Kino: Das Vermächtnis des Heath Ledger
von Markus Haegert
Zeitlebens traute sich der Australier nicht, hässlich zu sein. Nach seinem Tod zeigt er als Joker ein anderes Gesicht.
Es ist Nacht in Gotham City. Die abscheulichste Figur, die die Stadt je gesehen hat, zieht durch die dunklen Straßen: der Joker. Auf seinen Raubzügen hinterlässt er eine Spur von Mord und Verwüstung. Ein fürchterlich teuflisches Grinsen trägt er dabei wie gemeißelt im Gesicht. Hinter der Maske des Bösewichts steckt Heath Ledger.
Der australische Schauspieler starb am 22.Januar im Alter von nur 28 Jahren an einer Überdosis Medikamenten in seiner New Yorker Wohnung. Der Auftritt im neuen Batman-Streifen „The Dark Knight“ (Deutschland-Start: 21.August) ist sein vorletzter.
Und wahrscheinlich sein bester, urteilen die Kritiker. Ledger gilt sogar als Favorit für den Oscar als bester Hauptdarsteller im kommenden Jahr. Er wäre damit erst der zweite nach Peter Finch (1978 für „Network“), dem die Auszeichnung posthum verliehen würde.
Was gab Hollywood dem stets schüchtern wirkenden Blondschopf nicht alles an schmückenden Beinamen: Schönling und Schwiegermutters Liebling nannten ihn einige, Herzensbrecher und moderner James Dean andere.
Ledger bastelte selbst kräftig an dem Image: Er spielte den College-Schwarm, den Ritter und den heldenhaften Patrioten. Was er jedoch tatsächlich von seinem öffentlichen Erscheinungsbild hielt, verrieten oft nur seine traurigen braunen Augen.
Als ernst zu nehmender Darsteller wurde Heath Ledger lange Zeit nicht wahrgenommen – bis zu seinem Paradeauftritt als wortkarger schwuler Cowboy in „Brokeback Mountain“.
Die Rolle des Joker wird nun nachträglich als der Höhepunkt in der viel zu kurzen Karriere des Heath Ledger bezeichnet – vielleicht, weil sie die innere Zerrissenheit des verschlossenen Schauspielers widerspiegelt.
Zeitlebens traute sich der Mensch Ledger nicht, so abgrundtief hässlich zu sein. Wie zur Bestätigung, sagte er kurz vor seinem Tod: „Der Joker hat mir den größten Spaß bereitet. Er ist einfach außer Kontrolle – ein psychopathischer, massenmordender Clown ohne Mitgefühl. Ich habe es ehrlich genossen.“
Was trieb Heath Ledger in die Depression und schließlich in den Tod: War es die Sucht nach den Drogen, der Schmerz über die verlorene Liebe oder schlicht der Ärger über das Image?
Hinterher kann man bloß spekulieren: Wohl ein bisschen von allem. Im August 2000 sagte er einmal: „Ich tue das bloß aus Spaß. An dem Tag, an dem ich keinen Spaß mehr habe, gehe ich einfach fort.“
Nach „Batman“ werden ihn seine Fans noch einmal sehen: Im Frühjahr 2009 kommt „The Imaginarium of Doctor Parnassus“ in die Kinos. Der Film wurde nach Ledgers Tod mit Hilfe von Ersatz-Schauspielern zu Ende gedreht.
Original von Frank
Der Film sollte, wenn's irgend geht, in der englischsprachigen Originalversion gesehen (bzw. gehört) werden.
Ich hab mir jetzt auch schon überlegt, ob ich überhaupt ins Kino gehe, wenn er bei uns nur in der deutschen Fassung zu sehen ist. Es würde denke ich mehr Sinn machen dann noch zu warten bis er auf DVD rauskommt. Man möchte sich den Film mit der deutschen Synchronstimme irgendwie nicht vermiesen lassen bzw. einen anderen Eindruck vom Joker erhalten.
__________________ "Die wahre Ernte meines täglichen Lebens ist etwas so Unfaßbares, Unbeschreibliches wie Himmelsfarben am Morgen und Abend. Ein wenig Sternenstaub, ein Stückchen Regenbogen - das ist alles." ~ Henry David Thoreau
Original von Frank
Der Film sollte, wenn's irgend geht, in der englischsprachigen Originalversion gesehen (bzw. gehört) werden.
