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Zum Ende der Seite springen Mein Heath Foto
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Frank
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Mein Heath Foto Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Brokies,
Ich wollte erzählen, wie ich im Juni vergangenen Jahres in Brooklyn mal kurz Heath Ledger höchst persönlich gesehen habe. Ich hab die Geschichte vor ein paar Monaten schon mal im deutschsprachigen Thread des DC Forums gepostet.

Während Deutschland im Juni und Juli 2006 sein “Sommermärchen” mit der Fußball-WM erlebt hat, habe ich mein ganz eigenes "Sommermärchen" gehabt: Eine Bahnreise durch die USA von Küste zu Küste (von Boston über New York, Washington, New Orleans, Chicago, Denver, San Francisco nach Los Angeles). Als Nicht-US-Bürger kann man für weniger als 500 Euro einen “National Rail Pass” bei der AMTRAK kaufen, mit dem man 30 Tage lang auf fast allen Bahnstrecken der AMTRAK fahren kann.

Für mich war das ganze auch eine kleine "Brokeback Mountain Reise": Schon auf dem Transatlantikflug von London nach Boston war einer der Filme, die die British Airways an Bord zeigte, BBM (übrigens unmöglich mit dem handtellergroßen Bildschirm im Sitz des Vordermanns und den kleinen Ohrstöpseln, mit denen man wirklich so gut wie nichts versteht). Das erste was ich am nächsten Morgen beim Frühstück in der Jugendherberge im Boston Globe lese, ist, dass bei den MTV Movie Awards Jake und Heath den Popcornbecher für den “Best Kiss” gewonnen haben (hätte mich auch gewundert, wenn es anders gelaufen wäre Augenzwinkern ) und Jake Gyllenhaal für die “Best Performance”.

In Birmingham, Alabama, konnte ich erstmals den langsamen, melodischen, fast singenden Südstaatenakzent hören, den ich sehr mag, und den Anne Hathaway - eine geborene New Yorkerin - in BBM so schön drauf hat (“...husbands don’t never wanna dance with their wah’ves...”). In Denver, Colorado, habe ich eine Pride Parade der Schwulen und Lesben miterlebt, und musste unwillkürlich an eine Dialogstelle aus Annie Proulx’s Erzählung denken, wo Ennis beim Gespräch im Motelbett sagt: “This happen a other people? What the hell do they do?” - “I don’t know what they do, maybe go to Denver,” said Jack. Nun, an diesem Tag stimmte das. Sie waren alle in Denver.

Nach Denver ging es dann weiter mit dem Zug (“California Zephyr”) durch die Rocky Mountains in Richtung Kalifornien. Zwar bin ich dabei nicht durch Wyoming gekommen, aber in den Prärien von Colorado habe ich erleben können, was Annie Proulx mit der “huge sadness of the northern plains” meint. Und bei der Fahrt durch die Rocky Mountains sieht man immer wieder wunderbare Landschaften, Berge und Felsformationen, die einen an den Brokeback erinnern.

Eines der guten Dinge, die ich aus “Brokeback” mitnehme, ist dass ich die Schauspieler Jake Gyllenhaal (den ich vorher, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, gar nicht kannte) und Heath Ledger kennen und schätzen gelernt habe. Vorher war Heath Ledger für mich vor allem das hübsche Gesicht vom “A Knight’s Tale”-Plakat. Nach BBM bin ich ein stolzer Heath Ledger-Fan.

Da ich schon mal in New York war und Brooklyn ohnehin auf meinen Besuchsprogramm stand, dachte ich, ich schau doch einfach mal in dem Viertel vorbei, wo Heath, Michelle und Matilda leben. Ich betrat den “burrough of Brooklyn” von Manhattan aus ganz klassisch: Zu Fuß über die Brooklyn Bridge.



Ungefähr kannte ich die Gegend, wo “die Ledgers” wohnen und spazierte ungefähr in die Richtung. Ein Blick in eine Brooklyn Karte in einem Barnes & Noble Bookstore zeigte mir, dass ich ganz in der Nähe des Viertels “Boerum Hill” war. Da ich aber nicht die genaue Adresse wusste, schlenderte ich dort einfach einfach nur durch die Straßen.

Doch am nächsten Morgen hatte ich recht schnell die Adresse des Hauses herausgefunden, das Heath Ledger letztes Jahre gekauft hat. Diesmal fuhr ich mit der U-Bahn von Manhattan nach Brooklyn und stieg in jener Station aus, die am nächsten lag. Heath und Michelle wohnen in einem hübschen ruhigen Viertel mit einer “Kleinstadt-Hauptstraße” mit Restaurants, Läden (darunter auch ein paar exklusive Wein-Läden), kleinen Geschäften und Wäschereien. Südlich davon liegen die idyllischen, baumbestandenen Wohnstraßen mit dreistöckigen Brownstone-Häusern.

Eines dieser Eckhäuser ist das von Heath und Michelle. Es liegt direkt neben einer Grundschule

Ich habe mich ein wenig in dem Viertel umgesehen und in einem kleinen Restaurant/Cafe in der Smith Street ein Frühstück gegessen (French Toast mit Obstsalat). Im Fernsehen lief gerade ein WM-Fußballspiel (Australien gegen Japan) und ein paar Männer, die an der Bar saßen, bejubelten die Tore der Australier. Nach dem Frühstück bin ich dann noch ein wenig durchs Viertel geschlendert.

