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Zum Ende der Seite springen Ennis del Mar
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Destiny Destiny ist weiblich
Bohnensuppenesser


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Themenstarter Thema begonnen von Destiny
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Ja ich glaube auch nicht das Ennis plötzlich mehr spricht. Er würde wohl wirklich eher mehr Handeln.

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No more Beans!

27.06.2006 08:52 Destiny ist offline E-Mail an Destiny senden Beiträge von Destiny suchen Nehmen Sie Destiny in Ihre Freundesliste auf

Ennis Ennis ist weiblich
Angelzeugvergesser


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Ich finde an Ennis gerade sympatisch, dass er so zurückhaltend und wortkarg ist, auf der anderen Seite aber so viel durch seine Mimik aussagt. Denn in mehreren Szenen wird so seine Liebe zu Jack ganz deutlich. Er kann nur leider nicht aus seiner Haut heraus und zu seinen Gefühlen stehen. Denn seine Erziehung und wahrscheinlich er selbst verbieten es ihm. Und auch wenn wir das in der heutigen Zeit nicht ganz verstehen können (und ihm am liebsten anschreien wollen, dass er doch bitte auf sein Herz hören soll), darf man doch nicht vergessen, dass die Geschichte in den USA der 70er Jahren spielt. Und ich möchte fast wetten, das in einigen Gegenden der USA es auch heute noch ein Problem wäre, wenn 2 Männer zusammenleben...

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Your folks just stop at Ennis?
30.06.2006 13:21 Ennis ist offline E-Mail an Ennis senden Beiträge von Ennis suchen Nehmen Sie Ennis in Ihre Freundesliste auf

PeterAusHamburg PeterAusHamburg ist männlich
Truthahnschneider


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Meiner Meinung nach würde die Änderung von Ennis nur in kaum merkbaren Schritten vor sich gehen und über eine sehr lange Zeit hinziehen.

Ich denke, dass seine wortkarge und zurückhaltende Art schon allein daher kommt, dass sein Vater ihn als 9jährigen dazu gezwungen hat, sich anzusehen, wie der schwule Farmer ermordet worden ist, diese Erinnerung kommt wieder in ihm hoch, als Lureen ihm am Telefon sagt, dass Jack gestorben ist; und dass seine Eltern recht früh gestorben sind, und er vom Bruder und der Schwester aufgezogen wurde.

Annie Proulx erwähnt in dem Essay zur Entstehung des Films
Zitat:
Wenige Wochen darauf (nachdem sie die Idee zu der Story hatte) hörte ich zufällig die giftige Suada einer alten Kneipenbesitzerin, die sich darüber aufregte, daß zwei "Homos" am Abend zuvor erschienen waren und sich etwas zu essen bestellt hatten. Sie sagte, wenn ihre Stammgäste dagewesen wären (an dem Abend hatte ein Dart-Wettbewerb stattgefunden), hätten die beiden nichts zu lachen gehabt. Den Kern von "Brokeback" bildet der schlichte, aber stimmige Einfall, daß zwei einheimische Landburschen, deren Ansichten und Selbsterkenntnis Produkt ihrer Umgebung sind, sich unversehens in einer emotionalen Situation wiederfinden, über die sie immer weniger Kontrolle haben. Ich wollte die Geschichte über einen Art literarischen Sostenutos entwickeln."


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Liebe ist eine Naturgewalt 



02.07.2006 19:53 PeterAusHamburg ist offline E-Mail an PeterAusHamburg senden Beiträge von PeterAusHamburg suchen Nehmen Sie PeterAusHamburg in Ihre Freundesliste auf

Fricky Administrator Fricky ist weiblich
Shepherd


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Zitat:
Original von Ennis. Und ich möchte fast wetten, das in einigen Gegenden der USA es auch heute noch ein Problem wäre, wenn 2 Männer zusammenleben...


Es ist leider fast überall noch ein Problem wenn zwei Männer zusammen leben wollen.
Ich will nicht wissen wieviele von anderen gemobbt und bedroht werden auch in Städten oder in Orten wo man der Meinung ist sowas Tolerant gegenüber zu stehen.

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In true love the smallest distance is too great, and the greatest distance can be bridged.

02.07.2006 20:06 Fricky ist offline E-Mail an Fricky senden Beiträge von Fricky suchen Nehmen Sie Fricky in Ihre Freundesliste auf

Kessi Kessi ist weiblich
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Die Übersetzung seines Namens sagt eigentlich schon alles. Eine Insel im Meer ist ein statischer Punkt. Sie verändert sich kaum und wenn dann sehr langsam. Die Wellen umspülen sie aber die Insel bleibt wie sie ist. Das einzige das eine Insel im Meer verändern kann ist ein Sturm. Eine Insel im Meer ist auch ein schwer erreichbarer Ort, ein einsamer Ort.

So ist Ennis auch ein eher statischer Mensch. All die Jahre bleibt er sich gleich, sowohl in äußeren Dingen als auch in seiner Meinung.