Ich hab mir jetzt auch schon überlegt, ob ich überhaupt ins Kino gehe, wenn er bei uns nur in der deutschen Fassung zu sehen ist. Es würde denke ich mehr Sinn machen dann noch zu warten bis er auf DVD rauskommt. Man möchte sich den Film mit der deutschen Synchronstimme irgendwie nicht vermiesen lassen bzw. einen anderen Eindruck vom Joker erhalten.
Deswegen fahren wir nach Holland
Lieber Untertitel, als deutschen Joker. URGH!
__________________
...und traten zusammen hinaus in den Nebel, der den Fuß ihres Leuchturmes immerwährend umgab. Und nach ein paar Schritten waren sie ganz darin verschwunden. (Nachtschatten)
Was ich nicht verstehe ist: Dieser Harvey Dent, der sieht ja im Film ganz nett aus. Aber das ist doch eigentlich Two-Face oder nicht? Ich dachte immer, sein Gesicht wäre verätzt und er würde zu den Schurken gehören?
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...und traten zusammen hinaus in den Nebel, der den Fuß ihres Leuchturmes immerwährend umgab. Und nach ein paar Schritten waren sie ganz darin verschwunden. (Nachtschatten)
Original von cornflake
Deswegen fahren wir nach Holland
Lieber Untertitel, als deutschen Joker. URGH!
Ja nee, ich glaub den muss man sich nicht geben. Ich musste ehrlich gesagt eher lachen, als ich den deutschen Trailer gesehen hab, weil die Stimme eher lustig als böse und psychpathisch klingt. Und der Typ, der ihn synchronisiert scheint in seiner Stimme auch nicht sonderlich gereift zu sein, weil er immer noch so klingt, wie bei den ersten Filmen mit Heath. Nach Holland werd ich zwar nicht extra fahren
aber vielleicht haben wir ja hier im erzgebirgischem Ländle auch das Glück, dass er in Englisch kommt. *hoff*
__________________ "Die wahre Ernte meines täglichen Lebens ist etwas so Unfaßbares, Unbeschreibliches wie Himmelsfarben am Morgen und Abend. Ein wenig Sternenstaub, ein Stückchen Regenbogen - das ist alles." ~ Henry David Thoreau
...und traten zusammen hinaus in den Nebel, der den Fuß ihres Leuchturmes immerwährend umgab. Und nach ein paar Schritten waren sie ganz darin verschwunden. (Nachtschatten)
Warner Bros.' Batman: The Dark Knight is going to be H-U-G-E.
We mentioned last week that industry experts estimate a $130 million opening weekend for the flick (or possibly higher).
Here are more stats that prove just how big this weekend will be for the film:
- 4,366 screens across North America will be playing the Heath Ledger starring movie. Hollywood insiders say that's an industry record!
- Fandango (which sells tickets to more than 15,000 theater screens) reports that The Dark Knight accounts for an impressive 90% of all ticket sales for the upcoming weekend. Dayum! Hope y'all got your tickets early like we did!
- MovieTickets.com says The Dark Knight has sold out 700 performances in North America and is outselling 3 of MovieTickets.com’s Top 10 Performing Films of All-Time. To date, the newest Batman has more than 3-times as many advance tickets as Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest, more than 2-times as many as Spider-Man 3 and almost 2-times as many as Lord of the Rings: The Two Towers at the same point in the sales cycle.
Big business.
We're very much looking forward to seeing the film!
__________________ If I lay here, if I just lay here....
would you lie with me and just forget the world?
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is here in your perfect eyes, they´re all that I can see.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Brookie: 18.07.2008 20:06.
Original von cornflake
Deswegen fahren wir nach Holland
Lieber Untertitel, als deutschen Joker. URGH!
Ja nee, ich glaub den muss man sich nicht geben. Ich musste ehrlich gesagt eher lachen, als ich den deutschen Trailer gesehen hab, weil die Stimme eher lustig als böse und psychpathisch klingt. Und der Typ, der ihn synchronisiert scheint in seiner Stimme auch nicht sonderlich gereift zu sein, weil er immer noch so klingt, wie bei den ersten Filmen mit Heath. Nach Holland werd ich zwar nicht extra fahren
aber vielleicht haben wir ja hier im erzgebirgischem Ländle auch das Glück, dass er in Englisch kommt. *hoff*
Da der Film vom Major Label Warner Brothers kommt, können wir glaube ich wie bei "Batman Begins" mit einer guten deutschen Synchronisation rechnen. Abgesehen darf man doch wohl hoffen, dass sich Ledgers Leistung in mehr widerspiegelt als lediglich seiner Stimme. Von daher finde ich es persönlich eher etwas übertrieben gleich davon zu reden, dass durch die deutsche Synchronisation wohl direkt der ganze Film versaut würde.
