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Zum Ende der Seite springen BBM-im Spiegel der Wissenschaft
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Thomas
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Ich hatte ja vor längerem versprochen noch weitere Szenen die besonders durch ihre Kameraführung wirken, näher zu beleuchten. Hier ist ein sehr interessantes Beispiel:

Der Blick als Vorbote der Leidenschaft
Der Film beginnt ja mit einem Blickwechsel der vielsagend für den weiteren Verlauf des Films ist. In einiger Distanz stehen sich die beiden Männer gegenüber und mustern sich verstohlen, ohne ein Wort zu wechseln. Ennis täuscht Desinteresse vor, indem er weiterhin auf den Boden starrt, während Jack immerhin einen herausfordernden Blick wagt, der jedoch keinen Augenkontakt findet. Hier sieht man die grandiose Kameraführung der es gelingt, Dinge vorzuzeichnen, die noch gar nicht ausgesprochen sind.

Als sich Jack im Außenspiegel seines Fahrzeugs rasiert, nehmen sein Auge und die Kamera Ennis fest ins Visier. Diese Kameraeinstellung verdeutlicht wie wichtig dies von Ang Lee gesehen wurde und wie sehr er die Bildsprache hat wirken lassen. Die Anfangssequenz hat mich eigentlich unmittelbar in den Bann dieser Geschichte gezogen, ohne das nur ein einziges Wort (wenn wir mal von „shit“ absehen wollen) gesprochen wurde.



Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Thomas: 16.05.2009 12:13.

16.05.2009 11:15

Pfefferminza Pfefferminza ist weiblich
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Hm - Thomas - ist jetzt so ähnlich wie hier

BBM Kommentar

oder?

__________________


...just like this - always...
16.05.2009 11:48 Pfefferminza ist offline E-Mail an Pfefferminza senden Beiträge von Pfefferminza suchen Nehmen Sie Pfefferminza in Ihre Freundesliste auf

Thomas
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Zitat:
Original von Pfefferminza
Hm - Thomas - ist jetzt so ähnlich wie hier
BBM Kommentar
oder?


Ich denke mal nicht, denn Frank geht auf die "einzelnen" Szenen viel detaillierter ein. (Mein Respekt vor dieser, fast schon "Sysyphus-Arbeit) Meine Idee war, diverse Szenen, vielleicht auch Schlüsselszenen aus der Sichtweise Ang Lee's und seiner Kamera etwas näher darzustellen, das geht nicht so ins Detail, ist auch so nicht gedacht. Also ein ganz anderer Ansatz und Hintergrund....

NeNe
16.05.2009 12:11

lundi96 lundi96 ist weiblich
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Zitat:
Original von Thomas
Die Anfangssequenz hat mich eigentlich unmittelbar in den Bann dieser Geschichte gezogen, ohne das nur ein einziges Wort (wenn wir mal von „shit“ absehen wollen) gesprochen wurde.


Das ging mir genauso. Ich war von Anfang an total gefesselt von dem Film, weil da sofort so viel passierte, ohne daß irgendwas passierte. Ich war total überrascht, als ich das erste mal gelesen habe, daß erst nach 7 min das erste Wort fällt. Daher kann ich einerseits nachvollziehen, daß manche den Film langweilig finden, weil eben nicht viel im Sinne einer Handlung geschieht. Aber es geschieht ja trotzdem so viel und es ist mir völlig unbegreiflich wie Leute das nicht sehen können oder womöglich trotzdem langweilig finden. Ich wäre gerne mal in deren Köpfen und würde den Film ein Stück aus deren Sicht sehen, um das zu begreifen.

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16.05.2009 14:31 lundi96 ist offline E-Mail an lundi96 senden Beiträge von lundi96 suchen Nehmen Sie lundi96 in Ihre Freundesliste auf

Eva Eva ist weiblich
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Zitat:
Original von lundi96
Aber es geschieht ja trotzdem so viel und es ist mir völlig unbegreiflich wie Leute das nicht sehen können oder womöglich trotzdem langweilig finden. Ich wäre gerne mal in deren Köpfen und würde den Film ein Stück aus deren Sicht sehen, um das zu begreifen.


