Lieblinsszene meines Freundes |
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Kessi
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Lovely
Das Problem liegt in Folgendem
Die dörfliche Bevölkerung ist schwulenfeindlich eingestellt, die Rancher hätten Ennis und Jack keinen Job gegeben. So wie Joe A. hätten wohl die meisten reagiert.
Eine Arbeit in einer Stadt auf Dauer wollte Ennis nicht, er lehnt schon alles ab, was Alma ihm vorschlägt, E werk z.B. Er will unbedingt mit Tieren arbeiten und in der Natur. Nur als Aushilfsjob nimmt er mal so was an, siehe Straßenbau.
Aus Wyoming weg wollte Ennis auch nicht wegen seiner Kinder.
Für eine eigene Ranch hätte wahrscheinlich das Geld von Lureens Vater nicht gereicht, aber Jacks Vater hatte ja schon Grund und Boden und eben eine kleine Herde, außerdem war noch Jacks Mutter da die für sie mitgekocht hätte, wenn sie auf der Ranch gearbeitet hätten.
Die Ranch von Jacks Eltern würde vier Leute nicht ernähren, das sieht man ja schon als man das Haus sieht. Viel Geld ist da nicht, die Ranch ernährt mal gerade zwei Leute.
Jacks Plan ist schon genial er hat sich im Laufe der Zeit wirklich Gedanken gemacht. Das ist ja das Schlimme daran, Jack macht sich so viel Gedanken und dann bekommt er einfach nichts. Das tut einem immer so leid.
Metallikatz
Jack hätte gerne irgendwo dazu gehört, das war ihm wichtig, das sieht man auch wie er mit Lureens Vater umgeht, er macht was der ihm sagt und lenkt ein. Aber das ist nie so. Bei seinen Eltern findet er den Halt nicht und bei Lureen und Bobby auch irgendwie nicht und er weiß das es bei Ennis anders werden würde, das er bei Ennis etwas finden kann was er bisher nirgendwo hatte. Das ist schon so traurig.
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04.02.2007 17:42 |
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Kessi
Ranchbesitzer
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Lovely
Nein das denke ich nicht. Jacks Gedanken sind so perfekt das es kein wackliges Boot mehr ist, aber das sieht Ennis gar nicht. Auf der Ranch von Jacks Eltern wäre ein Zusammenleben möglich gewesen. Ich denke zwar nicht 1963 aber 1973 auf jeden Fall. In den Städten war man durch die Hippiebewegung schon tolerant und hätte Ennis und Jack ihr Rindfleisch schon abgekauft, mit ihren Nachbarn wäre es ein Problem gewesen, sie wären ausgeschlossen gewesen denke ich aber da gab es ja noch Jacks Eltern und die hätten noch gute Nachbarschaftskontakte gehabt. Dazu kommt noch das man Jack ja in LF von klein auf kannte und wenn man jemanden kennt entwickelt man eher Toleranz.
Es wäre kein leichtes Leben geworden aber ein führbares Leben. Ich denke das will der Film auch zeigen und darin liegt auch die Tragik des Ganzen. Ich denke du hast völlig Recht, wenn Jacks Idee mit der Ranch nicht durchführbar gewesen wäre, dann wäre es um einiges weniger tragisch.
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04.02.2007 17:56 |
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Andi
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Am Anfang dachte ich auch noch, dass ein gemeinsames Leben der beiden zu der Zeit nicht möglich gewesen wäre, aber mittlerweile glaube ich auf jeden Fall, dass es nicht unmöglich gewesen wäre. Es wäre halt einfach auf die Leute, mit denen sie zu tun gehabt hätten, angekommen. Sicher, wenn sie an die schwulenfeindlichsten, gewalttätigsten Typen geraten wären, hätte es schon für sie tödlich enden können, aber die Chance, dass es wirklich so weit gekommen wäre, ist doch verhältnismäßig gering. Ohne Anfeindungen und ablehendes und vielleicht auch brutales Verhalten ihnen gegenüber, wäre es sicher nicht gegangen, aber ein Leben zu zweit wäre schon machbar gewesen. Und nicht zu vergessen: Die beiden wären NIE alleine gewesen, sie hätten sich immer gegenseitig als Halt und Stütze gehabt und so hätten sie auch negative Zwischenfälle gut überstehen können.
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04.02.2007 18:20 |
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Kessi
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Andi
Ja so sehe ich es auch. Aber wenn man an jemand schwulenfeindlichen gewalttätigen heute gerät kann man auch schnell in Gefahr kommen denke ich. Wenn ich da an unsere Rechten denke.....
