In einem anderen Artikel gabs das gleiche Foto aber mit einer Erklärung dazu, nämlich dass das am Set von Mammooth in NY war und das Skelett zur Deko gehörte. Ich finds trotzdem geschmacklos. Arme Michelle.
Michelle Williams Makes Second Cannes Appearance
Friday May 23, 2008
Michelle Williams turned heads at the Cannes Film Festival this week by making her first red carpet appearance since Heath Ledger's January death.
On Thursday night, the 27-year-old glowed in a lacy vintage Chanel couture frock while promoting her flick Wendy and Lucy. (The film focuses on a woman's adventures as she drives with her dog Lucy to Alaska.)
"Some people said tonight it was a transcendent performance," a rep for the film said. "It's about things going on around her and she's just she's trying to go forward and things are not working out for her. You see her taking care of herself first, which is exactly what we must do."
Friday afternoon, she dressed more casually for a photo call her other film, the comedy Synecdoche, New York.
Williams has been keeping herself busy with work.
She will return to Boston shortly to resume filming the Martin Scorsese thriller Shutter Island, which co-stars Leonardo DiCaprio.
Also keeping her on her toes? Two-year-old daughter Matilda, whom she had with the late actor.
"I am the mother of the most tender-hearted, high-spirited, beautiful little girl who is the spitting image of her father," Williams said after his death.
"All that I can cling to is his presence inside her that reveals itself every day," she added.
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Illegale Rollatorenrennen fahren!
bj auf die Frage, wie sein Vater den Ruhestand gestalten wird
DRESSING THE PART
Following her stunning appearance at Cannes, Michelle Williams steps out in period garb as she continues shooting her '50s-era thriller Shutter Island Saturday in Boston. The film, about a murderer who disappears from a mental hospital, also stars Leonardo DiCaprio.
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Illegale Rollatorenrennen fahren!
bj auf die Frage, wie sein Vater den Ruhestand gestalten wird
Roman Polanski directed a fake commercial for a fake perfume called Greed. This faux ad, featuring Natalie Portman and Michelle Williams, is supposedly commenting on the hype that surrounds the launch of new luxury products
Die Besprechung zur DVD-Premiere von Deception im Stern:
Hugh Jackman, Ewan Mcgregor, Michelle Williams, Erotik-Thriller. Klingt per se schon mal vielversprechend. Doch Marcel Langeneggers immerhin gediegen gefilmter Hitchcock-Versuch um einen sexuell unterversorgten Buchhalter (EM), der in die Fänge eines intriganten Anwalts (HJ) gerät, ist so erregend wie eine löcherige Feinripp-Unterhose.
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Illegale Rollatorenrennen fahren!
bj auf die Frage, wie sein Vater den Ruhestand gestalten wird
Ich hab mir den Film letzte Woche angeschaut. Und ich war schwer begeistert! Der Film hat eine ganz eigene, seltsame Stimmung und ist von Anfang bis Ende sehr spannend! Besonders Hugh Jackman fand ich toll.
Der Film scheint ja trotz guter Besetzung nicht gut gelaufen zu sein und wurde auch von einigen Seiten kritisiert. Das kann ich aber ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen. Mir hat er sogar so gut gefallen, dass ich ihn mir am nächsten Tag mit Freunden noch einmal angeschaut habe.
Ich hab ihn auch nur durch Zufall in der Videothek stehen sehen. Im Kino lief er glaube ich bei uns gar nicht.
__________________ "Die wahre Ernte meines täglichen Lebens ist etwas so Unfaßbares, Unbeschreibliches wie Himmelsfarben am Morgen und Abend. Ein wenig Sternenstaub, ein Stückchen Regenbogen - das ist alles." ~ Henry David Thoreau
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Julia1284: 15.06.2009 11:25.