Trailer werden übrigens separat vom Film synchronisiert und es wäre nicht das erste mal, dass die Charaktere in einem Trailer noch andere Stimmen haben als später im eigentlichen Film. Denn der ist zu dem Zeitpunkt, wenn die ersten Trailer erscheinen, oft noch gar nicht vollendet.
Naja... Herbie... wir sprechen hier von Heath *g* und ich persönlich liebe ihn gerade wegen seiner Stimme. Die ist ja mit nichts vergleichbar, siehe Ennis.
Und auch der Joker zeichnet sich ja durch seinen besonders grausamen Ton aus, davon hängt ziemlich viel ab, meiner Meinung nach. Performance und Stimme bilden hier für mich eine Einheit, sonst wäre der Joker wohl nicht so unendlich gruselig
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...und traten zusammen hinaus in den Nebel, der den Fuß ihres Leuchturmes immerwährend umgab. Und nach ein paar Schritten waren sie ganz darin verschwunden. (Nachtschatten)
Ich weiß nicht, ob wir das schon hatten. Ich denke nicht. Aber weil grad soviel über die Synchro gesprochen wird.
Es gibt da wohl einen Fanclub, die gerne selber Filme synchronisieren. Die haben noch vor Heath´s Tod schon einen Trailer synchronisiert. Und ich finde, gar nicht mal schlecht. Ich mag seine Stimme jedenfalls lieber als die von S. Jäger.
Hört mal rein. Ich kopiere vorab mal den Kommentar zu dem Video rein, damit keine Mißverständnisse aufkommen:
This Joker fandub was part of a contest among friends and originally made just for fun - but now since a great actor has left this world, it is a tribute.
I like Batman since I can think and the Joker was always one of my favorite villains ever, until today. On top of that, I think Ledger will become a legend as THE Joker, when the movie comes out - so I couldn't hold myself back from uploading this.
My laughter (except for the one in the van maybe) is terrible, sorry for that. Sound editing & additional graphics were made by "prashman".
††† R.I.P. Heath Ledger †††
Original german voice actors among me:
Christian Bale - David Nathan
Michael Caine - Jürgen Thormann
Gary Oldman - Udo Schenk
Morgan Freeman - Klaus Sonnenschein
Tobias Meister
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Original von Fricky
Kino: Das Vermächtnis des Heath Ledger
von Markus Haegert
Zeitlebens traute sich der Australier nicht, hässlich zu sein. Nach seinem Tod zeigt er als Joker ein anderes Gesicht.
Es ist Nacht in Gotham City. Die abscheulichste Figur, die die Stadt je gesehen hat, zieht durch die dunklen Straßen: der Joker. Auf seinen Raubzügen hinterlässt er eine Spur von Mord und Verwüstung. Ein fürchterlich teuflisches Grinsen trägt er dabei wie gemeißelt im Gesicht. Hinter der Maske des Bösewichts steckt Heath Ledger.
Der australische Schauspieler starb am 22.Januar im Alter von nur 28 Jahren an einer Überdosis Medikamenten in seiner New Yorker Wohnung. Der Auftritt im neuen Batman-Streifen „The Dark Knight“ (Deutschland-Start: 21.August) ist sein vorletzter.
Und wahrscheinlich sein bester, urteilen die Kritiker. Ledger gilt sogar als Favorit für den Oscar als bester Hauptdarsteller im kommenden Jahr. Er wäre damit erst der zweite nach Peter Finch (1978 für „Network“), dem die Auszeichnung posthum verliehen würde.
Was gab Hollywood dem stets schüchtern wirkenden Blondschopf nicht alles an schmückenden Beinamen: Schönling und Schwiegermutters Liebling nannten ihn einige, Herzensbrecher und moderner James Dean andere.
Ledger bastelte selbst kräftig an dem Image: Er spielte den College-Schwarm, den Ritter und den heldenhaften Patrioten. Was er jedoch tatsächlich von seinem öffentlichen Erscheinungsbild hielt, verrieten oft nur seine traurigen braunen Augen.