Es wäre kein einfaches Leben gewesen aber ein Leben das sie hätten leben können. Ich denke das begreift Ennis am Ende auch.
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04.02.2007 18:33 |
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LovelySmiley
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Kessi, Andi
das Problem ist ja immer dieser verdammte Konjunktiv in unseren Überlegungen. Wir wissen nicht, wer wann wie reagiert hätte. Wir wissen zwar, dass es tolerante Menschen wie Jacks Mutter gab, aber wir wissen auch, dass Jack ermordet worden ist, und das wohl kaum, weil er eine Stromrechnung nicht bezahlt hat.
Im Endeffekt läuft ja alles wieder darauf hinaus, dass sie es hätten versuchen müssen. Aber dazu hätte Ennis springen müssen und das hat er sich nicht getraut und darum steht er jetzt alleine da und wir drehen uns im Kreis.
Es ist ja schon Ennis Aussage "...und wir können uns an nichts festhalten..." die zeigt, dass er kein Vertrauen in seine Mitmenschen gehabt hat. Gut, wenn ich soetwas erlebt hätte, wie er, hätte ich das vielleicht auch nicht. Und es wurde ihm immer wieder erleichtert, die Entscheidung hinauszuschieben, sodass es irgendwann zu spät war.
Es ist einfach nicht zu ändern.
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04.02.2007 18:36 |
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Andi
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Zitat: |
Original von LovelySmiley
das Problem ist ja immer dieser verdammte Konjunktiv in unseren Überlegungen. Wir wissen nicht, wer wann wie reagiert hätte. Wir wissen zwar, dass es tolerante Menschen wie Jacks Mutter gab, aber wir wissen auch, dass Jack ermordet worden ist, und das wohl kaum, weil er eine Stromrechnung nicht bezahlt hat.
Es ist einfach nicht zu ändern.
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Da hat du leider Recht
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04.02.2007 18:48 |
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Kessi
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Lovely
Das Jack ermordet wurde sind nur die Gedanken von Ennis, da steht nicht fest, es bleibt offen ob man es glauben will oder nicht ich persönlich glaube nicht dran.
Aber wenn man es tut dann war doch Ennis Verzicht erst recht sinnlos, ich meine obwohl er auf sein Glück verzichtet hat ist Jack tot und wenn er mit ihm zusammengelebt hätte, dann hätte er ihn vielleicht beschützen können und dann wäre Jack vielleicht auch nicht gestorben.
Das Leben Lovely ist ein Konjunktiv, ich meine wenn du darüber nachdenkst was du tun wirst gibt es immer hätte und würde, aber du musst unabhängig davon eine Entscheidung treffen. Du kannst sagen ich steige nie in ein Flugzeug, weil es abstürzen könnte und da hast du Recht, es KANN passieren, du kannst sagen ich fahre nie mit einem Auto mit weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist damit zu verunglücken und du würdest auch Recht haben.
Natürlich HÄTTEN Jack und Ennis sterben können aber sie HÄTTEN mit viel höherer Wahrscheinlichkeit glücklich leben können. Ich mein wenn man es richtig nimmt HÄTTEN sie auch von einem Bären angegriffen werden können oder vom Pferd fallen oder in den Bergen erfrieren oder mit dem Auto hätte Jack verunglücken können wenn er drei Mal im Jahr so eine weiter Strecke fährt und auch noch das Gaspedal weit durchdrückt. Es gibt keine Sicherheit im Leben keine Garnatien und ich denke das begreift Ennis am Ende.
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04.02.2007 18:52 |
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Kessi
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Metallikatz
Ja und das ist so traurig. Und das ist auch so ein wäre, was Ennis nie bedacht hat.
Was wäre wenn ich Jack nur noch ein paar Jahre habe und dann muss ich den Rest meines Lebens ohne ihn leben?
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04.02.2007 19:04 |
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Andi
Ranchbesitzer
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Zitat: |
Original von Metallikatz
Das ist das traurige. Und als Jack weg ist erkennt er erst WAS er eigentlich wirklich verloren hat und hätte haben können und wie sehr Jack ihn geliebt hat. |
Oh ja, erst nach Jacks Tod merkt Ennis, was er an Jack eigentlich hatte und dass er die ganze Zeit ohne ihn verschwendet hat und alles bisherige unwiederbringlich verloren ist. Da trifft auch mal wieder dieser Spruch vollkommen zu: "You don't know what you got til it's gone."