Ennis Werdegang wie ich ihn mir vorstelle:
Ich denke das Ennis schon als Kind sehr ruhig und schüchtern war. Jemand der in der Schule auf der letzten Bank gesessen hat und der kaum jemanden aufgefallen ist. Ein Mensch der wenig Phantasie hat und der lange braucht um zu denken. Kein schlechter Schüler allerdings, was größtenteil darauf zurückzuführen ist, das Ennis sehr fleißig und zielstrebig war und sich nicht ablenken ließ. Halt jemand der bei der Sache ist und der dran bleibt auch wenn es schwierig wird. Das er nicht mehr in die Schule gehen kann, weil das Auto kaputt ist, hat ihn hart getroffen. Er hat sich erhofft mehr aus seinem Leben machen zu können. Doch er nimmt es hin, weil er gewohnt ist alles hinzunehmen und zu ertragen ohne sich zu beschweren.
Ennis Vater hatte eine wichtige Bedeutung für Ennis. Seine Wertevorstellung war für Ennis richtig, zum Teil resultiert das meiner Meinung nach daraus, weil die Tips die Papa del Mar gibt meist funktionieren. Ennis vertraut ihm und hinterfragt die Werte niemals. Das ist ein statisches Grundgerüst das er mit auf den Weg bekommt und er will sich daran halten.
Als die Eltern von Ennis sterben, wird er wie ein Schachfigur hin und her geschoben und leidet darunter, was er niemanden zeigt, weil sich auch irgendwie niemand dafür interessiert. Doch die Sehnsucht irgendjemanden wichtig zu sein, irgendwo hin zu gehören bleibt und löst in Ennis den Wunsch aus selber eine Familie zu haben, wo er zu Hause sein kann, Kinder die er lieben kann und die ihn lieben und brauchen und eine Frau, die ihn diese Wünsche erfüllt. Für diese kleine Familie will er sorgen und er will sie nie verlassen. Seine anerzogenen Wertevorstellung sagt ihn das so sein Glück aussieht. Und so ist er überglücklich als er eines Tages ein Mädchen trifft, die sich für ihn interessiert.
Alles in allem ist Ennis eher ein praktischer Typ. Die Gesetze der Natur kann er begreifen weil sie logisch für ihn sind, mit gesellschaftlichen Spielregeln hat er so seine Probleme. Das ist alles hochkompliziert und nicht mehr logisch. So ist er am liebsten in der Natur und er hat auch kein Problem damit lange Zeit allein zu sein. Da fühlt er sich frei und wohl. Deshalb ist es sein großer Wunsch eine Ranch zu haben und mit Tieren arbeiten zu können.
Ennis hat extreme Probleme damit, wenn man ihn unter Druck setzt. Da er keine schnellen Entscheidungen fällen kann und Schwierigkeiten damit hat gesellschaftliche Dinge einzuordnen, fühlt er sich schnell in die Enge gedrängt. Und wie ein Tier das man jagt reagiert er entweder mit Flucht oder mit Gewalt. Gewalt ist für Ennis auch ein Ventil all die aufgestauten Gefühle rauszulassen.
03.07.2006 22:39 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

mel mel ist weiblich
Ranchbesitzer


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Hallo Kessi,

wirklich toll, wie Du Szenen und Personen beschreibst und analysierst ! Ich stimme Dir zu und ich denke, dass das Statische, das Ennis verkörpert für Jack einerseits Halt bedeutet, weil Ennis immer da ist - zwar in den meisten Fällen nicht physisch - aber Jack weiß jederzeit, wo er Ennis finden kann/könnte. Ennis ist zuverlässig, wie ein Fels in der Brandung. An ihn kann sich Jack anlehnen, wenn die beiden zusammen sind, findet Jack die Ruhe, die er so sehr benötigt und die er in seinem Alltag und in seinen Affären natürlich nicht hat.

Andererseits wird Ennis dieses Starre zum Verhängnis als Jack anfängt mehr zu wollen. Ich denke, dass Jack sich im Laufe der Jahre seiner Homosexualität mehr und mehr bewusst wurde - vor allem seit dem Zeitpunkt als er anfing, regelmäßig nach Mexiko zu fahren. Diese Entwicklung hat Ennis einerseits selbst gar nicht durchlebt und andererseits hat er sie bei Jack auch nicht mitverfolgen können, weil Jack nie darüber gesprochen hat. Hätte Jack das frühzeitig getan, wäre das für Ennis sicherlich auch frühzeitig genug ein Anlass gewesen, sich langsam aber beständig Jack annähern zu können. Eben weil er sein Leben statisch und logisch betrachtet, braucht er die Zeit dafür.

Tragischerweise bekommt Ennis den Faustschlag zu spüren, als sich die beiden das letzte Mal am Brokeback treffen. Ich denke, dass ihm erst zu diesem Zeitpunkt wirklich bewusst wird, dass rund um seine Insel ein Sturm wütet, der die Insel in Gefahr bringt.

Und ich bin aber auch fest davon überzeugt, dass diese letzte Situation am Brokeback in Ennis schon Veränderungen hervorgerufen hat - noch bevor er wußte, dass Jack tot ist. Wenn ich mich in Ennis hineinversetze, dann glaube ich, dass er das nächste Treffen am Brokeback (zu dem es ja leider nie gekommen ist) dazu genutzt hätte, Dinge auf seine Art zu ändern.

Und was Ennis und Jack immer unterscheidet ist: Jack hat noch seine Eltern, bei denen er Halt findet, zu denen er fährt, wenn er sich mit Ennis getroffen hat. Dort schöpft er Kraft, dort findet er die Liebe seiner Eltern (obwohl das Verhältnis zu seinem Vater nicht unproblematisch ist, wie im Buch beschrieben).

Ennis hat nach der Scheidung keine Familie zu der er gehen kann, außer Jack hat er eigentlich niemanden, der ihn uneingeschränkt liebt. Seine Töchter lieben ihn zwar, aber ihnen muss er eigentlich mehr Vorbild sein - er kann sich hier nicht fallen lassen und Kraft schöpfen. Ich denke, dass das auch eine wichtige Rolle in der Beziehung zwischen Ennis und Jack spielt.
Ich glaube, dass der Rückhalt vor allem seiner Mutter Jack eben auch immer wieder den Willen und die Kraft gibt, für ein gemeinsames Leben mit Ennis zu kämpfen.

Schade, dass Jack seine Mutter nie in dieser Funktion Ennis gegenüber erwähnt hat. Ennis Mutter hätte für Ennis die Mutter sein können, die er zu früh verloren hat !

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von mel: 04.07.2006 01:00.

04.07.2006 00:00 mel ist offline Beiträge von mel suchen Nehmen Sie mel in Ihre Freundesliste auf

Kessi Kessi ist weiblich
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mel
ich denke das sich Jack seiner Homosexualität schon bewußt wird nach der ersten Zeltnacht. Wie gesagt er kann gesellschaftliche Prozesse besser einordnen. Aber du hast schon recht er ist mit der Zeit immer offener dem gegenüber geworden. Ich glaube er hat begriffen das es nichts Verwerfliches ist was er da empfindet und die Gesellschaft kein Recht hat ihm seine Gefühle zu verbieten. Erinnert mich an die erste Zeit auf dem Brokeback, da sagt er auch Joe A. habe kein Recht dies und jenes zu verlangen, weil es ungesetzlich oder einfach unfair ist. Wie gesagt er erkennt seine Welt.