Ich bin gerade wieder in der Hauptstraße angekommen, da sehe ich, wie ein hochgewachsener, schlanker Mann, jugendlich kraftvoll ausschreitend schräg über die Straße geht. Und sofort erkenne ich: Das ist Heath Ledger! 8o

Man kann ja leicht jemanden verwechseln, wenn man ihn unbedingt sehen WILL. Aber meine letzten Zweifel wurden beseitigt, als ich die Tätowierung um sein linkes Handgelenk erkannte. Er hatte einen kurzen Vollbart, trug einen gelben Pullover oder Sweater, dazu passende gelbe Converse Turnschuhe, Jeans und eine wiederum farblich zur Hose passende blaugraue Kappe. Das ganze sah leger und doch zugleich elegant aus. Heath läuft also über die Straße und geht - in genau das Restaurant, das ich vor etwa 20 Minuten verlassen hatte! Mann, wenn ich dort einfach länger sitzen geblieben wäre, noch einen Kaffee bestellt und die New York Times gelesen hätte, die ich bei mir hatte! Und dann wäre auf einmal Heath Ledger hereinspaziert... Oh Gott, ich glaube, ich hätte einen Herzinfarkt bekommen oder so.

Statt dessen stehe ich also draußen auf der anderen Straßenseite, und überlege was ich jetzt machen soll. Stehen und starren wäre peinlich gewesen. Noch mal in das gleiche Restaurant zu gehen, habe ich mich nicht getraut. Also ging ich noch einmal um den Block rum, und kam dann doch wieder an dem Restaurant vorbei, wo ich Heath allein an der Bar sitzend und mit zur Straße gewandtem Gesicht heraus schauen sah. Auf jeden Fall wollte ich noch das Restaurant fotografieren, um mich an diese kurze “Begegnung“ zu erinnern.

Doch genau in dem Augenblick, da ich auf der anderen Seite der Kreuzung stehen bleibe, um das Restaurant zu fotografieren, kommt Ledger aus der Tür raus, und stellt sich vor das Restaurant, um mit seinem Handy zu telefonieren. Ich stand auf der gegenüberliegenden Straßenecke und holte mit zitternden Händen meine Kamera aus der Umhängetasche heraus, wobei sich zu allem Überfluss auch noch das Trageband der Kamera im Trageband der Tasche verhedderte, so dass das Ganze fast zu einer peinlichen Slapstick-Nummer wurde. Augen rollen Irgendwie kam ich mir dabei fast wie ein verdammter Stalker oder Papparazzo vor. Schreckliche Vorstellung: Wenn er mich jetzt bemerken würde und sich verärgert wegdrehen würde oder schlimmeres. Ich meine, es ist ja unangenehm, von einem wildfremden Menschen von der gegenüberliegenden Straßenseite aus fotografiert zu werden.

Obwohl ich ein Zoom mit einem relativ guten Telebereich habe (290 mm), wollte ich nicht direkt auf Heath Ledger zielen und ihn näher heran zoomen. Vielmehr habe ich das Restaurant als ganzes fotografiert. Man sieht am linken Bildrand wie Ledger mit dem Telefon am Ohr vor dem Restaurant hinter einem Briefkasten steht. Ihn direkt anzuvisieren wäre mir irgendwie unangebracht vorgekommen. Es heißt nicht umsonst ein Foto “schießen”: Man richtet den “Lauf” - in dem Fall das Objektiv - auf sein “Opfer“, zielt, drückt ab, “erwischt!“. Und dann kann man die Trophäe nach Hause tragen. Ich wollte diesen Moment zwar festhalten, aber ich wollte Mr. Ledger nicht “abschießen”. Ich weiß jetzt jedenfalls, dass ich nicht zum Paparazzo tauge.



Ich bin dann über die Straße gegangen und direkt an Heath vorbei gelaufen - OHNE IHN ANZUSEHEN, so als hätte ich ihn gar nicht bemerkt, als sei er nur ein ganz “normaler“ Passant. Ich wollte ihn auf keinen Fall anstarren. Nur im Vorbeigehen habe ich kurz seine charakteristische tiefe Stimme gehört (er sprach ja gerade am Telefon). Dieser winzige Augenblick, der nur den Bruchteil einer Sekunde gedauert hat, diese Stimme hat sich dann aber auch ganz besonders in mein Gedächtnis "eingebrannt". Ich fand es jedenfalls unangemessen, weiter herum zu “stalken” und bin wieder in die U-Bahn, die mich zurück nach Manhattan brachte.

Wenn ich mutiger gewesen wäre - VIEL mutiger als ich in Wirklichkeit bin, dann wäre ich vielleicht noch einmal in das Restaurant gegangen, nachdem er reingegangen war. Ich hätte mich in einem Höflichkeitsabstand von ein oder zwei Stühlen neben ihn an die Bar gesetzt und einen Kaffee bestellt. Und im Herausgehen hätte ich mich dann kurz direkt an Heath Ledger gewandt und zu ihm nur einen Satz gesagt: “Thank you for Ennis.“ Einfach nur ganz persönlich, von Mensch zu Mensch, von Angesicht zu Angesicht Danke sagen. Nicht weniger, nicht mehr. Ich hätte kein Autogramm verlangt, nicht um ein gemeinsames Foto gebeten oder so was. Einfach nur “Thank you for Ennis.” Wenn ich den Mut gehabt hätte, ihm das zu sagen, dann wäre ich glücklich und zufrieden gewesen. Aber ich hatte den Mut natürlich nicht. Und so war diese ganze “Begegnung” (die ja gar keine echte Begegnung war, sondern nur eine “Sichtung“ von ferne) irgendwie... Tja, wie soll ich sagen? Irgendwie witzlos.

