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Zum Ende der Seite springen Der Cowboy und Angst ?
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starrily starrily ist weiblich
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Text Der Cowboy und Angst ? Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Jack und Ennis verdingten sich ihren Lebensunterhalt mit Schafehüten, Rinder treiben und Rodeos. Sie sind s.g. Cowboys. Nun wir stellen uns raubeinige Gesellen vor, die vor Tod und Teufel keine Angst haben. Und das stimmt auch, denn der Cowboy hatte kein besonders furchtsames Verhältnis zum Tod.

Solange er im Sattel gesessen hatte, und das war seit er denken konnte, war er mit dem Tod vertraut. Er hatte ihn tausendfach umgeben.

Klapperschlangen, giftige Comadornen, Tausendfüßler, tollwütige Stinktiere, Skorpione und Pumas, Wölfe und gereizte Bullen und Kühe, ein wütender Stier, ein heimtückischer Indianerpfeil, als es noch Indianer gab, ein falsches Wort in einem Lokal und der Schlag mit der Faust, halsbrecherische Rodeos, total abgewrackte Autos.

Wer schon mal Bekanntschaft mit einer wilden "heissen" Kuh auf der Weide gemacht hat und diese einen angreift, wild schnaubend und böse muhend, der kann ahnen, wie sich Angst anfühlt. Ganz zu schweigen die Begegnung mit einem Kraftprotz-Stier....

Und Ennis hat (Todes) Angst, ja er glaubt felsenfest daran, sie sind tot, wenn es sie überkommt, zu falschen Zeit am falschen Ort und sind tot, wenn die Leute mitkriegen, sie sind zusammen.

1983 oder später wäre es durchaus legitimiert gewesen. (IMHO)

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von starrily: 02.03.2009 21:15.

02.03.2009 21:14 starrily ist offline E-Mail an starrily senden Beiträge von starrily suchen Nehmen Sie starrily in Ihre Freundesliste auf

Mopple
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RE: Der Cowboy und Angst ? Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Wenn man bedenkt, dass die Autofahrt zum Flughafen deutlich gefährlicher ist als der Flug selbst, ist es auch verwunderlich, dass so viele Menschen Flugangst haben, aber kein Problem mit dem Autofahren haben...

"Berufsbedingte" Gefahren sind einfach anders, mit denen muss man leben, das ist keine konkrete, direkte Bedrohung, sondern das ganz normale Lebensrisiko. Und vielleicht steckt auch noch ein bisschen falsches Ehrgefühl dahinter, also, dass man es als ehrenhaften Tod sieht, wenn man beispielsweise in einem Duell stirbt, aber als peinlich, wenn man wegen der Liebe zu einem Mann stirbt. So nach dem Motto: Im ersten Fall ist man für mehrere Generationen ein Held, im zweiten Fall ist man bestenfalls die Witzfigur, wenn man nicht sowieso völlig totgeschwiegen wird.
02.03.2009 21:27 Mopple ist offline Beiträge von Mopple suchen Nehmen Sie Mopple in Ihre Freundesliste auf

DerMoment1608 DerMoment1608 ist weiblich
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RE: Der Cowboy und Angst ? Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Außerdem ging es Ennis ja nicht nur um die eigene Person, sondern auch um Jack. Teil seiner Angst ist ja auch, dass es Jack trifft. Sein Zurückziehen ist auch dadurch bedingt, dass er Jack schützen will.

__________________
.

02.03.2009 23:00 DerMoment1608 ist offline E-Mail an DerMoment1608 senden Homepage von DerMoment1608 Beiträge von DerMoment1608 suchen Nehmen Sie DerMoment1608 in Ihre Freundesliste auf

lundi96 lundi96 ist weiblich
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RE: Der Cowboy und Angst ? Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Und sicher auch seine Familie, für die wollte er ja auch immer da sein und sorgen.