Mittwoch, 29. Juli 2009 Women Love Women Episodenfilm, USA, 2000, 89 min, FSK 12
20.15 Tele 5
Women Love Women
(If These Walls Could Talk 2)
Episodenfilm, USA 2000, Regie: Jane Anderson, Martha Coolidge, Anne Heche, Buch: Jane Anderson, Alex Sichel, Sylvia Sichel, Anne Heche, Kamera: Paul Elliott, Robbie Greenberg, Peter Deming, Musik: Basil Poledouris und Evyen Klean, Produzent: Mary Kane. Mit: Vanessa Redgrave, Marian Seldes, Paul Giamatti, Elizabeth Perkins, Marley McClean, Jenny O'Hara, Michelle Williams, Chloë Sevigny, Nia Long, Natasha Lyonne, Heather McComb, Amy Carlson, Sharon Stone, Ellen DeGeneres, Regina King, Kathy Najimy.
Innerhalb von vierzig Jahren bewohnen unterschiedliche lesbische Paare das selbe Haus: 1961 droht Edith (Vanessa Redgrave) ihr Heim zu verlieren, als ihre Partnerin stirbt. 1972 kämpft eine Feministin (Michelle Williams) um ihre Liebe zu einem Mädchen aus der Arbeiterschicht. Und ein Yuppie-Lesbenpaar (Sharon Stone, Ellen DeGeneres) wünscht sich im Jahr 2000 ein Kind.
Danke Uschi für den Tipp.
Hört sich gut an. Jetzt muss ich nur noch nachschauen ob ich Tele 5 überhaupt empfange
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Als Ennis bei trügerischem, trunkenem Licht gegen den Wind wieder zu den Schafen ritt, war ihm,als hätte er noch nie so einen schönen Abend verbracht und als könnte er das Weiße aus dem Mond rausprügeln.
Wendy and Lucy - Regie Kelly Reichardt
Clarissa Lempp
Eine junge Frau bricht nach Alaska auf, um der Arbeitslosigkeit zu entkommen. Ihr einziger Trost: Hund Lucy. Leises amerikanisches Sozialdrama mit einer hervorragenden Michelle Williams.
Wendy (Michelle Williams) zieht mit wenigen hundert Dollar in der Tasche in Richtung Alaska, wo sie auf Arbeit in den Fischfabriken hofft. Zusammen mit ihrer Hündin Lucy wohnt sie in einem alten Honda. Sie trifft auf andere Umherziehende an einem Lagerfeuer und lauscht den Geschichten aus dem Billig- und TagelöhnerInnen-Nomadenleben (mit Musiker Will Oldham alias Bonnie "Prince" Billy als Hobo). Doch dann gibt irgendwo im Nirgendwo der Wagen seinen Geist auf und Wendys Pechsträhne beginnt.
Wendy wird im Supermarkt beim Klauen erwischt und als sie endlich gehen darf, ist Lucy, die vor dem Supermarkt hätte warten sollen, verschwunden. Das Auto in der Werkstatt, das Geld für die Reparatur aufgebraucht, macht sich Wendy, jetzt obdachlos und pleite, verzweifelt auf die Suche nach der Hündin. Ein älterer Wachmann, der das ganze Drama während seiner 12-Stunden Schichten beobachtet, ist Wendys Hilfe.
Wie überlebt man ohne Sicherheitsnetz? Die amerikanische Regisseurin Kelly Reichardt adaptierte für "Wendy und Lucy" wie bereits beim Vorgänger "Old Joy" eine Short-Story von Jon Raymond. Seine Figuren sind aus der Gesellschaft herausgefallen oder bewegen sich nur am Rand. Sie haben weder Versicherungs- noch Arbeitsschutz. Sie sindmoderne TagelöhnerInnen die von einem Job zum nächsten leben, wohnungslos, scheinbar rechte- und bindungslos. Dies trifft auch unverschuldet junge Menschen, sowie Wendy. "Es ist, als wäre sie allein in der Wildnis, im Dschungel. Sie ist in einen sozialen Urzustand verfallen. Sie kann sich auf niemanden verlassen, nur auf ihren Hund." (Kelly Reichardt)
Bereits "Old Joy" wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. von der Los Angeles Film Critics Association, dem Rotterdam International Film Festival und 2007 durch den Independent Spirit Awards, für den auch "Wendy und Lucy" als Bester Film nominiert war. Schauspielerin Michelle Williams (geboren 1980) wurde vor allem durch die Jugendserie "Dawson´s Creek" und das Homosexuellen-Drama "Brokeback Mountain" bekannt, für das sie für den Golden Globe und den Oscar nominiert wurde. Trotz ihrer Arbeit an Blockbustern wie "Halloween H 20" wendet sie sich immer wieder Independent-Movies zu, was, wie ihre hervorragende Leistung in "Wendy und Lucy" beweist, sie zu einer der facettenreichsten Schauspielerinnen ihrer Generation macht.
