Warum fasziniert dieser Film so ? |
Olivia
Whiskytrinker
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Pfefferminza, danke, auf dieses Angebot gehe ich sogar ein
. Wenn es nötig sein sollte, eben lief es noch. *weiterfleißgDaumendrück*
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07.05.2009 21:24 |
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Mali0204
Jackamstraßenrandaufheber
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Ich habe lange überlegt warum dieser Film soviele Menschen berührt und habe mich gefragt ob es die Geschichte der Beiden ist, was die Menschen gefangennimmt. Ob die Menschen ihre eigene Geschichte, ihre Hoffnungen oder Sexualität darin finden. Ist es so das die Leute versuchen sich in Jack oder Ennis wiederzufinden? Es gibt soviele Jackies hier und andere die mehr Ennisversteher sind. Und ich habe mich auch gefragt, was bin ich mehr: Jack oder Ennis? Ist es das Reflektieren der eigenen lErfahrung die man in seinem Leben gemacht hat? Versucht man auf Fragen Antworten zu finden? Ich habe für mich die Frage beantwortet und bin zu dem Entschluß gekommen das der Film mich so fasziniert weil ich Ennis und Jack als eine Person sehe. In mir ist soviel Jack und gleichzeitig soviel Ennis. Und ich denke das geht vielen so. Alle haben ihren inneren Konflikt (ihren Jack und ihren Ennis) in sich und das spicht nunmal viele der unterschiedlichsten Menschen an.Jung, alt, schwul, hetero, schüchtern, Männer, Frauen... Was denkt ihr?
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Als Ennis bei trügerischem, trunkenem Licht gegen den Wind wieder zu den Schafen ritt, war ihm,als hätte er noch nie so einen schönen Abend verbracht und als könnte er das Weiße aus dem Mond rausprügeln.
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14.05.2009 22:20 |
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Pfefferminza
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Mali, gerade diese Frage "Jack oder Ennis" treibt mich auch um und auch ich glaube inzwischen, ich bin Jennis.
Obwohl ich anfangs dachte, eher Jack. Merkwürdigerweise ist fast alles, was mir so im Alltag auffällt, was ich "übernehme" (sämtliche Huhs, Blicke usw.) von Ennis...
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15.05.2009 07:50 |
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lundi96
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Mali, diese Theorie hatte ich auch mal, allerdings finde ich mich ganz überwiegend in Ennis wieder. Aber mir hatten daraufhin eine ganze Reihe Leute hier im Forum bescheinigt, daß sie sich eigentlich in keinem der beiden so richtig sehen.
Pfefferminza, ich denke, Ennis ist präsenter, weil er eigentlich auch die Hauptrolle hat. Jack hat zwar schon eine große Nebenrolle und natürlich auch wichtig, aber es ist eben nur eine Nebenrolle, er ist nicht die Hauptperson in dem Film. Außerdem bestimmt Ennis auch mehr das Geschehen (oder auch Nicht-Geschehen) im Film. Jack kann da nur sehr begrenzt agieren, er kann eigentlich überwiegend nur reagieren und deshalb beschäftigt - mich zumindest - auch Ennis mehr. Er hätte den Verlauf ihrer Beziehung ändern können, Jack nicht (außer sie beenden natürlich)
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15.05.2009 10:20 |
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Pfefferminza
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Zitat: |
Original von lundi96
Mali, diese Theorie hatte ich auch mal, allerdings finde ich mich ganz überwiegend in Ennis wieder. Aber mir hatten daraufhin eine ganze Reihe Leute hier im Forum bescheinigt, daß sie sich eigentlich in keinem der beiden so richtig sehen.
Komplett wiederfinden nicht - wenn dann eh immer nur in Teilen...
Pfefferminza, ich denke, Ennis ist präsenter, weil er eigentlich auch die Hauptrolle hat. Jack hat zwar schon eine große Nebenrolle und natürlich auch wichtig, aber es ist eben nur eine Nebenrolle, er ist nicht die Hauptperson in dem Film. Außerdem bestimmt Ennis auch mehr das Geschehen (oder auch Nicht-Geschehen) im Film. Jack kann da nur sehr begrenzt agieren, er kann eigentlich überwiegend nur reagieren und deshalb beschäftigt - mich zumindest - auch Ennis mehr. Er hätte den Verlauf ihrer Beziehung ändern können, Jack nicht (außer sie beenden natürlich)
Ja, stimmt - Ennis ist irgendwie präsenter - obwohl ich Jack eigentlich nie als Nebenrolle gesehen habe - immer eher zwei Hauptrollen... Darf es eigentlich in jedem Film nur EINE Hauptrolle geben?