Später als ich, wieder zurück in Manhattan, im sonnendurchfluteten Bryant Park meine Postkarten schrieb, fühlte ich mich irgendwie leer und melancholisch. Dazu kam, dass das ohnehin mein vorletzter Tag in der wunderbaren Stadt New York war, und ich entsprechend schwermütig gestimmt.

Im Bahnhof von Washington D.C. hatte ich dann ein paar Tage später eine ganz zufällige Sichtung eines anderen Prominenten: Ich gehe gerade mit meinem schweren Reiserucksack durch die riesige Bahnhofshalle zur Gepäckaufgabe, da läuft mir aus der anderen Richtung der Filmregisseur Jim Jarmusch entgegen. “Hey cool,” denke ich, “das ist Jim Jarmusch!” und muss unwillkürlich lächeln ( fröhlich ), und schon sind wir aneinander vorbei. Obwohl diese Sichtung sogar noch kürzer war als die von Heath, war sie doch viel angenehmer, gerade weil ich Jarmusch nicht “aufgelauert” habe, ihn nicht erwartet oder erhofft hatte. Es ist einfach passiert. Reiner Zufall. Und gerade deshalb war diese Begegnung so schön, während ich mich nach meiner gewollten Heath-Begegnung irgendwie unwohl fühlte, eben ein bisschen wie ein Stalker oder Paparazzo. Und weil ich eben nur geguckt (zum Glück nicht gestarrt) habe, aber nicht die einmalige und nicht wiederkommende Chance genutzt habe, Heath persönlich Danke zu sagen.

Na ja, aber falls ich noch mal nach New York kommen sollte, so habe ich mir geschworen, dann werde ich auf jeden Fall wieder einen Abstecher nach Brooklyn machen, in dem kleinen Restaurant in der Smith Street frühstücken - French Toast und Obstsalat - und darauf warten, dass Heath reinkommt...

Das nächste Mal erzähle ich, was mir ein paar Wochen später in Los Angeles - beinahe! - passiert wäre...

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06.02.2007 22:59 Frank ist offline E-Mail an Frank senden Beiträge von Frank suchen Nehmen Sie Frank in Ihre Freundesliste auf

Frank
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Oh,
irgendwie hat das mit den Bildern nicht geklappt. unglücklich (Hab's in photobucket gestellt und versucht, es von da über den Knopf "Bild einfügen" hochzuladen.)

Oh, doch! Da sind sie ja!

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Frank: 06.02.2007 23:08.

06.02.2007 23:07 Frank ist offline E-Mail an Frank senden Beiträge von Frank suchen Nehmen Sie Frank in Ihre Freundesliste auf

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Zitat:
Original von Frank
Ich stand auf der gegenüberliegenden Straßenecke und holte mit zitternden Händen meine Kamera aus der Umhängetasche heraus, wobei sich zu allem Überfluss auch noch das Trageband der Kamera im Trageband der Tasche verhedderte, so dass das Ganze fast zu einer peinlichen Slapstick-Nummer wurde. Augen rollen


Das kann ich mir bildlich vorstellen. Da hätte ich auch gezittert. 8o

Zitat:
Original von Frank
Oh, doch! Da sind sie ja!


Ich war mal so frei und habe es editiert. Wenn du ein Bild einfügen willst, muss das in deinem Beitrag während des Verfassens quasi so aussehen: [IMG] Grafikadresse [/IMG]

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06.02.2007 23:12 Herbie ist offline E-Mail an Herbie senden Beiträge von Herbie suchen Nehmen Sie Herbie in Ihre Freundesliste auf

Frank
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Ah, prima. Danke Herbie!

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06.02.2007 23:18 Frank ist offline E-Mail an Frank senden Beiträge von Frank suchen Nehmen Sie Frank in Ihre Freundesliste auf

Nightwish
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Frank, danke für diesen tollen Bericht! fröhlich Ich kann verstehen, dass du in dem Moment nicht wusstest, was du machen sollst. Mir würde es bei Jake sicher nicht anders gehen.
07.02.2007 12:25

MarioT MarioT ist männlich
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Danke für den schönen Bericht Frank!

Ich will mich jetzt mal nicht selbst loben, aber in dieser "Ausnahmesituation" hätte ich Heath vermutlich gefragt ob ich ein Foto von ihm machen kann. Wenn er mir eine Abfuhr gegeben hätte dann wäre ich auch nicht im Boden versunken - damit muß man leben.

Ich habe sowas schon als Jugendlicher gemacht (so mit 16/17 Jahren). Da haben wir von den damaligen DDR Rockgruppen die Autogrammadressen herausgefunden (meistens in Berlin) und wenn es kein Postfach war sind wir dahin gefahren und haben nach Autogrammen gefragt. Und da kann ich sagen, dass wir NIE wieder weggeschickt worden. Man hat uns immer viele Plakate u.a. mitgegeben und oftmals wurde uns sogar was zu trinken angeboten... Tja das ist ja schon wieder fast 20 Jahre her. Wie es natürlich mit USA Schauspielern gelaufen wäre? Schwer zu sagen...


