Robert Enke tot |
Eva
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Habt ihr die bewegende Trauerfeier für Robert Enke in der AWD-Arena gesehen?
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15.11.2009 13:33 |
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vaquero
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__________________ Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.
Benjamin Franklin
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15.11.2009 13:36 |
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Pfefferminza
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Nein, kann nicht, die Kinder sind hier und dann schläft meine Tochter wieder schlecht...
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15.11.2009 13:48 |
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Gipsy
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Mir tut es sehr leid, daß Robert Enke keinen Sinn mehr in seinem Leben gesehen hat und daß er es selbst beendet hat. Mir tun auch ganz besonders seine Witwe und das kleine Mädchen leid. Und seine Kollegen und die Fans. Auch die Trauerfeier fand ich beeindruckend, auch wenn ich nur Ausschnitte in den Nachrichten gesehen habe.
Aber am meisten leid tun mir die Menschen, die seine Körperteile von den Schienen einsammeln mußten und der Lokführer, vor dessen Zug er gelaufen ist. An diese Menschen denkt niemand! Hatte er sich mal Gedanken darüber gemacht, was diese Menschen jetzt durchmachen müssen, welche Bilder die ein Leben lang im Kopf haben werden???? Oder ob in diesem Zug Kinder waren????
Darüber bin ich wütend!
Und ich habe Angst, Angst, daß es irgendein vermeintlich depressiver Jugendlcher "cool" finden könnte auch vor einen Zug zu laufen.
So ein Promi hat auch eine Vorbildfunktion und Depressionen sind eine ernstzunehmende Krankheit. Daß das alles so gelaufen ist, macht mir Angst, denn es zeigt, daß in unserer Gesellschaft was ganz entscheidend schief läuft.
__________________ Liebe Grüße Gipsy
Warte nicht auf große Wunder, sonst verpaßt du viele kleine.
Wer mit dem Finger auf andere zeigt, sollte nicht vergessen, daß dabei immer drei Finger seiner Hand auf ihn selbst gerichtet sind. ( Aristoteles)
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16.11.2009 15:12 |
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Uschi
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Zitat: |
Original von Gipsy
Aber am meisten leid tun mir die Menschen, die seine Körperteile von den Schienen einsammeln mußten und der Lokführer, vor dessen Zug er gelaufen ist. An diese Menschen denkt niemand!
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ja, ich hab auch schon an den Lokführer gedacht - über ihn schreibt niemand
__________________ "When I get sad, I stop being sad and be awesome instead. True story."
(Barney Stinson)
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16.11.2009 15:22 |
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Pfefferminza
Ranchbesitzer
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Es wurde im Radio gesagt, dass bei der Trauerfeier auch der Lokführer und sein Kollege erwähnt und an beide gedacht wurde...
Hier zu Hause haben wir auch darüber gesprochen.
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16.11.2009 15:59 |
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Toni
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Zitat: |
Original von Gipsy
Aber am meisten leid tun mir die Menschen, die seine Körperteile von den Schienen einsammeln mußten und der Lokführer, vor dessen Zug er gelaufen ist. An diese Menschen denkt niemand! Hatte er sich mal Gedanken darüber gemacht, was diese Menschen jetzt durchmachen müssen, welche Bilder die ein Leben lang im Kopf haben werden???? Oder ob in diesem Zug Kinder waren????
Darüber bin ich wütend!
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Wer etwas zart besaitet ist, sollte diesen Beitrag lieber nicht lesen!
Ich war sehr betrofffen, von Enkes Selbstmord. Und ich habe wirklich großes Mitleid mit seiner Frau und seiner Tochter, aber mein Mitgefühl gehört mehr dem Lokführer, der Polizei und den ganzen Hilfskräften, die die Spuren beseitigen mussten.
Mein Mann ist Lokführer. Und er ist wegen Enke (und auch wegen jedem anderen Selbstmörder) unsagbar wütend.
Könnt ihr euch vorstellen, dass jeder Lokführer während seiner Karriere im Durchschnitt 2-3 Menschen überfährt? Mein Mann hat bisher glücklicherweise noch keinen erwischt, aber er musste auch schon mit Schrittgeschwindigkeit über eine Strecke fahren, wo die Kollegen gerade einen von den Schienen gekratzt haben. (Entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber das habe ich mir von meinem Mann angewöhnt. Er braucht jemanden zum Abreagieren, wenn er sowas erlebt hat, und so geht es bei uns immer noch am Besten.)