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15.05.2009 11:20 |
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lundi96
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Jake wurde ja auch immer für die beste Nebenrolle nominiert, es ist also schon eine, wenn auch große, Nebenrolle. Anfangs hat mich das auch überrascht, aber wenn man sich näher mit dem Film beschäftigt, merkt man, daß man von Jacks Leben tatsächlich kaum was erfährt, wenn es nicht direkt Ennis betrifft. Von Ennis Leben ohne Jack kriegt man viel mehr mit. Deshalb finde ich es dann auf den zweiten Blick doch schon richtig, wenn man Jacks Rolle als Nebenrolle sieht. Er ist so wichtig für Ennis, daß man ihn gefühlsmäßig nicht als Nebenrolle einordnet, aber objektiv betrachtet finde ich, der Film erzählt die Geschichte von Ennis.
Abgesehen davon gibt es durchaus Filme mit zwei oder noch mehr Hauptrollen.
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15.05.2009 12:30 |
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Andi
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@ lundi
Ich finde, man kann bei Jack die Grenze zwischen Haupt- und Nebenrolle nur sehr schwer definieren. Ich persönlich finde nicht, dass die Rolle des Jack als Nebenrolle zu bezeichnen ist. Sicher steht Ennis mehr im Vordergrund als Jack, aber ich empfinde es allgemein eher so, dass BBM die Geschichte von den beiden ist und nicht nur die von Ennis.
Die Oscarnominierung von Jack als Nebendarsteller war auch wohl eher eine Verlegenheitslösung, weil man halt schlecht 2 Hauptdarsteller in einem Film nominieren kann.
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15.05.2009 14:48 |
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lundi96
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Kann man nicht zwei Hauptdarsteller aus einem Film nominieren? Ich weiß gerade kein Beispiel, aber ich meine, das hätte es schon gegeben.
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15.05.2009 15:03 |
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Pfefferminza
Ranchbesitzer
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Das weiss ich nicht - deshalb ja meine Frage oben... Für mich sind es ja irgendwie auch 2 Hauptrollen in BBM...
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15.05.2009 15:11 |
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brunika unregistriert
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Soweit ich weiß, kann immer nur eine männliche und eine weibliche Hauptrolle nominiert werden.
In diesem Fall besonders schade und auch anders gefühlt, finde ich.
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15.05.2009 15:13 |
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Pfefferminza
Ranchbesitzer
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Dito.
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15.05.2009 15:48 |
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wolkenhimmel
Jackamstraßenrandaufheber
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Für mich ist BBM auch ein Film mit zwei Hauptpersonen (Ennis&Jack), das hatte ich immer so empfunden und war dann sehr verwundert, zu sehen, dass nur Heath für den Hauptrollen-Oscar nominiert wurde und Jake "nur" für den der Nebenrolle. Ich glaube, da müssen die Oscarnominierungsregeln wohl mal auf den neusten Stand gebracht werden
.
Im Buch sehe ich das anders, da ist Ennis für mich die Hauptcharaktere und Jack rückt da irgendwie mehr in den Hintergrund. Im Film passiert das nicht, wahrscheinlich weil da viele Szenen, in denen die beiden nicht zusammen sind, doppelt sind, einmal mit Ennis dann mit Jack oder umgekehrt.
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15.05.2009 20:29 |
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mio
Jackamstraßenrandaufheber
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Ich meine, dass ich irgendwo mal gelesen habe, dass bei den Abstimmungen für die Nominierungen die Stimmberechtigten mit darüber abstimmen, ob eine Rolle "Beste Hauptrolle" oder "Beste Nebenrolle" ist. Ich weiss aber nicht mehr, ob diese Info für den Oscar galt oder für einen anderen Preis.
Grundsätzlich würde ich auch sagen, dass Ennis und Jack beides Hauptrollen sind. Allerdings liegt der Focus auch des Films für mein Gefühl ein wenig mehr bei Ennis. Deshalb finde ich die Einteilung nicht ganz verkehrt.