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04.02.2007 20:00 |
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Kessi
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Andi
Ja genau das ist es. Und das ist so traurig, weil eben der Tod ein Punkt ist. Und bei Jack kommt er so früh und unerwartet und Ennis muss eben sehen das er die Zeit nicht genutzt hat, das ist so bitter.
Aber auch Jacks kurzes Leben war so sinnlos gewesen, weil er eben nie ein Leben mit Ennis hatte und er hatte so viel Mut und so viele Träume. Das ist so traurig und dann ist er einfach so einsam auf der Straße gestorben. So wie er es im Leben war, war er es auch im Tod, ein einsamer Mensch.
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04.02.2007 20:06 |
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Kessi
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Herbie
Ja da hast du voll Recht, wir sind eigentlich genauso im Ungewissen wie Ennis und dadurch können wir uns in seine Gedanken reinversetzen. Aber das Schlimme ist das wir genauso wie Ennis es eben nicht WISSEN
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04.02.2007 20:27 |
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LovelySmiley
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Zitat: |
Original von Kessi
Aber wenn man es tut dann war doch Ennis Verzicht erst recht sinnlos, ich meine obwohl er auf sein Glück verzichtet hat ist Jack tot und wenn er mit ihm zusammengelebt hätte, dann hätte er ihn vielleicht beschützen können und dann wäre Jack vielleicht auch nicht gestorben. |
Genau das ist ja das schlimme an der ganzen Sache. Ennis' Verhalten war so sinnlos. Wenn er mit Jack zusammengelebt hätte und dann wäre dieser erschossen worden weil sie schwul waren oder so, dann hätte Ennis die Bestätigung für seine frühen Ängste gehabt. Aber es ist nicht so und er oder wir wird/werden es auch nie erfahren, was passiert wäre, wenn.
Jede Sekunde vergeht nur einmal, für jede Handlung gibt es nur eine einzige Chance.
Ich glaube daran, dass Jack nicht durch einen Unfall gestorben ist. Vielleicht ist es bei mir wie bei Ennis: ich kann den Tod einfach irgendwie besser begründen, ich kann meine Wut und Trauer auf jemanden focussieren, nämlich auf die Mörder, die in Ennis Visionen auf den Menschen eingeprügelt haben, den Ennis am meisten auf der Welt liebte. Das Sündenbock-Schema halt.
Zitat: |
Original von Kessi
Natürlich HÄTTEN Jack und Ennis sterben können aber sie HÄTTEN mit viel höherer Wahrscheinlichkeit glücklich leben können. |
Ich stimme dir da voll und ganz zu, Kessi. Aber das nützt leider niemandem was, hinterher erkennt Ennis es schließlich auch, aber das macht Jack nicht wieder lebendig.
Oh Gott, ich merke gerade, dass ich in so eine gewisse Resignation hinabgleite, und das ist ja eigentich das Schlimmste, was passieren kann. Durch diese Resignation hat Ennis schließlich diesen Wunsch in sich unterdrückt, gegen alle Widerstände ein Leben mit Jack zu führen. Durch dieses Aufgeben, Zurückstecken, vor sich selbst den Blick senken. Ach Ennis, er hat so vieles falsch gemacht, doch in seinen Augen war es nicht falsch und vielleicht war es darum richtig. Wer kann schon ermessen was falsch ist und was nicht.
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04.02.2007 22:19 |
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Kessi
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Lovely
Ja wer weiß es am Ende. In ein Flugzeug nicht eingestiegen zu sein, das dann abgestürzt ist, ist bestimmt klug gewesen, aber nie zu fliegen weil man immer denkt das könnte so sein und viele Dinge zu verpassen ist eine andere Sache und so geht es Ennis, denke ich. Er hat (bildlich gesprochen) gesehen wie ein Flugzeug abgestürzt ist und ist darum nie in eins gestiegen. Das wäre ja gut gegangen wenn er es nie gemusst hätte, aber ihm blieb ja nur die Wahl Flugzeug oder Verzicht auf alles. Ich denke jeder muss sich irgendwann seinen Ängsten stellen, und es gibt für jeden Menschen auch eine Sache für die man die Ängste überwindet, und diese Sache muss es einem wert sein. Und Ennis merkt erst nach Jacks Tod, das Jack die Sache war. Die ganze Zeit hat es ihm vielleicht auch Jack zu leicht gemacht, er hat sich nie seinen Ängsten stellen müssen, es gab immer einen Ausweg für ihn. Aber Jack hat ihn geliebt und viel zu viel Angst gehabt Ennis könnte für immer gehen als das er Druck gemacht hätte. Das war das Problem.