Ganz exakt das Gleiche frage ich mich auch immer, Lundi!
Ich habe mich schon oft gefragt, ob Menschen, die BBM nicht richtig "sehen" können, unsensibel sind. Aber das scheint nicht der Fall zu sein! Ich kenne Leute, die sensibel sind und trotzdem von BBM "nur" normal, aber keineswegs tief beeindruckt wurden. Es muss also an etwas anderem liegen, dass BBM auf Menschen so unterschiedlich wirkt.
Vielleicht liegt es daran, wie nah man Probleme und Schicksale anderer an sich heran lässt, wie "aufnahmebereit" man ist. Ich denke, man muss die Fähigkeit haben, sich in die Gefühlslage anderer hineinzuversetzen , deren Gefühle zu "lesen" und vor allem mitfühlen ZU WOLLEN. Andere haben vielleicht "nur" Verständnis für die Tragik von BBM, wir Brokies aber leben den Schmerz direkt mit.

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16.05.2009 15:56 Eva ist offline E-Mail an Eva senden Beiträge von Eva suchen Nehmen Sie Eva in Ihre Freundesliste auf

Andi Andi ist weiblich
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Zitat:
Original von Eva
Vielleicht liegt es daran, wie nah man Probleme und Schicksale anderer an sich heran lässt, wie "aufnahmebereit" man ist. Ich denke, man muss die Fähigkeit haben, sich in die Gefühlslage anderer hineinzuversetzen , deren Gefühle zu "lesen" und vor allem mitfühlen ZU WOLLEN


Das hört sich logisch an.
Aber bei mir war das vor BBM nie so, im Gegenteil. Da gab es kaum Filme, die mich wirklich berührt haben, ich konnte mich generell nie so gut in Menschen und Situationen hineinversetzen. Wenn irgendwas passiert ist, wo andere Leute total betroffen waren, dann hat mich das meistens kalt gelassen. Oft hab ich mich sogar gefragt, ob ich gar nicht fähig bin, mich wirklich in die Gefühle anderer hineinzuversetzen oder über den Schmerz anderer Menschen wirklich traurig und betroffen zu sein. Bis dann eben BBM kam und ich gemerkt habe, dass es geht. Erst seitdem schaffe ich es auch, solche Dinge näher an mich heranzulassen.
16.05.2009 16:51 Andi ist offline Beiträge von Andi suchen Nehmen Sie Andi in Ihre Freundesliste auf

AngLee Super Moderator AngLee ist weiblich


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Zitat:
Original von lundi96
Ich war von Anfang an total gefesselt von dem Film, weil da sofort so viel passierte, ohne daß irgendwas passierte.

Das trifft es genau, lundi! Und ich überlege gerade die ganze Zeit, was genau denn alles in dieser Anfangsszene passiert.

Der Blick in den Spiegel ist natürlich eine sehr geschickte Kameraführung, um das gegenseitige Mustern darzustellen. Das ist es ja eigentlich. Die beiden stehen vor dem Büro und mustern sich. Jack ganz offen zunächst, Ennis verstohlen, fühlt sich ertappt bei einem Blick auf Jack, und Jack dann wieder "verdeckt", indem er in den Spiegel schaut.

Ich würde diesen Blick in den Spiegel aber nicht als "Vorbote der Leidenschaft"bezeichnen, Thomas. Natürlich ist hier der Beginn der Beziehung und rückwirkend kann man das so sehen, dass sie sich hier auf Anhieb sympathisch fanden, aber an dieser Stelle gibt es doch noch keinen Hinweis auf spätere Leidenschaft, oder?

Das ist es vielleicht auch, was die Zuschauer voneinander unterscheidet: Die einen empfinden dieses Mustern schon als spannend, weil es eben auch so geschickt von der Kamera eingefangen wird, die anderen sehen das vielleicht gar nicht, oder sind an solchen feinen zwischenmenschlichen nonverbalen Kommunikationen nicht interessiert und warten auf die "wirkliche Handlung".