Als ernst zu nehmender Darsteller wurde Heath Ledger lange Zeit nicht wahrgenommen – bis zu seinem Paradeauftritt als wortkarger schwuler Cowboy in „Brokeback Mountain“.
Die Rolle des Joker wird nun nachträglich als der Höhepunkt in der viel zu kurzen Karriere des Heath Ledger bezeichnet – vielleicht, weil sie die innere Zerrissenheit des verschlossenen Schauspielers widerspiegelt.
Zeitlebens traute sich der Mensch Ledger nicht, so abgrundtief hässlich zu sein. Wie zur Bestätigung, sagte er kurz vor seinem Tod: „Der Joker hat mir den größten Spaß bereitet. Er ist einfach außer Kontrolle – ein psychopathischer, massenmordender Clown ohne Mitgefühl. Ich habe es ehrlich genossen.“
Was trieb Heath Ledger in die Depression und schließlich in den Tod: War es die Sucht nach den Drogen, der Schmerz über die verlorene Liebe oder schlicht der Ärger über das Image?
Hinterher kann man bloß spekulieren: Wohl ein bisschen von allem. Im August 2000 sagte er einmal: „Ich tue das bloß aus Spaß. An dem Tag, an dem ich keinen Spaß mehr habe, gehe ich einfach fort.“
Nach „Batman“ werden ihn seine Fans noch einmal sehen: Im Frühjahr 2009 kommt „The Imaginarium of Doctor Parnassus“ in die Kinos. Der Film wurde nach Ledgers Tod mit Hilfe von Ersatz-Schauspielern zu Ende gedreht.
Da sich noch keiner zu dieser Kritik geäußert hat, wollte ich das mal tun. Ich finde sie echt schlecht. Klar sie ist positiv, wäre sonst ja auch blöd von diesem Kritiker bei dem vorherrschenden Heathlobpreisung.
Naja ich weiß nicht wie ihr es seht, es wirkt für mich schlecht recherchiert und sehr spekuliert.
"Zeitlebens traute sich der Australier nicht, hässlich zu sein."......
"Ledger bastelte selbst kräftig an dem Image: Er spielte den College-Schwarm....."
"Als ernst zu nehmender Darsteller wurde Heahr Ledger lange Zeit nicht wahrgenommen..."
"Was trieb Heath Ledger in die Depression und schließlich in den Tod.War es die Sucht nach den Drogen, der Schmerz über die verlorene Liebe oder schlicht der Ärger über das Image?"
Cyanus, du hast vollkommen recht! Einiges was in diesem Artikel steht ist absoluter Bullshit, bzw. das gerade Gegenteil der Wahrheit.
So kam es Heath - im Gegensatz zu manchen anderen Schauspielern - gerade nicht darauf an, auf der Leinwand einfach "gut auszusehen" (außer die Rolle hat es erfordert
; aber er sah nun einmal gut aus, da kann er halt nix dafür.) Er war, zumindest in seinen Filmrollen, vollkommen uneitel und hat durchaus "Mut zur Hässlichkeit" bewiesen (soweit ihm das möglich war), etwa in "Lords of Dogtown".
Er hat auch nicht "kräftig an seinem Image als Schönling" mitgearbeitet, sondern gerade im Gegenteil kräftig und bewusst gegen dieses Image angekämpft, das andere ihm anhängen wollten.
Und dieses "Was trieb Ledger in die Depression und in den Tod" usw. scheint zu insinuieren, er sei ein Junky, der Suizid begangen habe; und auch das mit der "Depression" ist reine Spekulation.
__________________ "Was vermeid ich denn die Wege,
wo die andern Wandrer gehn ..."
Könnte auch in den "Heath in der Presse" thread reinpassen. Da es aber um seine Rolle in TDK geht, stelle ich das mal hier rein.
In der Süddeutschen Zeitung vom Wochenende ist eine mords Lobeshymne auf Heath und seinen Joker drin. Autor Tobias Kniebe nennt Heath's Joker "ein Geschenk - ein Abschiedsgeschenk"
(Vorsicht mit dem verlinkten Originaltext unten, weil ein par Spoiler über wichtige Zitate und Schlüsselszenen in TDK drin sind. Ich zitiere jetzt mal die Stellen, die spoilerfrei sind):
"Heath Ledger als Joker in "The Dark Knight", das ist endlich einmal mehr als Hollywoods ewige Hype-Maschinerie. Und mehr als die respektvollen Hommagen der Kollegen, mehr als die aufgeregte, vom Studio angeheizte Spekulation über posthume Oscar-Chancen.