AVIVA-Tipp: "Wendy und Lucy" ist ein eindringlicher Blick in die Arbeitsnomaden-Tradition der amerikanischen BilliglohnarbeiterInnen und Unausgebildeten. Mit kraftvollen Bildern und einer überzeugenden Hauptdarstellerin.
Wendy und Lucy
USA 2008, engl. OmU
Regie: Kelly Reichardt
Buch: Kelly Reichardt und Jon Raymond
Darsteller: Michelle Williams, Will Patton, John Robinson, Will Oldham
Länge: 80 Minuten
Peripher Film Verleih
Starttermin: 22. Oktober 2009
FSK ab 6 Jahren Quelle
Original von DerMoment1608 Wendy and Lucy - Regie Kelly Reichardt
Clarissa Lempp
Eine junge Frau bricht nach Alaska auf, um der Arbeitslosigkeit zu entkommen. Ihr einziger Trost: Hund Lucy. Leises amerikanisches Sozialdrama mit einer hervorragenden Michelle Williams.
Wendy und Lucy
USA 2008, engl. OmU
Regie: Kelly Reichardt
Buch: Kelly Reichardt und Jon Raymond
Darsteller: Michelle Williams, Will Patton, John Robinson, Will Oldham
Länge: 80 Minuten
Peripher Film Verleih
Starttermin: 22. Oktober 2009
FSK ab 6 Jahren Quelle
Hört sich wirklich sehr interessant an - vielen Dank, Moment.
Stellt sich nur, wie fast immer die Frage...läuft der auch in der Provinz?
Falls ja, bin ich dabei!
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Unser Feuer ist eine kleine warme Insel in der Nacht. Funken steigen auf und verglühen auf ihrem Weg zu den Sternen.Marlene Röder - "Zebraland"
Wendy and Lucy als auch Shutter Island muss ich unbedingt sehen. Besonders im letzteren finde ich die Besetzung klasse! Mark Ruffalo sehe ich sehr gerne. Und Leonardo DiCaprio ist sowieso ein genialer Schauspieler! Bin gespannt. Hoffentlich kommen die Filme dann auch hier.
__________________ "Die wahre Ernte meines täglichen Lebens ist etwas so Unfaßbares, Unbeschreibliches wie Himmelsfarben am Morgen und Abend. Ein wenig Sternenstaub, ein Stückchen Regenbogen - das ist alles." ~ Henry David Thoreau
„Wendy und Lucy“, das sind eine Frau und ihr Hund, die nach Alaska auswandern und die Schatten der Freiheit kennen lernen - ein berührendes Stück Kino in bedrückender Schönheit.
Von Kerstin Decker
Eine junge Frau und ein Hund fahren quer durch die Staaten Richtung Alaska. Der Hund heißt Lucy, das Mädchen heißt Wendy. Ihr alter Honda hat keinen Namen. Das klingt nach Ungebundenheit, nach Freiheit. All die kleinen Orte mit ihren kleinen Leuten in ihren kleinen Häusern und ihre kleinen Sorgen einfach hinter sich lassen. Aber wann wird aus Ungebundenheit Ausgesetztsein?
Es ist keine Ferienreise, die Wendy da unternimmt. In Alaska gibt es eine Fischfabrik, die vielleicht noch Leute sucht. Wendy hat einen kleinen Kalender, in den trägt sie alles ein, die Fischfabriken, in denen sie schon gearbeitet hat, wie viel Dollar sie noch hat – mit einer Sorgfalt, als wäre dieses Notizbuch das Buch ihres Lebens. Ja, es weiß von ihrer Existenz, es enthält sie sogar. Viel mehr Mitwisser ihres Daseins gibt es nicht.