Ich glaube nicht das es was gebracht hätte wenn Jack Ennis schon früher was gesagt hätte. Ennis hat nicht durch das gelernt was man ihm gesagt hat sondern durch das was passiert ist. Er konnte schlecht abstrahieren, er brauchte für alles eine konkrete Vorstellung. Und da hast du total recht. Wenn Ennis Jacks Mutter kennengelernt hätte, wäre es besser gewesen. Aber auch Jacks Vater. Es hätte ihm wahrscheinlich weiter gebracht wenn er gemerkt hätte, das Jacks Vater im Gegensatz zu seinem eigenen nichts gegen ihr Zusammenleben gehabt hätte.
Es gibt viele hätte. Aber da Ennis nur durch Erleben lernt hatte Jack ja keine Chance. Ennis wäre ja nie mitgekommen zu seinen Eltern.

Ich denke auch das der Beginn der Veränderung von Ennis schon am See begonnen hat, aber sie hätte nicht ausgereicht für ein Zusammenleben. Erst der Schockfaktor Jacks Tod läßt ihn sich verändern. Es ist einfach so, das er ja mit Jack nicht zusammengelebt hat, weil er nicht wollte das so was passiert. Und obwohl er dafür auf sein Glück verzichtet hat, ist Jack trotzdem, zumindest nach Ennis Auffassung, ermordet wurden. Und das läßt Ennis dann an dem zweifeln von dem er glaubt das es richtig war.

Ich glaube nicht das Jack bei seinen Eltern den Halt gefunden hat den er brauchte. Mit seinem Vater kommt er definitiv nicht klar. Und Jacks Mutter hat nicht die Stärke für einen Rückhalt. Deshalb klammert sich ja Jack so verzweifelt an Ennis. Für Jack ist Ennis eindeutig die starke Schulter zum Anlehnen. Ennis ist einfach stärker in der Bezeihung. Er kommt auch mit sich allein zurecht. Was er an Jack liebt ist eher dessen Unruhe eine Motivation die ihn aus seiner Einsamkeit reißt und ihn ein Glück erleben läßt das er bis dahin nicht gekannt hat. Jack ist auch der erste Mensch der sich für ihn interessiert und der ihn versteht auch ohne Worte.
04.07.2006 23:56 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

mel mel ist weiblich
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Zitat:
Original von Kessi
Aber auch Jacks Vater. Es hätte ihm wahrscheinlich weiter gebracht wenn er gemerkt hätte, das Jacks Vater im Gegensatz zu seinem eigenen nichts gegen ihr Zusammenleben gehabt hätte.

Ich glaube nicht das Jack bei seinen Eltern den Halt gefunden hat den er brauchte. Mit seinem Vater kommt er definitiv nicht klar. Und Jacks Mutter hat nicht die Stärke für einen Rückhalt. Deshalb klammert sich ja Jack so verzweifelt an Ennis. Für Jack ist Ennis eindeutig die starke Schulter zum Anlehnen. Ennis ist einfach stärker in der Bezeihung. Er kommt auch mit sich allein zurecht. Was er an Jack liebt ist eher dessen Unruhe eine Motivation die ihn aus seiner Einsamkeit reißt und ihn ein Glück erleben läßt das er bis dahin nicht gekannt hat. Jack ist auch der erste Mensch der sich für ihn interessiert und der ihn versteht auch ohne Worte.


Allein, dass Jacks Eltern Jacks Homosexualität (stillschweigend) akzeptiert haben, ist schon eine Form von Unterstützung. Jack ist (jedesmal?), wenn er sich mit Ennis getroffen hat, zu seinen Eltern gefahren. Vielleicht, um das Zusammentreffen mit Lureen herauszuzögern, vielleicht um in Ruhe Abschied von Ennis zu nehmen, vielleicht, um ein wenig Kraft zu schöpfen - man weiß es nicht. Aber allein diese Rückzugsmöglichkeit - ein zu Hause - reicht ja manchmal schon aus, um sich ein Gefühl der Sicherheit und Kraft zu holen um die Stärke zu bekommen, den Alltag irgendwie zu bewältigen. Das alles hatte Ennis nicht mehr. Ennis hat gelernt, mit sich und seinen Gedanken allein zu sein, ob er es wirklich kann, bezweifle ich, denn es entspricht eigentlich nicht seinem Naturell.
Ennis hat sich nach Familie und Geborgenheit gesehnt, darum fällt es ihm auch so schwer, seine Familie zu verlassen und zum Schluss auch seine Jobs aufzugeben, mit deren Hilfe er den Unterhalt für seine Kinder bezahlen kann. Er will seine Kinder nicht im Stich lassen und ich denke, er wollte auch Alma in den Jahren ihrer Ehe nicht im Stich lassen.

Für Jack war es daher insgesamt leichter, sich ein homosexuelles Leben vorzustellen und in die Tat umzusetzen. Dass er Ennis als ruhenden starken Pol in seinem Leben braucht, sehe ich definitv auch so. Die beiden sind wie Feuer und Wasser, wie Himmel und Hölle - zwei Pole, die sich anziehen und abstoßen. Das macht ihre Beziehung so einzigartig und so unendlich wertvoll.
05.07.2006 11:49 mel ist offline Beiträge von mel suchen Nehmen Sie mel in Ihre Freundesliste auf

Kessi Kessi ist weiblich
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mel
Ich denke das Jack in erster Linie zu seinen Eltern gefahren ist wegen der Ranch. Alle Nachbarn um Jacks Eltern herum haben ihre Ranchs ja schon verkauft und Annie hat auch geschrieben das die Viehzucht in Wyoming am Aussterben war. Es war einfach nicht mehr rentabel genug. Jacks Eltern sind immer älter geworden und werden sich auch mit dem Gedanken an Verkauf getragen haben. Aber Jack hat ihnen ja immer wieder gesagt, das er wieder nach Hause kommt, und deshalb haben sie durchgehalten.
Also Jack bleibt in der Ehe mit Lureen, weil er das Geld ihres Vaters braucht und er fährt zu seinen Eltern, weil er nicht will das sie die Ranch verkaufen. Ansonsten wartet er das Ennis sich endlich entscheidet. Ich denke das er fest daran glaubt, das Ennis das irgendwann tut.
Ich denke aber auch das er seinem Vater beweisen wollte, das er was konnte. Er hat sich gewünscht, das sein Vater mal was gut findet was er macht. Das ist auch ein Punkt. An Rückhalt bei der Familie kann ich nicht so recht glauben. Die Woche war bestimmt eher Stress als Ruhe. Jacks Vater war kein sehr netter und vertrauenwürdiger Mann und zu Jack war er alles andere als väterlich, eher ziemlich gemein. Jacks Mutter ja das glaube ich eher.