Die Spiegel-Szene ist sicherlich die grandioseste Idee, dieses gegenseitige Mustern lebendig werden zu lassen, aber die anderen Einstellungen finde ich auch sehr gelungen. Vor allem auch, weil sie in Ruhe eine Weile einen der Beiden festhalten und klitzekleine Reaktionen, Aktionen abwarten und zeigen. Hier noch ein paar Beispiele:


Jack macht einen Schritt auf Ennis zu, Ennis zeigt mit seiner ganzen Körperhaltung Abwehr einer Kontaktaufnahme. Er will für sich bleiben.

Jack sieht Ennis offen und herausfordernd an, bemerkt dessen Abwehr und schaut weg.


Ennis vor der kargen Holzwand (das Blau strömt noch eine zusätzliche Kälte aus, finde ich): er wagt einen kurzen Blick, fühlt sich ertappt und schaut sofort wieder weg...

Jack hat Ennis´Botschaft verstanden, wendet nicht nur seinen Blick, sondern seinen ganen Körper ab und begibt sich in eine abwartende, lauernde Position.

Jack gibt die Beobachtung nicht auf, führt sie indirekt weiter. Beim Blick in den Spiegel ist es völlig klar, dass er sich nicht nur auf seine Bartstoppeln konzentriert.

Na, wenn das nicht eine Menge Handlung ist... smile
16.05.2009 17:56 AngLee ist offline E-Mail an AngLee senden Beiträge von AngLee suchen Nehmen Sie AngLee in Ihre Freundesliste auf

lundi96 lundi96 ist weiblich
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Ang, unsere Foto-Queen Fettes Grinsen

Hast Du wie immer super eingefangen. Die entscheidenden Szenen. Ich finde, man konnte unheimlich gut jede Menge Spannung fühlen, aber ich konnte damals nicht einordnen, was für eine Spannung, also ob sexuell etc und ehrlich gesagt kann ich das heute auch noch nicht. Es ist ganz deutlich was da, aber irgendwie einfach nur eine besondere Wahrnehmung des anderen. Ich welche Richtung die geht, steht da für mich noch überhaupt nicht fest.

Zitat:
Original von Eva
Vielleicht liegt es daran, wie nah man Probleme und Schicksale anderer an sich heran lässt, wie "aufnahmebereit" man ist. Ich denke, man muss die Fähigkeit haben, sich in die Gefühlslage anderer hineinzuversetzen , deren Gefühle zu "lesen" und vor allem mitfühlen ZU WOLLEN. Andere haben vielleicht "nur" Verständnis für die Tragik von BBM, wir Brokies aber leben den Schmerz direkt mit.


Eva, das hätte ich jetzt wirklich spontan als gute Erklärung stehen lassen können, denn ich kann mich extrem gut in andere Menschen reinversetzen und tu es auch gern. Du kannst mich auf eine Beerdigung von einem Wildfremden schicken, ich würde Rotz und Wasser heulen ohne den Toten zu kennen, einfach weil ich das Leid der Anderen sehen und mitfühlen würde.

Das wäre jetzt echt meine Lösung gewesen, was uns verbindet, die wir BBM so lieben. Aber leider, leider hat Andi es ja gerade schon wieder entkräftet. Schade, schade, ich würde die Antwort so gern kennen.

Ob Ang Lee uns da weiterhelfen könnte? Ich frage mich immer, ob er auch nur ansatzweise absehen konnte, daß der Film manche so gefangen nimmt. Ich finde es so beeindruckend, so etwas zu schaffen. Wir können NACH dem Film noch nicht mal ergründen, was es ist und er hat es einfach so gemacht. Und dann in so zerstückelten Einzelszenen, womöglich in falscher Reihenfolge und mit jeder Menge Filmleuten drumherum, die doch jede Stimmung zerstören. Wie kann man da solche genialen Einzelteilchen erschaffen, die einfach zusammensetzen und man kriegt so ein Wunderwerk daraus. Ich meine immer, wenn man so eine Szene doch 10 x spielt, geht doch die Wirkung irgendwann verloren. Wie kann er da nachher noch beurteilen, ob die Szene gut war und ins Herz geht oder nicht? Ist mir echt unbegreiflich. Seit BBM ist mir erst bewußt geworden, was für Künstler auch die Regisseure sind.

