Sinnbild "Elch" |
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Eva
Ranchbesitzer
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Also bei der Durchsicht der Themen zu den Szenen, habe ich nirgends etwas über den Elch gefunden, bin mir aber sicher, dass wir darüber schon mal sprachen. Ich weiß nur nicht mehr genau, wie tief wir diese Szene analysiert hatten.
Wir hatten , meine ich, schon erwähnt, dass beim Schießen des Elches, Ennis zeigt, wie sehr er Jack einen Gefallen tun will und dass man erkennen kann, dass Jack in handwerklichen Dingen eher ungeschickt ist.
Ich würde jetzt gerne ergänzen, dass diese Szene eigentlich ganz genial die beiden Lebenseinstellungen und Erwartungshaltungen gegenüber dem Leben der beiden Männer zeigt. Jack ist nicht zufrieden mit dem, was im das Leben momentan noch bietet, er will nicht nur Bohnen.....er will nicht nur ein paar mal im Jahr einen "Angelausflug" mit Ennis. Ennis dagegen reichen die Bohnen.....er könnte mit den wenigen Angelausflügen mit Jack leben.
Jetzt kommt es aber: Jack überredet ihn zum Abschuss eines Elches! Beide essen vom Elchfleisch und ganz besonders Ennis haut rein, dass ihm nur so der Speichel von den Mundrändern tropft. Er hat "zugegriffen", zwar nicht nach dem Leben mit Jack, aber immerhin nach dem Elchfleisch und er sieht, dass sich der Mut gelohnt hat. Er hat etwas davon! Und es hat ihn kein Wildhüter dabei erwischt und bestraft. Diesen Mut hätte er auch an anderer Stelle seines Lebens haben müssen. Hätte er sich doch nur seinen Jack-Elch geholt!
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10.04.2008 07:31 |
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Natha
Truthahnschneider
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Wow so habe ich die Szene noch nie gesehen und süss fand ich auch wie Ennis Jack dann hinten schubste !
Ennis ist da wirklich über seinen Schatten gesprungen abr bei der Beziehung zu Jack war er leider etwas zu spät
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10.04.2008 08:32 |
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Eva
Ranchbesitzer
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Themenstarter
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Zitat: |
Original von LovelySmiley
Was mir gerade auffällt - Ennis sagt doch bei Pine Creek um Jack zu beschwichtigen und einzuwickeln, dass sie im November jagen und sich einen Elch schießen können. |
Mensch Lovely, das ist klasse! Du bringst mich da jetzt gerade auf etwas!
Natürlich! Ennis schlägt beim Streitgespräch am See vor, im November einen Elch zu schießen! Der Vorschlag geht VON ENNIS AUS. Das könnte heißen, dass er nun endlich bereit wäre, nach dem "Fleisch" zu greifen, mehr zu wollen als nur "Bohnen", also nach dem Leben mit Jack greifen. Ich war mir schon immer sicher, dass sich im November etwas hätte ändern können. Doch das Schicksal meinte es nicht gut.
Vielleicht bedeutet in diesem Zusammenhang das "I swear...", dass Ennis ihm schwört, vorgehabt zu haben, dass er sich ändern würde. Daher hatte ja auch er (Ennis) die letzte Karte an Jack geschrieben und nicht umgekehrt. Nur kam der Wandel zu spät!
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11.04.2008 16:37 |
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Julia1284
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Ganz ehrlich? Der Gedanke kam mir bei dieser Szene auch schon. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er etwas an der Beziehnung zu Jack verändert hätte, aber die Hoffnung hab ich zu diesem Zeitpunkt auch gehabt. Wo das mir auch aufgefallen ist, ist die Szene, als Jacks Vater ihm davon erzählt, dass Jack ihn mit auf die Farm bringen wollte..."Ennis Del Mar hat er immer wieder gesagt". Ennis hat dabei ein richtiges Leuchten in den Augen. Ich denke er hat es immer gewollt. Und wenn man hätte die Zeit noch mal zurück drehen können, dann bin ich eigentlich sicher, dass er auf Jacks Wunsch von einem gemeinsamen Leben, eingegangen wäre.
__________________ "Die wahre Ernte meines täglichen Lebens ist etwas so Unfaßbares, Unbeschreibliches wie Himmelsfarben am Morgen und Abend. Ein wenig Sternenstaub, ein Stückchen Regenbogen - das ist alles." ~ Henry David Thoreau
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11.04.2008 17:56 |
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Hakon
Rancharbeiter
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Eva, deine Analyse ist klasse! Sie hat meine Sicht dieser Szene echt erweitert. Ich bin bei Interpretationen immer schnell skeptisch - zuviel Erinnerung an zuviel Über-Interpretationen von ach so tiefsinnigen Texten im Deutschunterricht ... aber das hier ist gut. Bestimmt war die Szene auch so gemeint!
Nur zweifle ich, dass Ennis sich geändert hätte im November. Ich denke eher, dass er in der Auseinandersetzung am See deshalb mit dem Elch-Vorschlag ankommt, weil das in seiner Erinnerung eine Sache ist, die funktioniert hat, eine Sache, in der er Jack entgegen gekommen ist und die dann für sie beide ein gutes Erlebnis wurde. Ich glaube, daran will er Jack erinnern. Es ist sozusagen alles, was er Jack an Entgegenkommen anbieten kann. Er greift ein bisschen hilflos auf Bewährtes zurück, weil er einfach nichts Neues zu bieten hat.
Vielleicht irre ich mich ja auch, aber ich glaube nicht, dass Ennis sich wirklich hätte ändern können. Er ist einfach der Typ, der ums Verrecken nicht aus seiner Haut kann, das ist ja gerade das Tragische.
__________________ If you can't fix it, you gotta stand it.
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11.04.2008 18:13 |
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Eva
Ranchbesitzer
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Zitat: |
Original von Hakon
Vielleicht irre ich mich ja auch, aber ich glaube nicht, dass Ennis sich wirklich hätte ändern können. Er ist einfach der Typ, der ums Verrecken nicht aus seiner Haut kann, das ist ja gerade das Tragische. |
Deine Sicht leuchtet mir voll ein, Hakon! Ich frage mich jetzt gerade, was tragischer ist: die Tatsache, dass Ennis sich nie hätte ändern können oder die Tatsache bzw. Annahme, dass er nach so vielen Jahren endlich einen Schritt nach vorne hätte tun können, es aber nicht mehr möglich war, weil Jack zuvor starb.
Wenn ich länger darüber nachdenke, komme ich für mich zu dem Schluss, dass ich Letzteres tragischer finde. Sonst hätte in meinen Augen auch Jacks Tod keinen Sinn. Denn dieses "Sich-nicht-ändern-können" wäre auch ohne Jacks Tod elend genug gewesen. Aber dann endlich "Sich-bewegen-wollen" aber nicht mehr können, weil der Grund für die Änderung gestorben ist, ist doch schlicht grausam.
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12.04.2008 10:36 |
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