Mario
07.02.2007 13:03 MarioT ist offline Beiträge von MarioT suchen Nehmen Sie MarioT in Ihre Freundesliste auf

dhali dhali ist weiblich
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Hey, du bist also der BenFranklin aus dem DC-Forum. Hab deinen Bericht schon vor vielen Wochen dort gelesen (nicht nur ein Mal) und hab richtig mitgefiebert. Hab mich da in deinen Empfindungen voll wiedergefunden.

Zitat:
Das nächste Mal erzähle ich, was mir ein paar Wochen später in Los Angeles - beinahe! - passiert wäre...


Darauf warte ich schon ziemlich lange ;-)
07.02.2007 13:48 dhali ist offline E-Mail an dhali senden Beiträge von dhali suchen Nehmen Sie dhali in Ihre Freundesliste auf

LovelySmiley LovelySmiley ist weiblich
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Frank

wow, ich beneide dich so! Du brauchst dir keine Vorwürfe machen, von wegen, du hast dich nicht getraut und so. Wenn es nicht in diesem Moment direkt aus dir rauskommt mit dem "Thank you for Ennis", hätte es wohl sowieso nicht so gewirkt, wie du dir das denkst. Finde ich übrigens toll mit diesem einen Satz.
Und wenn du das nächste mal dort bist, wer weiß... Freude

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07.02.2007 21:10 LovelySmiley ist offline E-Mail an LovelySmiley senden Beiträge von LovelySmiley suchen Nehmen Sie LovelySmiley in Ihre Freundesliste auf

Frank
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@Mario:
Ich denke auch, dass das absolut in Ordnung gewesen wäre, wenn man ihn einfach höflich und respektvoll gefragt hätte. Mehr als Nein sagen wird er ja wohl nicht. Ich würde sogar sagen, es wäre fast "anständiger" gewesen, ihn direkt anzusprechen, statt ihn "heimlich" von der anderen Straßenseite aus zu fotografieren. Dann wüsste er wenigstens, an wem er ist, und was man von ihm will.
Aber leider, leider bin ich furchtbar schüchtern und hätte mich das nie getraut (schade, dass du nicht dabei gewesen bist Augenzwinkern ). Viel wichtiger als das Foto wäre mir allerdings gewesen, ihm ganz persönlich "Danke" zu sagen. Ich glaube, er hat sogar in irgend einem Interview mal erzählt, dass er immer wieder auf der Straße von Leuten auf seine Rolle in BBM angesprochen wird, die gelegentlich sogar anfangen, ihm ihre Lebensgeschichten zu erzählen und wie wichtig BBM für sie gewesen ist usw.
Tja, schade, dass meine Schüchternheit mich daran gehindert hat, direkt mit ihm in Kontakt zu treten. War leider eine verpasste Gelegenheit...

Apropos verpasste Gelegenheit. Ich wollte ja noch von meinen vier Tagen in LA erzählen. (Was meinst du, dhali, sollte ich das auch noch in den deutschsprachigen thread im DC-Forum stellen? Aber ich habe den Eindruck, da ist schon lange nichts mehr los. Ich hab allerdings seit langem vor, mal einen englischsprachigen Reisebericht mit ein paar Bilder im Reise-Teil bei DC zu veröffentlichen).

Also hier die lang erwartete Fortsetzung (ihr müsst allerdings ein bisschen Zeit mitbringen, um diesen kleinen “Roman“ zu lesen):

Fast einen Monat später. Jetzt einige tausend Kilometer weiter, an der Westküste, in Los Angeles. Nachdem ich den ersten Tag in einem Hostel in Venice Beach übernachtet habe, verbringe ich meine restlichen Tage in LA in West Hollywood, in einem Hostel an der Melrose Avenue.


Melrose Avenue

Die Parallelstraßen heißen Santa Monica Boulevard und Sunset Boulevard. Es ist nicht nur Zufall, dass ich ausgerechnet dieses Quartier ausgesucht habe. Jake Gyllenhaal soll ja recht häufig auf den Straßen West Hollywoods gesichtet werden. (Übrigens ist West Hollywood zwar westlich von Hollywood gelegen, es ist aber nicht einfach der Westen Hollywoods, das zu Los Angeles gehört, sondern eine eigenen Stadt, die sich freilich direkt und übergangslos an Hollywood anschließt.) Neben der Jugendherberge, an der Fairfax Avenue, liegt übrigens die Fairfax High School, wo unter anderem Anthony Kiedis und Flea von den Red Hot Chilli Peppers, Slash von Guns ‘n Roses und Lenny Kravitz zur Schule gegangen sind.

Ich habe in einem Restaurant am Santa Monica Boulevard gegessen, nur weil in diesem Restaurant mal Jake Gyllenhaal gesichtet wurde. (Ich glaube, es war “Hugo’s”, das neulich auch in dem GQ Artikel erwähnt wurde.) Auch sonst hat mich so manches an Jake erinnert. Zum Beispiel die vielen Hunde, die auf den Straßen von West Hollywood ausgeführt werden (die dennoch bemerkenswert sauber sind).