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16.05.2009 18:23 lundi96 ist offline E-Mail an lundi96 senden Beiträge von lundi96 suchen Nehmen Sie lundi96 in Ihre Freundesliste auf

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Wow, Ang, mal wieder vielen Dank für die Darstellung der Szene!

Da passiert wirklich schon so viel, mir ist auch nie aufgefallen, dass erstmal keine Wörter fallen.

Ob da schon Vorboten der Leidenschaft zu sehen sind, da bin ich mir immer nicht sicher. Ich denke eher nicht. Bei Ennis denke ich, dass er sich noch gar nicht wirklich klar ist, dass er (auch?) Interesse an Männern hat. Vielleicht eher bei Jack, aber auch bei ihm habe ich eher den Eindruck, dass sein Verhalten ein "Revier abstecken" ist.

***

Wegen der Wirkung von BBM: Ich glaube, man muss nicht nur eine gewisse Sensibilität haben, eine Empathiefähigkeit, sondern man muss auch "Platz" haben für den Film in seinem Gefühlsleben. Wer gerade mit ganz anderen Dingen vollauf beschäftigt ist, wird sich nicht so auf BBM einlassen können. In einer anderen Situation und zu einer anderen Zeit könnte derselbe Mensch dann aber vielleicht genauso tief angesprochen sein.

***

Lundi,
das geht mir auch so, mir ist auch erst durch BBM so richtig klar geworden, welche schwierige Arbeit Regisseure leisten. Man sieht ja häufig Filme, wo man einfach nur merkt, dass es irgendwie nicht funktioniert, irgendwie nicht stimmig ist. Woran das dann liegt und warum das bei anderen Filme nicht so ist, könnte ich überhaupt nicht sagen.
16.05.2009 18:32 mio ist offline E-Mail an mio senden Beiträge von mio suchen Nehmen Sie mio in Ihre Freundesliste auf

Mali0204 Mali0204 ist weiblich
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Diese Bilderfolge und wie du sie beschreibst ist genial. Zeigt sie uns doch, finde ich bereits am Anfang das Verhaltensmuster der Beiden, welches sich durch den ganzen Film zieht. Jack ergreift die Initative, Ennis schreckt zurück, Jack bemerkt das und geht behutsam darauf ein und reagiert mit Rückzug um Ennis nicht zu verschrecken. Einfach und doch so großartig...

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Als Ennis bei trügerischem, trunkenem Licht gegen den Wind wieder zu den Schafen ritt, war ihm,als hätte er noch nie so einen schönen Abend verbracht und als könnte er das Weiße aus dem Mond rausprügeln.

16.05.2009 18:35 Mali0204 ist offline E-Mail an Mali0204 senden Beiträge von Mali0204 suchen Nehmen Sie Mali0204 in Ihre Freundesliste auf

AngLee Super Moderator AngLee ist weiblich


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@ Mali0204: Genau das ging mir auch durch den Kopf, bzw. wurde mir erst so richtig klar, als ich diese Bilderfolge zusammenstellte!
16.05.2009 21:34 AngLee ist offline E-Mail an AngLee senden Beiträge von AngLee suchen Nehmen Sie AngLee in Ihre Freundesliste auf

Thomas
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Zitat:
Original von AngLee

Ich würde diesen Blick in den Spiegel aber nicht als "Vorbote der Leidenschaft"bezeichnen, Thomas. Natürlich ist hier der Beginn der Beziehung und rückwirkend kann man das so sehen, dass sie sich hier auf Anhieb sympathisch fanden, aber an dieser Stelle gibt es doch noch keinen Hinweis auf spätere Leidenschaft, oder?


Ich zitiere mich eimal ausnahmsweise selbst: „Als er sich im Außenspiegel seines Fahrzeugs rasiert, nehmen sein Auge und die Kamera Ennis fest ins Visier.“ Der von mir gewählte Titel „Der Blick als Vorbote der Leidenschaft“ war ganz bewusst so gewählt, da ich der Meinung bin A.Lee hat durch diese Form der Kameraführung ganz klar den Hinweis auf das später folgende gegeben. Die Magie der Blicke im Film liegt deshalb vor allem im Spielraum ihrer Auslegung. Die Wahrnehmung und Deutung der Blicke besitzt einen ganz besonderen Reiz und bezieht sich nicht immer auf das Augenscheinliche, da der Betrachter ganz bestimmte Dinge darin liest. Der Betrachter wird dazu verleitet, die Gedanken des Blickenden fantasievoll zu erahnen. Gerne denkt man sich dabei Blickbedeutungen hinzu, legt seine Wünsche und Befürchtungen in die Figurenblicke hinein. Die beiden Protagonisten werden eben schon zu Anfangs ganz bewusst so in Szene gesetzt.