Ennis fühlt sich in der Natur und mit seinen Tieren nicht einsam, er fühlt sich nur einsam in der sogenannten Gesellschaft. Da fühlt er sich immer ausgeschlossen. Es gibt viele Beschreibungen gerade in dem Buch und auch der Film zeigt es deutlich wo Ennis es schön findet stundenlang zu reiten und er tauscht ja auch mit Jack den Job weil es ihm nichts ausmacht allein zu sein. Er hat sein Pferd, er hat die Natur und er ist glücklich, weil ihn auch alles in Ruhe läßt.
Familie ist ihm sehr wichtig. Aber Ennis sieht sich als jemand der die Familie beschützt. Und er leidet sehr darunter das alles nicht so klappt.
Ich glaube eher Ennis sucht jemanden der ihn braucht, den er beschützen kann, da fühlt er sich wertvoll, während es bei Jack genau umgekehrt ist.
Ich finde das zeigt die Rückblende ganz gut. Ennis übernimmt sozusagen die Rolle der Mutter und Jack die des Kindes.
05.07.2006 16:03 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

dhali dhali ist weiblich
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Zitat:
Original von Kessi
Ich glaube eher Ennis sucht jemanden der ihn braucht, den er beschützen kann, da fühlt er sich wertvoll, während es bei Jack genau umgekehrt ist.


Whow, ja, volle Zustimmung.

@Mel und Kessi
wunderbarer Dialog von euch beiden, mehr davon
05.07.2006 16:36 dhali ist offline E-Mail an dhali senden Beiträge von dhali suchen Nehmen Sie dhali in Ihre Freundesliste auf

mel mel ist weiblich
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Zitat:
Original von Kessi
mel
Die Woche war bestimmt eher Stress als Ruhe. Jacks Vater war kein sehr netter und vertrauenwürdiger Mann und zu Jack war er alles andere als väterlich, eher ziemlich gemein. Jacks Mutter ja das glaube ich eher.

Familie ist ihm sehr wichtig. Aber Ennis sieht sich als jemand der die Familie beschützt. Und er leidet sehr darunter das alles nicht so klappt.
Ich glaube eher Ennis sucht jemanden der ihn braucht, den er beschützen kann, da fühlt er sich wertvoll, während es bei Jack genau umgekehrt ist.
Ich finde das zeigt die Rückblende ganz gut. Ennis übernimmt sozusagen die Rolle der Mutter und Jack die des Kindes.


Da magst Du recht haben, Kessi, dass die Woche für Jack mehr Stress war als Ruhe. Dennoch - es war ein zu Hause. Und dass es ihm trotz aller Querelen mit seinem Vater etwas bedeutet hat, zeigt finde ich, dass er sein Zimmer so gelassen hat, wie es früher war. Mag sein, dass es ein Stück Nostaligie war - aber irgendeine wichtige Bedeutung muss dieses Zimmer für ihn gehabt haben - und wenn es nur so eine Art "Schatztruhe" war - ein Ort, in dem er alle ihm wichtigen Dinge aufbewahrte, vor allem natürlich sein und Ennis' Hemd.
Klar, er konnte die Hemden auch schlecht in Texas aufbewahren - aber immerhin: er hatte einen alternativen Ort, wo er die Sachen sicher wähnte. Dass ist das, was ich mit "Geborgenheit" im weitesten Sinne meinte. Ich denke, Jack brauchte so einen Ort - dringender als Ennis, da gebe ich Dir recht.

Dennoch denke ich, dass auch Ennis sich nach einer Familie und einem "ruhigen Hafen" gesehnt hat. Sicher nicht in dem gleichen Bewusstsein wie Jack - dazu musste Ennis schon viel zu früh alleine zurecht kommen und seine Versorgung selbständig sicher stellen. Aber der Versuch, Alma und seine Kinder vor seinen "Eskapaden" mit Jack zu schützen, sie vielleicht auch irgendwie vor Ennis selbst zu schützen, kommen immer wieder durch. Das wird deutlich, als Alma J. ihn fragt, ob sie bei ihm wohnen kann und Ennis mit einer vagen Erklärung ablehnt.

Ennis ist aufgrund dessen ein durch und durch zerrissener Mensch. Er möchte es allen recht machen, die er liebt und kann es doch keinem und am wenigsten sich selbst erfüllen, weil ihm seine eigene Gefühlswelt so verschlossen ist, sie ihm Angst macht und er ganz genau weiß, wenn er seinen Gefühlen freien Lauf lässt "zur falschen Zeit am falschen Ort, dann sind wir tot".
06.07.2006 23:47 mel ist offline Beiträge von mel suchen Nehmen Sie mel in Ihre Freundesliste auf

Kessi Kessi ist weiblich
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Mel
Ich denke das die Hemden in dem Schrank im Haus von Jacks Eltern hängen liegt daran, das er nach dem Schafehüten auf dem Brokeback noch ein Jahr da gewohnt hat. Er ist ja im Sommer noch mal zu Joe A. gegangen in der Hoffnung Ennis wiederzutreffen und als Ennis dann nicht mehr gekommen ist, ist er erst nach Texas gefahren. Aber ich denke eher das die Hemden im Film den symbolischen Teil darstellen.
Ich denke das eher Jacks Mutter das Zimmer so gelassen hat wie es war. Das hatte zum Teil einen Erinnerungswert aber es resultierte auch aus der Armut der Menschen. Da richtet man nun eben mal nicht laufen die Zimmer neu ein.

Ich denke eher das Ennis einen ruhigen Ort gebraucht hatte. Jack war eher ein Weltenbummler der überall zu Hause war. Jack brauchte für einen Rückzug weniger einen Ort, eher einen Menschen.

Ja du hast völlig recht, Ennis ist Familie sehr wichtig. Und er versucht es allen recht zu machen. Aber dadurch das er zwischen seiner Familie und Jack hin und her gerissen ist macht er keinen glücklich.
Er möchte Jack nicht verlieren, deshalb trifft er sich 2-3mal im Jahr mit ihm. Dadurch kann er keinen Urlaub mit seiner Familie machen und er kann auch keine festen Job annehmen, wo er sich hocharbeiten kann und mehr Geld und eine Altersvorsorge bekommt. Und weil das Geld immer wenig ist, ist auch Alma frustriert denn sie muss immer mitarbeiten. Und darunter leiden am Ende auch die Kinder. Dazu kommt noch das er gerne auf einer Ranch mit Tieren arbeitet, was Saisonarbeit ist und nicht viel einbringt. Er hätte ja gern eine eigene Ranch aber Alma ist das zu einsam.
Ennis seht zwischen mehren Sachen, zwischen seinen Träumen und zwischen den Menschen die er liebt. Und weil er sich nicht für irgendetwas entscheiden kann, leidet nicht nur er sondern auch alle Menschen um ihn drumherum.