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15.05.2009 21:27 |
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Uschi
Administrator
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ich schaue mir ja schon seit Ewigkeiten die Oscar-Verleihung live in der Nacht an, aber kann mich im Moment auch nicht daran erinnern, ob es schon mal zwei Hauptdarsteller-Nominierungen aus demselben Film gab.
Muss mal nachforschen gehen.
Zitat: |
Original von Mali0204
Alle haben ihren inneren Konflikt (ihren Jack und ihren Ennis) in sich und das spicht nunmal viele der unterschiedlichsten Menschen an.Jung, alt, schwul, hetero, schüchtern, Männer, Frauen... |
Das trifft auf mich eigentlich nicht zu, ich habe nie einen inneren Konflikt für mich in BBM gesehen.
Nur die Tragik, dass Ennis und Jack ihre Liebe noch nicht einmal im Verborgenen leben konnten
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16.05.2009 09:06 |
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mio
Jackamstraßenrandaufheber
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Zitat: |
Original von Uschi
Zitat: |
Original von Mali0204
Alle haben ihren inneren Konflikt (ihren Jack und ihren Ennis) in sich und das spicht nunmal viele der unterschiedlichsten Menschen an.Jung, alt, schwul, hetero, schüchtern, Männer, Frauen... |
Das trifft auf mich eigentlich nicht zu, ich habe nie einen inneren Konflikt für mich in BBM gesehen.
Nur die Tragik, dass Ennis und Jack ihre Liebe noch nicht einmal im Verborgenen leben konnten
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Das ist bei mir eigentlich auch so, ich habe auch keinen inneren Konflikt, den ich in BBM wieder finde. Ich bin auch weder ein Ennis noch ein Jack, ich finde mich in keinem von ihnen wirklich selbst wieder.
Was mich bei BBM so gefangen nimmt, ist vor allem die Figur des Ennis. Ein sehr sensibler Mensch mit einer großen Liebesfähigkeit und -bedürftigkeit, der durch seine Kindheit, sein Aufwachsen nicht die Möglichkeit hat, diese Eigenschaften zu zeigen und auszuleben (nicht nur gegenüber Jack, auch ansonsten kann Ennis sich nicht so verhalten, wie es ihm eigentlich entsprechen würde). Das Ergebnis ist, dass er alle um sich herum unglücklich macht, obwohl er das überhaupt nicht will.
Es gibt so viele Menschen, die in ihrer Kindheit schlechte Erfahrungen machen und deshalb ein "verkrüppeltes" Leben führen.
Im Gegensatz dazu sehe ich Jack, der auch eine schwierige Kindheit hatte, der sich aber dennoch anders entwickelt. Er ist nicht so seinem eigenen Wesen entfremdet wie Ennis, er könnte ein glückliches Leben führen. Er hat aber das große "Pech", dass er auf Ennis trifft, diesen so erkennt, wie er ist, darum liebt er ihn auch so. Aber er kann Ennis nicht helfen, aus seinen Panzer herauszukommen, mit den bekannten tragischen Folgen.
Mich beschäftigt an BBM tatsächlich am meisten die Frage, wie es möglich gewesen wäre, dass die Geschichte anders läuft. Hätten Jack und Ennis selbst etwas anders machen können? Oder hätte es nicht anders laufen können, waren sie von Anfang an verdammt? Also die Frage nach dem "freien Willen" (ich habe an anderer Stelle schon einmal etwas dazu geschrieben).
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von mio: 16.05.2009 13:25.
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16.05.2009 13:23 |
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lundi96
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Erst mal vorab: ich habe auch absolut keinen inneren Konflikt. Hier haben so viele Leute immer neue Ideen, warum der Film sie persönlich so anspricht und es sind immer andere Theorien, daß ich mich schon mal gefragt habe, ob es tatsächlich bei jedem was anderes ist. Aber irgendwie erscheint mir das auch unwahrscheinlich. Natürlich sieht jeder einen Film anders, hat selbst einen anderen Charakter und andere Lebenserfahrungen, aber das ist ja bei jedem Film so. Das erklärt ja wieder nicht, warum es gerade bei BBM so viele Leute sind, die der Film aus eventuell unterschiedlichsten Gründen berührt.