Wer sich mit A.Lee’s Filmen beschäftigt wird sehr schnell feststellen, wie stark diese von kontrollierter Sprache und Gestik einerseits und unbewusstem Blick andererseits geprägt sind. Man kann dieses widersprüchliche Nebeneinander als körperlichen Ausdruck der inneren Zerrissenheit der Figuren verstehen. In einigen Filmen A.Lees werden Blicke und Blickwechsel jedoch gar nicht zugelassen oder sind ausdruckslos, kalt und leer. Diese Blickvermeidung oder Blickunfähigkeit ist dann stets ein Hinweis auf gestörte Kommunikation zwischen Personen und Gruppen oder auf eine Kluft zwischen Gesagtem und Gedachtem. Das Wegblicken ist Indiz des Verbergens und Unterdrückens von Emotionen, des Vermeidens von offenen Aussprachen und Auseinandersetzungen. Erst wenn die Figuren sich wieder anblicken können, gelingen auch wieder aufrichtige Worte. Dies alles ist in dieser und vielen anderen Szenen zu sehen. A.Lee ist sicher, auch durch seinen asiatischen Hintergrund, ein Meister seines Fachs. Vor längerer Zeit betitelte ein Journalist seinerArt Kino zu machen „Poesie im Grossformat“, dies trifft es nur zu genau.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Thomas: 17.05.2009 19:24.

17.05.2009 11:55

Borki Borki ist weiblich
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Also, ich persönlich habe auch diese Blicke anfangs des Filmes immer als "Vorboten" gesehen. Ich könnte mir ebenfalls vorstellen, dass das Absicht war.
Als ich den Film zum 1. Mal sah, da wusste ich ja, um was es geht. Daher habe ich da von Anfang an sehr darauf geachtet. Und, mir sind viele dieser Vorboten aufgefallen. Darüber wurde hier ja auch schon ausführlich geschrieben.

Zur Frage, warum die Menschen, die BBM gesehen haben teilweise so unterschiedlich darauf reagieren, Meine Güte, darüber habe ich mir schon so viele Gedanken gemacht, jedoch habe ich leider auch keine Antwort parat.

Sensibilität ? Nein, kann es nicht sein, meine Freundin hat es auch erwischt, aber sensibel ist sie keinesfalls.
Eigene Erfahrungen/Probleme? Nein, auch nicht, trifft nämlich auf mich nicht zu.
Grosses Einfühlungsvermögen? Weiss ich nicht, ich kann sehr einfühlsam sein, es gibt aber auch Tage, an denen geht mir vieles am A.... vorbei!

Lange Rede, kurzer Sinn ! Ich weiss ist nicht. Ich weiss es wirklich ist, irgendwie ist für mich ein absolutes Mysterium. Aber es würde mich brennend interessieren, wenn also irgendwann irgendwer noch eine gute Theorie dazu hätte, dann würde ich das gerne lesen.

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Der alte Brokeback hat uns ganz schön erwischt !


17.05.2009 23:25 Borki ist offline E-Mail an Borki senden Beiträge von Borki suchen Nehmen Sie Borki in Ihre Freundesliste auf

lundi96 lundi96 ist weiblich
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Ich wußte natürlich auch, worum es im Groben bei BBM geht, das wußte wahrscheinlich jeder, weil der Film im voraus schon so viel Wirbel verursacht hat. Ich hätte so gern gewußt, wir der Film auf mich gewirkt hätte, wenn nichts gewußte hätte. Ab wann mir klar geworden wäre, daß zwischen den beiden was läuft.

