variante wie ein Leben aussehen könnte viel schöner als die eine tragische von Annie.
Ihre Tragik hat aber erst genau diese Varianten erzeugt.
Ich finde daher das die Leute nun auch wieder Unrecht haben. BBM ist ja nicht das Ende von allem, es ist ja erst der Anfang.
Ich hoffe die nächsten schwulen Filme gehen positiver aus.
30.06.2009 02:43 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

lundi96 lundi96 ist weiblich
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Ich habe die Doku noch nicht gesehen, allerdings aufgenommen, und habe jetzt nur Kessis Post gelesen. Ich denke, es stimmt, daß Homosexualität erst dann auch als etwas normales aufgenommen wird, wenn es auch als etwas normales dargestellt wird. Und zwar indem es als nebensächlich dargestellt wird. Aber das ist erst ein späterer Schritt, der 1. ist, daß Homosexualität überhaupt erst mal dargestellt wird. Und da finde ich es legitim, daß man es sich (und dem Publikum) am Anfang leichter macht, indem man Leidende und Exoten nimmt, weil Mitleid und Neugierde oder Spaß positive Gefühle beim Zuschauer hervorrufen. Man muß ein Umdenken erst mal mit kleinen Schritten anstoßen. Wenn man die Leute mit zu großen Schritten überfordert, blocken sie schnell ab.

Ich finde, der nächste Schrit ist schon gemacht, dadurch daß in allen möglichen Serien auf einmal schwule Paare auftreten. Abgesehen davon, daß das gerade in ist, ist das trotzdem schon ein bißchen normaler, weil sie nicht die alleinigen Hauptpersonen sind, sondern ein Pärchen unter vielen und alle haben ihre Probleme. Irgendwann wird es mal so sein, daß ein Kommissar sozusagen nebenbei schwul ist. Aber immerhin treten bei den Fällen jetzt schon öfter Schwule in Erscheinung, sie sind also nicht mehr tabu und damit sind wir da dann auch schon einen Schritt weiter gegangen.

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30.06.2009 10:26 lundi96 ist offline E-Mail an lundi96 senden Beiträge von lundi96 suchen Nehmen Sie lundi96 in Ihre Freundesliste auf

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sorry, doppelt. Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe unsicher

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lundi

Stimme dir voll zu. Vielleicht erwarten die Leute auch einfach zu viel, sie werden ungeduldig weil ihnen die Schritte zu langsam gehen und sie meinen es müsse viel schneller voran gehen.
Aber wie du schreibst muss man den Leuten auch Zeit geben.

Ich kann aber auch verstehen das wenn man schwul ist, und unter diesen Dingen zu leiden hat, dann will man vielleicht auch nicht ein oder zwei Generationen darauf warten das sich alles ändert. Man hat ja sein Leben jetzt und von späteren Änderungen nicht mehr wirklich was.

Aber es hat noch nie was gebracht etwas übers Knie zu brechen...manchmal bringt eben vieles auch nur die Zeit.
30.06.2009 15:27 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

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