Hätte jemand etwas ändern können? Ennis mit Sicherheit nicht. Eventuell Jack, wenn er Ennis irgendwie mehr unter Druck gesetzt hätte, daß er ihn z.B. ansonsten verläßt, denn Ennis hat ja das erste mal richtig seine Gefühle gezeigt, als sich diese Möglichkeit auch nur andeutete. Es ist aber trotzdem schwierig Ennis Reaktion auf so eine Drohung vorherzusehen. Es ist ja ein Unterschied, ob jemand droht, um Druck auszuüben oder ob er, wie Jack, sich einfach was anderes sucht und das kommt raus. Das zweite finde ich viel schlimmer, weil es da schon keine eventuell leere Drohung mehr ist. Von daher weiß ich auch nicht, wie Ennis auf "nur" eine Drohung reagiert hätte. Vielleicht wäre er auch wütend geworden, weil Jack so etwas macht und hätte die Beziehung beendet. Sie brachte ihm ja sowieso neben den schönen Momenten auch jede Menge Streß und schlechtes Gewissen und Zeitprobleme etc. Wenn da die schönen Momente durch einen "Erpressungsversuch" von Jack auch noch verdorben worden wären, hätte das vielleicht das bißchen sein können, das Ennis dazu bringt, die Beziehung zu beenden und sich damit auch aus seinem inneren Konflikt zu lösen.
Auf jeden Fall kann ich es sehr gut verstehen, daß Jack das nie versucht hat, weil er vermutlich Angst hatte, daß es zu eben dieser Reaktion bei Ennis kommen könnte. Außerdem wollte er sicher auch nicht die wenigen schönen Tage im Jahr, die sie gemeinsam verbringen, mit Streit ruinieren. Diese Verhaltensweise sieht man ja auch bei Ennis, als er Jack erst kurz vor der Abfahrt, also ganz zum Schluß, mitteilt, daß er im August nicht kann. Er hat das auch vorher nicht erwähnt, um die Tage ungestört zu genießen.
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16.05.2009 14:19 |
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lundi96
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Ich hatte das schon so verstanden, daß Du zu mehr oder weniger gleichen Teilen Jack UND Ennis bist. Aber am Anfang hatte ich Dich so verstanden, daß Du vermutetest, daß das bei den meisten so sei und der Film deshalb die Leute so ergreift. Daher habe ich gesagt, daß ich fast nur Ennis bin und andere sich als niemand von den beiden sehen, daß diese Theorie also nicht zutreffen kann.
Sicher hätte Ennis die besseren Möglichkeiten gehabt, um ihre Situation zu ändern, denn er war es schließlich, der sie in diese Situation gebracht hat. Aber Ennis hätte sein Trauma nie überwinden können, deshalb scheidet die Möglichkeit aus.
Kessi hatte mal geschrieben, daß man ein Trauma durch ein noch größeres Trauma überwinden kann. Vielleicht hätte Jacks Verlassen ja so ein Trauma sein können, das das frühere Trauma sozusagen überdeckt. Aber ich befürchte eben, daß nur das wirkliche Verlassen dieses Trauma gewesen wäre, nicht nur das Drohen damit.
Mel hat mal eine FF geschrieben mit anderen Ennis und Jack, aber auch da wollte Ennis nicht so recht, weil er ein Landmensch mit einer Ranch in einsamer Gegend war und Jack war ein Großstadtmensch, der ein Luxusbüro im World Trade Center hatte und Ennis glaubte nicht, daß ein Zusammenleben von so verschiedenen Menschen klappen würde. Dann kam der 11. September und Jack war gar nicht im Büro, er war auf Geschäftsreise, aber das hat Ennis erst Stunden (oder sogar Tage) später rausgefunden, weil sie keinen so engen Kontakt mehr hatten. Jedenfalls hat Ennis sich sofort in den Flieger gesetzt, als er Jack über Handy nicht erreichen konnte und hatte von der Stunde an auch keine Einwände mehr gegen ein gemeinsames Zusammenleben. Als ich diese Geschichte gelesen habe, habe ich gedacht, sowas hätte "unser" Ennis auch gebraucht. Das hätte ein Ereignis sein können, das ihn zum Umdenken bringt. Aber ohne so einen Anlaß konnte er eben nicht über seinen Schatten springen.
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16.05.2009 15:05 |
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