Ich finde, die Anfangsszene macht erst mal nur klar, daß irgendwas besonderes zwischen den beiden ist. Aus dieser Szene heraus hätte ich mir genauso gut vorstellen könnnen, daß die beiden später feststellen, daß sie Brüder sind, die man als Kind getrennt hat oder daß sie später mal Erzfeinde werden, weil sie das gleiche Mädchen haben wollen oder so was. Ich sehe da erst mal nur eine besondere Wirkung aufeinander, aber noch nichts sexuelles.

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18.05.2009 10:11 lundi96 ist offline E-Mail an lundi96 senden Beiträge von lundi96 suchen Nehmen Sie lundi96 in Ihre Freundesliste auf

Thomas
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Zitat:
Original von borkenkäfer
Lange Rede, kurzer Sinn ! Ich weiss ist nicht. Ich weiss es wirklich ist, irgendwie ist für mich ein absolutes Mysterium. Aber es würde mich brennend interessieren, wenn also irgendwann irgendwer noch eine gute Theorie dazu hätte, dann würde ich das gerne lesen.


Versuch einer Erklärung
Wie wir hier ja bereits festgestellt haben, kann man BBM auf verschiedene Art und Weise betrachten, die wissenschaftliche und die emotionale Betrachtungsweise. Letztere versuche ich einmal etwas näher zu beleuchten.

Ang Lee konstruiert aus seinen Figuren ein Netzwerk aus Raum und Zeit, Schritt für Schritt werden Emotionen freigesetzt, die aber jederzeit wieder eingefroren werden können. Der Zuschauer genießt und fürchtet das Mosaik widersprüchlicher Eindrücke, dynamischer Bewegungen und starrer Bilder, Fernblicke und Nahansichten. Das Publikum ist zwischen wissender Gespanntheit und blinder Überraschung hin und hergerissen, dabei entsteht ein fast unheimliches Gefühl für die Mehrdimensionalität und Zerrissenheit der Figuren. Eine emotionale Teilnahme am Glück und Unglück dieser Liebe, nicht nur der sexuellen Zuwendung, sondern auch der menschlichen Zuneigung, lässt den dafür empfänglichen Zuschauer mitleiden. Man nimmt am Prozess der inneren, psychischen Unterdrückung und dem wachsenden sozialen Konflikt teil. Ein qualvoller Seelenzustand wird sorgfältig besichtigt und einfühlsam seziert.

Man ist geschockt und wird von Mitgefühl gepackt, kämpft, sofern wir nicht „richtige Männer“ sind, mit den eigenen Tränen. Am Ende des Films wird uns nochmals klar: wir fangen erst im Angesicht des Todes an, zu verstehen, was wir im Leben verloren, was wir versäumt, womit wir bis zum Schluss gezögert haben. Einmal mehr wird uns die Endlichkeit unserer Existenz bewusst, der Unabänderlichkeit des Geschehenen und der Notwendigkeit, zur rechten Zeit eine Wahl zu treffen - mit dem Bewusstsein das es manchmal eine tragische Wahl sein muss. Zum Schluß steht der Betrachter vor einer großen schmerzlichen Rührung, einem halb wissendem, halb intuitivem Mitgefühl: "Das alles könnte ich gewesen sein". - And if you can’t fix it you’ve got to stand it.

In meinen Augen war es einfach Zeit für einen Film wie „Brokeback Mountain“, der eben nicht nur ein „schwuler“ Cowboyfilm ist, sondern er interpretiert unsere heutige Zeit und lernt uns zu verstehen und akzeptieren. BBM ist ein starker, klarer Film der den Zuschauer daran erinnert, dass nicht alles so ist wie es scheint.
18.05.2009 19:47

Sindy Sindy ist weiblich
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Hallo Pfefferminzia

Es kommt drauf an aus was für einem Zusammenhang es stammt. Kill steht für töten,morden,umbgingen. Is killed bedeutet er ist getötet( umgebracht,ermordet). After Jack is killed <--- nachdem Jack getötet wurde. Jetzt kommt es drauf an was da noch steht, von was wurde er getötet? he's killed by rim <-- er wurde von einer Felge getötet.
Murder <--Ermordung, Mord .....
Wenn es heist he's murdered geht man davon aus das er von einem Menschen getötet (ermordet) wurde.
In unserer Sprache heist es eigendlich er wurde von einem (Gegenstand) getötet (killed); --er wurde von einem Menschen umgebracht,getötet <--geilchgesetzt mit ermordet (mordered).
19.05.2009 10:44 Sindy ist offline E-Mail an Sindy senden Beiträge von Sindy suchen Nehmen Sie Sindy in Ihre Freundesliste auf

lundi96 lundi96 ist weiblich
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Ich bin mir ziemlich sicher, daß killed nur getötet heißt, also nicht ermordet oder umgebracht.

