Das Deutschlandradio Kultur hat mit dem "Chefreporter" der Zeitschrift Cinema, Heiko Rosner, über The Dark Knight gesprochen. Auch dieser, obwohl sonst kein Fan von Comicverfilmungen, ist begeistert. Rosner: "Ich habe noch keinen Comicfilm gesehen, der mich so mitgerissen hat, der so spannend ist und so vielschichtig und eine solche Dynamik entwickelt, und er ist im positiven Sinn wirklich ein Monster von Film."
Natürlich wurde in dem Interview auch Heaths Darstellung angesprochen. Hier die entsprechende Stelle (die Leute reden nicht wie gedruckt, sondern so, wie sie bei diesem Live-Interview im Radio eben geredet haben):
Rosner: Regisseur Nolan hat ja gesagt, bei mir, in meinen Batman-Filmen, wird es niemals einen Robin geben, weil dieser Robin, das wäre ja Comic Oldschool, und das will er natürlich unbedingt vermeiden und deswegen wird es niemals einen Robin geben, also bei Nolan.
Kassel: Was es natürlich trotzdem gibt - aber ich glaube auch anders, als man das gewohnt ist, anders, als man das zum Beispiel in einem der Vorgängerfilme von Jack Nicholson erlebt hat -, was es natürlich auch gibt, ist der Joker, der klassische Gegenspieler von Batman. Heath Ledger ist das. Sicherlich hat auch die Tatsache, dass der auf tragische Art und Weise im Januar an einer Medikamentenüberdosis gestorben ist, zum Erfolg des Filmes beigetragen, aber wenn wir uns das alles mal wegdenken - kann er wirklich als Schauspieler so stark überzeugen, wie das jetzt immer wieder zu hören war?
Rosner: Ja, unbedingt. Für mich steckt Heath Ledger in dieser Rolle sogar Hannibal Lecter locker in die Tasche. Er ist wirklich ein ultimativer Bösewicht, wie ein Mephisto auf Speed, und das Faszinierende an der Figur ist ja auch, dass er keinen rationalen Trieben handelt, er will kein Geld, er ist auch nicht unbedingt an Macht interessiert, er will die pure Zerstörung. Er sagt auch einmal, ich will diese Stadt brennen sehen, und zwar nur aus einem anarchistischen, zerstörerischen Trieb heraus. Dieses völlige Fehlen von Rationalität in der Figur macht sie auch so unheimlich. Und wie Heath Ledger diese Figur spielt - das ist einfach sensationell und verdient unbedingt einen posthumen Oscar, was ja in der Hollywoodgeschichte zum zweiten Mal erst der Fall wäre nach Peter Finch und "Network".
__________________ "Was vermeid ich denn die Wege,
wo die andern Wandrer gehn ..."
Stimmt. Er wirkt ziemlich angefressen. Aber er wirkt trotzdem auch super nett, weil er sich wirklich viel Zeit für die Fans genommen hat. Das machen sicher nicht alle. Aber es ist schon ganz schön heftig, was Schauspieler aushalten müssen. Dieses Blitzlichtgewitter, jeder will was von einem - und vor allem alle zur gleichen Zeit. Das ständige Rufen würde mir ja persönlich auf den Keks gehen.
@corny: Das letzte Bild ist total cool!
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...und traten zusammen hinaus in den Nebel, der den Fuß ihres Leuchturmes immerwährend umgab. Und nach ein paar Schritten waren sie ganz darin verschwunden. (Nachtschatten)
Original von franke11
Hab ja gehört, im Film soll er teilweise sehr charmant sein *g*.
OH ja
Hier redet wirklich ALLES über The Dark Knight.
Kaum zu glauben :p
Meine Family hat sowieso den Hang dazu,
noch 3 Wochen nach dem Kinobesuch über den Film zu reden xD
So wurde auch Gerrit, ein Amerikaner, von meinem Gastvater
zu TDK gefragt und ich hab mich gleich in die Unterhaltung mit eingeklinkt.
Gerrit war ganz überrascht, das ich den Film toll finde,
weil er von vielen Deutschen (ich denk mal aus unserem Kurs) gehört hat,
die den Film nicht mögen.
Mittlerweile hat auch fast unser ganzer Kurs TDK gesehen.
Außerdem gibt es hier überall TDK Artikel,
meistens Batman und den Joker.
Sogar in den Cornflakes Packungen gibt es diese
kleinen Spielfiguren.
DAS nenne ich verflogt werden
Manchmal tut es mir richtig Leid,
dass er das alles nicht mehr miterleben kann
Aber ich frage mich, ob Heath das überhaupt gewollt hätte?
Ich meine, hätte er sich dabei wohl gefühlt?
Ihr wisst schon was ich meine..
@ Erfolg miterleben: Man weiß ja nicht, ob der Film auch so ein Riesenerfolg geworden wäre, wenn Heath Ledger heute noch am Leben wäre. Ein Erfolg mit Sicherheit - aber in dem Ausmaß?
Ich denke man kann nicht leugnen, dass der tragische Tod von Heath Ledger auch einen nicht gerade geringen Teil dazu beigetragen hat, dass das öffentliche Interesse an dem Film so enorm groß ist.