Stellt euch mal vor, wenn derjenige, der sich vor den Zug schmeißen will besonders gut getroffen wurde und als Kühlerfigur schön langsam durch den nächsten Bahnhof fährt. Am Besten im Berufsverkehr, wenn der Bahnhof auch wirklich gut gefüllt ist. Unrealistisch? Ein Kollege von meinem Mann hat das schon erlebt. (Er hat sich gewundert, warum die Leute am Bahnsteig so geschockt aussahen)
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Toni: 16.11.2009 16:35.
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16.11.2009 16:33 |
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vaquero
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Zitat: |
Original von Gipsy
Hatte er sich mal Gedanken darüber gemacht, was diese Menschen jetzt durchmachen müssen, welche Bilder die ein Leben lang im Kopf haben werden???? Oder ob in diesem Zug Kinder waren????
Darüber bin ich wütend! |
ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass sich jemand der sein leben freilwillig beendet, gedanken darüber macht was er einem (in)direkt betroffenen menschen antut.
egal auf welche weise man sich umbringt, irgendwer wird immer unter schock stehen, nämlich der, der die leiche findet. was die situation natürlich nicht besser macht.
wenn einer mit seinem leben abgeschlossen hat, dann dürfte ihm völlig egal sein was danach kommt....... würde man nämlich rational denken, dann würde man erst gar keinen selbstmord machen, da zumindest die direkte familie lange zeit mit schuldgefühlen kämpfen muss und das tut man eigentlich doch keinem gerne an.
ich denke die gedanken eines selbstmörders drehen sich bis kurz vor vollendung der tat allein um: tu ich es oder tu ich es nicht.......spring ich wieder von den schienen runter oder bleib ich stehen/liegen........
fakt ist aber auch, dass durch die meisten selbstmorde weitere personen darunter leiden
Zitat: |
Original von Gipsy
Daß das alles so gelaufen ist, macht mir Angst, denn es zeigt, daß in unserer Gesellschaft was ganz entscheidend schief läuft. |
das in unserer gesellschaft einiges schief läuft ist aber doch nix neues. genau aus diesem grunde bekomm ich gerne mal einen hals wenn es um gesellschaftliche regeln geht oder die gesellschaft schreibt vor........
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16.11.2009 17:22 |
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Toni
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@Gipsy
Doch, man merkt den Aufprall. Er hat gebremst, seinen Funkspruch abgesetzt und nachgeschaut, aber wegen Nacht und Nebel nicht viel gesehen, deshalb hat er auch gedacht, er hätte irgendein Bambi oder so erwischt. Entwarnungs-Funkspruch abgesendet und weiter gefahren. Wer kommt schon auf die Idee, dass jemand vorn an der Lok irgendwo hängen könnte.
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16.11.2009 17:59 |
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Pfefferminza
Ranchbesitzer
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Zitat: |
Original von vaquero
wenn einer mit seinem leben abgeschlossen hat, dann dürfte ihm völlig egal sein was danach kommt....... würde man nämlich rational denken, dann würde man erst gar keinen selbstmord machen, da zumindest die direkte familie lange zeit mit schuldgefühlen kämpfen muss und das tut man eigentlich doch keinem gerne an.
fakt ist aber auch, dass durch die meisten selbstmorde weitere personen darunter leiden
das in unserer gesellschaft einiges schief läuft ist aber doch nix neues. genau aus diesem grunde bekomm ich gerne mal einen hals wenn es um gesellschaftliche regeln geht oder die gesellschaft schreibt vor........ |
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund...
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16.11.2009 19:17 |
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Borki
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Auch auf die Gefahr hin, dass ich mir jetzt eine Mörder-Schelte einhandele.
Ich bin der Meinung, dass die Trauerfeier und überhaupt alles um Robert Enke ein wenig zu sehr thematisiert wurde. Es ist schlimm, gar keine Frage, aber ich wusste bis vor kurzem nicht einmal, wer Robert Enke ist bzw. war.
M.E. hat man mal wieder Amerika zum Vorbild genommen.
Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass für die Angehörigen, insbesondere seiner Ehefrau, der ganze Bohei angenehm war.
Es sind schon so viele Prominente gestorben, sei es, durch eine furchtbare langwierige Krankheit oder durch den Freitod, aber
plötzlich fängt man an, hier bombastische Trauerfeiern abzuhalten.
So ganz kann ich das nicht nachvollziehen!