Ich habe auch gerade noch mal bei LEO geguckt: Unter kill steht zwar auch ein paar mal ermorden bzw. umbringen, aber dann steht im Englischen immer "kill someone". Wenn man nur kill nimmt, wird das einfach nur mit töten übersetzt und im dem Zusammenhang oben stand es ja allein.

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19.05.2009 12:37 lundi96 ist offline E-Mail an lundi96 senden Beiträge von lundi96 suchen Nehmen Sie lundi96 in Ihre Freundesliste auf

Thomas
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Kino der Gefühle

Die hier gestellte Frage warum" Brokeback Mountain“ bei so vielen Menschen solch heftige gefühlsbetonte Reaktionen hervorgerufen hat, beschäftigt aus gutem Grund die noch relativ junge Film-Wissenschaft. Sie versucht die Wirkung des Kinos auf den Zuschauer zu ergründen, denn keine andere Kunstform produziert so intensive und vielfältige Gefühlsreaktionen wie das Kino. Das Gefühlsleben der Zuschauerinnen und Zuschauer ist noch nicht lange zu einem zentralen Thema filmwissenschaftlicher Diskussion geworden. Seit Mitte der 90er Jahre haben Filmwissenschafter unterschiedlicher Denkrichtungen eine Vielfalt von Ansätzen und Modellen entwickelt, um den Emotionen im Kino auf die Spur zu kommen. Vorarbeiten aus der Psychologie, der analytischen Philosophie und Kognitionswissenschaft werden ebenso herangezogen wie Überlegungen aus der Ästhetik. Die Kognitionswissenschaft untersucht Themen, die beim Menschen Bewusstsein bzw. Selbstbewusstsein voraussetzen. Dazu werden einzelne Aspekte des Bewusstseins wie Wahrnehmung, Gedanken oder Erinnerungen betrachtet und allgemein als mentale Zustände bezeichnet. In dieser Form der Filmwissenschaft werden Themen wie die Gefühlsbindung an Filmfiguren, die emotionale Wirkung von Filmmusik, der Zusammenhang von Gefühlserleben und moralischem Empfinden behandelt.

Das Filme, von denen keine große Publikumsresonanz erwartet wird, dennoch zu großen Erfolgen werden, liegt einfach an der Unberechenbarkeit des Publikums, das eben nicht nach den Vorstellungen der Filmindustrie handelt, sondern sein ganz eigenes Empfinden hat. Brokeback Mountain hatte man im Vorfeld, trotz großem Medienaufwand, nicht zugetraut ein solch breites Publikum anzusprechen. In einer Analyse der Filmförderungsanstalt (FFA) wurde ein Trend zu so genannten „Blockbustern“ ermittelt. Mit dem Begriff Blockbuster werden gemeinhin Filme mit einem großen Produktionsbudget assoziiert, die für ein breites Publikum konzipiert werden um möglichst hohe Besucherzahlen zu erreichen. Es gibt jedoch eine Reihe von Beispielen, die zeigen, dass hohe Produktionskosten und großer Marketingaufwand nicht ausschließlich für den Erfolg der Filme verantwortlich sind. Es ist davon auszugehen, dass Marketingkonzepte die Zuschauerzahlen nur begrenzt beeinflussen können. Für einen umfassenderen Erfolg ist vermutlich die so genannte „Mundpropaganda“ verantwortlich. Ausschlaggebend hierfür ist die Einschätzung der Besucher, die den Film weiterempfehlen oder von ihm abraten. Erfolg hängt hiernach in starkem Maße davon ab, ob ein Film die Erwartungen der Zuschauer erfüllen kann und von seinem Publikum positiv beurteilt wird. Welche Kriterien zu einer positiven Bewertung führen, ist seit langem Forschungsgegenstand von Filmemachern, Kinobetreibern und der Werbebranche.