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02.03.2009 23:21 lundi96 ist offline E-Mail an lundi96 senden Beiträge von lundi96 suchen Nehmen Sie lundi96 in Ihre Freundesliste auf

starrily starrily ist weiblich
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Themenstarter Thema begonnen von starrily
Pfeil ein Cowboy und Angst ? Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

passt hier schön rein, es geht ja um das Cowboy sein oder zu einem werden.

http://www.youtube.com/watch?v=eyPni8gqMis&feature=related
03.03.2009 19:48 starrily ist offline E-Mail an starrily senden Beiträge von starrily suchen Nehmen Sie starrily in Ihre Freundesliste auf

dragonfly
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ich denke, dass es gerade auch das ist, was den film ausmacht: der kontrast des männlichen stereotyps. der unerschrockene cowboy, der clint eastwood-typus, der alle tugenden der männlichkeit in sich vereint und dann das: er ist schwul. ein riesen tabubruch in den konservativen westlichen mississippi-staaten (die heute noch sehr konservativ sind).

und ob es nur die angst war, dass ihnen etwas zustößt, wenn sie sich outen bzw. wenn sie erwischt werden, also in sachen körperliche schäden, das glaube ich noch nicht einmal.
es wird sicherlich auch viel mit den strengen gesellschaftlichen konventionen zu tun gehabt haben: "was wird xy sagen, wenn er wüsste..." und dann natürlich riesige existenzängste von wegen jobverlust, verachtung durch die gesellschaft, vielleicht sogar durch die familie.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von dragonfly: 03.03.2009 19:56.

03.03.2009 19:56 dragonfly ist offline E-Mail an dragonfly senden Beiträge von dragonfly suchen Nehmen Sie dragonfly in Ihre Freundesliste auf

Jacky Greene Jacky Greene ist weiblich
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Zitat:
Original von dragonfly
ich denke, dass es gerade auch das ist, was den film ausmacht: der kontrast des männlichen stereotyps. der unerschrockene cowboy, der clint eastwood-typus, der alle tugenden der männlichkeit in sich vereint und dann das: er ist schwul. ein riesen tabubruch in den konservativen westlichen mississippi-staaten (die heute noch sehr konservativ sind).

und ob es nur die angst war, dass ihnen etwas zustößt, wenn sie sich outen bzw. wenn sie erwischt werden, also in sachen körperliche schäden, das glaube ich noch nicht einmal.
es wird sicherlich auch viel mit den strengen gesellschaftlichen konventionen zu tun gehabt haben: "was wird xy sagen, wenn er wüsste..." und dann natürlich riesige existenzängste von wegen jobverlust, verachtung durch die gesellschaft, vielleicht sogar durch die familie.


Ich kann dragonfly da nur zustimmen und sehe es genauso.

Ich denke auch in das Berufsrisiko des Cowboys wächst man hinein, mal lernt also mit der ständigen Gefahr(sei es Angst) zu leben. Man weiß damit umzugehen. Wie mit allem, mit dem man täglich konfrontiert wird.
Aber diese Angst, die Angst vor dem Tod ist ganz neu für Ennis, da auch seine Gefühle für ihn neu sind.
Würde er schon Jahre lang wissen, dass er schwul ist, hätte er sich sicher schon viele Gedanken darum gemacht und würde vielleicht vieles anders sehen. Ich glaube er ist mit diesem Gefühl zunächst auch etwas überfordert und hat deswegen solche Angst!
03.03.2009 20:06 Jacky Greene ist offline E-Mail an Jacky Greene senden Beiträge von Jacky Greene suchen Nehmen Sie Jacky Greene in Ihre Freundesliste auf

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Huhu,

also ich seh das so. Angst hat man vor Sachen, die man nicht einschätzen kann. Wenn man Cowboy ist oder sagen wir jetzt mal täglich im Sattel sitzt , dann ist es ein Risiko, daß man ganz gut einschätzen kann. Man weiß einfach was passieren kann und geht ein gewisses Risiko ein, daß man aber minimieren kann weil man die Situationen kennt oder erahnen kann. Beispiel: Für mich war es normal bis 6 Wochen vor der Geburt meiner Tochter auf dem Pferd zu sitzen, bin aber ungern Auto gefahren, weil ich da vor einem Unfall Angst hatte.
Ab 1 Jahr saß meine Tochter bei mir mit im Sattel, was bei den meisten absolutes Unverständniss ausgelöst hat, ich konnte dieses Risiko aber besser kalkulieren, als meine Tochter im Kindersitz am Fahrrad mitzunehmen, was ja normal ist. Ich hatte da ewige Diskussionen und ich weiß daß mein Pferd, sei es noch so brav stürzen kann, aber im Auto kann mir auch jemand die Vorfahrt nehmen.