Natürlich geht es auch darum. Um den Tribut an ein viel zu früh verstorbenes Schauspieltalent, um die spekulative Vermischung von Rollen-Düsternis mit realen oder eingebildeten Jungmimenqualen, um das nekrophile Schillern einer Performance, die man jetzt natürlich nicht mehr anschauen kann wie jede andere.
All diese Erwartungen haben Christopher Nolans zweite Batman-Verfilmung zu einem besonderen Ereignis gemacht. In den USA, wo der Film gestern anlief, standen die Schlangen vor den Kinos nicht nur um Mitternacht, sondern auch um drei und um sechs Uhr morgens noch - und die Kasseneinnahmen des ersten Wochenendes sollen enorm werden.
Das alles aber würde schon morgen niemanden mehr interessieren, wenn diese Rolle nicht wirklich so ein verdammtes Geschenk wäre - ein Abschiedsgeschenk, wie es sich keiner dramatischer wünschen kann.
Wie frei, wie ungehemmt Heath Ledger hier aufspielt, das ist wohl die größte Überraschung des Films. So kannte man ihn zu Lebzeiten nicht. In seinen Teenie-Schwarm-Rollen war er der eher düstere, maulfaule Typ; dann der rebellische Sohn, dessen Taten für sich sprechen sollten, oder der stille Träumer.
Wenn er das Publikum nach den Regeln des Starsystems rocken sollte, wie in "A Knight’s Tale", war ihm das Unwohlsein beinah physisch anzusehen. Und nur allzu gern tauschte er den extrovertierten Charmeur bei den "Brüdern Grimm", den er eigentlich spielen sollte, mit dem Kollegen Matt Damon - um sich als weltfremder Bücherwurm hinter einer Brille zu verstecken.
Diese Fremdheit in der eigenen Haut, das langsame Glimmen einer unerfüllten Sehnsucht, die ohnmächtige Wut auf die eigenen Hemmungen - das war dann auch der Kern seiner wunderbar verhaltenen, oscarnominiert Rolle als schwuler Cowboy in "Brokeback Mountain".
Was nun als Joker aus ihm herausbricht, muss sich also lange aufgestaut haben - alle Spekulationen, das Unbewältigte dieser Rolle habe ihn vielleicht nicht losgelassen, zu Schlafstörungen geführt und schließlich zu dem fatalen Überdosis-Mix verschreibungspflichtiger Medikamente in der Nacht zum 22. Januar 2008 - sie erübrigen sich, wenn man ihn jetzt auf der Leinwand sieht.
Denn so sehr diese Figur das Potential hat, in unsere Alpträume einzudringen - so sehr gibt sie ihrem Darsteller auch die Möglichkeit, alles mal rauszulassen - die reine Therapie.
Das Ergebnis lässt Heath Ledger in neuem Licht erscheinen: als Schauspieler von fast unbegrenzten Möglichkeiten, nach dessen Tod wir nun weniger um eine Generation oder ein Image trauern, wie das vielleicht bei James Dean oder River Phoenix der Fall war, sondern um die vielen irrwitzigen Überraschungen, die er dem Kino noch hätte schenken können."
Original von Fricky
Kino: Das Vermächtnis des Heath Ledger
von Markus Haegert
Zeitlebens traute sich der Australier nicht, hässlich zu sein. Nach seinem Tod zeigt er als Joker ein anderes Gesicht.
Es ist Nacht in Gotham City. Die abscheulichste Figur, die die Stadt je gesehen hat, zieht durch die dunklen Straßen: der Joker. Auf seinen Raubzügen hinterlässt er eine Spur von Mord und Verwüstung. Ein fürchterlich teuflisches Grinsen trägt er dabei wie gemeißelt im Gesicht. Hinter der Maske des Bösewichts steckt Heath Ledger.
Der australische Schauspieler starb am 22.Januar im Alter von nur 28 Jahren an einer Überdosis Medikamenten in seiner New Yorker Wohnung. Der Auftritt im neuen Batman-Streifen „The Dark Knight“ (Deutschland-Start: 21.August) ist sein vorletzter.
Und wahrscheinlich sein bester, urteilen die Kritiker. Ledger gilt sogar als Favorit für den Oscar als bester Hauptdarsteller im kommenden Jahr. Er wäre damit erst der zweite nach Peter Finch (1978 für „Network“), dem die Auszeichnung posthum verliehen würde.