Ich denke Jack wäre glücklich geworden nur mit Ennis, aber Ennis wäre nur glücklich geworden mit einer Familie.
Wenn ich das mal vergleiche, vergleiche ich es immer mit einer Waage. Auf der einen Seite steht Jack und auf der andern Seite steht Alma, seine Kinder und die Phobie. Also hat Jack keine Chance. Und von allen Dingen wiegen die Kinder für Ennis am Schwersten. Nach der Scheidung ist Alma runter von der Waage. Und ich denke wenn sich jetzt die Dinge geändert hätten, wenn z.B. Jack und die Kinder nicht mehr auf unterschiedlichen Seiten gestanden hätten sondern auf einer, wieviel Chance hätte die Phobie dann noch gehabt? Ich denke keine. Was Jack hätte machen müssen war die Kinder auf seine Seite zu bekommen. Und dazu hatte er in dem ganzen Film nur ein einziges Mal die Gelegenheit, nämlich nach Ennis Scheidung. Denn das ist das einzigste Mal das er mit Ennis Kindern zusammenkommt. (Außer wo sie ganz klein sind aber da hängen die Kinder an Alma). Aber Jack hat keine Ahnung wie man mit Kindern in Kontakt kommt. Er starrt mindestens eine Minute in das Auto und weiß nicht was er sagen soll. Aber wie ich schon geschrieben habe, Jack hätte den Kreis nicht durchbrechen können und Ennis auch nicht. Die Kinder hätten es gekonnt. Genau in diesem Moment.
Hier setzt immer mein Happy End Variante ein. Es ist alles so nah dran.

Ich glaube ein richtig richtig glücklicher Moment für Ennis wäre fogendes Bild gewesen:
Es ist Sommer, Ferienzeit. Ein heißer Tag ist vorbei und es ist Abend. Ein leichter Wind hat sich eingestellt und bringt Erfrischung und Kühle.
Ein langer Tisch auf der Ranch von Jacks Eltern. Und an diesem Tisch sitzen nicht nur Jack und Ennis, sondern auch Jacks Eltern, Ennis Töchter Alma und Jenny und Jacks Sohn Bobby. Sie reichen die Schüsseln hin und her, lachen, klimpern mit dem Besteck auf den Tellern rum. Ein kleiner Hund flitzt um den Tisch und versucht bei jedem ein Häppchen zu erbetteln. Eine Katze schläft faul auf dem Fensterbrett so als würde sie das alles nichts angehen. Jack schneidet Bobby das Steak klein, der alte Twist zeiht seine riesengroße Taschenuhr auf und hällt sie Jenny ans Ohr damit sie sie ticken hört. Alma jr. streicht schon zum Hundersten mal ihre Haare aus ihrem Gesicht die der Wind ihr immer wieder hereinweht. Jacks Mutter beschweht sich über die Hitze und hofft auf Regen, vor allem für den Garten. Ansonsten ist Stille und Frieden und Glück.
Ja ich glaube mit so einfachen Momenten wäre Ennis glücklich geworden.
07.07.2006 01:17 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

mel mel ist weiblich
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Dein Szenario von Ennis' glücklichstem Moment trifft es ganz gut - nur ich denke, Ennis wußte sehr genau, dass es diese Form der Harmonie nie geben wird, nicht zu dieser Zeit, nicht in diesem Land (die gibt es in vielen Teilen der USA ja heute noch nicht einmal, wenn man Zeitungsartikel liest und den Propaganda-Aussagen von Bush zuhört ...).

Ennis war durch und durch Realist, mit der Fähigkeit irgendwie zu überleben. Und ja, seine Kinder hätten etwas ändern können, und ja, Jack hätte die Kinder von Ennis auf seine Seite ziehen müssen - definitiv.
Aber das hätte Jack nie gekonnt. Er wollte ja nicht mal sein eigenes Kind - und ich glaube, dass er die Familienneigung von Ennis auch nie so ganz nachvollziehen konnte.

Es gibt in diesem Film so viele "Hätte" und "Würde" - es ist so tragisch, wenn man sich vorstellt, dass es ganz viele zu benennende Situationen gegeben hat, in denen die beiden ihre Beziehung und ihr Leben hätten erleichtern können....
07.07.2006 20:35 mel ist offline Beiträge von mel suchen Nehmen Sie mel in Ihre Freundesliste auf

miri
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Ich sehe die Sache so:

"Er muß mit dem furchbaren Wissen Leben, daß er DAS was er wollte, nie genug wollte um je den Preis dafür zahlen zu können, wenn er ES bekommen hätte!"