Eine Bewegung des Kopfes, ein Blick genügen
Michelle Williams ist das Mädchen auf der ständigen Durchreise durchs Leben. Zu ihren letzten Filmen zählen Wim Wenders’ „Land of Plenty“ und Ang Lees „Brokeback Mountain“. Für ihre Rolle bei Ang Lee wurde sie für den Oscar nominiert. Heath Ledger und sie wurden während der Dreharbeiten ein Paar, sie bekamen ein Kind und trennten sich wieder, noch bevor er starb, im Januar 2008 an einer Medikamentenvergiftung.
Sie ist nicht schön, ihre Züge sind gar ein wenig derb, ein Jungenmädchen, keins, nach dem die meisten Männer sich umschauen. Doch besitzt diese Schauspielerin eine wunderbar karge Intensität. Eine Bewegung des Kopfes, ein Blick genügen. Und selbst wenn sie die alltäglichsten Dinge sagt, ist das ein Ereignis. Vielleicht auch darum, weil keiner viel redet, wenn er allein mit seinem Hund quer durch die USA fährt.
Aber dem alten Wachmann muss sie dann doch etwas sagen, der eines Morgens durch ihr Autofenster schaut und ihr sehr bestimmt mitteilt, dass sie hier nicht parken kann. Und schlafen auch nicht. Allein der Tonfall ihrer Antwort verrät, dass sie nicht zum ersten Mal in die Gesichter von Wachmännern blickt. Und dann springt der Honda nicht an. Aber so schnell ist Wendy nicht aus der Ruhe zu bringen. Bald stehen zwei Näpfe vorm Auto, Frühstück im ersten Sonnenlicht für Lucy! Aber es fallen nur ein paar letzte Brocken aus der XXL-Tüte.
Hündisch gut ist auch Lucy als Lucy
Karge Szenen von bezwingender Intimität sind das. Regisseurin Kelly Reichardt hat den sicheren Blick für das Wesentliche im Beiläufigen. Ist „Wendy und Lucy“ ein sozialkritischer Film? Nein, diesem kleinen berührenden Stück Kino ist es sehr egal, ob wir etwas lernen. Aber sehen sollte man schon können. „Wendy und Lucy“ gehört zu jenen Filmen, deren bedrückende Schönheit aus Wahrheit und Lebenstiefe kommen.
Michelle Williams versteht sich auf Hunde als Filmpartner, schließlich bekam sie 1994 ihre erste größere Rolle in einem „Lassie“-Remake. Hündisch gut ist auch Lucy als Lucy. Hier folgt kein Streit auf das ausgefallene Frühstück, Frau und Hund gehen einträchtig Flaschen sammeln – für eine neue Tüte Hundefutter wird es reichen. Denkt Wendy. Bis sich beide der Flaschenrücknahme nähern – und alle Penner des Ortes sind schon da. Und haben viel mehr Flaschen als sie. Immerhin, die Penner reden mit ihr. Gehört sie schon zu ihnen? Stumm überlässt sie einem Rollstuhlfahrer ihr Leergut. So schnell schließen sich die Türen des Lebens, die eben noch weit offen zu stehen schienen.
Wer keine Arbeit hat, bekommt auch keine
Absolute Freiheit bedeutet, frei von allem zu sein. Von jeder Sicherheit, jedem Halt. Sie bedeutet, ausgeliefert zu sein. Und Unglück besitzt eine bedenkliche Anziehungskraft. Wo ein Unglück ist, kommt gleich das nächste hinterher. Wendy ist stark, sie versteht sich auf das Leben, das sie führt. Aber dieser Tag irgendwo in Idaho ist selbst für sie zu viel: Erst erwischt werden beim Ladendiebstahl, dann Polizeiwache, und als sie endlich zurückkommt zu den Fahrradständern vorm Supermarkt, wo Lucy angebunden war, ist der Platz leer.
Seltsam, dass gerade die Freiheit so eiserne Gesetze kennt: Wer keine Arbeit hat, bekommt auch keine. Wer eine Chance will, muss immer schon eine gehabt haben. Wer kein Zuhause hat, bekommt auch keins. An Wendys Zuhause, dem alten Honda, ist auch mehr kaputt, als anfangs gedacht. Es ist schon wahr: Manchmal kann ein Tag ein ganzes Leben ändern. Und es geht trotzdem weiter. Ist das eigentlich eine gute oder eine schlechte Nachricht?