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04.02.2007 22:57 |
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Andi
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Was Jacks Tod betrifft ist es denke ich gar nicht so sehr von Bedeutung, auf welche Art und Weise er gestorben ist, Möglichkeiten gibt es ja mehrere: Unfall, Ermordung, Selbstmord, das ist ungewiss. Ich denke das wichtigste ist die Tatsache DASS er gestorben ist und Ennis dadurch erkennt, dass es ein Fehler war, auf ein gemeinsames Leben mit Jack zu verzichten, weil das Leben nun mal endlich ist und man ja nie genau weiß, wann es denn vorbei ist und er merkt, was er an Jack hatte und jetzt eben erkannt hat, dass er ihn nie wieder sehen wird. Er merkt, dass sie es schöner hätten haben können, weil er durch den Verlust erst realisiert, dass es jetzt keine Chance mehr gibt alles zu ändern.
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05.02.2007 14:20 |
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LovelySmiley
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Kessi,
das meinte ich damit, dass Jack Ennis hätte sehen lassen sollen, wie sehr er leidet. Er hätte Ennis seine Wut und Verzweiflung ins Gesicht werfen sollen, und zwar, bevor sie beide innerlich schon so zerrüttet waren, dass unweigerlich ein Zusammenbruch folgt. Das hätte Ennis unter Druck gesetzt, denn es tut ihm ja weh, dass Jack wegen ihm leidet. Aber eben nie weh genug, weil Jack sich abwendet oder verabschiedet oder sonst irgendwie nachgibt und nicht will, dass Ennis seine Verzweiflung sieht.
Wenn Ennis schon vorher erkannt hätte, was er da anrichtet, dann wäre es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen, glaube ich.
Andi,
als ich das erste mal den Film sah, hatte ich genau dieselben Gedanken wie du. Ich schrieb meiner Freundin sofort eine email, um es irgendwie rauszulassen, ich schrieb bestimmt fünf mal, dass Jack tot sei und wie schrecklich das ist und ungerecht - sie muss gedacht haben, ich hätte einen imaginären Freund oder so - aber ich verlor kein Wort darüber, WIE er ums Leben kam. Das war nicht wichtig.
Jacks Tod ist als Tatsache an sich das Wichtigste - und Schlimmste. Die Vorstellung, dass er ermordet worden ist, habe ich eben einfach, um auch jemanden zu haben, den ich dafür hassen kann. Wie Ennis.
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05.02.2007 15:19 |
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Kessi
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Andi
Ja genau, es ist am Ende nicht relevant ob Jack ermordet wurde oder nicht, es ist nur wichtig das Ennis das glaubt, denn dadurch tritt ja die Änderung in seinem Leben ein. Er hat sich an alle Spielregeln gehalten damit es eben nicht passiert und trotzdem er es getan hat, geht seine Ehe in die Brüche, Alma leidet weil sie es gesehen hat, für die Kinder kann er auch nicht wirklich sorgen und am Ende wird Jack getötet und Ennis muss sich fragen für was er denn nun eigentlich verzichtet hat, sein Verzicht hatte keinen Sinn, aber überhaupt keinen, er hat niemand damit einen Gefallen getan und mit dieser Erkenntnis muss er leben. Und da begreift er das die Regeln die ihm die Gesellschaft aufdiktiert hat, falsch sind.
Lovely
Ja das liegt so in Jacks Art, er ist generell ein Typ der eben einlenkt und sich eher zurücknimmt als sich offen zu streiten. Das macht er nicht nur bei Ennis so, auch bei Joe A., läßt sich da im Büro runtermachen und sagt kein Wort, warum knallt er dem Typen nicht an den Kopf was der alles Illegales macht, und wie beschissen der Job ist, zu verlieren hat er ja nichts mehr. Bei Lureens Vater das Gleiche, der schmeißt ihm den Schlüssel zu wie nem Hund einen Knochen und anstelle Jack sagt "Hol deinen Scheiß alleine aus dem Auto" ist er noch nett und nickt sogar als Lureens Vater noch sagt der Junge sehe ihm ähnlich, und auch an TG, sie sind in Jacks Haus und er überläßt seinem Schwiegervater den Truthahn, sagt dann auch noch "Ich wollte dir nur helfen" bis ihm dann der Kragen platzt bei der Sache mit dem Fernseher.
Ich denke das ist Jacks größter Fehler, aber das ist immer bei sehr netten lieben Menschen der Fehler, es ist nämlich nicht so, das die Menschen dann was für einen machen ganz im Gegenteil man kommt immer an letzter Stelle.
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05.02.2007 20:56 |
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