BBM-im Spiegel der Wissenschaft |
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Frankie
Bullrider
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Ich möchte hier mal ein total tolles Buch vorstellen
"Reading Brokeback Mountain"
Essays on the story and the film"
"This collections offers 15 critical essays on Annie Prolulx short story "Brokeback mountain"and its controversival film adaption.Each essay explores the short story the film and the sociocultural phenomenon that followed the release of the motion picture in December 2005 (Hey, wie fühlen wir uns alle als Teil eines sozialkuluturellen Phänomens!!)
The essays adopt both traditional perspectives and postmodern angles, including those of women studies, gender studies,queer studies....Many of the essays focus primarily on the film, its critical reception, its stars, its direrctors,its soundtrack, and its cultural iimplications.
Es ist wirklich ein tolles Buch und gibt Antwort auf sehr viele Fragen.
Liebe Grüße
Frankie
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08.06.2009 01:11 |
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Pfefferminza
Ranchbesitzer
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Ob es das irgendwann mal auf Deutsch gibt?
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08.06.2009 07:54 |
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Frankie
Bullrider
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Ich fürchte eher nicht, aber ich werde eventuell den einen oder anderen Abschnitt übersetzen und hier hereinstellen, weil das teilweise wieder hochinteressante Denk-und Diskussionsanstöße gibt.
Übrigens wird in dem Buch auch die Filmmusik interpretiert.
Definitiv lesenswert das ganze!
http://www.amazon.com/s/ref=nb_ss_gw?url...ntain&x=13&y=21
Liebe Grüße
Frankie
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08.06.2009 13:47 |
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Pfefferminza
Ranchbesitzer
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Oh ja, das wäre schön.
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08.06.2009 14:09 |
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Eva
Ranchbesitzer
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Wow Frankie, danke für diesen tollen Tipp!
Wenn du dir tatsächlich die Mühe machen würdest, einige interessante Dinge zu übersetzen und hier einzustellen, wäre ich dir wahnsinnig dankbar! Ganz toll! Freue mich schon darauf!
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08.06.2009 18:03 |
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lundi96
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Ja, das würde mich auch interessieren
__________________ Life hands you lemons then sell lemonade,
it´s the choice we make.
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09.06.2009 10:03 |
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Frank
Whiskytrinker
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Aus dem Vorlesungsverzeichnis der Hochschule für Fernsehen und Film, München:
Brokeback Mountain als moderne Verfilmung des biblischen Sündenfalls
Anbietende Abteilung:
I Kommunikations- und Medienwissenschaft
Ergänzungskurs
Beschreibung:
Der Sündenfall um Adam und Eva ist elementar für das christliche Verständnis der Mensch-Gott-Beziehung. Scheinbar werden in ihm grundlegende philosophische Fragen nach dem Woher und Wohin des Menschen beantwortet, nach dem Bösen in der Welt, dem Verhältnis zwischen Mann und Frau. Er ist eine klassische Schuld-Strafe-Erzählung und umfasst durch seine zeitlosen Thematiken wie Lust, Verantwortung und Tod auch heutiges Leben. Wir sehen „Brokeback Mountain“ und untersuchen, inwiefern Jack und Ennis Adams und Evas Weg nachzeichnen, und wie sie – im Konglomerat aus Schlange, Frucht, Erkenntnis und Lendenschurzen - ihr Eden verlieren.
Semester laut Curriculum: alle
Studiengang:
III Kino und Fernsehfilm
IV Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik
V Produktion und Medienwirtschaft
Aufbaustudiengang Film- und FernsehSzenenbild
Ergänzungsstudiengang Theater-, Film- und Fernsehkritik
Modus: Wahlpflicht
Anmeldung: Nein
DozentIn:
Kathrin Geyh
Termin:
05.01.2010, 09:30–16:30
Ort:
Seminarraum 3 / Raum 111
HFF-Kino / Raum 006
__________________ "Was vermeid ich denn die Wege,
wo die andern Wandrer gehn ..."
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18.12.2009 11:16 |
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Pfefferminza
Ranchbesitzer
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Wow...