Und so denk ich ist eben auch beim Film/Cowboys, das Risiko des Berufes ist völlig normal, das sind einfach Situationen die man kennt und kalkulieren kann, auch den Tod durch Unfall, wohingegen dann die Beziehung und das Umfeld völlig unkalkulierbar ist. Und wie schon geschrieben beträfe es ja nicht Ennis alleine, sondern er würde andere mit in die Sache reinziehen, hätte also dann nicht mehr nur die Verantwortung für sein Leben, sondern auch das für Jack u. andere.

Außerdem kenn ich einige *Cowboys* und die haben alle Respekt vor den Pferden oder der Arbeit und keiner würde sich überschätzen, auch nicht im Umgang mit den Rindern. Obwohl das bei uns ja mehr Hobby und Tunier ist, als harte Arbeit.
Zugeben würde das so zwar auch keiner, aber ich denk das liegt in der Natur des Mannes Lachen

__________________
Grüße von Joy
03.03.2009 20:56 Joy ist offline E-Mail an Joy senden Beiträge von Joy suchen Nehmen Sie Joy in Ihre Freundesliste auf

lundi96 lundi96 ist weiblich
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Ich glaube aber schon, daß Ennis auch wirklich Angst vor dem Tod hatte, nicht nur vor Gerede und sozialer Ausgrenzung. Er hat schließlich als Kind einen TOTEN Schwulen gesehen und er sagt ja auch zu Jack, wenn es sie zur falschen Zeit am falschen Ort überkommt, sind sie tot.

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03.03.2009 21:36 lundi96 ist offline E-Mail an lundi96 senden Beiträge von lundi96 suchen Nehmen Sie lundi96 in Ihre Freundesliste auf

Mopple
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Zitat:
Original von lundi96
Ich glaube aber schon, daß Ennis auch wirklich Angst vor dem Tod hatte, nicht nur vor Gerede und sozialer Ausgrenzung. Er hat schließlich als Kind einen TOTEN Schwulen gesehen und er sagt ja auch zu Jack, wenn es sie zur falschen Zeit am falschen Ort überkommt, sind sie tot.

Da Ennis sich sozial betrachtet sowieso ausgegrenzt am wohlsten fühlt (nach der Scheidung zieht er ja auch wieder raus in die Pampa), und vermutlich auch über ihn geredet wird, weil er nicht nochmal heiratet, denke ich, dass Ennis wirklich nur davor Angst hatte, dass es eben nicht bei Gerede und Ausgrenzung bleibt, sondern es gleich zu Mord und Totschlag kommt.

Ich sollte evtl. noch ergänzen, dass mein erster Beitrag oben nicht unbedingt auf BBM gemünzt war, sondern sich ganz allgemein darauf bezog, wieso jemand, der nicht gerade einen risikolosen Job hat trotzdem Ängste haben kann.
03.03.2009 22:30 Mopple ist offline Beiträge von Mopple suchen Nehmen Sie Mopple in Ihre Freundesliste auf

Kessi Kessi ist weiblich
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Starrily
Da hast du ein gutes Thema angefangen, genau so sehe ich das nämlich auch.

Wir sehen Ennis mit den beiden Rockern beim Feuerwerk, er ist allein, diese beiden Kerle zu zweit und er hat HIER keine Angst das er bei der Schlägerei so zusammengeschlagen wird das er nicht mehr aufsteht.

Ennis Angst resultiert meiner Meinung nach aus den Erlebnissen aus seiner Kindheit...und wie jede Phobie ist sie wenig real. Sie hätte durch ein positives Beispiel "geheilt" werden können, aber dieses positive Beispiel ist nie passiert.
04.03.2009 02:49 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

starrily starrily ist weiblich
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Zitat:
Original von Kessi
Starrily
Da hast du ein gutes Thema angefangen, genau so sehe ich das nämlich auch.

Wir sehen Ennis mit den beiden Rockern beim Feuerwerk, er ist allein, diese beiden Kerle zu zweit und er hat HIER keine Angst das er bei der Schlägerei so zusammengeschlagen wird das er nicht mehr aufsteht.

Ennis Angst resultiert meiner Meinung nach aus den Erlebnissen aus seiner Kindheit...und wie jede Phobie ist sie wenig real. Sie hätte durch ein positives Beispiel "geheilt" werden können, aber dieses positive Beispiel ist nie passiert.


danke Kessi !