- fsk am Oranienplatz und Hackesche Höfe (beide OmU) Quelle
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Zitat:
Sie ist nicht schön
Was?
Leider scheint der Film nur in einem einzigen Kino Deutschlands zu laufen - dem oben genannten
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von DerMoment1608: 22.10.2009 22:41.
In der traurigen Filmnovelle »Wendy und Lucy« gibt es nur einsame Menschen.
Das Genre des Road-Movies hat viele Facetten: Helden sind auf der Flucht oder auf der Suche nach sich selbst oder nach neuen Abenteuern, oder sie finden sich, wie bei Jim Jarmusch, in melancholischer Ereignislosigkeit. Manchmal sind die Helden am Ende klüger, manchmal auch tot. Kelly Reichardts Film Wendy und Lucy ist sozusagen ein stillgestelltes, eingefrorenes Road-Movie, denn die Reise, auf die sich Wendy (Michelle Williams) mit ihrem Hund und einzigen Freund Lucy begibt, um in Alaska vielleicht Arbeit in einer Fischfabrik zu finden, endet jäh im Niemandsland einer deprimierenden, reizarmen Kleinstadt in Oregon.
Zunächst sieht man die Heldin in einem Wald am Lagerfeuer, etwas abseits, um Distanz bemüht, bei einer Gruppe Landstreicher, die die Zeichen vergangener Hippie- und Punksubkulturen tragen. Später schläft sie in ihrem alten roten Honda und wird von einem Wachmann geweckt – sparsam gesetzte Zeichen deuten darauf hin, dass es sich um einen alten Rock ’n’ Roller handelt. Er sagt, sie dürfe hier nicht schlafen. Sie will weiter. Das Auto springt nicht mehr an. Beide schieben es an den Straßenrand, wo es den Rest des Films über stehen wird.
Wendy geht in einen Supermarkt, stiehlt Hundefutter. Ein junger Angestellter ertappt sie und besteht gegenüber dem alten, milder gestimmten Geschäftsbesitzer darauf, den Diebstahl zur Anzeige zu bringen. Wendys Hund bleibt zurück, als Polizisten sie zur Wache bringen. Die erkennungsdienstlichen Prozeduren dauern lange. Als sie zurückkommt, ist Lucy verschwunden. Wendy und Lucy erzählt davon, wie Wendy versucht, ihren gelbbraunen Schäferhundmischling wiederzufinden. Immer wieder "Lucy" ins Leere rufend, geht sie durch verlassene Straßen, blickt auf traurige, beziehungslos in der Gegend herumstehende Häuser, besucht ein Tierheim, schreibt Zettel, die sie an Bäume heftet (mit dem Versprechen "Belohnung!", das sie nicht einlösen kann). Sie sammelt Flaschen und stellt sich vor der Flaschenabgabe in eine Schlange lumpenproletarischer Menschen, sie ruft immer wieder mit dem Handy des Wachmanns – ihres einzigen sozialen Kontakts in dieser Stadt – beim Tierheim an; doch eigentlich konzentriert sich der Film auf die Pausen, das ereignislose Warten, die tapferen Bemühungen der Heldin, im drohenden Untergang Haltung zu bewahren; auf sehnsuchtsvolle, ganz unprätentiöse Bilder des Fremdseins in Abend- und Morgendämmerungen.
Wie mittlerweile viele Amerikaner, die sich im sozialen Abstieg befinden, lebt Wendy in ihrem Auto, wäscht sich hastig in der Toilette einer Tankstelle. Wendy und Lucy ist ein zurückhaltend stiller, äußerst intensiver Film, den Kelly Reichardt in der Zeit zwischen Michelle Williams Trennung von Heath Ledger (als dessen Film-Ehefrau sie in Brokeback Mountain berühmt wurde) und seinem Tod gedreht hat. Abgesehen von einer kleinen Melodie, die die Heldin anfangs pfeift, kommt der Film ohne Musikuntermalung aus und spielt ganz in der Gegenwart. Über Wendys Vorleben erfährt man nichts. Nur einmal ruft sie bei ihrer Familie an; man hört jemanden fragen, was sie denn wolle. Sie antwortet nein, sie wolle nichts, nur mit jemandem sprechen.