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18.12.2009 11:39 |
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wilderness
Ranchbesitzer
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18.12.2009 14:19 |
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Eva
Ranchbesitzer
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Krokomaus könnte sich dort mit unter die Studenten mischen.
Eine Anmeldung ist laut Beschreibung ja nicht nötig, also dürfte es eigentlich keine Probleme geben.
Ich finde das Thema sehr interessant! Vielleicht könnten wir hier ja auch darüber diskutieren.
Interessanterweise habe ich die "Affaire Ennis/Jack" nie als "Sündenfall" angesehen. Eher im Gegenteil als etwas sehr "Reines" und "Schützenswertes". Aber im Auge der Gesellschaft war es ja schon eine Sünde.
Spannend wäre nun, mal zu untersuchen, welche Entsprechungen es in beiden Geschichten gibt.
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18.12.2009 17:29 |
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wilderness
Ranchbesitzer
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18.12.2009 18:30 |
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DerMoment1608
Ranchbesitzer
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Also, wenn ich in München wohne würde, dann würde ich auf jeden Fall versuchen mich da einzuschmuggeln
(Wobei das bei mir mit dem Alter auch unauffällig wäre
).
Vielleicht kann man die Dozentin mal anschreiben? Wenn sie das Seminar leitet, wird sie ja auch was ausgearbeitet haben.
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20.12.2009 01:17 |
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Eva
Ranchbesitzer
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Zitat: |
Original von DerMoment1608
Vielleicht kann man die Dozentin mal anschreiben? Wenn sie das Seminar leitet, wird sie ja auch was ausgearbeitet haben. |
Eine super Idee! Ich traue mich zwar kaum zu fragen, weil ich ja weiß, wie sehr du zeitlich eingespannt bist, aber würdest du das machen Moment?
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20.12.2009 09:57 |
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Frankie
Bullrider
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Also, ich finde das wirklich auch interessant.
Brokeback Mountain als Paradies, zu dem Jack und Ennis nie mehr zurückkehren konnten...
Ich denke, das hat schon was, und da keine Kirche oder sonst "fromme
Leute" auf der Liste stehen,könnte die Diskussion interessant werden.....
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20.12.2009 18:44 |
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helga
Ranchbesitzer
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@Frankie ich bin gerade auf deinen Beitrag gestossen :
" Reading Brokeback Mountain"
Essays on the story and the film"
Hast du eventuell einige Abschnitte schon mal übersetzt?
Es wäre halt schön wenn hier etwas einstellen könntest .....
__________________ Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für Augen unsichtbar .
( Antoine de Saint-Exupery )
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06.01.2010 11:19 |
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Frankie
Bullrider
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Ja, Helga, ich habe wirlich schon einige Kapitel übersetzt, und werde sie demnächst hier auch einstellen.
Liebe Grüße
Frankie
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12.01.2010 23:35 |
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Pfefferminza
Ranchbesitzer
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Oh, das ist schön, Frankie.
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13.01.2010 07:56 |
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helga
Ranchbesitzer
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Frankie ich bin schon sehr gespannt ....
__________________ Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für Augen unsichtbar .
( Antoine de Saint-Exupery )
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13.01.2010 08:01 |
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wolkenhimmel
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Ich freue mich auch drauf!
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13.01.2010 09:57 |
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Frankie
Bullrider
Dabei seit: 07.12.2007
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So, hier kommt das erste.Ich habe mir das herausgesucht, weil wir ja so oft darüber gesprochen haben, ob man "Brokeback"als universale Liebesgeschichte sehen kann.Ich war immer für universal, aber dieses Essay hat mich zum Nachdenken gebracht....
Kleine Anmerkung noch, ich habe nach bestem Wissen und Gewissen übersetzt, zwar kann ich gut englisch, aber perfekt bin ich nicht und dieses Essay ist stellenweise sehr wissenschaftlich geschrieben.Aber ich denke, den Sinn habe ich immer getroffen.
Okay, let's go
Broke(n)back’s Schwule, Hollywood gibt ihnen die Hobson’s choice by W.C.Harris (Anmerkung: Bei einer Hobson’s choice“steht einem nur eine einzige Option offen und die „Wahl“besteht darin, diese entweder abzulehnen oder ihr zuzustimmen.)