Ich hab sogar die High School gesucht, in der Jake und Maggie Gyllenhaal ihren Abschluss gemacht haben, die Harvard-Westlake High School. Sie liegt in “Hollywoods goldenem Ghetto”, Beverly Hills, im exklusiven Bell Air und in der Nähe der UCLA und gilt als eine der nobelsten Privatschulen in L.A. Ursprünglich war es eine exklusive Mädchenschule (unter anderem ist Shirley Temple hier zur Schule gegangen, Kinderstar der 30er Jahre), seit 1991 werden da aber auch Jungs unterrichtet.

Wenn man am Sunset Boulevard an der Bushaltestelle vor der Ecke Sunset / Beverly Glen aussteigt, dann geht es links in den Mapleton Drive rein, wo unter anderem das Haus steht, in dem Humphrey Bogart und Lauren Bacall gelebt haben. In der Nähe sind auch die Domizile von Steven Spielberg, Tom Cruise, Hugh Heffner oder das riesige “Anwesen” von Produzentenlegende Aaron Spelling, der ein paar Tage vor meinem L.A. Besuch gestorben war. An den Straßenecken sitzen übrigens meistens irgendwelche Latinos, die “Star Maps” verkaufen (s.u., ich glaube der Typ saß grade an der Ecke Sunset/Mapleton):



Wenn man aber rechts hoch geht, geht’s die Faring Road hoch Richtung Harvard-Westlake High School (700 North Faring Road - diese Adresse habe ich über ein nützliches Büchlein erfahren namens Hollywood: The Movie Lover‘s Guide, in der eine Menge cineastisch interessante Stellen im Großraum Los Angeles vorgestellt werden). Auch die Faring ist eine exklusive Wohnstraße. An jedem Haus steht dran, welcher Sicherheitsdienst einen erschießen wird, wenn man es wagt, einzudringen. Alle Häuser sind hinter hohen Mauern, Hecken und Bäumen versteckt, und es ist nichts zu hören als das sanfte Plätschern von Brunnen und das leise Zwitschern der Vögel. Doch selbst die scheinen sich vornehme Zurückhaltung aufzuerlegen. Auf der Straße (ohne Gehwege, die Fahrbahn geht von Gartenmauer zu Gartenmauer) ist natürlich kein Mensch zu sehen. Nur ab und zu fährt mal ein Auto vorbei. Sehr idyllisch das Ganze, aber auch ein wenig unheimlich.

Nach etlichen hundert Metern kam ich dann endlich an die Harvard-Westlake. Es war Anfang Juli, die Ferien hatten schon begonnen, und die Schule stand leer da. Das Tor war offen. Es war zwar ein “No trespassing” Schild dran (zum Glück stand da nicht “Trespassers will be shot, survivors will be shot again“ wie an Aguirres Trailer), ich bin aber trotzdem mal reingegangen. Die High School selbst wirkt - vor allem der Garten hinten - eher wie ein exklusiver Country Club als wie eine Schule. An einem Aushang wurden Sommerkurse (“Summer School”) angeboten, darunter auch eine lange Latte von Schauspielkursen. Wahrscheinlich haben Maggie und ihr kleiner Bruder Jake in ihrer Schulzeit dort auch einige dieser Kurse belegt.







So, in der Fortsetzung kommt dann etwas Schreckliches, was ich in LA erlebt habe (oder richtiger gesagt: was ich eben nicht erlebt habe).

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07.02.2007 21:11 Frank ist offline E-Mail an Frank senden Beiträge von Frank suchen Nehmen Sie Frank in Ihre Freundesliste auf

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Frank!

Danke für diesen ganz tollen Reisebericht. Und die tollen Fotos. Ich finde die Begegnung mit Heath Ledger sehr toll beschrieben (wie auch alles andere Deiner Reise (neid). Ich hätte genauso gehandelt, ich mag mich Promis nicht so aufdrängen, weil ich immer denke sie verdienen Privatsphäre und irgendwie würde ich mich auch nicht so als Fan "outen" wollen. Andererseits, Deine Idee, einfach an ihm vorbei zu gehen und "Thank you for Ennis" zu sagen finde ich - hm, sehr toll. Und ich denke HL ist bodenständig und unabgedreht genug, um nicht doof zu reagieren.

Der Rest des Reiseberichtes hat mich ebenso fasziniert, weil ich viele Orte aus LA und Hollywood auch mal kennengelernt und auf den Fotos wiedererkannt habe. Japs!

Ein toller Bericht, vielen Dank, Frank, bin gespannt auf mehr .

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Metallikatz: 07.02.2007 22:56.

07.02.2007 21:47 Metallikatz ist offline E-Mail an Metallikatz senden Beiträge von Metallikatz suchen Nehmen Sie Metallikatz in Ihre Freundesliste auf

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Hallo Frank!
Habe deinen Bericht dank dhalis link auch schon vor Wochen in diesen anderen Forum gelesen war aber schön ihn hier nochmals zulesen smile Ich glaub ich hätt vor lauter Aufregung auch kein Wort rausbekommen oder hätt ich doch meinen ganzen Mut aufgebracht und ihn um ein Autogramm gebeten, ich werd es nie erfahren da ich bestimmt nie in so eine Situation geraten werde. Außer Heath oder Jake sind mal bei mir in der Gegend (Landurlaub *lol* jetzt gehnse durch mit mir).

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...und trotzdem durchströmt ihn ein Lustgefühl, weil er von Jack Twist geträumt hat.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Lucie: 07.02.2007 22:54.