__________________ Der alte Brokeback hat uns ganz schön erwischt !
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16.11.2009 22:25 |
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Toni
Bullrider
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Mein Mann hat erzählt, dass sie bei der Bahn dieses WE 17 (!!!) Nachahmer hatten.
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16.11.2009 22:35 |
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Borki
Jackamstraßenrandaufheber
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Ach du liebe Zeit !! =?
Aber dieses Phänomen kann man ja immer beobachten, egal, was Schlimmes in der Welt passiert, immer gibt es diese sogenannten Trittbrettfahrer, die auf diese Art versuchen wollen, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken!
Schlimm, ganz schlimm !!!
__________________ Der alte Brokeback hat uns ganz schön erwischt !
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16.11.2009 22:37 |
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greenwhitebobo unregistriert
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Ich frage mich gerade, wie es mir wohl gehen wird, wenn ich dieselbe Strecke naechstes Mal zu meiner lieben Kitty fahre. Ich meine, man hoert/liest ja immer wieder, dass sich Leute vor einen Zug werfen aber man kann halt selten eine Verbindung dazu herstellen, weil man entweder die Leute nicht kennt oder nicht viel Zug faehrt (so wie ich zB). Aber genau diese Strecke bin ich halt schon einige Male gefahren und werde sie mit Sicherheit auch noch einige Male fahren.
Mir tut der Zugfuehrer unheimlich Leid. Ein Bekannter von meinen Eltern arbeitet auch bei der Bahn und hat auch schon die Erfahrung machen muessen, jemandem vor seinem Zug zu haben. Ganz schrecklich, sowas.
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16.11.2009 22:52 |
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greenwhitebobo unregistriert
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Zitat: |
Original von brando
Vorgestern habe ich einen völlig schwachsinigen Kommentar auf SWR1 gehört, dass der Lokführer nun mit dieser Schuld leben müsse.
Er hat definitiv nun überhaupt keine Schuld. Abends um 18 Uhr (stockdunkel) kann keiner mehr bremsen, wenn urplötzlich eine Person im Gleisbett auftaucht.
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huh?!
Den Lokfuehrer trifft ja nun wirklich keine Schuld! Hoffentlich macht er sich deswegen keine Vorwuerfe oder sowas.
So ein Kommentar, dass er mit der Schuld leben muss, ist einfach nur daemlich und zeugt nicht gerade davon, dass die Person, von der er kommt, darueber nachgedacht hat....
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16.11.2009 23:11 |
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Julia1284
Whiskytrinker
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Zitat: |
Original von Pfefferminza
Zitat: |
Original von vaquero
wenn einer mit seinem leben abgeschlossen hat, dann dürfte ihm völlig egal sein was danach kommt....... würde man nämlich rational denken, dann würde man erst gar keinen selbstmord machen, da zumindest die direkte familie lange zeit mit schuldgefühlen kämpfen muss und das tut man eigentlich doch keinem gerne an.
fakt ist aber auch, dass durch die meisten selbstmorde weitere personen darunter leiden
das in unserer gesellschaft einiges schief läuft ist aber doch nix neues. genau aus diesem grunde bekomm ich gerne mal einen hals wenn es um gesellschaftliche regeln geht oder die gesellschaft schreibt vor........ |
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund... |
Da stimme ich auch vollends zu. Ich glaube beim besten Willen nicht, dass er in dem Moment noch rational denken konnte. Denn, wie Vaquero schon schrieb, hätte er dann mit Sicherheit als erstes an seine Familie gedacht, denen er mit dieser Tat den größten Schmerz zugefügt hat. Deshalb glaube ich auch nicht, dass er noch großartig überlegt hat wie er sich das Leben nimmt sondern nur, dass es möglichst schnell vorbei geht.
Für die Lokführer ist sowas mit Sicherheit ein schlimmes Erlebnis, mit dem sie ihr Leben lang zu kämpfen haben werden.
Trotzdem glaube ich nicht, dass jemand, der seinem Leben wirklich ein Ende setzen will, noch imstande ist vorher alles abzuwägen und überlegt zu handeln.
__________________ "Die wahre Ernte meines täglichen Lebens ist etwas so Unfaßbares, Unbeschreibliches wie Himmelsfarben am Morgen und Abend. Ein wenig Sternenstaub, ein Stückchen Regenbogen - das ist alles." ~ Henry David Thoreau
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17.11.2009 12:37 |
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