Was gab Hollywood dem stets schüchtern wirkenden Blondschopf nicht alles an schmückenden Beinamen: Schönling und Schwiegermutters Liebling nannten ihn einige, Herzensbrecher und moderner James Dean andere.
Ledger bastelte selbst kräftig an dem Image: Er spielte den College-Schwarm, den Ritter und den heldenhaften Patrioten. Was er jedoch tatsächlich von seinem öffentlichen Erscheinungsbild hielt, verrieten oft nur seine traurigen braunen Augen.
Als ernst zu nehmender Darsteller wurde Heath Ledger lange Zeit nicht wahrgenommen – bis zu seinem Paradeauftritt als wortkarger schwuler Cowboy in „Brokeback Mountain“.
Die Rolle des Joker wird nun nachträglich als der Höhepunkt in der viel zu kurzen Karriere des Heath Ledger bezeichnet – vielleicht, weil sie die innere Zerrissenheit des verschlossenen Schauspielers widerspiegelt.
Zeitlebens traute sich der Mensch Ledger nicht, so abgrundtief hässlich zu sein. Wie zur Bestätigung, sagte er kurz vor seinem Tod: „Der Joker hat mir den größten Spaß bereitet. Er ist einfach außer Kontrolle – ein psychopathischer, massenmordender Clown ohne Mitgefühl. Ich habe es ehrlich genossen.“
Was trieb Heath Ledger in die Depression und schließlich in den Tod: War es die Sucht nach den Drogen, der Schmerz über die verlorene Liebe oder schlicht der Ärger über das Image?
Hinterher kann man bloß spekulieren: Wohl ein bisschen von allem. Im August 2000 sagte er einmal: „Ich tue das bloß aus Spaß. An dem Tag, an dem ich keinen Spaß mehr habe, gehe ich einfach fort.“
Nach „Batman“ werden ihn seine Fans noch einmal sehen: Im Frühjahr 2009 kommt „The Imaginarium of Doctor Parnassus“ in die Kinos. Der Film wurde nach Ledgers Tod mit Hilfe von Ersatz-Schauspielern zu Ende gedreht.
Da sich noch keiner zu dieser Kritik geäußert hat, wollte ich das mal tun. Ich finde sie echt schlecht. Klar sie ist positiv, wäre sonst ja auch blöd von diesem Kritiker bei dem vorherrschenden Heathlobpreisung. Also das sollte ja nun für keinen Filmkritiker die Grundlage einer eigenen Filmkritik sein.
Naja ich weiß nicht wie ihr es seht, es wirkt für mich schlecht recherchiert und sehr spekuliert.
"Zeitlebens traute sich der Australier nicht, hässlich zu sein."...... Er schreibt "so abgrundtief hässlich" - und hat damit nicht unrecht. Ob es nun "trauen" war, oder es die anderen Rollen einfach nicht erforderten, sei einmal dahingestellt.
"Ledger bastelte selbst kräftig an dem Image: Er spielte den College-Schwarm....." Das halte ich nicht für gelogen, nach diesen Rollen hatte Heath ein bestimmtes Image.Das "selber daran gebastelt" ist doch in sofern richtig, als er diese Rollenauswahl getroffen hat. Dass er aber selber über dieses Image nicht glücklich war, drückt der nachfolgende Satz des Kritikers aber doch ganz klar aus.
"Als ernst zu nehmender Darsteller wurde Heahr Ledger lange Zeit nicht wahrgenommen..." Auch das halte ich nicht für unwahr, seine unglaublichen schaupielerischen Fähigkeiten konnte er erst in Brokeback Mountain richtig zeigen.
"Was trieb Heath Ledger in die Depression und schließlich in den Tod.War es die Sucht nach den Drogen, der Schmerz über die verlorene Liebe oder schlicht der Ärger über das Image?" Depressionen sind natürlich spekulativ, aber die Frage "Was trieb ihn in den Tod" verstehe ich eher wie die Frage "Was trieb ihn in diesen Zustand der Rast- und Ruhelosigkeit und damit in den Medikamentenkonsum...?"
Ich sehe genau darin diese schlechte Kritik, dass er zwar nichts Falsches sagt, aber durch seine Wortwahl eine Interpretation hineinlegt, die woher auch immer stammt.