Sorry, kann mir jemand sagen wie man die foto verkleinern kann?
07.07.2006 20:49

Kessi Kessi ist weiblich
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mel
Ganz so wie du sehe ich es nicht. Natürlich wäre das Leben auf der Ranch nicht ganz so unproblematisch gewesen wie Jack sich das vorgestellt hat aber so unmöglich wie Ennis es gesehen hat war es nun auch wieder nicht.
Dafür schpricht das ja auch Earl und Rich zusammen auf einer Ranch gelebt haben und das war 20-30 Jahre früher. Und auch Annie hat davon berichtet das es zu der Zeit Männer gegeben hat die zusammen eine Ranch hatten. Und nicht jeder davon ist ermordet wurden.
Es ist aber passiert und die Männer die sich getraut haben, haben es nicht leicht gehabt. Aber dazu müssen wir nicht bis Amerika gucken. Wenn wir hier in Deutschland an die vielen Rechten denken, wie gefählich lebt man hier als Schwarzer z.B. oder auch als Homosexueller.
dazu kommt noch folgendes:
Jack wollte auf die Ranch seines Vaters zurück. Das heißt er ist dort aufgewachsen. Und er war ein sehr extrovertierter, offener und freundlicher Mensch, was heißt das er in dem Kaff Lightning Flat bekannt gewesen sein muss wie ein bunter Hund und wahrscheinlich auch beliebt. Und das macht einen wichtigen Unterschied, denn so funktioniert Gesellschaft meiner Erfahrung nach. Du tollerierst eher Menschen die du kennst und magst als Fremde. Außerdem waren ja noch Jacks Eltern da, die man auch kannte und die nichts dagegen hatten das Jack mit Ennis kommen wollte. Noch ein wichtiger Aspekt. Alles was ich über die USA weiß ist das man dort sehr prüde ist. Das heißt die Leute wollen gar nicht wissen was du so treibt. Das ist auch noch ein wichtiger Punkt.
Meiner Meinung nach wäre es so gelaufen:
Ein Großteil der Leute von Lightning Flat ich denke so 70% hätten sich gefreut, wenn Jack wieder bei seinen Eltern gewohnt hätte, Ennis wäre tolleriert wurden weil er zu Jack gehörte, was die beiden so trieben hätte keiner wissen wollen, man hätte das Gespräch darüber tunlichst vermieden und von Jack und Ennis erwartet das sie auch nichts darüber sagen. Die Frauen hätten wahrscheinlich weniger ein Problem damit gehabt. Die Männer wären ihnen erst mal aus dem Weg gegangen und hätten sich unwohl gefühlt, das hätte sich aber im Laufe der Zeit etwas gegeben. Man hätte zwar erwartet das Ennis und Jack nicht gerade in den hiesiegen Bowlingclub eintreten und sich auch sonst irgendwie anbiedern eher mehr so für sich bleiben, aber man wäre nett und höflich gewesen und engere Beziehungen hätte man vermieden.
10% der Leute hätten extrem was gegen sie gehabt, wobei 5% davon es nur verbal ausgelebt hätten. Sie hätten z.B ein Restaurant verlassen, wenn Ennis und Jack hereingekommen wären, in manchen Geschäften hätte man sie nicht mehr bedient, ein paar alte konservative Frauen aus dem Kirchenkreis hätten wahrscheinlich nicht mehr mit Jacks Mutter gesprochen und einige Nachbarn hätten sie nicht mehr zu irgendeinem Grillabend eingeladen. So was in der Art.
5% wären Gewalttäter gewesen. Sie hätten darüber geredet den beiden die Fresse zu polieren, doch das eigenen Nest hätten sie nicht beschmutzt. Wie gesagt Jacks Eltern waren in LF bekannt und da hätte man dann doch die Finger von gelassen und sich lieber auf Unbekannte gestürzt. Es hätte höchstens Provokationen in der Kneipe gegeben, mit der Absicht eine Schlägerei vom Zaun zu brechen. Und wie man Ennis so kennt, hätte er natülich mitgemacht und danach wäre Ruhe gewesen.
10% der Leute hätten sie tolleriert. Ich meine sie hätten ihre Beziehung ok gefunden und das auch so gesagt. Sie hätten sich näher mit Jack und Ennis eingelassen und ihnen den nötigen Halt gegeben. Hätten auch mal was zu den anderen gesagt und Farbe bekannt.
10% der Leute hätten ihr Fähnlein in den Wind gehalten. Sie hätten mal zu der einen und mal zu der anderen Gruppe gehört, ganz einfach weil sie beeinflußbare Menschen gewesen wären.
Geht gleich weiter, ich schicke erst mal das ab.
07.07.2006 23:46 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

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mel 2.Teil
Ja du hast Recht. Ennis war Realist. Aber nicht in diesem Fall. Da hat er sich gewaltig was vorgemacht. Er wollte unbedingt jemand sein der er nicht wahr. Sein Leben mit Frau und Kind ist das was er führen wollte, und er hat alles versucht damit es klappt. Seine Gefühle sprachen aber eine andere Sprache. Da war die Leidenschaft und die Sehnsucht nach Jack. Und diese beiden Dinge haben ihn auseinander gerissen.
Nach seiner Scheidung ist sein Traum von Familie ja dann auch ausgeträumt. Das verletzt ihn sehr, er fühlt sich als Versager. Jetzt geht es darum für seine Kinder da zu sein. Aber auch da scheitert er.
Nach der Scheidung von Alma steht doch Ennis immer zwischen dem Zusammenleben mit Jack auf der einen Seite und dem Wohl der Kinder und seiner Phobie auf der anderen Seite. Das Zusammenleben mit Jack zieht er nicht mal in Erwägung, seine Gefühle wollen aber schon.
Und dann finde ich das sehr wichtig was miri geschrieben hat. Er wollte es nie genug um auch mit den Konsepuenzen eines unbequemen Lebens leben zu können. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Um etwas so sehr zu wollen, das man es dann auch macht, dazu hätte die Waage voll sein müssen. Jack den Mann den er liebt, Familie, das sich seine Kinder wohlfühlen, eine Ahnung von Toleranz von seinen Mitmenschen. Das Bild das ich beschrieben habe, das hätte Ennis sehen müssen, bevor er sich für die Ranch entschieden hätte. Ich glaub ich werd auch mal so eine Happy End Geschichte schreiben. Das läßt sich hier theorethisch ganz schwer beschreiben. Ich glaube das geht immer mit Geschichten besser.
Mit Jack hast du eindeutig recht. Er ist kein Familienmensch. Deshalb kann er Ennis auch nicht verstehen. Und mit Kindern kann er eindeutig nicht umgehen. Trotz allem liebt er seinen Sohn. Er sagt zu Ennis ja wo sie sich nach vier Jahren wiedersehen, sein Sohn wäre ein richtiger Sonnenschein, er macht sich Gedanken, als sein Sohn in der Schule nicht mitkommt und wo die Beiden auf dem Mähdrescher sitzten das ist doch echt süß. Das er keine Kinder will, liegt meiner Meinung nach daran, das er keine Verantwortug haben will, weil er im Gegensatz zu Ennis weiß, das er sie eigentlich nicht übernehmen kann.
Wenn die beiden zusammengelebt hätten, hätte Jack akzeptieren müssen, das sich Ennis weiter um seine Töchter gekümmert hätte, Ennis hätte wahrscheinlich sogar von Jack gefordert das der sich um seinen Sohn kümmern sollte. Auf der anderen Seite war Jack diese Ranch so wichtig das er sich dafür seinen rechten Arm abgehackt hätte. Da wären die Kinder wirklich nicht das Thema gewesen. Das hätte er glaub ich locker akzeptiert.
Trotz allem. Wenn sie zusammenglebt hätten, wäre Ennis immer eindeutig die Vaterfigur gewesen und das nicht nur bei seinen eigenen Kindern sondern auch bei dem Sohn von Jack. Jack wäre eher ein Freund gewesen. Er hätte mit den Kindern gespielt und am Ende hätte Ennis 4Kinder gehabt. Die Kinder hätten sich immer an Ennis gehalten, auf Jack hätte keins der Kinder gehört.
Und in einem hast du völlig recht, Jack hätte bei den Kindern nicht den ersten Schritt gehen können, er hätte gar nicht gewußt wie er das anstellen soll. Ennis ist ja bei dieser Scheidungsszene schon einen riesen Schritt gegangen, er schleppt Jack zu seinen Kindern und stellt sie ihm vor. Aber Ennis braucht konkrete Vorstellungen und Jack und die Kinder das kann er sich nicht vorstellen.
Also vielen geht es hier in dem Forum ja immer so, das sie sagen "Mensch Ennis jetzt mach doch mal" Mir geht es bei dieser Szene wo Jack in das Auto guckt immer so das ich mir sage "Mensch jetzt sagt doch mal einer was" Und dann ist alles vorbei und es war so nah dran. Das ist wie beim Fussball wenn man den Ball 20cm übers Tor schießt und das bei der Weltmeisterschaft.
08.07.2006 00:28 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