Das sich die Angst in Ennis so festgesetzt hat, regelrecht mit Widerhaken verankert, kann man nachvollziehen. Denn der Kerl redete ja nie mit jemanden darüber, außer mit Jack und das in dem Moment wo er Jack klar machen wollte, dass er, der Ennis, recht hat mit seiner Meinung. Eine andere Meinung ließ Ennis doch garnicht gelten, er überhörte Jack einfach und STÜLPTE IHM SEINE MEINUNG ÜBER. Wie der Vater das auch schon getan hatte, damals, als er die Söhne zum Toten führte und über sie, die Abartigen Schwulen, URTEILTE, SELBSTGERECHT und UNBARMHERZIG.
Nicht das Ennis unbarmherzig war in seiner Art, auch nicht unbedingt selbstgerecht, aber er urteilte über ihr Verhältnis, ihre Beziehung so, dass KEIN WIDERSPRUCH mehr gelten konnte.

Ennis hätte nochmal einen parteilosen Freund haben sollen mit dem er seine inneren Ängste und Fesseln hätte lockern können, im Gespräch. Darin liegt das ganze Übel - er hat Jahrzehntelang innerlich gelitten ohne sich jemals mitteilen zu können, sich anvertrauen einem Bruder oder einem Freund. Wie sehr er litt, kann man sich vorstellen - in dem Moment als er zusammenbrach - implodierte er wegen seiner jahrelangen Schmerzen inside und diese BRACHEN in diesem Moment aus ihm heraus - zum ERSTEN MAL.

Wahnsinnige Szene. Dass er Jack so anfährt, ja regelrecht anfaucht, mit zitternder Stimme und bösartigem Augen- und Lippenzusammenkneifen, da setzt er nicht Jack auf den Pott allein, da setzt er seine verdammte Kindheit MIT AUF DEN POTT ! Zudem:
Seinen Vater
seinen Bruder
sich selbst

und die Gesellschaft, die ihre Art eine Beziehung führen zu wollen - ablehnt.



und Jack war der AUSLÖSER.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von starrily: 04.03.2009 11:35.

04.03.2009 11:33 starrily ist offline E-Mail an starrily senden Beiträge von starrily suchen Nehmen Sie starrily in Ihre Freundesliste auf

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Die Schlägereien, die er meistens anzettelte, sind auch deutliche Zeichen, seiner Frustration über sich selbst. Er hat es nicht anders gelernt, als zuzuschlagen um sich ABZUREAGIEREN. Und meinte dann: Alles ist wieder gut. So sammelte er in seinen Lebensrucksack Erfahrungen, die nie VERARBEITET wurden von ihm, sondern VERDRÄNGT.

Ennis konnte nicht anders mit seiner inneren Wut umgehen als sich einen AUSLÖSER zu suchen um sich an diesem abzureagieren. Er nahm den Auslöser, das Gegenüber, nicht wirklich wahr, es war ihm egal ob dieses Gegenüber männlich oder weiblich war - Cassie ließ er auflaufen OHNE SICH MITZUTEILEN WARUM. Die arme weiß bis heute nicht, warum Ennis sie abservierte. Schlimm.

Ennis war gefangen in sich und zwar hatte er verschiedene andere Ängste, über die er sich selbst nicht klar war, nur erahnen konnte, ansatzweise.

Angst zu versagen, Angst loszulassen, Angst sich selbst zu stellen, Angst sich mitzuteilen - einer der größten Ängste wie ich meine !
Angst sich lächerlich zu machen emotional gesehen, Angst vor dem Unbekannten - ebenso sehr groß anzusehen, Angst vor Ablehnung - in Bezug auf die Gesellschaft, Angst sich selbst zu verlieren - gerade wortkarge Typen sehen gerne Beziehungen als Drohung und wollen niemals GEFÜHRT werden, SONDERN FÜHREN immer diese Personen, die sich FÜHREN LASSEN.

Versteht ihr was ich meine ? In Jack hat er genau den Typ an seiner Seite, der sich FÜHREN LIESS bis zu diesem Moment als Jack nicht mehr wollte - ERWACHSEN WAR UM SELBST zu entscheiden bzw. sich gegenüber Ennis zu BEHAUPTEN.

In den Charakteren dieser beiden völlig verschiedenen Typus von Menschen verstecken sich sehr viele Ängste. An diesen beiden hätte der Psychotherapeut seine helle Freude. *zwinker*
04.03.2009 11:47 starrily ist offline E-Mail an starrily senden Beiträge von starrily suchen Nehmen Sie starrily in Ihre Freundesliste auf

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