Er schreibt im ersten Satz nur "hässlich", erst später beim Bezug auf den Joker "abgrundtief hässlich". Damit hat er es auch noch wiederholt.....und zurück bleibt beim Leser nicht die tiefe der Hässlichkeit bis ins Böse, Grässlich(das hätte ich als interessanten Aspekt gesehen), sonder nur hässlich, vor allem in bezug noch auf den Hinweis auf sein Image als Schönling und das Basteln daran durch die Wahl seiner Rollen.
Verstehst du was ich meine. Der Kritiker hat er Einzelfakten aus Heaths Leben in einen logischen Zusammenhang gesetzt, der so nicht nachvollziehbar ist, wenn man mehr über Heah weiß.
Die Summe ist eben mehr als ihre Einzelteile.
Und dass du die abschließende Frage nach seinem Tod aufgefasst hast als was ihn in die Rastlosigkeit trieb, liegt wahrscheinlich daran, dass du dich weit mehr mit Heath auseinandergesetzt hast als dieser Kritiker, denn der gibt ja als Lösung, das was uns in letzter Zeit so in den Medien präsentiert wurde: Drogen, Scheidung, Imagewechsel.
@ cyanus - Ich verstehe durchaus, was du meinst. Nur lese, bzw. interpretiere ich diese Kritik offensichtlich anders als du. Kunst liegt häufig im Auge des Betrachters, geschriebene Worte unterliegen der Interpretation des Lesers.
Und so "lesen" wir beide diesen Text wohl einfach unterschiedlich.
Original von Herbie
Da der Film vom Major Label Warner Brothers kommt, können wir glaube ich wie bei "Batman Begins" mit einer guten deutschen Synchronisation rechnen. Abgesehen darf man doch wohl hoffen, dass sich Ledgers Leistung in mehr widerspiegelt als lediglich seiner Stimme. Von daher finde ich es persönlich eher etwas übertrieben gleich davon zu reden, dass durch die deutsche Synchronisation wohl direkt der ganze Film versaut würde.
Trailer werden übrigens separat vom Film synchronisiert und es wäre nicht das erste mal, dass die Charaktere in einem Trailer noch andere Stimmen haben als später im eigentlichen Film. Denn der ist zu dem Zeitpunkt, wenn die ersten Trailer erscheinen, oft noch gar nicht vollendet.
Mag sein. Ich will hier nichts schlecht reden, nur hab ich halt für mich entschieden, dass ich den Film in der Originalfassung sehen möchte. Mir ging es schon bei BBM so, dass mich der Film dabei noch mehr berührt und mitgerissen hat, weil man durch die Stimme sehr viel transportieren kann. Seitdem guck ich mir Filme nur noch in Englisch (natürlich mit deutschen Untertiteln
) an. Natürlich spiegelt sich Heath Ledgers Leistung nicht nur in seiner Stimme wieder aber sie gehört nun einmal zum Gesamtbild seiner Darstellung. Und deshalb möchte ich sie auch als dieses sehen.
__________________ "Die wahre Ernte meines täglichen Lebens ist etwas so Unfaßbares, Unbeschreibliches wie Himmelsfarben am Morgen und Abend. Ein wenig Sternenstaub, ein Stückchen Regenbogen - das ist alles." ~ Henry David Thoreau
Warner Brothers has had an amazing Friday morning!
The box office numbers are in and….
The Dark Knight shattered the record previously set by Star Wars: Episode III - Revenge of the Sith for most moolah made from midnight screenings.
The highly anticipated new Batman flick made a staggering $18.4 million 'overnight'.
DAYUM! $18 million big ones for JUST midnight shows in one night?!
Hollywood's now waiting to see if Dark Knight will beat Spider-Man 3's opening day record of $59.84 million and the all-time best opening weekend record of $151.11 million (also set by Spider-Man 3).
Looks like it probably will to us!
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Lieber Untertitel, als deutschen Joker. URGH!
aber vielleicht haben wir ja hier im erzgebirgischem Ländle auch das Glück, dass er in Englisch kommt. *hoff* 
; aber er sah nun einmal gut aus, da kann er halt nix dafür.) Er war, zumindest in seinen Filmrollen, vollkommen uneitel und hat durchaus "Mut zur Hässlichkeit" bewiesen (soweit ihm das möglich war), etwa in "Lords of Dogtown".
(Vorsicht mit dem verlinkten Originaltext unten, weil ein par Spoiler über wichtige Zitate und Schlüsselszenen in TDK drin sind. Ich zitiere jetzt mal die Stellen, die spoilerfrei sind):