Ein zuverlässiges Erklärungsmuster für den Erfolg von Blockbustern hat sich daraus bisher jedoch nicht ergeben. Verschiedene Umfragen beschäftigen sich damit, diese Erwartungen genauer zu definieren, liefern jedoch lediglich Stichworte. Es ist davon auszugehen, dass diese Erwartungen zu komplex sind, um in einer quantitativen Untersuchung ermittelt zu werden. Qualitative Untersuchungen, die in Form von Tiefeninterviews den Zuschauergeschmack nachzuvollziehen versuchen, beschränken sich meist auf einzelne konkrete Filme und sind nur schwer zu generalisieren. Es stellt sich daher die Frage, ob sich überhaupt Kriterien herausarbeiten lassen, die eine positive Bewertung beim Zuschauer hervorrufen und damit zu einer Erklärung für den Erfolg von Blockbustern beitragen können.

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19.05.2009 15:42

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Thomas, dein "Versuch einer Erklärung" ist super formuliert! Großartig! Ich finde, deine Beschreibung trifft es genau!

In "Kino der Gefühle" finde ich es ganz wunderbar, wie sich die Filmwissenschaft mit der Wirkung von Filmen auseinandersetzt. Ein sehr interessantes Gebiet!
Ich denke allerdings, dass die erwähnte "Mundpropaganda" ein ganz gefährliches Kriterium ist! Mundpropaganda bewirkt zwar wohl, dass viele Menschen einen bestimmten Film ansehen oder ein bestimmtes Buch kaufen, also ihr Geld dafür hergeben......, aber ob der Film oder das Buch dann auch gefallen, ist eine ganz andere Sache. Ich denke immer, man sollte sich gar nicht so sehr nach Zuschauerzahlen oder Bestsellerlisten orientieren, die nur den Umsatz, aber nicht so sehr die Wirkung des Werks vermitteln.

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19.05.2009 16:08 Eva ist offline E-Mail an Eva senden Beiträge von Eva suchen Nehmen Sie Eva in Ihre Freundesliste auf

Thomas
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Zitat:
Original von Eva
Ich denke allerdings, dass die erwähnte "Mundpropaganda" ein ganz gefährliches Kriterium ist! Mundpropaganda bewirkt zwar wohl, dass viele Menschen einen bestimmten Film ansehen oder ein bestimmtes Buch kaufen, also ihr Geld dafür hergeben......, aber ob der Film oder das Buch dann auch gefallen, ist eine ganz andere Sache. Ich denke immer, man sollte sich gar nicht so sehr nach Zuschauerzahlen oder Bestsellerlisten orientieren, die nur den Umsatz, aber nicht so sehr die Wirkung des Werks vermitteln.



Manipulationen bis zum Rande der Legalität

Prinzipiell stimme ich dir zu, glaube jedoch, dass Mundpropaganda ein wirklich wirksames Mittel für den Verkauf eines Buches oder den Besuch eines Kinofilmes ist. Nicht die Verlage und nicht die ach so selbstbewussten Rezensenten haben die Macht über den Verkauf, sondern nach wie vor die Leser oder Zuschauer. Letztendlich macht sich jeder ja sein eigenes Bild von einem Buch oder Film, auch wenn er ihn oder es empfohlen bekam. Deshalb kommen ja auch so unterschiedliche Sichtweisen bei ein und derselben Sache zustande. Wie du richtig sagst, sollte man sich gar nicht so sehr nach diesen Listen orientieren, da sie in erster Linie dem Verkauf dienen. Diese Bestseller-Strategie suggeriert eine Objektivität, die so gar nicht vorhanden ist und eigentlich nur dem Zwecke der Manipulation des Käufers dient.

Es gibt ein sehr interessantes Buch zum Thema Manipulation, es ist von M.A. Verick, von ihm stammt folgendes Zitat:

„Die gefährlichsten Massenvernichtungswaffen sind die Massenmedien. Denn sie zerstören den Geist, die Kreativität und den Mut der Menschen, und ersetzen diese mit Angst, Misstrauen, Schuld und Selbstzweifel.“

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19.05.2009 18:15

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