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Ich glaube nicht das die beiden so einfach dort hätten Leben können.
Sowas zieht immer weitere Kreise als nur in einer bestimmten Kleinstadt.
Wenn die beiden eine Ranch gehabt hätten, hätten Sie auch mit Händlern , Kunden etc sprechen müssen.
Hätten die beiden sich ja nur ein kleines Häusschen gekauft um da zu leben wäre es vielleicht innerhalb der Stadt geblieben so aber haben beide mit viel mehr Leuten Kontakt als man für möglich hält.
Der eine sagt seine Vermutung dem anderen und so breitet sich das ganze aus.
Viele haben Homosexualität auch als Krankheit angesehen die man ausrotten musste.
Ich denke da wären auf jedenfall irgendwann welche gekommen um die Stadt von der "Krankheit" zu befreien.
Hätten sie zusammen leben wollen wären eine Ranch das denkbar schlechteste gewesen was sie hätten machen können.
Andere Lösung wäre gewesen sich Frauen zu suchen die mit der Tatsache klarkommen. Im stillen Einverständis: ich versorge dich wenn du mir mein Leben lässt.

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08.07.2006 09:22 Fricky ist offline E-Mail an Fricky senden Beiträge von Fricky suchen Nehmen Sie Fricky in Ihre Freundesliste auf

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Fricky
Sei mir bitte nicht böse aber das finde ich ein bischen weit hergeholt.
1. Von wie vielen Leuten mit denen du geschäftlich zu tun hast kennst du das Privatleben? Also ich nicht von sehr vielen.
2. Das Problem des konservativen Denkens ist eher ein ländliches Problem in den großen und mittleren Städten der USA sah das schon ganz anders aus.
3. Verrückte und fanatische Leute gibt es überall. Aber man kann weder bei uns noch in den USA durch die Gegend ziehen und Leute umbringen und dann damit durchkommen. Da landet man ganz schnell im Knast. Die Wahrscheinlichkeit in den USA erschossen zu werden weil man 100 Dollar bei sich hat ist um einiges höher, als wenn man in einer homosexuellen Partnerschaft lebt.
4. Wenn wir Menschen immer alles sein lassen hätten, was schwierig und gefährlich war, dann säßen wir heute noch auf Bäumen. Die Gesellschaft verändert sich nun mal nicht wenn man immer nur nichts macht.
5. Einsamer als auf einer Ranch in den USA kannst du gar nicht leben. Da kommst du wochenlang mit keinem Menschen in Verbindung. Da hast du wesentlich mehr Kontakte in einer kleinen Stadt. Gab da mal auch ein interessantes Interview mit Annie im Stern wo sie darüber erzählt.

Ein einfaches Leben wäre es auf jeden Fall nicht gewesen. Wer lebt denn schon ein einfaches Leben, wenn er gegen die "Werte" der Gesellschaft lebt. Aber so hatten die beiden gar kein Leben. Ich weiß ja nicht was besser ist. Ennis hat sich auch die ganze Zeit gesagt was nicht geht und sich immer angepasst. Am Ende stand er dann vor zwei alten Hemden und hat begriffen das er was falsch gemacht hat. Wenn er noch mal die Chance gehabt hätte, hätte er es besser gemacht. Das ist die Tragik in dem ganzen Film, das er es erst so spät begreift.
08.07.2006 21:27 Kessi ist offline E-Mail an Kessi senden Beiträge von Kessi suchen Nehmen Sie Kessi in Ihre Freundesliste auf

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1)Eine Ranch zu zweit zu führen stelle ich mir recht anstrengend vor.Da müssten wohl noch mehr mit anpacken und die werden wohl auch nicht Blind sein. Zumal ich meine Arbeit nicht mein zuhause ist, was bei denen defintiv anders ist. Wenn Händler zu den beiden kommen würden diese zwangsläufig deren Privatleben mitbekommen schon alleine weil beide zusammen wohnen ohen Frau und Kind.
2) Eine Ranch ist doch eher in ländlicher Gegend also wäre da das Problem wie du schon sagtest präsenter als in der Stadt. Und wenn ich heute noch sehe...im Jahre 2006 wie die Amerikaner auf diesen Film reagieren, glaube ich das es soga heute noch möglich wäre das da jemand beklopptes die beiden erschiessen würde.
3) Verrückte und Fanatische gibt es überall aber diese suchen sich auch gewisse Leute aus von denen sie der Meinung sind diese wären nicht viel Wert und grade auf diese Minderheiten eingehen. Ennis "Kindergeschichte" wird ja nicht umsonst genannt. Und wie du schon sagst es werden Leute für Dinge erschossen die es nicht der Rede wert sind und da scheinen sich diese vor den Konsequenzen des Gerichtes ebenso nicht zu fürchten.
Punkt 4 gebe ich dir Recht.
5) Siehe punkt 2. Auch als Rancher hat man mit Leuten Kontakt und sei es nur die eigenen Rancharbeiter. Zu zweit ist die Arbeit auf einer Ranch doch kaum zu bewältigen.