07.02.2007 22:54 Lucie ist offline E-Mail an Lucie senden Beiträge von Lucie suchen Nehmen Sie Lucie in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Lucie in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Lucie anzeigen

Frank
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So, hier der zweite Teil meiner "L.A. Story":

Wie gesagt, ich hatte mich unter anderem in der leisen Hoffnung in West Hollywood einquartiert, dort vielleicht mal Jake Gyllenhaal selbst zu Gesicht zu bekommen (nachdem ich in Brooklyn mit Heath solches Glück gehabt hatte). Hey, Jake kocht doch gerne. Vielleicht kauft er dann ja auch gelegentlich auf dem Farmer’s Market ein. Das ist sowieso eine der wenigen Touristenattraktionen in West Hollywood, obwohl er an und für sich nichts besonderes ist. Ich war vor ein paar Tagen in der Markthalle in Stuttgart. Was die Qualität und die Reichhaltigkeit des Angebots angeht, so übertrifft der Stuttgarter Markt den von Los Angeles bei weitem. Nur hat in Stuttgart eben nicht James Dean sein letztes Frühstück gegessen, bevor er mit seinem Porsche in den Tod gefahren ist, sondern im Farmer’s Market von Hollywood. Nur ist die Chance in Stuttgart Jake Gyllenhaal oder irgend einen anderen Filmstar zu Gesicht bekommen sagen wir mal “kleiner” als in Hollywood.

Morgens gegen neun Uhr war allerdings noch nicht besonders viel los. Natürlich kein Jake zu sehen. (Wär’ ja auch ein Wunder gewesen.) Ich bin dann noch ein wenig durch den “Grove” gebummelt, eine direkt an den Farmer’s Market anschließende Freiluft-Mall mit Geschäften und Kinos, einem Springbrunnen und einer Straßenbahn. Etwa gegen zehn, halb elf bin ich am Markt vorbei wieder auf die sommerheiße Fairfax Avenue, um hoch zum Sunset Boulevard zu laufen.


Farmers' Market


The Grove

Ein paar Stunden später, am frühen Nachmittag, bin ich wieder im Hostel und stöbere dort ein wenig im Internet. Natürlich gucke ich auch ins Dave Cullen Forum und finde im “Planet Heath” einen ganz aktuellen Beitrag von Theresa: Gerade als sie diese Zeilen schreibe, seien Heath, Jake und Michelle zusammen gesichtet worden - erstmals sei Monaten -, wie ihr ein Augenzeuge am Telefon berichtet hat, und zwar - im FARMERS MARKET VON WEST HOLLYWOOD!!! Ich glaub ich spinn! Da war ich doch grade!

Ich sofort wieder raus in die Sommerhitze. Obwohl eine Buslinie die Fairfax Avenue runter direkt bis zum Farmer’s Market fährt, wartete ich vergeblich auf einen Bus. Diese blöden Busse in L.A. fahren höchstens alle halbe Stunde. Also bin ich zu Fuß durch die Mittagshitze noch mal zurück zum Markt.

Inzwischen war es Nachmittags halb drei und der Markt voller Touristen. Ich bin durch die Menge hin und her gelaufen und hab vergeblich nach den drei BBM-Stars gesucht. Sie waren wohl am späten Vormittag dort gewesen, höchstens ein paar Minuten nachdem ich dort war. Wahrscheinlich waren die Drei grade im Markt als ich vom Grove kommend dort noch einmal vorbeigegangen bin. Hätte ich damals noch einmal in die Gänge des Marktes reingeschaut, dann hätte ich sie vielleicht getroffen.

Ich hatte zwar davon geträumt, in Hollywood Jake Gyllenhaal zu sehen (er ist ja in der Gegend, wo ich gewohnt habe, häufig unterwegs und wird dort auch öfter mal von Paps abgelichtet), aber wirklich “erwartet“ hatte ich es natürlich nicht. Aber Jake UND Heath UND Michelle UND Matilda (ganz zu schweigen von der “mystery blonde”, von der in dem Augenzeugenbericht ebenfalls die Rede war) alle zusammen zu sehen, das ist mehr als ich zu träumen gewagt hätte. Und ich war GENAU zur richtigen Zeit am GENAU richtigen Ort, um das mit eigenen Augen sehen zu können. Was für ein Zufall! Ich meine: Das war das erste Mal, dass ich im Farmer’s Market von Hollywood war und wahrscheinlich auch das letzte Mal. Und wann sind Jake, Heath und Michelle mal zusammen im Farmers Market? Wahrscheinlich auch nur dieses eine Mal. Genau an dem Tag - an dem selben Vormittag! -, als ich auch dort war. Das kann doch kein Zufall sein! (Ist es natürlich doch.) Nur um ein paar Minuten habe ich sie verpasst.

Scheiße, das war hart, echt hart. Oh Mann, ich kann euch sagen, ich war dermaßen fertig. Ich habe fast geheult. Das schlimme war, dass ich tatsächlich so nah dran war. Wenn ich jetzt diesen Tag sagen wir mal am Strand oder in Downtown verbracht hätte, dann hätte ich mich zwar auch geärgert, nicht am Farmer’s Market gewesen zu sein. Aber, mein Gott, man kann halt nicht überall sein. Das fast Unerträgliche ist: Ich WAR an diesem Vormittag ja im Farmer’s Market - und hab die drei TROTZDEM knapp verpasst! Ich hatte den Lottoschein mit den sechs Richtigen und der Zusatzzahl in meiner Hand, habe ihn bloß nicht abgegeben.

Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, wenn ich sie tatsächlich gesehen hätte. In der besten aller möglichen Welten wäre die Begegnung so abgelaufen: Ich hätte mir in der Buchhandlung im Grove ein Exemplar des “From Story to Screenplay”-Buches gekauft (ich war tatsächlich in dieser Buchhandlung und es waren drei Exemplare des Buches da). Dann wäre ich noch einmal in den Markt gegangen, hätte die drei zufällig gesehen, mir das Buch von allen signieren lassen und sie um ein gemeinsames Foto gebeten, das die Drei, nett wie sie sind, natürlich nicht verweigert hätten. (Mit dem Foto wär ich außerdem der “King” im Dave Cullen Forum gewesen, denn in den folgenden Tagen wurde dort immer wieder geklagt, dass dort gerade keiner mit einem Fotoapparat war, der den “historischen“ Augenblick festgehalten hat.) Ich hätte nach diesem unglaublichen Höhepunkt den Rest der Reise wie auf Wolken schwebend verbracht, tanzend und singend, “looking all perky”. Allein für diesen Augenblick hätte sich die ganze Reise mehr als gelohnt. Hätte, hätte, hätte... Ist alles nicht passiert, weil ich ein paar Minuten zu früh dran war.

So aber fühlte ich mich an den folgenden Tagen furchtbar traurig und einsam. Ich erinnere mich vor allem an die Nacht des 4. Juli. Ich habe mich von der Independence Day Party in der Jugendherberge - die im Grunde genommen nur ein Besäufnis der europäischen und australischen Hostel-Gäste war - zurückgezogen und bin mit ein paar Bier intus allein durch die völlig ausgestorbene Melrose Avenue gelaufen. In weiter Ferne hörte man ab und zu eine Rakete explodieren, sah aber nichts. Die Action war anderswo. Hab mich verdammt sentimental gefühlt. Aber es war schön.


Nachts auf der Melrose Avenue

Denn irgendwie ist Los Angeles, die Bukowski Town, eine verdammt gute Stadt, um darin traurig und einsam zu sein. Die Stadt drängt sich einem nicht auf. Sie lässt einen in Ruhe, wenn man in Ruhe gelassen werden will. Sie versucht einen sogar ein wenig zu trösten mit ihrem schönen Licht, das in den 1910er Jahren die ersten Filmproduzenten hierher gelockt hat, mit ihrem (meist) angenehmen Klima, den vielen ruhigen Plätzen und Seitenstraßen. (Denn im Gegensatz zu New York oder San Francisco, die unmittelbar eine ganz intensive Atmosphäre ausstrahlen, ist L.A., das sich über ein riesiges Gebiet erstreckt, an vielen Stellen äußerlich gesehen ziemlich ruhig und langweilig, fast “verschlafen”, ein wenig so wie eine “Kleinstadt am Sonntag Nachmittag“.) Wenn man Ablenkung wünscht, so bietet sie einem aber auch Ablenkung im bunten Touristen-Glamour auf dem Hollywood Boulevard oder an den langen, sonnendurchfluteten Sandstränden. Aber wenn man allein sein will, dann lässt sie einen auch allein.


Abends in LA

Das Lied “Under the Bridge“ der L.A.-Band Red Hot Chilli Peppers bringt es auf den Punkt:

Sometimes I feel like
I don’t have a partner,
sometimes I feel like
my only friend
is the city I live in,
the City of Angels,
lonely as I am,
together we cry.”


Das gibt so ziemlich genau meine Stimmung wieder (und erklärt übrigens auch meine Signatur). In den folgenden Tagen bin ich meistens durch die sommerlich warmen Straßen von Hollywood gelaufen, habe verzweifelt nach Jake Gyllenhaal oder Heath Ledger Ausschau gehalten, mich einsam gefühlt, und habe mich selbst furchtbar bemitleidet.

Ein paar Tage später kam ich dann doch noch zu einer indirekten “Begegnung” mit Heath Ledger, Michelle Williams und Jake Gyllenhaal. Nämlich im Kodak Theater am Hollywood Boulevard, in dem seit 2002 die Oscars vergeben werden. Man kann das Theater besichtigen (allerdings herrscht drinnen strengstes Fotografierverbot.) Bei der Tour kommt man auch in den eigentlichen Theaterraum (eindrucksvoll, aber kleiner als man sich das beim Fernsehgucken vorstellt).



Wir Besucher durften uns dann sogar auf die Polsterstühle im Zuschauerraum setzen, wo während der Oscar-Zeremonie die Nominierten und die anderen Gäste Platz nehmen. Auf einigen Plätzen hatten sie “face cards” hingestellt, große Plakate mit dem Gesicht und dem Namen des Prominenten drauf, der während der Zeremonie auf dem Platz sitzt. So können dann die Kameraleute vor der Show die verschiedenen Kameraeinstellungen proben. Jetzt hatten sie ein paar solcher cards wieder aufgestellt, damit die Besucher sehen konnten, wo einige der Promis bei der letzten Oscar-Verleihung gesessen hatten. Insgesamt waren da elf solcher “face cards” auf den Sitzen verteilt, und interessanter Weise waren mehr als ein Drittel davon, nämlich vier, von Cast und Crew von BBM: nämlich Ang Lee (als einziger Regisseur neben Steven Spielberg), Jake Gyllenhaal, Heath Ledger und Michelle Williams. Vom riesigen Cast von “Crash” war übrigens nur ein einziger vertreten, nämlich Matt Dillon. Ich habe mich neben “Michelle Williams” hingesetzt Ein Mädchen hat sich direkt auf den “Schoß”, beziehungsweise auf den Platz von Jake Gyllenhaal gesetzt.