Hier mal eine etwas negative Rezension aus der Daily Mail (hatten wir die schon?):
This Knight is too Dark (and long) for me
By Chris Tookey
Last updated at 1:20 AM on 22nd July 2008
The Dark Knight deserves part of its hype.
Heath Ledger makes the Joker a memorably creepy, deranged villain. He may well win a posthumous Oscar nomination.
Most of the stunts are spectacular, the new batbike looks cool, and Batman does a neat trick of lassoing a truck so that it does a back flip. Jails and hospitals blow up, on an impressive if preposterous scale. Batman even carries out a daring kidnap in Hong Kong.
And some of the best scenes in British director Christopher Nolan's film are the small, still ones, such as when one of Bruce Wayne's accountants threatens to expose his identity as Batman unless he is paid ten million dollars a year for life, and Wayne's tame scientist (Morgan Freeman) suavely suggests he may be unwise to blackmail a zillionaire who's ruthlessly ultra-violent.
There's more than enough entertainment and eye candy to make this a hit. So why don't I rate it more highly?
My most heartfelt complaint would be about the noise. The film has the worst sound balance I have ever heard. Poor diction, a bombastic score (even when nothing exciting is happening) and over-enthusiastic effects make much of the dialogue inaudible.
The plot is often impossible to follow.
And the movie, though dark, isn't as deep as some have claimed. It's pretentious and overblown, and its unwarranted length of over two and a half hours left me more fidgety than exhilarated.
Ledger plays the Joker as a terrorist with no redeeming features, who gets a sexual thrill from threatening people with his knife and savouring their fear - an all too topical quirk. Ledger is subtler and scarier than Jack Nicholson was in Tim Burton's first Batman movie; but his character has nowhere to go except madder and madder.
And his success makes little sense. When a villain kills his own associates as readily as he murders the forces of law and order, it's difficult to see how he ever attracts the multitude of helpers he would need.
Also, for an anarchist, he's preposterously well organised. So, although the Joker is an arresting screen presence, you don't believe in him for an instant.
This summer blockbuster explores grand themes: whether it can be right to use torture on terrorists, the conflict between public and private morality, whether the public prefers to be told lies rather than deal with the truth.
I appreciate their ambition; but they've overreached. And their movie is compromised by the perceived demands of its audience. It's grimly sadistic. It doesn't fight terror. It embraces it.
Ledger becomes, in a curiously twisted way, the moral centre of the movie, and this makes The Dark Knight an unintentionally sick spectacle, pretending to justify law and justice but in reality celebrating violence and chaos.
I'm happy to admit that there's plenty in this blockbuster to admire, but I can't honestly say that I enjoyed it.
Verdict: Overlong and pretentious - but a hit
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Illegale Rollatorenrennen fahren!
bj auf die Frage, wie sein Vater den Ruhestand gestalten wird
Heath´Stimme ist natürlich immer noch die beste, aber so schlecht ist die deutsch jetzt wirklich nicht. Ist das nun die endgültige Synchronisation, oder was? Langsam blicke ich da nicht mehr durch...
...und traten zusammen hinaus in den Nebel, der den Fuß ihres Leuchturmes immerwährend umgab. Und nach ein paar Schritten waren sie ganz darin verschwunden. (Nachtschatten)
Original von franke11
Ich möchte lieber daran glauben, dass der Erfolg von der grandiosen Darstellung von Heath kommt.
Eine gute schauspielerische Leistung will ich Heath Ledger gar nicht absprechen. Ich kann das auch gar nicht, weil ich den Film noch nicht gesehen habe und anhand der wenigen Filmausschnitte, die man aktuell als Appetithäppchen im Netz findet, kann man sich auch kein fundiertes Urteil erlauben, denke ich.
Ich meinte nur, dass ein Einspielergebnis von 155 Millionen Dollar allein am ersten Wochenende in den USA schon deutlich macht, dass hier auch ein gewisser Hype mit im Spiel ist. Man erwartet im Vorfeld ja schon quasi so was wie das Non Plus Ultra, weil man nichts anderes als das größte Lob von allen Seiten zu hören bekommt. Von daher habe ich auch die Befürchtung, dass ich eventuell etwas enttäuscht von "The Dark Knight" sein werde, wenn er denn endlich am 21. August auch in den deutschen Kinos startet. Man geht quasi in den Film und erwartet eine 10, bekommt dann aber "nur" eine 9 oder 8. Man hat einen sehr guten Film gesehen, ist aber trotzdem enttäuscht, weil man durch den ganzen Hype einen herausragenden Film erwartet hatte. So erkläre ich mir zum Beispiel auch die etwas "zurückhaltende" Kritik, die hier zuletzt zitiert wurde, wo quasi gesagt wird, dass es ja an sich ein super aufwändiger Film ist, aber nicht der Burner, der einem "versprochen" wurde.
@ Franke - danke, das ist ja sehr interessant. Und ich finde auch, dass die deutsche Stimme gar nicht so schlecht ist.
Die Frage, ob TDK auch so ein überwältigender Erfolg geworden wäre, wenn Heath Ledger nicht verstorben wäre, ist natürlich nicht unberechtigt. Aber irgendwie ist es ja auch müßig, darüber nachzudenken - es gibt auf diese Frage nun einmal keine Antwort.
Da ich normalerweise kein Fan von Comicverfilmungen bin, weiß ich auch überhaupt nicht, wie das damal bei Batman Begins abgelaufen ist.