Was Ennis am Ende erkennt ist einfach das es den Tod wert gewesen wäre vor dem er sich so gefürchtet hat denn die Schmerzen die er nun erträgt sind tausend mal Schlimmer.

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08.07.2006 21:38 Fricky ist offline E-Mail an Fricky senden Beiträge von Fricky suchen Nehmen Sie Fricky in Ihre Freundesliste auf

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@Fricky
Also ich finde es grundsätzlich ein wenig weit hergeholt sofort und auf der Stelle davon auszugehen, dass die beiden umgebracht worden wären. Viel wahrscheinlicher halte ich die Möglichkeit, dass sie tatsächlich ein schweres Leben gehabt hätten. Ein schweres Leben aber auch dahingehend, als dass sie vielleicht in bestimmte Läden nicht hätten gehen dürfen, bei einer Bank keinen Kredit bekämen usw. und somit extreme Einschränkungen hinnehmen müssten. Gewalt wäre da sicherlich nciht ausgeschlossen, ob sie deshalb aber gleich umgebracht werden, ist eine völlig andere Sache. Grundsätzlich stimme ich aber Fricky in diesem Punkt zu.

@Kessi

Zitat:
Original von Kessi
1. Von wie vielen Leuten mit denen du geschäftlich zu tun hast kennst du das Privatleben? Also ich nicht von sehr vielen.


Das mag sein, aber da es sich ja um eine ländliche Gegend handelt, wird man schnell wissen, wo der "Hase lang läuft". Zumindest würde getuschelt werden und solche Gerüchte sind manchmal schlimmer als eine Wahrheit, die in kein konservatives Lebensbild passt.

Zitat:
Original von Kessi
2. Das Problem des konservativen Denkens ist eher ein ländliches Problem in den großen und mittleren Städten der USA sah das schon ganz anders aus.


Das ist in Deutschland ja an sich genauso, aber es geht hier ja um eine ländliche bis maximal kleinstädtische Gegend. Allerdings spielt das ganze ja in Wyoming. Das gehört zwar zu den insgesamt als nicht so konservativ geltenden Nordstaaten, aber die Wikipedia meint dazu:

Zitat:
Aus der Wikipedia
Wyoming gilt als einer der konservativsten, und auf nationaler Ebene gesehen einer der am zuverlässigsten republikanisch wählenden Staaten der Vereinigten Staaten von Amerika. Seit 1964 hat Wyoming nicht mehr für einen demokratischen Präsidentschaftskandidaten gestimmt. In der Präsidentschaftswahl 2004 hat der später wiedergewählte George W. Bush mit 69% der Stimmen den drittgrößten Wahlerfolg verbuchen können.


Quelle

Zitat:
Original von Kessi
3. Verrückte und fanatische Leute gibt es überall. Aber man kann weder bei uns noch in den USA durch die Gegend ziehen und Leute umbringen und dann damit durchkommen. Da landet man ganz schnell im Knast. Die Wahrscheinlichkeit in den USA erschossen zu werden weil man 100 Dollar bei sich hat ist um einiges höher, als wenn man in einer homosexuellen Partnerschaft lebt.


Also ich denke, dass man auch in den USA nicht unbedingt überall auf offener Straße erschossen wird. Ich komme aus Berlin und es gibt eine Menge Menschen in Deutschland, die glauben, dass hier Schießereien auf offener Straße an der Tagesordnung sind. Ich habe in 30 Jahren keine einzige erlebt Augenzwinkern Wie ich schon gesagt habe, denke ich dass "erschießen" ein wenig übertrieben ist, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Gewalt zu den negativen Seiten gehören wird, die sich zwei Homosexuelle gefallen lassen müssen, wenn sie gemeinsam eine Ranch betreiebn würden.

Zitat:
Original von Kessi
4. Wenn wir Menschen immer alles sein lassen hätten, was schwierig und gefährlich war, dann säßen wir heute noch auf Bäumen. Die Gesellschaft verändert sich nun mal nicht wenn man immer nur nichts macht.


Das stimmt zwar, aber gesellschaftliche Veränderungen kommen sehr langsam daher. Vielleicht wären die beiden Vorreiter gewesen, aber sie waren ja keine Weltverbesserer. Sie wollten lediglich glücklich sein. Sie haben nicht demonstriert etc. Die beiden wären - so krass es klingen mag - nur im Nachhinein Weltverbesserer geworden, wenn sie getötet worden wären. Denn dann wären es Märtyrer geworden. Bestes Beispiel: Martin Luther King. Er war ein genialer Bürgerrechtler der Schwarzen, aber "unsterblich" wurde er ironischerweise erst durch ein Attentat. Gleiches gilt für John F. Kennedy. Aber das war nicht das Ziel der beiden Cowboys. Sie wollten die Welt nicht verändern, sie wollten nur in ihr leben.

Zitat:
Original von Kessi
5. Einsamer als auf einer Ranch in den USA kannst du gar nicht leben. Da kommst du wochenlang mit keinem Menschen in Verbindung. Da hast du wesentlich mehr Kontakte in einer kleinen Stadt. Gab da mal auch ein interessantes Interview mit Annie im Stern wo sie darüber erzählt.


Stimmt zwar, aber dennoch hätten sie Geschäftsbeziehungen eingehen müssen. Irgendwann wäre ihnen schon jemand begegnet.

Zitat:
Original von Kessi
Ein einfaches Leben wäre es auf jeden Fall nicht gewesen. Wer lebt denn schon ein einfaches Leben, wenn er gegen die "Werte" der Gesellschaft lebt. Aber so hatten die beiden gar kein Leben. Ich weiß ja nicht was besser ist. Ennis hat sich auch die ganze Zeit gesagt was nicht geht und sich immer angepasst. Am Ende stand er dann vor zwei alten Hemden und hat begriffen das er was falsch gemacht hat. Wenn er noch mal die Chance gehabt hätte, hätte er es besser gemacht. Das ist die Tragik in dem ganzen Film, das er es erst so spät begreift.


Ich denke, dass das Problem ist, dass der eine bereit war ein gemeinsames Leben mit hohen Risiken einzugehen und der andere eben nicht. Man kann Ennis deshalb nicht feige nennen, er hat nur das aus seiner Sicht geringste Übel gewählt.

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