Obwohl mir Los Angeles furchtbar wehgetan hat (aber was kann L.A. eigentlich dafür, dass ich ein paar Minuten zu früh im Farmer‘s Market war?), und obwohl mich die Stadt mehr als einmal frustriert und enttäuscht hat, obwohl oder gerade weil ich in L.A. kaum etwas erreicht habe, was ich erreichen wollte (auch im wörtlichen Sinne von “dort ankommen, wo man hin will“, was ohne Auto ziemlich schwer ist), liebe ich diese Stadt irgendwie.

Ich meine: Der “normale” LA-Tourist guckt sich Disneyland an und die Universal Studios oder was auch immer und fährt dann weiter. Ich dagegen bin einsam durch die - im Grunde genommen langweiligen - Straßen von West Hollywood gegangen und hab eine kleine “existentielle Krise” gehabt. Irgendwie hat mir das aber diese seltsame Stadt besonders ans Herz wachsen lassen. Wie ich gesagt habe: Die Stadt drängt sich einem nicht auf. Es ist ziemlich leicht, New York oder San Francisco zu lieben. Die bieten sich einem sozusagen auf dem Präsentierteller an. Los Angeles ist da etwas anders. Diese Stadt, die sich da als riesiger, flacher, scheinbar träger Ozean über die Küstenebene und die Hügel ausbreitet, muss man erobern, oder besser formuliert: entdecken. Ich verspreche: L.A. ich komme zurück! (Und dann mit einem Mietwagen!)


Nachts um halb zwei in der Bahnhofshalle von L.A.

Als nachts um halb 2 im Bahnhof von Los Angeles (Innenhof mit Palmen und zirpenden Grillen oder Zikaden, oder wie die Tierchen heißen), als also in der lauen Sommernacht im Bahnhof von Los Angeles der Anschlussbus ankam, mit dem ich nach Bakersfield weiterreisen sollte, fuhr er genau in die Parkbucht, vor der ich gerade saß, so dass ich direkt vor mir das Nummernschild sah. Der Bus war in Wyoming zugelassen und auf dem Nummernschild war die Silhouette des Rodeo-Cowboys drauf, die man auch auf dem “Willkommen in Wyoming” Schild im BBM-Film sieht.

__________________
"Was vermeid ich denn die Wege,
wo die andern Wandrer gehn ..."

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Frank: 08.02.2007 12:27.

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Frank, dein Bericht hat mir richtig ans Herz gerührt. Vor allem die Beschreibung deiner Einsamkeit in L.A. Warst du allein unterwegs? Ich kenne das Gefühl, sich in einer großen fremden Stadt plötzlich ganz verloren zu fühlen, aber ich fand es schlimm, dass es bei dir so lange angehalten hat.

Zitat:
als also in der lauen Sommernacht im Bahnhof von Los Angeles der Anschlussbus ankam, mit dem ich nach Bakersfield weiterreisen sollte, fuhr er genau in die Parkbucht, vor der ich gerade saß, so dass ich direkt vor mir das Nummernschild sah. Der Bus war in Wyoming zugelassen und auf dem Nummernschild war die Silhouette des Rodeo-Cowboys drauf, die man auch auf dem “Willkommen in Wyoming” Schild im BBM-Film sieht.


Besonders diese kleinen Details in deinem Reisebericht haben es mir irgendwie angetan. Vielleicht magst du uns noch ein bisschen mehr erzählen, wie es dir so ergangen ist.

Zitat:
(Was meinst du, dhali, sollte ich das auch noch in den deutschsprachigen thread im DC-Forum stellen?


PS: Jap, ich würde den Bericht auf jeden Fall bei DC posten. Ich bin sicher nicht die einzige, die darauf gewartet hat.
08.02.2007 14:11 dhali ist offline E-Mail an dhali senden Beiträge von dhali suchen Nehmen Sie dhali in Ihre Freundesliste auf

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@ Frank

Da ich heute auf Arbeit ziemlich viel Hektik habe, konnte ich Deinen Bericht erstmal nur überfliegen. Das liest sich aller sehr interessant und besonders die Bilder haben es mir angetan. Ich werde auf jeden Fall heute Abend noch mal in Ruhe alles lesen und ansehen.

Mal so nebenbei bemerkt: Als ich das erste mal Silvester/Neujahr 1998/1999 in New York war und ich eigentlich einfach nur fasziniert von dieser Stadt war, da kam mir mal eines Abends auf dem Weg ins Hotel so unvermittelt ein Gedanke, den ich bis heute nicht vergessen habe: Ich konnte mir nämlich vorstellen das man in dieser Stadt trotz der Millionen von Menschen ziemlich einsam sein kann. Irgendwie trifft das ja jetzt auch auf Deinen Bericht zu traurig .


Mario
08.02.2007 14:33 MarioT ist offline Beiträge von MarioT suchen Nehmen Sie MarioT in Ihre Freundesliste auf

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