Der Film „Brokeback Mountain“ hat es Legionen von wohlmeinenden Amerikanern erlaubt, Mitleid mit der Tragödie einer schwulen Liebe zu empfinden, die ihren Namen nicht nennen darf, und gleichzeitig in höchsten Tönen davon zu schwärmen, wie bewegend sie diese „universelle“Liebesgeschichte empfanden. Daniel Mendelsohns sorgfältige Analyse des Filmmarketings und seiner Rezensionen zeigt auf, in welchem Ausmaß die Ettiketierung „universelle Liebesgeschichte“tatsächlich den schwulen Aspekt als Kernpunkt des Films an den Rand drängt oder sogar ganz verschwinden lässt. Die Absicht dahinter ist oft gar nicht mal negativ gemeint,vielmehr möchte man herausstreichen, dass es sich hier um keinen „Nischenfilm“handelt und die Handlung auf ein breites Publikumsinteresse stösst. Routinemäßig haben Kritiker den Film als „menschliche story“gepriesen, in der die Hauptcharactere „zufällig schwul“sind; eine exemplarische, euphemistische Wortwahl, die das eventuell vorhandene Unbehagen über den Unterschied zu einer heterosexuell ausgerichteten Filmhandlung entweder verschleiern oder entschuldigen soll. Es gibt zahlreiche Kritiken dieser Art. So schreibt Anthony Lane in der „New Yorker“
Dieser ruhige, stoische Film ist weder ein Western, noch geht es um Schwule.Es ist ganz einfach eine Studie über eine Liebe im Zustand der Belagerung.. Richard Alleva hält „Brokeback mountain“ nicht für einen „schwulen Film“ In diesem heausragenden Kunstwerk geht es um die Tragödie emotionaler Apartheid und es zeigt auf, dass niemand, ungeachtet seiner sexuellen Orientierung, sicher davor sein kann, das tragische Lebensumstände sein Herz vereisen lassen.
Dieses Mantra der Universalität zieht sich auch durch etliche Leserbriefe.Der Fakt, dass die sexuelle Orientierung der beiden Männer in der Tat das Herzstück des Filmes sind, wird einfach ignoriert. So schreibt ein Leser in der „Commonweal“: Themen
wie Liebe, Verlust und Reue sind universal und gehen über die Frage der sexuellen Orientierung hinaus.Deswegen findet der Film so großen Anklang. Ich als schwuler Mann kann mir einen Film wie Romeo und Julia ansehen und genauso darüber weinen, wie ich über Jack und Ennis geweint habe.Liebe ist Liebe,Leid ist Leid. Dass hier die Liebenden Männer sind, ist zweitrangig.
Aber der Punkt ist, Jack und Ennis sind eben nicht Romeo und Julia.Hier geht es um zwei Männer, und eben nicht um einen Mann und eine Frau. Wer Jack und Ennis mit Characteren wie Shakespeare’s jungem Liebespaar gleich setzt, verschweigt den grundverschiedenen Ursprung, das Gewicht und das Ausmaß ihrer verbotenen Liebe, dem sich beide Paare ausgesetzt sehen sehen. Romeo und Julia erfahren Ablehnung und Schande von ihren eigenen Familien, Jack und Ennis darüber hinaus von einer ganzen Gesellschaft. Mendelssohn beschreibt es so; Der wahre Verdienst dieses Film ist nicht, dass er eine universale Liebesgeschichte erzählt, in dem die Protagonisten zufällig schwul sind, sondern dass er eine unmissverständlich schwule Liebesgeschichte so gut erzählt, dass praktisch jeder Mensch davon berührt werden kann. Wenn man behauptet(wie es viele getan haben), dass es ganz okay ist, sich den Film anzusehen und Mitleid mit Jack und Ennis zu empfinden, weil die beiden nicht wirklich homosexuell sind, es hier eher um das Herz Amerikas geht, als um schwule Männer….drängtman die beiden zurück in das Closet, dessen erstickende Enge Ang Lee und seine Mitarbeiter so schrecklich schön enthüllt haben. Zugegeben, Jack und Ennis haben wenig Ähnlichkeit mit den schwulen Characteren, die Amerikas mainstream-Kino bis dato der Öffentlichkeit präsentiert hat…witzige Kumpel, AIDS-Kranke und Serienmörder…aber sie mit den Capulets und Montagues gleichzusetzen,lässt ihre Homosexualität zweitrangig erscheinen, obwohl der Hauptkonflikt des Filmes eben durch ihre Homosexualität ausgelöst wird. Von allen Kritikern, die diesen Punkt nicht zur Kenntnis genommen haben, wagt sich Roger Ebert am weitesten vor.In der Chicago Sun-Times schreibt er: Jack und Ennis Tragödie ist universal.Der Film könnte von zwei Frauen handeln, oder Liebenden aus verschiedenen ethnischen oder religiösen Gruppen…jeder Art von verbotener Liebe. Daniel Mendelssohn hält diese Einschätzung für komplett fehlgeleitet. Liebende verschiedener ethnischer oder religiöser Gruppen mögen gehasst und verfolgt werden, aber anders als Schwule haben sie nicht von klein auf an gelernt, sich selber zu verachten und ihre Neigung als krank und hassenswert zu empfinden. Paare unterschiedlicher Rassen oder Religionsgruppen sind immer noch die Zielscheibe nd von Gewalt, Einschüchterung und Vorurteilen(wenn auch heutzutage nicht mehr ganz so extrem wie früher), aber hier kommt die Gewalt von außen und nicht von innen. Weil viele junge Männer mit schwulen Neigungen bereits in frühester Kindheit lernen, Homosexualität zu verabscheuen, wachsen sie mit einem Gefühl des Selbsthasses heran und dem Glauben, dass etwas mit ihnen nicht in Ordnung ist, lange bevor sie verstehen können, dass im Gegenteil etwas mit der Gesellschaft nicht stimmt. Indem gesagt wird, dass Jack und Ennis zwei Frauen sein könnten, oder wie auch immer geartete Paare mit kulturellem Unterschied, drängt man ihre Beziehung in die allgemeine Kategorienschublade „Verbotene Liebe“.Von spezieller Schwulenliebe ist nicht mehr die Rede. So politisch korrekt es auch sein mag, hier keine Unterschiede anzuerkennen, kann es sich dabei oft um eine besonders tückische Form der Diskriminierung handeln. Vito Rosso hat dazu in „Das Zelluloid Closet“einmal energisch Stellung bezogen: Schwule Filme, die versuchen universal zu sein, oder als solche beschrieben werden, sollten mit dem Etikett“ unauthentisch“ oder „Zugeständnis an den Massengeschmack“ versehen werden. Da gibt es die Hollywood-Falle, die den Erfolg eines Films daran misst, inwieweit seine Handlung ein breites Publikum anspricht. Und es gibt die Aktivistenfalle, die den Film danach bewertet, ob er mit Erfolg dem Publikum Akzeptanz gegenüber Homosexuellen vermitteln konnte. Beide Maßstäbe sind weder richtig noch wichtig.Sie ermutigen im Gegenteil die weitere Produktion von Filmen, dessen Botschaft von Akzeptanz gegenüber Homosexuellen darauf beruht, dass Schwule normale Menschen wie alle anderen sind. Und diese Prämisse funktioniert einfach nicht.Man kann nicht um Toleranz für Schwule werben, mit der Mitteilung, dass sie genau wie alle anderen Menschen sind.Toleranz ist etwas, dass wir Leuten entgegenbringen sollten, die eben NICHT so sind, wie alle anderen Menschen.Wären Schwule nicht“ anders“, gäbe es kein Problem….und eben das IST das Problem. Es ist entscheidend, dass die Liebenden in diesem Film homosexuell sind! Wenn Brokeback einen substantiellen Wert für amerikanische Zuschauer haben sollte(und das erscheint wichtig), sollten sie nicht vergessen, dass es ein Film über amerikanische Schwule ist.
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Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Frankie: 14.01.2010 00:27.
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13.01.2010 22:12 |
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